Table Of ContentBernhard Lachenmayr
Begutachtung in der Augenheilkunde
Bernhard Lachenmayr (Hrsg.)
Begutachtung in der
Augenheilkunde
Mit Beiträgen von
H. Brandl, K.-L. Elze, W. Hanne, G. Kolling, U. Kraffel, B. Lachenmayr,
K. Rohrschneider, F. Tost, P. Vivell, H. Wilhelm und A. Zarth
Mit 82 Abbildungen
123
Prof. Dr. Dr. B. Lachenmayr
Neuhauser Str. 23
80331 München
ISBN 978-3-540-78460-9 Springer Medizin Verlag Heidelberg
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SPIN: 12233991
Satz: Fotosatz-Service Köhler GmbH, Würzburg
Gedruckt auf säurefreiem Papier 2111 – 5 4 3 2 1 0
V
Vorwort
Die Begutachtung ist ein weit gefächertes und sehr komplexes Gebiet in der augenärztlichen
Tätigkeit. In unzähligen Bereichen muss der Augenarzt in Praxis und auch Klinik gutachterliche
Stellungnahmen abgeben, die für Patienten oft weitreichende Folgen haben.
Das vorliegende Buch legt zunächst die Grundprinzipien der gutachterlichen Prüfung der
verschiedenen Sehfunktionen dar, insbesondere die Prüfung von Sehschärfe, Gesichtsfeld, Bino-
kularsehen und Motalität, Stereosehen, Dämmerungssehvermögen und Blendempfindlichkeit,
sowie Farbensehen. Dies sind die Grundpfeiler der augenärztlichen Begutachtung, die im Ein-
zelfall durch verschiedenste Spezialuntersuchungen ergänzt werden müssen. Wichtig ist stets,
dass der Gutachter auf der Hut ist hinsichtlich möglicher Simulation, Aggravation, auch Dis-
simulation, die vor allem im Bereich der Fahreignungsbegutachtung anzutreffen ist.
Im speziellen Teil gibt das Buch Hinweise zur Begutachtung für die verschiedenen Verkehrs-
bereiche (Straßenverkehr, Schiffsverkehr, Flugverkehr, Bahnverkehr), zudem einen Überblick
über die Gesetzliche Unfallversicherung (GUV) und die Private Unfallversicherung (PUV).
Jeder Themenbereich ist für sich genommen sehr komplex und würde ein Buch von größe-
rem Umfang als das vorliegende Buch füllen. Ich habe zusammen mit unseren zahlreichen
Mitautoren, die sich mit großer Hingabe der Aufgabe gewidmet haben, versucht, eine für den
Augenarzt praktikable Handreichung für die Begutachtung zu erstellen und einen einigermaßen
umfassenden Überblick über die komplexen Teilgebiete zu erstellen, die unter dieses Thema
fallen.
Ich hoffe, dass das vorliegende Buch unseren Kolleginnen und Kollegen in Praxis und Klinik
hilft, kompetent Gutachten zu erstellen und sowohl den Patienten als auch den Auftraggebern,
die ein berechtigtes Interesse an einer neutralen, objektiven und sachlich fundierten Gutachten-
erstellung haben, an die Hand zu geben. Wir alle hoffen auf eine breite praktische Anwendung
und begrüßen gerne Rückmeldungen, Ergänzungen und Kritikpunkte.
Bernhard Lachenmayr
München, im Sommer 2008
VII
Inhaltsverzeichnis
3.13 Elektrophysiologische Untersuchungen:
Grundlagen der augen-
Muster-VECP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
ärztlichen Begutachtung
3.14 Besonderheiten bei Dissimulation . . . . . 72
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
1 Grundprinzipien des augenärztlichen
Gutachtens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Gutachten in den verschie-
1.1 Gutachterliche Fragestellungen . . . . . . . 3
denen Rechtsbereichen
1.2 Formale Aspekte der Begutachtung . . . . 5
1.3 Der Status des augenärztlichen
Gutachters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1.4 Aufbau und Bestandteile eines 4 Fahreignungsbegutachtung . . . . . . . . 79
Gutachtens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 4.1 Straßenverkehr. . . . . . . . . . . . . . . . 79
1.5 Untersuchungen und Befunde 4.2 Schiffsverkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113
im augenärztlichen Gutachten . . . . . . . 7 4.3 Flugverkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126
4.4 Bahnverkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143
2 Gutachterliche Prüfung
der Sehfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . 11 5 Gesetzliche Unfallversicherung (GUV)
2.1 Sehschärfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 – Arbeitsunfall und Berufserkrankung 147
2.2 Gesichtsfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 5.1 Gesetzliche Unfallversicherung . . . . . . . 147
2.3 Binokularsehen und Motilität . . . . . . . . 33 5.2 Berufserkrankungen . . . . . . . . . . . . . . 193
2.4 Stereosehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198
2.5 Dämmerungssehvermögen
und Blendempfindlichkeit . . . . . . . . . . 43 6 Gesetzliche Rentenversicherung (GV) . . 211
2.6 Farbensehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 6.1 SGB VI und SGB IX . . . . . . . . . . . . . . . 211
6.2 Zielsetzung der Gesetzlichen
3 Prüfung auf Simulation, Aggravation Rentenversicherung . . . . . . . . . . . . . . 212
und Dissimulation . . . . . . . . . . . . . . . 63 6.3 Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben 214
3.1 Definition und Grundlagen . . . . . . . . . . 63 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214
3.2 Absteigende Visusprüfung . . . . . . . . . . 64
3.3 Interferometrische Sehschärfeprüfung . . 65 7 Private Unfallversicherung . . . . . . . . . 215
3.4 Nystagmustest nach Kotowsky 7.1 Allgemeine Aspekte der Privaten
(optokinetischer Nystagmus) . . . . . . . . 67 Unfallversicherung . . . . . . . . . . . . . . . 215
3.5 Prüfung der Fixation . . . . . . . . . . . . . . 67 7.2 Zur besonderen Bedeutung
3.6 Simulationstafel am Ishihara-Test . . . . . . 68 der Allgemeinen Unfallversicherungs-
3.7 Purkinje-Aderfigur . . . . . . . . . . . . . . . 68 bedingungen (AUB) für den Augenarzt
3.8 Haitz-Test . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 in der Begutachtung nach den
3.9 Binokulare Verwechslungstests . . . . . . . 69 Rechtsnormen der PUV . . . . . . . . . . . . 218
3.10 Prüfung auf Binokularfunktionen 7.3 Wesentliche Aspekte aus den Allgemeinen
(Simultansehen, Stereosehen) . . . . . . . . 70 Unfallversicherungsbedingungen (AUB)
3.11 Preferential Looking . . . . . . . . . . . . . . 71 der PUV für die augenärztliche
3.12 Sakkadenprüfung am Begutachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221
Goldmann-Perimeter . . . . . . . . . . . . . 71 7.4 Wesentliche Leistungsunterschiede
in den AUB alt und AUB neu . . . . . . . . . 231
VIII Inhaltsverzeichnis
7.5 Augenärztliche Bewertung in der Privaten 10 Berufsgenossenschaftliche Grundsätze 287
Unfallversicherung (PUV) . . . . . . . . . . . 234 10.1 Berufsgenossenschaftlicher Grundsatz
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249 Bildschirmarbeitsplätze G37 . . . . . . . . . 287
10.2 Berufsgenossenschaftlicher Grundsatz
8 Begutachtung im Schwerbehinderten- Fahr-, Steuer- und Überwachungs-
recht und Sozialen Entschädigungs- tätigkeiten G25 . . . . . . . . . . . . . . . . . 316
recht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251
8.1 Anhaltspunkte für die ärztliche 11 Berufliche Eignung . . . . . . . . . . . . . . . 321
Gutachtertätigkeit . . . . . . . . . . . . . . . 252 11.1 Einteilung der Berufseignung anhand
8.2 Schwerbehindertenrecht . . . . . . . . . . . 252 der Sehschärfe . . . . . . . . . . . . . . . . . 322
8.3 Soziales Entschädigungsrecht . . . . . . . . 261 11.2 Einäugigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 323
8.4 Fehlerquellen der Beurteilung . . . . . . . . 265 11.3 Gesichtsfeldeinschränkungen . . . . . . . . 324
Nützliche Internetadressen . . . . . . . . . . 268 11.4 Farbsinnstörungen . . . . . . . . . . . . . . . 324
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 268 11.5 Schielen/Heterophorie . . . . . . . . . . . . 325
11.6 Körperliche Belastbarkeit . . . . . . . . . . . 325
9 Blindheitsbegutachtung . . . . . . . . . . . 269 11.7 Tauglichkeitsvorschriften . . . . . . . . . . . 325
9.1 Gesetzliche Definition der Blindheit . . . . 269 11.8 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 326
9.2 Begutachtungskriterien . . . . . . . . . . . . 272 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 326
9.3 Blindengeldgesetze . . . . . . . . . . . . . . 275
9.4 Spezielle Begutachtungsfragen . . . . . . . 280 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 327
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285
IX
Autorenverzeichnis
Dr. med. Hans Brandl Prof. Dr. med. Klaus Rohrschneider
Stiglmayrstr. 4 Augenklinik der Universität Heidelberg
82256 Fürstenfeldbruck Im Neuenheimer Feld 400
69120 Heidelberg
Dr. med. Karl-Ludwig Elze
Franzosenkoppel 111 Prof. Dr. med. Frank Tost
22547 Hamburg Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde
Universitätsklinikum Greifswald
Priv. Doz. Dr. Dr. Werner Hanne Ferdinand-Sauerbruch-Straße
Wermeierfeld 3 17475 Greifswald
31162 Bad Salzdetfurth
Dr. med. Patrick Vivell
Prof. Dr. med. Gerold Kolling Wörthstr. 7
Augenklinik der Universität Heidelberg 76646 Bruchsal
Im Neuenheimer Feld 400
69120 Heidelberg Prof. Dr. med. Helmut Wilhelm
Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Dr. med. Uwe Kraffel Schleichstr. 12
Kantstr. 75 72176 Tübingen
10627 Berlin
Dr. med. Andreas Zarth
Prof. Dr. Dr. Bernhard Lachenmayr Theatinerstr. 15 Salvatorpassage
Neuhauser Str. 23 80333 München
80331 München
XI
Abkürzungsverzeichnis
AGB Allgemeine Geschäftsbedingungen ft farbtüchtig
AHP Anhaltspunkte für die ärztliche Gut- fu farbuntüchtig
achtertätigkeit FZ Fingerzählen
ALK Argon-Laser-Koagulation GdB Grad der Behinderung
AMC Aeromedical Center GOÄ Gebührenordnung für Ärzte
AMD Altersabhängige Makuladegeneration GRV Gesetzliche Rentenversicherung
AME Aeromedical Examiner GUV Gesetzliche Unfallversicherung
AQ Anomalquotient HB Handbewegungen
AUB Allgemeine Unfallversicherungsbe- HFA Humphrey-Field-Analyser
dingungen HVBG Hauptverband der gewerblichen
AVB Allgemeine Versicherungsbedingungen Berufsgenossenschaften
BAP Bildschirmarbeitsplatz IG Invaliditätsgrad
BayBlindG Bayerisches Blindengeldgesetz IOL Intraokularlinse
BBW Berufsbildungswerk JAR-FCL Joint Aviation Requirements – Flight
BES binokulares Einfachsehfeld Crew Licence
BFW Berufsförderungswerk JVEG Justizvergütungs- und -entschädi-
BG Berufsgenossenschaft gungsgesetz
BGH Bundesgerichtshof LA linkes Auge
bin binokular LSG Landessozialgericht
BMAS Bundesministerium für Arbeit und LUE Lichtunterschiedsempfindlichkeit
Soziales MdE Minderung der Erwerbsfähigkeit
BSG Bundessozialgericht MdG Minderung der Gebrauchsfähigkeit
BSHG Bundessozialhilfegesetz mon monokular
BU Berufsunfähigkeit MPU Medizinisch Psychologische Unter-
BUK Bundesverband der Unfallkassen suchungsstelle
BVA Berufsverband der Augenärzte OKN optokinetischer Nystagmus
Deutschland OLG Oberlandesgericht
BVerwG Bundesverwaltungsgericht PUV Private Unfallversicherung
BVG Bundesversorgungsgesetz RA rechtes Auge
c.c. cum correctione s.c. sine correctione
CIE Commission Internationale de l’Éclai- SF Kurzzeitfluktuation (Short-Term
rage, Int. Beleuchtungskommission Fluctuation)
CL Kontaktlinsen SGB Sozialgesetzbuch
cyl zylindrisch sph sphärisch
DOG Deutsche Ophthalmologische Gesell- StGB Strafgesetzbuch
schaft StVG Straßenverkehrsgesetz
DVLuftVZO Durchführungsverordnung Luftver- StVZO Straßenverkehrszulassungsordnung
kehrszulassungsordnung UV-GOÄ Gebührenordnung der Gesetzlichen
ERG Elektroretinogramm Unfallversicherung
EStG Einkommensteuergesetz VECP Visuell Evozierte Kortikale Potenziale
EU Erwerbsunfähigkeit VG Verwaltungsgericht
FeV Fahrerlaubnisverordnung VION vordere ischämische Optikusatrophie
FeVÄndV Änderungsverordnung der Fahr- VVG Versicherungsvertragsgesetz
erlaubnisverordnung WfB Werkstatt für behinderte Menschen
I
Grundlagen der augen-
ärztlichen Begutachtung
1 Grundprinzipien des augenärztlichen Gutachtens – 3
B. Lachenmayr
2 Gutachterliche Prüfung der Sehfunktionen – 11
G. Kolling, B. Lachenmayr, P. Vivell, H. Brandl
3 Prüfung auf Simulation, Aggravation
und Dissimulation – 63
B. Lachenmayr, H. Wilhelm
1 Grundprinzipien des augen-
ärztlichen Gutachtens
B. Lachenmayr
1.1 Gutachterliche Fragestellungen – 3 1.3 Der Status des augenärztlichen
Gutachters – 5
1.2 Formale Aspekte der Begutach-
tung – 5 1.4 Aufbau und Bestandteile
1.2.1 Ablehnen eines Gutachtens – 5 eines Gutachtens – 6
1.2.2 Einladung des Patienten – 5
1.2.3 Fristen – 5 1.5 Untersuchungen und Befunde
im augenärztlichen Gutachten – 7
Zum augenärztlichen Gutachten gehören immer 1.1 Gutachterliche Fragestellungen
drei: ein Patient, ein Auftraggeber und ein Gut-
achter. Oftmals ist der Patient selbst der Auftrag- Es gibt zahlreiche Fragestellungen, die im Rahmen
geber für das Gutachten, z. B. im Rahmen der der augenärztlichen Begutachtung beantwortet wer-
Fahreignungsbegutachtung für den Straßenverkehr den müssen. . Tab. 1.1 gibt einen Überblick über die
oder bei beruflichen oder schulischen Bescheini- verschiedenen Begutachtungsbereiche.
gungen. In vielen Fällen treten jedoch Behörden, Am häufigsten sind sicherlich Gutachten im
Gerichte, Berufsgenossenschaften oder Versiche- Rahmen der Fahreignungsbegutachtung für den
rungen als Auftraggeber auf, die den Gutachtenauf- Straßenverkehr sowie für die anderen Verkehrs-
trag erteilen. bereiche Flug-, Schiffs- und Schienenverkehr
In jedem Falle gilt der Grundsatz: wer bezahlt, (7 Kap. 4). Von den Versorgungsämtern kommen
erhält das Gutachten. Dies bedeutet, dass immer der des weiteren Anfragen im Rahmen des Sozialen
Auftraggeber das Gutachten als erster in die Hände Entschädigungsrechtes und der Blindenbegut-
bekommt. In der Regel kann dem Patienten Zugang achtung (7 Kap. 8 und 9). Ebenfalls wichtige Be-
zu einer Kopie des Gutachtens ermöglicht werden, reiche der Begutachtung umfassen die Gesetzliche
allerdings nur indirekt über den Auftraggeber, nicht Unfallversicherung (7 Kap. 5), die Private Un-
direkt von Seiten des Gutachters. In diesem Fall fallversicherung (7 Kap. 7) und die Gesetzliche
muss der Gutachter seine Zustimmung erklären, Rentenversicherung (7 Kap. 6). Im Rahmen der
dass das Gutachten an den Patienten weitergegeben Gesetzlichen Unfallversicherung und der Priva-
werden darf. Er selbst darf das Gutachten dem Pa- ten Unfallversicherung geht es um die Feststel-
tienten aber nicht unmittelbar aushändigen. lung eines Unfallschadens, entweder hinsichtlich
der Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) für
! Das augenärztliche Gutachten wird grundsätz- den Bereich der Gesetzlichen Unfallversicherung,
lich dem Auftraggeber zugestellt, also dem- oder hinsichtlich der Minderung der Gebrauchs-
jenigen, der den Gutachtenauftrag erteilt und fähigkeit (MdG) für den Bereich der Privaten Un-
das Gutachten bezahlt! fallversicherung.