Table Of ContentHERMAEA
GERMANISTISCHE FORSCHUNGEN
NEUE FOLGE
HERAUSGEGEBEN VON
JOACHIM HEINZLE UND KLAUS-DETLEF MÜLLER
BAND 110
INES HEISER
Autorität Freidank
Studien zur Rezeption eines Spruchdichters
im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit
MAX NIEMEYER VERLAG
TÜBINGEN 2006
Gedruckt mit Unterstützung des Förderungs- und Beihilfefonds Wissenschaft der VG Wort
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Natio-
nalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de
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ISBN-13: 978-3-484-15110-9 ISSN 0440-7164
ISBN-10: 3-484-15110-2
© Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2006
Ein Unternehmen der Walter de Gruyter GmbH & Co. KG
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setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektro-
nischen Systemen. Printed in Germany.
Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.
Satz: Johanna Boy, Brennberg
Gesamtherstellung: AZ Druck und Datentechnik, Kempten
Danksagung
Die vorliegende Arbeit wurde im Sommersemester 2004 vom Fachbereich
Germanistik und Kunstwissenschaften der Philipps-Universität Marburg als
Dissertation angenommen. An ihrem erfolgreichen Zustandekommen waren
viele Personen aus universitärem und außeruniversitärem Umfeld beteiligt,
denen ich an dieser Stelle für alle wissenschaftliche Kooperation, für alle
Unterstützung und Anregung herzlich danken möchte.
An erster Stelle gilt dieser Dank meinem Doktorvater Professor Dr. Joachim
Heinzle, der nicht nur den Anstoß zur Auseinandersetzung mit der Rezep-
tion des Freidank-Werkkomplexes gegeben, sondern mir auch im Verlauf der
Arbeit jederzeit unter großem persönlichen und zeitlichen Engagement mit
Rat, Tat und konstruktiver Kritik zur Seite gestanden hat. Auch für die Mög-
lichkeit der Aufnahme der Arbeit in die Reihe der >Hermaea< bin ich ihm,
wie auch Professor Dr. Klaus-Detlef Müller, zu Dank verpflichtet. Gleicher-
maßen möchte ich dem Zweitkorrektor der Arbeit, Professor Dr. Wolfgang
Brandt, für sein wohlwollendes Interesse und viele anregende Gespräche einen
herzlichen Dank aussprechen.
Unverzichtbar war mir für die Erstellung der Arbeit zudem die frucht-
bare und kollegiale Kooperation mit den Mitarbeiterinnen des DFG-Projek-
tes »Marburger Repertorium der Freidank-Überlieferung«, Barbara Leupold,
Dr. Stefanie Hein und Barbara Stiewe, die durch viele Vorarbeiten in der
Materialbeschaffung meine Untersuchungen sehr erleichtert und sie im fort-
gesetzten Austausch über die unterschiedlichen Überlieferungsbereiche pro-
duktiv begleitet und bereichert haben. Unterstützende und freundschaftliche
Begleitung wurde mir gleichfalls durch die weiteren Mitglieder des Instituts
für Deutsche Philologie des Mittelalters entgegengebracht: Danken möchte
ich hier insbesondere Professor Dr. Christa Bertelsmeier-Kierst für viele anre-
gende Oberseminarssitzungen, Dr. Klaus Klein für die Lösung von paläogra-
phischen Problemen unterschiedlichster Art und Professor Dr. Jürgen Schulz-
Grobert für Information und Austausch zu den besonderen Fragestellungen
spätmittelalterlicher städtischer Literatur.
Viele Institutionen und Privatpersonen haben mir für meine Untersuchun-
gen Quellenmaterial — sei es in Form von Handschriftenabbildungen oder als
fotographische Aufnahmen von Inschriftentexten — zur Verfügung gestellt.
Neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der verschiedenen Bibliothe-
ken und Museen möchte ich in diesem Zusammenhang besonders Dr. Ulrich
Seelbach danken, der mich auf weitere Autoritätenhandschriften aufmerksam
V
gemacht hat, sowie Herrn Helmut Walther, der mich auf das Ensemble der
Freidank-Inschriften im Wiesbadener Kurhaus hinwies. Ein besonderer Dank
geht gleichfalls an Herrn Karsten Anglet vom Angermuseum Erfurt, der eine
photographische Aufnahme der dort aufbewahrten Freidankschilde ermög-
lichte, an Herrn Martin Reingruber von der Marktgemeinde Ybbsitz, der die
Ablichtung der Balkeninschrift im Gebäude Alte Poststraße 26 vornehmen
ließ, an Dr. Peter Dräger, der die Abbildungen der Hausinschrift Göttingen,
Weenderstraße 62 erstellte, sowie an Dr. Walter Keller, der die fotographi-
sche Aufnahme der Hausinschrift am Gebäude Salzmarkt 12 in Königsberg
in Bayern gestattete und mir eigenes Forschungsmaterial zur Geschichte des
Hauses und seiner Besitzer zur Verfügung stellte.
Wichtig waren mir während der Erstellung der Arbeit zudem die guten
Kontakte zum Fachbereich Geschichte und Kulturwissenschaften der Philipps-
Universität Marburg, sowie zur interdisziplinären Arbeitsgruppe des »Marbur-
ger Mittelalterzentrums« (MMZ). Ebenso waren die Treffen unseres privaten
Studienkreises von Doktoranden mediävistischer Fachgebiete für mich jeder-
zeit bereichernd und unterhaltend; allen Lehrern und Kollegen, mit denen ich
dort zusammengetroffen bin, möchte ich für alle Hilfe, Unterstützung und
Ermutigung danken — zu nennen wären stellvertretend für mehrere weitere
Professor Dr. Andreas Meyer, Dr. Otto Volk, Tina Römer, Dagmar Brön-
ner, Nathanael Busch und Tina Terrahe.
Für die Bereitstellung des notwendigen finanziellen Hintergrundes danke
ich der Philipps-Universität Marburg, die mir ein zweijähriges Promotionssti-
pendium im Rahmen des Hessischen Gesetzes zur Förderung von Nachwuchs-
wissenschaftlern gewährte und somit ideale Arbeitsbedingungen geboten hat.
Ein großer Dank geht gleichfalls an die VG Wort, die durch eine großzügige
Druckbeihilfe die rasche Publikation der Arbeit ermöglichte.
Neben diesen günstigen Bedingungen im Arbeitsumfeld haben mich auch
meine Freunde und meine Familie in jeder Hinsicht unterstützt und die Aus-
wirkungen des Projektes mit erstaunlicher Geduld und Langmut ertragen —
zu danken habe ich neben meinen Eltern und Geschwistern ganz besonders
meinem Lebensgefährten Dr. Thomas Hölting, dazu Oliver Steinbach und
Tina Pausch, die sich zum langwierigen Korrekturlesen bereiterklärten, sowie
Dorothee Reinhardt und Lena Ottersbach. Ohne sie alle wäre die Arbeit in
dieser Form nicht möglich gewesen.
Marburg, im Januar 2006 LH.
VI
Inhaltsverzeichnis
Einleitung ι
I. Gereimte Autoritätenspruchreihen 5
1. >Autoritätensammlungen< als Texttypus 5
2. Grundlagen einer Autoritätenspruchtradition 9
2.1. Antike und antikisierende Spruchsammlungen 9
2.2. Die Florilegientradition 14
2.3. Apophtegmata Patrum/Verba Seniorum 19
2.4. Arabisch-spanische Tradition (>Bocados de Oro<) 21
2.5. Deutsche Vorläufer 24
2.6. Fazit 28
3. Verzeichnis der Handschriften 29
4. Gruppeneinteilung 47
5. Edition der >Autoritätenfreidanke< 52
6. Form und Inhalt der Autoritätenfreidanke< 63
6.1. Forschungsüberblick 68
6.2. Freidankrezeption im Kontext der Autoritätensammlungen . . 76
6.2.1. Freidank als Autoritätsfigur 77
6.2.2. Übernahme von Spruchgut aus der >Bescheidenheit< ... 83
6.3. Fazit 89
7. Uberlieferungskontexte 90
8. Geographische Ausbreitung 98
9. Soziales Umfeld 100
IL Freidank-Inschriften 105
1. Forschungsüberblick 105
2. Beschreibung der Inschriften 108
2.1. Rundschilde Erfurt 108
2.2. Ratsgestühl Bremen 113
2.3. Weberstube Augsburg 116
2.4. Wanddekorationen Marbach 120
2.5. Prophetenteppich 122
2.6. Scharren Hannover 128
2.7. Hausinschrift Göttingen 132
2.8. Schwerter aus dem Zeughaus Graz 134
2.9. Hausinschrift Fritzlar 137
VII
2.ίο. Balkendecke Ybbsitz 138
2.11. Wappentafel Jebenhausen 140
2.12. Hausinschrift Königsberg in Bayern 143
3. Typologie der Freidank-Inschriften 146
4. Geographisches und soziales Umfeld
der Freidank-Inschriften 153
5. Fazit 156
III. Freidank als normative Autorität in weiteren Kontexten 161
1. Freidank-Zitate in der Kurzform des >Schwabenspiegels< 162
1.1. Rechtstext und Kommentar im >Schwabenspiegel< 164
1.2. Freidank als ethisch-moralische Autorität
im >Schwabenspiegel< 171
1.3. Fazit 176
1.4. Tabelle der Kommentare im >Schwabenspiegel< 180
2. Freidankische Perikopenergänzungen in den
sogenannten »Freidankpredigten« 184
2.1. Bestand freidankischer Perikopenergänzungen 184
2.1.1. Verzeichnis der Handschriften 184
2.1.2. Verzeichnis freidankischer Perikopenergänzungen
und ihrer Parallelstellen in der weiteren
Freidanküberlieferung nach Klapper 189
2.1.3. Verbreitung freidankischer Perikopenergänzungen
und Zitate in den Handschriften 193
2.1.3.1. Freidankische Perikopenergänzungen und Zitate
in der »ersten Sproßform« 193
2.1.3.2. Freidankische Perikopenergänzungen und Zitate
in der »zweiten Sproßform« 195
2.2. Analyse der Freidankzitate im Predigtzyklus
der sogenannten »Freidankpredigten« 196
2.2.1. Identifizierung freidankischer Perikopenergänzungen 200
2.2.2. Uberlieferung freidankischer Perikopenergänzungen
in den Handschriften 206
2.2.2.1. Freidankische Perikopenergänzungen
in der Handschriftengruppe
der »zweiten Sproßform« (nach Klapper) 206
2.2.2.2. Freidankische Perikopenergänzungen
in der Handschriftengruppe
der »ersten Sproßform« (nach Klapper) 211
2.2.2.3. Freidankpredigten in Einzelüberlieferung in Jena,
Universitäts- und Landesbibliothek, Ms. Prov. q. 86
und München, Universitätsbibliothek,
8° Cod. Ms. 85 217
VIII
2.3· Die »Freidankpredigten«
als Zeugnis der Freidankrezeption 219
IV. Freidank als Autorität - Entwicklungsstufen und
Manifestationsarten 223
1. Freidank-Nennungen und -Würdigungen in anderen Werken,
Freidankzitate 226
1.1. Freidank-Würdigungen 226
1.2. Freidankzitate 232
2. Folge- bzw. Erweiterungsdichtungen 247
3. Freidank als literarische Figur 250
4. Fazit 253
V. Ausblick: Das Phänomen Freidank im Kontext der allgemeinen
Rezeption hochmittelalterlicher Texte im Spätmittelalter -
ein Sonderfall? 257
1. Forschungsstand 259
2. Rezeptionstechniken 264
2.1. Explizite Nennungen und Würdigungen von Dichtern
in anderen Werken 264
2.1.1. Wolfram von Eschenbach 264
2.1.2. Neidhart 272
2.1.3. Fazit 276
2.2. Nach-und Weiterdichtungen 278
2.2.1. Wolfram 278
2.2.2. Neidhart 280
2.2.3. Fazit 282
2.3. Das Auftreten von Autoren als literarischen Figuren 283
3. Fazit 286
Autorität Freidank - ein Fazit 289
Abkürzungs- und Literaturverzeichnis 293
Verzeichnis ungedruckter Quellen 308
Autoren- und Werkregister 309
IX