Table Of ContentHERMAEA
GERMANISTISCHE FORSCHUNGEN
NEUE FOLGE
HERAUSGEGEBEN VON
JOACHIM HEINZLE UND KLAUS-DETLEF MÜLLER
BAND 95
DOERTE BISCHOFF
Ausgesetzte Schöpfung
Figuren der Souveränität und Ethik der Differenz
in der Prosa Else Lasker-Schülers
MAX NIEMEYER VERLAG
TÜBINGEN 2002
Gedruckt mit Unterstützung des Förderungs- und Beihilfefonds Wissenschaft
der VG Wort
D21
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme
Bischoff, Doerte: Ausgesetzte Schöpfung : Figuren der Souveränität und Ethik der Diffe-
renz in der Prosa Else Lasker-Schülers / Doerte Bischoff. - Tübingen: Niemeyer, 2002
(Hermaea; N.F., Bd. 95)
ISBN 3-484-15095-5 ISSN 0440-7164
© Max Niemeyer Verlag GmbH, Tübingen 2002
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung
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setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektro-
nischen Systemen. Printed in Germany.
Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.
Satz und Druck: ΑΖ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten
Buchbinder: Geiger, Ammerbuch
Inhaltsverzeichnis
Siglenverzeichnis XI
I. Exposition: statt einer Einleitung ι
II. Raum-Grenzen und Grenz-Räume in der Moderne 9
ι. Jenseits des Tauschprinzips oder die Verräumlichung des
Horizonts 16
2. Erkundungen einer anderen Topik: Wege der
Psychoanalyse 28
2.1. Das Ich im Prozeß: zum Konzept der Bahnung . .. 29
2.2. Hieroglyphen, Traumschrift, Urworte 33
2.3. Der Widerstand gegen die Theorie: Psychoanalyse
und/als Literatur 52
3. Geschlechterräume und die Hysterisierung der Kultur . . 68
3.1. Freud und das Rätsel der Weiblichkeit 72
3.2. Weininger oder das Weib ist Nichts 79
III. Vater-Name und Text-Körper: >Das Peter Hille-Buch< . . .. 97
ι. Figuren des Übergangs 105
i.i. Von Welt zu Welt: Zarathustras Wanderung 109
1.2 Zeugnis und Autorschaft 115
1.3. Der Gekreuzigte: Symbol und Körper 128
2. An-Spruch und Erwählung 133
2.1. Der Chiasmus der Eingangsszene 134
2.2. Ruth und Sulamith: das Aussetzen der
Vätergenealogie 141
2.3. Wahl und Serialität 151
2.4. Die Sprache der Liebe im Modus des Imaginären . .. 156
2.5. Dieu Créateur und Dieu Générateur in der Tradition
jüdischer Mystik 162
V
3· Das Begehren des Anderen 168
3.1. »Was will eine Mutter?« — Inzesttabu und
Nullpunkt der Literatur 170
3.2. Petrus und die Frauen 183
4. Der Name des Vaters im Körper des Textes 189
4.1. Zur Metaphernstruktur des Namens 192
4.2. Name und Körper Gottes in der Kabbala 198
4.3. Der »Grabstein über dem Ereignis«: Datum und
Textgrenze 205
IV. Souveränität und Maskerade 209
ι. Der König ist tot, es lebe der Dichter! - Zum Topos des
Dichtersouveräns 209
2. Rituale und Exzesse der Herrschaft 220
2.1. Die Wege der Tino von Bagdad: Grenzgänge und
Privilegierungen 220
2.2. Souveränität und Gewalt: Aspekte einer Theorie des
Opfers 227
3. Scheherazade und der Schleier der Geschichten 232
4. Unheimliche Begegnungen: die Verwandte der Tyrannen 245
4.1. Unfall und Bedeutung: das Entsetzen des Souveräns 246
4.2. Der Richter und seine Hinrichtung 254
5. Symbole der Souveränität 262
5.1. Königsgrab und Hieroglyphe 266
5.2. Die tanzende Mumie 271
5.3. Der Himmel im Ring 276
6. Die Jenseitsmaschine: Übergänge und Spaltungen 282
6.1. »Fleischgewordene Götter«: Priesterkönige bei Frazer
und Freud 282
6.2. Gott lieben: Vereinigungsphantasien, Mystik und
mehr 288
6.3. Ödipus und sein Vater: jenseits der Kastration . . .. 301
7. Jussuf und der lammblutende Hirtenrock 307
8. »Ich bin das Tor« — der König als Schwelle und
Hohlraum 317
VI
8.1. Raumkonstitution und Briefstruktur: Jussuf und
Ruben 317
8.2. Der Ursprung ist zwei: die »Venus von Siam« als
Muttergottheit 324
8.3. Theben und der Körper des Königs 327
8.4. Umhüllung und Fallgrube: der Prachtmantel des
Kaisers 331
9. Kunst und Krieg: der Souverän und der
Ausnahmezustand 335
9.1. Der Erste Weltkrieg und der »Wildkrieg« Jussufs . . 335
9.2. Fetisch Kriegskleid und das Phantasma des totalen
Krieges 342
V. Elemente einer Poet(h)ik der Gabe 355
ι. Rückhaltlos: zu einem nicht-transzendentalen Selbst- und
Fremdbezug 355
1.1. Die Ringe der Parabel oder Ethik und Ästhetik in
der Moderne 357
1.2. Das Antlitz des Anderen: zum ethischen
Sprachkonzept Emmanuel Lévinas' 364
2. Die Sorge um den Anderen — Religion und Dialog in
>Der Scheik< 370
2.1. »Das streitende Amen« 370
2.2. Versöhnung jenseits des Todes 375
2.3. Horchen auf die Spur: Anruf und Klage 388
3. Übersetzung und Ambivalenz 398
3.1. Babel und die Grenze technischer Perfektion 398
3.2. Turmbaumeister und Eulenspiegel: der prekäre Ort
der Vaterfigur 401
3.3. Zionismus und Messianismus im >Wunderrabbiner
von Barcelona< 409
3.3.1. Antisemitismus als Interpretationsakt 411
3.3.2. Verantwortung und Schuld: die Position des
höchsten Priesters 416
3.3.3. Unfall und Begegnung: zur Heterogenität des
Zwischenraums 428
3.3.4. Katastrophe und Rettung: Refigurationen der
Moses-Gestalt 432
VII
4· Gotteskinder: christliche und jüdische Gedenkrituale in
>Arthur Aronymus< 442
4.1. Die weihnachtliche Bescherung und der Teufel . . .. 444
4.2. Dem Fremdkörper zu Leibe rücken:
Hexenverbrennung und Konversion 449
4.3. Die Thora im Tragkleid 455
4.4. Pesach: das Erinnern des Ubergangs 461
5. Raum geben: die Aufgabe der Schöpfung im
>Hebräerland< 466
5.1. Wunsch(t)räume: kritische Anmerkungen zur
Rezeption 469
5.2. Der gebahnte Weg: Schrift und Raum 475
5.3. Im Zeitspalt: Überstürzung und Dehnung der Zeit 484
5.4. Verspätung und Erwählung 488
VI. Schlußwort 497
VII. Literaturverzeichnis 507
VIII
Danksagung
Allen, die mich während der verschiedenen Arbeitsphasen, die dem Er-
scheinen dieses Buches vorausgegangen sind, begleitet und unterstützt ha-
ben, möchte ich an dieser Stelle herzlich danken. Bernhard Greiner danke
ich für vielfältige Anregungen zu Literaturtheorie und deutsch-jüdischen
Fragestellungen sowie für ein gemeinsames Lasker-Schüler-Seminar, in
dessen Umfeld sich anregende Diskussionen ergaben. Wichtige Tübinger
>Keimzelle< war zudem die Arbeitsgruppe mit Maja Pflüger, Birgit
Wägenbaur, Susanne Komfort-Hein und Elisabeth Müller, die viel mehr
war als ein fachliches Diskussionsforum.
Dem DAAD sei Dank für die Finanzierung eines Forschungs-Aufent-
halts in Jerusalem. Dem Rosenzweig-Institut danke ich dafür, daß ich
während der Dauer meines Aufenthaltes an dessen Kolloquium teilnehmen
durfte. Für kritische Anregungen zu meinem Projekt sowie zu vielen Fra-
gen, die das deutsch-jüdische Verhältnis betreffen, bin ich vor allem Itta
Shedletzky, Jakob Hessing und Jürgen Nieraad (f) zu Dank verpflichtet.
Besonders danken möchte ich in diesem Zusammenhang auch Dorothe
Bach und Raphael Gross.
Weitere Stipendien haben nicht nur die finanzielle Arbeitsgrundlage
gesichert, sondern mir auch neue Kontakte und Arbeitskontexte eröffnet.
Dem Evangelischen Studienwerk Villigst danke ich für die Unterstützung
einer Arbeitsgruppe zur Ritualtheorie. Der DFG verdanke ich, daß ich als
Stipendiatin des Graduiertenkollegs »Theorie der Literatur und Kommu-
nikation« mit den Konstanzer Literaturwissenschaften ein besonders anre-
gendes akademisches Umfeld kennenlernen konnte. Stellvertretend fur
alle, die mich in dieser Phase auf neue Gedanken gebracht, meine Beiträge
und Texte kritisch unter die Lupe genommen und insgesamt ein >Biotop<
geschaffen haben, in dem ich mich wohl gefühlt habe, möchte ich Aleida
Assmann, Bettine Menke, Emilia Ippolito, Manfred Weinberg, Jana Zi-
ganke und Julika Funk danken. Annette Keck, die mir wichtige Ge-
sprächspartnerin in allen Fragen der Geschlechterforschung und der litera-
rischen Moderne war, danke ich für ihr offenes Ohr in allen Lebenslagen
sowie dafür, daß sie immer Zeit für kritische Lektüren und Kommentare
gefunden hat. Eine große Hilfe bei Korrekturen und Überarbeitungen wa-
IX
ren mir auch Dirk Vaihinger, Olaf Eigenbrodt, Jan Metzler, Sigrid Köhler
und Susanne Komfort-Hein. Martina Wagner-Egelhaaf danke ich, daß sie
mir die Fertigstellung der Arbeit ermöglicht und eine neue Perspektive
eröffnet hat.
Last not least danke ich meinen Eltern, daß sie durch ihre nicht nur
materielle Unterstützung zur Fertigstellung der Arbeit beigetragen ha-
ben.
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