Table Of ContentGuido Kopp
Audiovisuelle Fernkommunikation
Guido Kopp
Audiovisuelle
Fernkommunikation
Grundlage der Analyse und Anwendung
von Videokonferenzen
SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN GMBH
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
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1. Auflage Januar 2004
Alle Rechte vorbehalten
©Springer Fachmedien Wiesbaden 2004
Ursprünglich erschienen bei vs Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2004
Lektorat: Barbara Emig-Roller
www.vs-verlag.de
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Umschlaggestaltung: KünkeiLopka Medienentwicklung, Heidelberg
ISBN 978-3-531-14152-7 ISBN 978-3-663-09302-2 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-663-09302-2
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SPRINGER FACHMEDIEN IMESBAOEN GMSH
Danksagung
Nur auf nährreichem Boden können Pflanzen wachsen und gedeihen. Solch eine
reichhaltige Grundlage hat die vorliegende Arbeit in der Arbeitsgruppe von Profes
sor H. Walter Schmitz des Fachs "Kommunikationswissenschaft'' der Universität
Essen gefunden. In einem Umfeld theoretischer und empirischer Forschungsaktivi
täten mit explizit kommunikationswissenschaftliehen Frage- und Problemstellun
gen waren ideale Bedingungen für ein Forschungsvorhaben dieser Art geschaffen.
In erheblichem Maße profitiert diese Arbeit von den hier gesammelten Ergebnissen
abgeschlossener und laufender Studien und den zahlreichen und regelmäßigen
Diskussionsrunden. Die Themenwahl, die praktische Durchfilhrung der Versuche
und schließlich die analytische Arbeit sind durch den gemeinsam ge- und erlebten
Forschungsalltag entstanden und geprägt.
An dem Zustandekommen dieser Arbeit haben viele Personen mitgewirkt. An
erster Stelle sind die Studentinnen und Studenten meiner Lehrveranstaltungen zu
nennen, die in diskussionsreichen Seminaren, bei den unermüdlichen Selbstversu
chen und schließlich der Gewinnung der zahlreichen Versuchspersonen erst den
Grundstein fiir eine empirische Forschungsarbeit diesen Umfangs gelegt haben.
Engagement, Eigeninitiative und großer Spaß, aber auch die entsprechende Diszip
lin und Zuverlässigkeit prägten hier die fiir alle Beteiligten gewinnbringende Zu
sammenarbeit. Danke!
Weiterer Dank gilt den Versuchspersonen, die ihre Zeit fiir diese Studie geopfert
haben und sehr gewissenhaft - und natürlich auch zuweilen mit dem nötigen Hu
mor -die Experimente absolvierten.
Obwohl diese Forschungsarbeit keine besondere finanzielle Unterstützung erfah
ren hat, so konnte doch fast uneingeschränkt auf vorhandene technische Gerät
schaften (Videoschnittplatz), die universitäre Infrastruktur sowie auf Mittel für
wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte des Fachs "Kommunikationswis
senschaft" zurückgegriffen werden. Dafiir möchte ich Herrn Professor H. Walter
Schmitz danken. Aber auch seine fachliche Unterstützung, seine großen Hilfen bei
festgefahrenen theoretischen und praktischen Problemen und vor allem sein großes
Vertrauen und der mir gewährte Freiraum ermöglichten den Abschluss dieser Ar
beit.
Ganz besonderer Dank gilt Stefan Krüger, Antje Eßer und Anj a Müller:
Stefan hat es meisterlich verstanden, aus "bescheidenen" technischen Vorausset
zungen dennoch sehr gute Konferenzanlagen zu "zaubern". In allen Phasen hat er
nicht nur große Geduld mit mir und der Technik bewiesen, sondern er war auch
fachlich in Bezug auf Theorie, Methode und Durchfiihrung ein ständiger Diskussi
onspartner, der mit vielen Ideen und Problemlösungen einen großen Teil zu dieser
Arbeit beigetragen hat.
Antje hat der Arbeit den letzten "Schliff'' gegeben. Ohne ihre intensive Durch
sicht des Manuskripts wären die vielen kleinen und großen Fehler, Unstimmigkei
ten und inhaltlichen Fehlleistungen kaum korrigiert worden.
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Anja hat ihr künstlerisches Talent für die Skizzen der "Endstellentechnik" und
der "Versuchsräume" zur Verfügung gestellt.
Meine Familie schließlich musste viele Stunden und Tage wegen dieser Arbeit
auf mich verzichten. Trotzdem wurde ich stets ermutigt und angetrieben, um mei
nem Ziel näher zu kommen. Die Geburt meines Sohnes Leonard Friedrich, die sich
in der Schaffensphase dieser Arbeit ereignete, hat mir auf die schönste Art gezeigt,
dass es neben dem eigenen Vorankommen und den alltäglichen Problemen wirk
lich wichtige und liebenswerte Belange im Leben gibt.
GuidoKopp Mönchengladbach, Oktober 2003
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Inhalt
1. Einleitung ......................................................................................... 11
2. Phänomenbeschreibung "Audiovisuelle Fernkommunikation" •••••.••••••••. 16
2.1. Technische Grundlagen ............................................................................ 22
2.2. Kommunikationswissenschaftliche Annäherung ...................................... 31
2.3. Defmition "Audiovisuelle Fernkommunikation" ...................................... 42
2.4. Forschungsstand ........................................................................................ 44
2.5. Problemstellung und Zielsetzung dieser Arbeit.. ...................................... 62
3. Audiovisuelle Fernkommunikation: Eine neue Kommunikationsform •••• 63
3.1. Begriffsklärung ,Kommunikationsform' .................................................. 65
3.2. Etablierung eines neuen und eigenständigen Forschungsgegenstandes .... 72
3.3. Das kommunikative Ereignis im Rahmen der audiovisuellen
Fernkommunikation ......................................................................................... 82
4. Spezifische Aspekte einer empirischen Erforschung der audiovisuellen
Fernkommunikation: Eine exemplarische Untersuchung •••••.•••••.••••••••.• 89
4.1. Entwicklung spezifischer Modifikationen der Erhebungsinstrumente ...... 89
4.1.1. Die Beobachtung ..................................................................................... 90
4.1.2. Die Befragung ......................................................................................... 95
4.1.3. Kommunikationswissenschaftliche Gesprächsanalyse ........................... 96
4.2. Beschreibung der Erhebungsreihen ........................................................ 107
4.3. Bearbeitung des erhobenen Rohmaterials ............................................... 114
4.3.1. Materialsichtung ................................................................................... 115
4.3.2. Identifikation und Lokalisierung relevanter Phänomene ...................... 116
4.3.3. Visua1isierung und Präsentation der erhobenen Daten ......................... 117
5. Analyse der erhobenen Daten •••••••••••••••••••••••••••••.•••.••••.••••••••••..•••••••. 122
5.1. Fallbeispiele ............................................................................................ 122
5.1.1. Fallbeispiel I (ID_l_Trans) .................................................................. l23
5.1.2. Fallbeispie12 (PC_2_Trans) ................................................................. 130
5.2. Gesamtanalyse ........................................................................................ 137
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5.3. Auswertung der Fragebögen ................................................................... 174
5.4. Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse ................................ 179
6. Ergebnisse der Analyse in ihrer praktischen Umsetzung ••••••••••••••••••••• 188
Anhang ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••.•••••••••••••••• 197
Aufgabenzettel ••••••••••••••••••••••••••••••••••..•••••••••••••..••••••••••••.•••.•••••••••••••••• 198
Fragebogen •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 200
Bibliographie ••••••••••••••••••••.•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••.•••••••••• 204
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Abbildungsverzeichnis:
Abbildung 0: Illustration zur Phänomenbeschreibung ........................................... 18
Abbildung 1: Endstellentechnik ............................................................................. 28
Abbildung 2: Leistungsindex von Beispielsystemen .............................................. 31
Abbildung 3: Der phonetische Gestaltkreis nach Ungeheuer ................................ .41
Abbildung 4: Kategorisierungstabelle der Kommunikationsformen ...................... 70
Abbildung 5: Skizze der Versuchsräume ............................................................. 108
Abbildung 6: Illustration der PC-Bildschirmwiedergabe ..................................... 111
Abbildung 7: Illustration der Bildschirmwiedergabe ldeallösung ........................ 112
Abbildung 8: Leistungsindex der verwendeten Konferenz-Anlagen .................... 113
Abbildung 9: Visualisierung der Transkriptionskonvention ................................. 121
Abbildung 10: Visualisierung Fallbeispielt ........................................................ 129
Abbildung 11: Visualisierung 1 Fallbeispiel2 ..................................................... 131
Abbildung 12: Visualisierung 2 Fallbeispiel2 ..................................................... 135
Abbildung 13: Phänomen-Visualisierung Gesamtanalyse ................................... 142
Abbildung 14: Optimierungsvorschlag 1 Gesamtanalyse ..................................... 168
Abbildung 15: Optimierungsvorschlag 2 Gesamtanalyse ..................................... 169
Abbildung 16: Grafik 1 Fragebogenauswertung .................................................. 175
Abbildung 17: Grafik 2 Fragebogenauswertung .................................................. 175
Abbildung 18: Grafik 3 Fragebogenauswertung .................................................. 176
Abbildung 19: Hierarchiepyramide ...................................................................... 177
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1. Einleitung
Technisch vermittelte Kommunikation durchdringt zunehmend den privaten und
geschäftlichen Alltag. Eine fast flächendeckende weltweite V ernetzung mit leis
tungsfähigen technischen Endgeräten ermöglicht in hoher Zugänglichkeit neuartige
kommunikative Verhältnisse. Eine besondere Form der Kommunikation ist dabei
die Audiovisuelle Fernkommunikation.1 Die Hersteller der technischen Geräte
versprechen eine "kinderleichte" Handhabung und effektivere Gespräche. Wirt
schaftswissenschaftle~ glauben an Reisekostenersparnis und eine Optimierung der
Geschäftsprozesse. Hier scheint eine Implementierung dieser neuen Kommunikati
onstechnologie im privaten und geschäftlichen Umfeld zumindest in Bezug auf
kommunikative Aspekte nur wenig problematisch zu sein, sofern überhaupt kom
munikative Probleme antizipiert werden. Bis heute ist die Meinung weit verbreitet,
dass die Lösung der technischen Probleme automatisch zu einer entsprechenden
Akzeptanz bei den Anwendern fUhrt.
Doch mittlerweile gibt es zunehmend Forschungsergebnisse, die diese euphori
sche Einschätzung dämpfen. Studien aus geisteswissenschaftlichen Fächern wie
Soziologie, Psychologie und Kommunikationswissenschaft haben medienspezifi
sche interaktive Phänomene erkannt, die die Kommunizierenden vor große Prob
leme stellen. Es zeigt sich in Experimenten und Feldstudien, dass pauschale Aus
sagen wie "Effizienzsteigerung" und "verbesserte und ergebnisorientierte Kommu
nikation" nicht haltbar sind.
Diese differenzierten Forschungsergebnisse stehen allerdings auch im Wider
spruch zu zahlreichen anderen wissenschaftlichen Studien. Es zeigt sich, dass die
Forschung bezüglich ihrer Ergebnisse extrem polarisiert ist. Widersprüchliche
Resultate erschweren einen emotionslosen und vorurteilsfreien Blick auf diese
Form technisch vermittelter Kommunikation.
Im Sinne eines allgemeinen Erkenntnisinteresses und darüber hinaus vor dem
Hintergrund der steigenden gesellschaftlichen Relevanz soll diese Arbeit zunächst
einen explizit kommunikationswissenschaftliehen Beitrag zur inhomogenen For
schungslage liefern. Das primäre Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es dann -
ohne die genaue Problemstellung vorwegzunehmen - einen basalen und grundla
gentheoretischen Beitrag zur Erforschung der spezifischen Wahmehmungsmög-
Zunächst soll diese Bezeichnung die im alltagsweltlichen Sinn verstandenen Begriffe "Videokonfe
renz", "Videokommunikation" und "Bildtelefon" subsumieren. Einegenaue Begriffsklärung erfolgt
in Kapitel 2.3.
2 Zugunsten einer lesefreundlicheren Schreibweise wird im Rahmen der gesamten Arbeit auf eine
explizit weibliche Formulierung bei der Nennung einzelner Personengruppen und dergleichen ver
zichtet. Die hier verwendete Schreibweise soll gleichermaßen beide Geschlechter benennen.
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