Table Of ContentHelmut Kindl
Biochemie
der Pflanzen
Ein Lehrbuch
Zweite, v611ig neubearbeitete Auflage
Mit 323 gr6Btenteils zweifarbigen Abbildungen
Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH
Professor Dr. HELMUT KINDL
Philipps-U niversitat Marburg
Fachbereich Chemie
Biochemie
Hans-Meerwein-StraBe
D-3550 Marburg
Die erste Auflage erschien unter dem Titel:
H. Kindl und G. Wober, Biochemie der Pflanzen
© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1975
ISBN 978-3-662-06056-8 ISBN 978-3-662-06055-1 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-662-06055-1
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek
Kindl, Helmut:
Biochemie der Pflanzen: e. Lehrbuch/H. Kind!. - 2., vollig neubearb. Aufl. - Berlin; Heidelberg;
New York; London; Paris; Tokyo: Springer, 1987
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der
Ubersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der
Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfaltigung auf anderen Wegen und der
Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung,
vorbehalten. Eine Vervielf<i1tigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzel
fall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundes
republik Deutschland vom 9. September 1965 in der Fassung vom 24. Juni 1985 zulassig. Sie ist
grundsatzlich vergiitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des
U rhe berrech tsgesetzes.
© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1975 und 1987
Urspriinglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1987.
Softcover reprint of the hardcover 2nd edition 1987
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem
Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen
im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und
daher von jedermann benutzt werden diirften.
2131/3130-543210
Vorwort
Zwolf weitere Jahre biochemischer Forschung mit Pflanzen in vivo und Teilsystemen
in vitro haben un sere Kenntnisse verbreitert, auf einigen wesentlichen Gebieten erst
richtig erOffnet. Dies macht verstandlich, daB von der ersten Auflage des Buches "Bio
chemie der Pflanzen" (Autoren: H. Kindl und G. Wober) nur mehr wenig in diese Neu
auflage flieBen konnte. Es waren nicht nur Anpassungen, sondern vor allem Anderun
gen in der Konzeption und in den Schwerpunkten notwendig.
Geblieben aber ist die Intention, die pflanzliche Zelle aus der Sicht des Biochemikers
zu beschreiben; wobei das Primat der Strukturierung, der Regulation und des Informa
tionsflusses bestehen blieb. So wendet sich das Lehrbuch an Studenten der Biologie,
Biochemie, Molekularbiologie, Chemie, Agronomie, Pharmazie, Ernahrungsphysiolo
gie, Pflanzenzucht, Pflanzenpathologie sowie an Fachkollegen, die schnell einen Uber
blick uber Teilgebiete der Biochemie bekommen wollen.
Aus dem Vorwort zur 1. Auflage des Buches, das ich gemeinsam mit meinem Kol
legen Dr. G. Wober geschrieben hatte, soIl zitiert werden, mit welcher Vorstellung die
"Biochemie der Pflanzen" 1975 entstand und auch noch heute den Lehrinhalt zu ver
mitteln sucht:
"Der Stil einer "EinfUhrung in die Biochemie" wurde bewuBt vermieden, wei 1 hier dem
Studenten einige ausgezeichnete und verdientermaBen populare Lehrbucher zur VerfU
gung stehen. Fur das Verstandnis des Textes wird yom Biologen die Kenntnis der
Grundbegriffe der Chemie und Physikalischen Chemie erwartet; der Chemiker sollte
vor der Lekture mit den elementaren Fakten der Biologie vertraut sein. Aus der unter
schiedlichen Vorbildung der recht heterogenen Zielgruppe dieses Buches ergab sich,
daB vieles, dem Biologen Selbstverstandliches, dargestellt werden muB, urn dem Chemi
ker den Zugang zu ermoglichen. Umgekehrt wird auch der Chemiker aufviel Bekanntes
stoBen, das zum Nutzen des Biologen Einsicht in allgemein giiltige GesetzmaBigkeiten
chemischer Reaktionen vermitteln solI."
Zahlreichen Fachkollegen bin ich fur ihr Entgegenkommen - und vor allem bei den
elektronenmikroskopischen Aufnahmen fUr ihre Beitrage - dankbar. Dem Springer
Verlag danke ich fUr die gute Zusammenarbeit, dem Zeichenburo Nemela fUr die her
vorragende Umsetzung der graphischen Vorlagen, und dem Druck- und Pressehaus
Bruhl vor allem fUr das Entgegenkommen beim schrittweisen Erstellen des Drucksat
zes. Der Satz am Computer, Korrekturen und Umbruch lagen in der Hand meiner Frau,
Margit Kindl, die einen entscheidenden Anteil an dem Gelingen dieses Buches hat.
SchlieBen mochte ich nicht ohne die Bitte an den Leser, mich mit Vorschlagen, Vor
wurfen oder Vorhaltungen zu unterstutzen, urn bei spateren Auflagen eine kontinuier
liche Verbesserung zu erreichen.
Marburg, Februar 1987 H. Kindl
V
Inhaltsverzeichnis
Kapitell: Die Zelle und ihre Kompartimente . . . . . . . . . . . . . .. 1
Organellen: Funktionelle Substrukturen - Der Zellkern - Die Plastiden - Die
Mitochondrien - Peroxisomen und Glyoxysomen - Das Endoplasmatische Reti
kulum (ER) - Der Golgi-Apparat - Das lytische Kompartiment - Das Cyto
skelett - Methoden -
Kapitel 2: Die Katalysatoren der Zelle: Enzyme . . . . . . . . . . . . . . 23
Modelle der Enzymkatalyse - Die tatsachliche Stoffwechselsituation: ein FlieB
gleichgewicht - Das Enzym erniedrigt die Aktivierungsenthalpie - Bio-Kataly
sat oren sind Proteine - Einteilung der Enzyme entsprechend ihrer Funktion -
Methoden -
Kapitel 3: Informationsflu8 und seine Regulation. . . . . . . . . . . . . . 44
3-1 Struktur und Funktion der DNA 44
Mitochondriale DNA (mtDNA) und Plastom (ctDNA) - Replikation,
Rekombination und Transposition - Transponierbare Elemente geistern
durchs Genom - Rekombination zwischen pflanzlicher DNA und Plasmid
DNA aus Bakterien - Modifikation der DNA-
3-2 Transkription und post-transkriptionale Modifikationen . 61
Die Ablesung der rRNA-Gene - Die Bildung und Prozessierung der pre
mRNA - Hormone und Licht nehmen EinfluB auf die Transkription - Erst
durch post-transkriptionale Modifikationen entsteht die mRNA -
3-3 Translation - die Information gelangt auf die Stufe der Proteine . . . . . 71
Codon-Anticodon-Wechselwirkungen - Initiationskomplexe - Co-transla
tionale und post-translationale Modifikationen am ER -
3-4 Biosynthese von Organellen 81
3-5 Mechanismen, die den Informationsflu8 regulieren 85
3-6 Pflanzenpathogene Viren . 87
3-7 Methoden. . . . . . . 94
VII
Kapitel 4: Energie-Konversionen an Membranen. . . . . . . . . . . . . . 98
4-1 Autbau der Membranen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101
4-2 ATP-Gewinnung: auf der Ebene der Substrate und durch vektorielle Prozesse
an Membranen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109
4-3 Komponenten der ET-Ketten 111
4-4 Die mitochondriale ET- Kette 115
4-5 Die ET- Kette der ChIoropIasten . 123
4-6 Synthese und Verwendung von ATP 131
4-7 Gen-Orte und Biosynthese von Proteinkomponenten der energetisierbaren
Membranen ........................... 136
4-8 Methoden. 137
Kapitel 5: Stoffwechsel der ChIoropIasten. . . . . . . . . . . . . . . . . 139
5-1 Photoassimilierung von CO:z . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 141
Die Carboxylierung von Ribulose-bisphosphat - Die Reduktion von 3-Phos
phoglycerat - Die regenerierende Phase: aus 5 C3 mach' 3 C5 -
5-2 Bildung der Transport- und Speicherform des Assimilats 149
Saccharose-Synthese im Cytoplasma - Starke entsteht aus ADP-Glucose
In reifenden Samen differenzieren Proplastiden zu Amyloplasten -
5-3 Photorespiration . . . . . . . . . . . . . . . . . 154
5-4 Kooperation zweier ChIoropIastentypen bei C -Pflanzen . 158
4
5-5 Saure-Stoffwechsel bei Crassulaceen. . . . . . 163
5-6 Nitrat- und Sulfat-Assimilation im ChIoropIasten 166
Der Kreislauf des Schwefels - Die Biochemie der Sulfat-Reduktion - Assimi
lation von Nitrat -
VIII
5-7 Synthese der Aminosauren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170
Die Amino-Gruppe des Glutamats wird durch Transaminasen auf a-Keto
siiuren verteilt - Das Kohlenstoffskelett zahlreicher Aminosiiuren leitet sich
von Aspartat oder Glutamat ab - Yom Aspartat ausgehende Biosynthese
Wege - Valin und Isoleucin werden durch Cz-Verliingerung mit Acet
aldehyd aufgebaut - Das Prinzip der C Kettenverliingerung am Beispiel
1-
Valin in Leucin - Fiir die Bildung von Lysin find en wir in der Natur zwei
verschiedene Aufbauwege - Basische Aminosiiuren und C -Bausteine - Die
1
Biosynthese der aromatischen Aminosiiuren iiber den Shikimisiiure-Weg-
5-8 Synthese von Fettsauren, Galaktolipiden, Isoprenoiden und Chlorophyll in
Chloroplasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185
Wie kommen Chloroplasten zu Malonyl-SCoA? - Phospho-und Glykolipide
als Glycerin-Derivate - Isoprenoide entstehen aus Isopentenyl-diphosphat-
Die spezielle Art der Plastiden, das Tetrapyrrol-System aufzubauen -
5-9 Methoden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200
Kapitel 6: Anaboler Stoffwechsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201
6-1 Biosynthesen aus Acetat-Einheiten: Fette, Membranlipide, Isoprenoide. . . 202
Fettsiiuren: Synthese im Cytoplasma und Modifikationen am ER - Triglyce-
ride sind die Reservestoffe in den Lipidkorpern - Linolensiiure als Vorliiufer
von Aromastoffen - Acetogenine: aromatische Verbindungen aus Acetat
Einheiten - Isoprenoide: Biosynthese aus Cs-Bausteinen - Verliingerung:
Allyl-Kation plus Isopentenyl-diphosphat -
6-2 Aminosauren als Bausteine fiir nieder-molekulare Verbindungen oder
hoch-molekulare Reserve-Proteine . . . . . . . . . . . . . . . 221
Prolin: ein Cs-Korper wie Glutamat - Methionin als Vorstufe S-haltiger
Naturstoffe - Der von basischen Aminosiiuren ausgehende Stoffwechsel -
Unglaubliche Vielfalt: der von Phenylalanin ausgehende Stoffwechsel -
Phenylpropan-Derivate erfahren KettenverHingerung mit 3 Cz-Einheiten -
Biosynthese von Chinonen - Kettenverkiirzung - Alkaloide: von Amino
siiuren abgeleitete, zyklische Verbindungen -
6-3 Biosynthese von Heterozyklen 256
Biosynthese von Pyrimidinen - Biosynthese des Purin-Geriistes - Bildung
von Flavinen und Pteridinen - Biosynthese von Pyridin-Derivaten - Die
Biosynthese von Tetrapyrrol-Systemen aus Aminoliivulinsiiure -
6-4 Synthese von Kohlenhydraten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 268
Gluconeogenese - Biosynthese von Zuckern der Zellwand - Biosynthese
von verzweigtkettigen Zuckern - Biosynthese der Raffinose-Familien iiber
Galaktinol -
6-5 Methoden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282
IX
Kapitel 7: Katabolismus: Mobilisierung von Reservestoffen . . . . . . . . . 284
7-1 Mobilisierung von Kohlenhydraten. . . . . . . . . . . . . . . . . . 286
Beim Abbau von Starke wirken hydrolytische und phosphorolytische En
zyme zusammen - Regulation der Gen-Expression bei der Mobilisierung der
Reserven des Endosperms - Wie baut ein Pilz seine Glykogen-Reserven
ab? - Abbau anderer Kohlenhydrat-Reserven - Glykolyse: der Weg von
der Hexose zum Pyruvat - Wie wird der SubstanzfluB in der Glykolyse re
guliert? - Der oxidative Pentosephosphat-Weg - Pyruvat kann in den
Mitochondrien vollstandig verbrannt werden - Die Teilschritte und Funk
tionen des Citrat-Zyklus - Die Rolle von Acetyl-SCoA im Katabolismus
und Anabolismus -
7-2 Mobilisierung der Reservefette 306
Der Glyoxylat-Zyklus ist eine notwendige Voraussetzung fUr das Wachstum
von Mikroorganismen auf Acetat -
7-3 Mobilisierung von Reserveprotein . . 313
Die hormonale Regulation der Proteinmobilisierung - Aminosauren werden
bevorzugt zur Enzym-Synthese verwendet, konnen aber auch abgebaut wer
den - Proteinase-Inhibitoren: fUr biochemische Schutzmechanismen? -
7-4 Methoden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 320
Kapitel8: Das extrazelluHire Kompartiment. . . . . . . . . . . . . . . . 322
8-1 Die Sekretion 322
8-2 Die Zellwand 325
Hemicellulose enthalt Pentosen - Pektin: eine gelartige Matrix - Die fUr die
Zellwand bestimmten Glykoproteine werden nach der Sekretion unloslich
gemacht-Cellulose: das fibrillare Element der Wand - Die Lignin-Polymeri
sation verfestigt die Primarwand - Die Wand von Algen und Pilzen -
8-3 Biotische Wechselwirkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 335
Pilze als Pathogene: Kontakte und Eindringen - Mogliches Ergebnis der
biotischen Wechselwirkung: Tod, Resistenz der Pflanze, oder Symbiose -
Hypersensitivitats-Reaktion und Resistenz - Wechselwirkung Pflanzen/
Bakterien - Die Symbiose: Rhizobium/Leguminosen-Wurzel- Methodik-
x
Appendix 1: Prochirale Substrate - Aspekte der Stereochemie . . . . 354
Appendix 2: Strukturformeln von Hemmstoffen und Hilfsverbindungen 361
Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 365
XI