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ERNST WOLF 
BJ\RMEN 
Ktrche zrotfchen Verfuchung uno Gnaoe
Ernst Wolf, Barmen
Beiträge zur evangelischen Theologie 
Theologische Abhandlungen, herausgegeben von  E. Wolf 
Band 27 
ERNST  WOLF 
o. Professor der Theologie 
BARMEN 
Kirche zwischen Versuchung und Gnade 
C  H  R.  KAI S  E  R  V E  R  LAG  M  ü  N  C  H  E  N 
1 9 5 7
© 
1957 Chr. Kaiser Verlag München. 
Alle Red1te, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der photomechanischen Wiedergabe 
und der Übersetzung vorbehalten. - Printed in Germany. 
Satz und Druck : Buchdruckerei Albert Sighart, Fürstenfeldbruck.
FRITZ MüLLER 
Pfarrer in Dahlem 
Vorsitzender der zweiten Vorläufigen Leitung der 
DEK und des Bruderrats der ApU 
t 20. September 1942 
und den kürzlich heimgerufenen Brüdern 
D.  MARTIN ALBERTZ 
t 29. Dezember 1956 
D. HERMANN ALBERT HESSE 
t 26. Juli 1957 
D. HEINRICH HELD 
t 19. September 1957 
IN MEMORIAM
INHALT 
I. Zur Entstehung und zur Bewertung der Barmer Theologischen Erklärung 
1. Vorspiel: Verhängnis und Krise  14 
2. Der Aufmarsch des "positiven Christentums"  33 
3. Vorboten des Kirchenkampfes .  48 
4. Die Erste Bekenntnissynode der DEK .  62 
5. Theologische Erklärung und "Bekenntnis" .  74 
II. Zur Theologie der Barmer Theologischen Erklärung 
6. Das Problem  der "natürlichen Theologie" und die Frage des "Christo-
monismus". Gesetz und Evangelium? (Barmen I)  .  92 
7.  Christus der Herr und das dominium terrae (Gen. 1, 28) des Christen-
menschen (Barmen II) .  113 
8. Die Gestalt der Kirche und ihre Kmter (Barmen Ill und IV)  124 
9. Staat und Kirche. Politische Verantwortung (Barmen V)  137 
10. Die Botschafterio der freien Gnade Gottes (Barmen VI)  150 
11. Verpflichtendes Erbe  .  154
VORWORT 
Den folgenden Seiten liegt eine im Wintersemester 1956/1957 gehaltene öffentliche Vor 
lesung zugrunde. Für den Druck ist ihr Wortlaut nur geringfügig geändert worden; daher 
werden -auch gelegentliche Wiederholungen beibehalten. Die Anmerkungen sind neu hinzu 
gefügt. 
Es  handelte sich  darum, dem Theologiestudenten von heute,  dem  im allgemeinen der 
Kirchenkampf im Dritten Reich so fremd ist wie er seinen damaligen Kommilitonen lebendig 
und für die eigene Arbeit bestimmend war, wenigstens einen Einblick in Ort und Bedeutung 
der theologischen Mitte des Kampfes, der Barmer Theologischen Erklärung, zu geben und 
ihm nicht länger vorzuenthalten, was er kennen und bedenken sollte. Dies um so mehr, als 
auf der einen Seite die Darstellung des Kirchenkampfes und seine Berücksichtigung in den 
akademischen Vorlesungen trotz einzelner beachtlich.er Leistungen noch stark gehemmt ist, 
nicht so sehr durch Mangel an Quellen als vielmehr durch mannigfache Rücksichtnahmen, 
durch kirchenpolitische Verdächtigungen jedes Versuchs einer Analyse, nicht zuletzt durch 
begreifliche Wünsche einer Selbstrechtfertigung; auf der anderen Seite steigert sich der be 
klemmende Eindruck, als ob über diese Epoche der neuesten Kirchengeschichte Deutschlands 
bewußt der Schleier eines allmählich.en Vergessens gebreitet werde zugunsten der vorder 
gründigen Wiederbeleb~ng von Intentionen und Positionen,  die vor 1933 maßgebend zu 
werden versuchten. 
"Barmen" ist so heute bereits ein dunkles, wenn nicht gar unbekanntes Wort geworden, 
ein Stück Vergangenheit, bei dem sich aufzuhalten geradezu als hinderlich empfunden wird. 
Man kann zwar darüber reden, aber man läßt sich auf "Barmen" selbst lieber doch nicht 
ein. Mir scheint das vor allem die Folge davon zu sein, daß die Barmer Theologische Er 
klärung bei der Neuordnung in der DEK seit 1945 zu lebhaft kirchenpolitisch im Interesse 
bestimmter, z. T. alter Pläne für die Gestaltung von "Bekenntniskirchen" umstritten statt 
ernsthaft theologisch geprüft und rezipiert worden ist. 
Die reiche Kleinliteratur zu "Barmen", welche die treffliche historische Dissertation von 
Gerhard Niemöller über dieBarmer Synode von 1934 nahezu vollständig verzeichnet (Mün 
ster 1957), zeigt verhältnismäßig wenig Versuche zur theologiegeschichtlichen Einordnung 
und zur theologischen Auslegung der Barmer Erklärung seit 1945. Zu solcher Beschäftigung 
mit "Barmen" anzuregen, sollte neben einem knappen Bericht und einer ersten Einführung 
diese Vorlesung dienen. Denn in "Barmen" sprach sich eine entscheidende, wirklich epochale 
Wendung in der neueren Geschichte evangelischer Theologie und Kirche aus. Man muß ihrer 
nur richtig gewahr werden, statt lediglich die Formulierungen von "Barmen" am Maßstab 
einer Scholastik "reiner. Lehre" äbzumessen und darüber nicht mehr jenen "Geist" zu ver 
spüren, der sich in "Barmen" lebendig zu äußern suchte. 
Herrn Pfarrer W. Niemöller danke ich für sachkundige Durchsicht der Korrekturfahnen. 
Vor allem danke ich dem mit dem Kirchenkampf besonders eng und opferbereit verbundenen 
Chr. Kaiser-Verlag für die Obernahme des Risikos der Veröffentlichung. 
Göttingen, September 1957  E.W.