Table Of ContentTusculum-Bücherei
Herausgeber: Karl Bayer, Max Faltner, Gerhard Jäger
ARCHILOCHOS
Griechisch und Deutsch
herausgegeben von Max Treu
ΗEIMERAN VERLAG
Auf dem Umschlag: Adler deaZeus nach einer achwarz-
ftgarlgen Vase, vermutlich Caere
2. verbesserte Auflage 1979
© Heimeran Verlag, München 1959
Alle Rechte vorbehalten, einschließlich
die der fotomechaniachen Wiedergabe
Druck und Bindung: Sellier Druck GmbH, Freising
Archiv 278 ISBN 3 7765 2189 9
DIE NEUEN FUNDE 3
Das neueste Archilochos-Fragment, 1974 aus Mumienkarto-
nage in Köln wiedergewonnen und seither oft behandelt, erspart
dem Interpreten trotz des relativ guten Erhaltungszustandes
keineswegs ungeahnte Schwierigkeiten (vgl. M. Treu, Archilochos
und die Schwestern. — In: Rhein. Mus. 119, 1976, 97ff.). Wagen
wir es, im Text, der Früheres und Späteres enthält, nach der
Wiederkehr der Motive Ausschau zu halten, so werden wir zu
einigen poetisch relevanten Zügen geführt — oder können deren
Fehlen konstatieren. So fehlt in dieser Epode ein Abschluß, wor-
aus sich eine Folgerung allgemeiner Art für den Anfang ergibt.
Da ist eine weibliche Person Gesprächspartnerin des Dichters, von
ihm als Tochter der Amphimedö apostrophiert und — in einem
Blumenbeet — zu einem Petting mißbraucht. Diese Szene impli-
ziert Ortswechsel. Ich finde einen solchen angekündigt in v. 16
„ich werde im Garten vor Anker gehen" — die unepische Art sei
zugegeben. Die Sprecherin als „ältere Frau", evtl. Bordellmutter
oder dgl., zu diagnostizieren, halte ich für poetisch unmöglich.
Alle Mahnungen etc. wären dann an eine Person gerichtet, die
faktisch und bis ans Ende davon nicht berührt wird.
4 DIE NEUEN FUNDE
πάμπαν άνασχόμενος. Ισον δέ τολμί^· -—
εΐ δ' <bv έτιείγεαι xai σε θυμός Ιθνει[,
ίστιν έν ήμετέρον ή νυν μίγ' Ιμείρε[ι * —
καλή τέρεινα παρθένος, δοκέω δέ μι[ν
είδος άμωμον Ιχειν. την δή αν ποίη[σαι ψιλην
τοσαϋτ' έφώνει. την 6' εγώ άνταμει[βόμην.
Άμφιμεδοϋς θΰγατερ, έσθλής τε xai Γ~—' •—
γυναικός, ην νυν γη κατ' ενρώεασ' 1[χει,
τ]έριριές ε'ισι θεής πολλοί νέοισιν άνό[ράσιν
παρέξ τό θείον χρήμα. Ίων τις άρκέσε[ι.
τ]αΰτα δ' έφ' ήσνχίης εΰτ' αν μελανθη[ —·
έ~]γο) τε xai σύ συν θεώι βουλενσομεν.
π]βίαομαι ως με χέλεαι. πολλόν μ* έ[ '— w ^
θρ~]ιγκον δ' ενερ&ε xai πνλέων ΰποφ[^
μ]ή τι μέγαιρε φίλη. αχήσω γάρ ές ποη[<ρόρους
χ]ήπονς. τό δή νυν γνώθι. Νεοβούλη[ν w
&]λλος άνήρ έχέτω. aial πέττειρα δ. [ „
<ϊν]0ος ό' άπερρνηχε παρθενήΐον
κ]αί χάρις η πριν έπη ν. χόρον γάρ ον κ[. , ^ -—
ήβ]ης δέ μετρ' έψηνε μαινόλ[ί]ς γυνή.
ες] χάρακας. $πεχε. μή τοντο εφ.ιταν[ ^ —-
δ]πα>ς έγώ γυναίκα τ[ο]ιαντην ίχων
γει\τοαι χάρμ' Ισομαι. πολλόν σε βούλο[μαι w •—•
σϋ] μέν γάρ ον τ' ζπιστος οντε διπλόη,
ή <5]έ μάλ' όξντέρη. πολλούς δέ ποιεϊτα[ι φίλους
δέ]δοιχ' όπως μή τυφλά κάλιτήμερα
σπ~\ουδήι έπειγομένο(.ι)ς τώς ώσπερ ή κ[υων τέχηι.
τοσ]αΰτ' έφώνεον. παρθένον δ' έν $νθε[σιν
τηλ]εθάεσσι λαβών ΐκλινα. μαλθακή ι <5[έ μιν
χλαί]νηι καλνψας, ανχέν' άγκάλη(ι)σ' ίχω[ν,
]ματι παυ[σ]αμένην τώς ώστε νέβρ\^_ —'
μαζ}ών τε χερσίν ήπίως έφηψάμην
w]. έψηνε νέον ήβης έπήλυσιν χρόα
^ ]e σώμα καλόν άμφαφώμενος
]öv άφήκα μένος ξανθής έπιιραν[ων τριχός.
(Liedechluß)
Pap. Col. 7511, v. 1—35 (ed. Merkelbach-West. ZPE 14 (1974) 07 ff.
(Zu v. 18f. VBI . Theokrit 7. 121: Φιλίκ. τό i« xMr övdoc <inoooel).
DIE NEUEN FUNDE 5
Meide sie völlig; ich kam zu dem gleichen Schluß.
Ist's aber dringend, steht der Sinn darauf zuerst,
bei uns zuhause lebt, der Sehnsucht wohlgeneigt,
ein Mädchen, schön und schlank; es scheint mir, die Gestalt
ist ohne Tadel; nimm zu deiner Liebsten sie!"
So sprach sie. Ich erwiderte darauf:
„Tochter der Amphimedo, der klugen und vieledlen Frau,
die nun schon längst in kühler Erde ruht,
Es gibt noch vieles, was das junge Blut ergötzt,
Auch außer dem, was göttlich ist. Sei dies genug!
Davon in aller Ruhe, wenn es dunkel wird,
Beraten wollen ich und du mit Gott.
Da will ich, toas du nahelegst, befolgen gern
Wir bleiben innerhalb von Mauerkranz und Dachgebälk
Verarg' mir's nicht: Zum Garten will ich gehn,
wo frisch der Rasen grünt, und dieses merk dir gut:
Ein andrer Mann mag Neobule frein. 0 weh!
Sie wurde feist; des Mädchens Blüie ging dahin
Der frische Reiz ist fort, der Übermut nur blieb.
Der Jugend Grenzen zeigt ein rasend Weib.
Zum Kuckuck! Weg mit ihr! Nicht dazu kam ich her,
ein solches Weib zu holen mir. Ich würde doch
den Nachbarn zum Gespött. Ich nehme lieber dich:
Du bist nicht treulos, nicht voll Wankelmut.
Sie aber ist recht kühn. Viel Freunde holt sie sich.
Ich fürchte, daß sie blinde Frühgeburten urirft
bei solchem Ansturm. Nun, die Hündin tut das auch."
So sprach ich. Darauf bog ich auf ein Blumenbeet,
das Mädchen nieder. Und legt ihr weich
den Mantel um, und hielt in meinem Arm den Kopf.
Sie hörte auf zu zittern wie ein kleines Reh.
Ich streichelte ganz sanft die junge Brust —
Der Jugendblüte Anflug zeigte ihre Haut —
Betastend ihren schönen Körper rührte ich
ans Haar. Solch Streicheln brachte mich um meine Kraft.
DIE NEUEN FUNDE
τείχος δ' ού χραίσμη[σε τετνγμένον ουδέ τι τάφρος]
Άρχι[Μχου]
χραίσμησε δ' οΰτε π[νργος οΰτ ε
Όμήρον
&ς π[οτ~\έ τις έρέει[· τότε μοι χάνοι ευρεία χΰών]
Αρχιλόχου
[ (·)]· έμοί τόϋ·' ήδη γή
Όμηρου
[μή τι αν γ'] άάανάτοισι &εο[ίς άντιχρν μάχεο&αι]
Αρχιλόχου
χουδεϊς δ' ίπειτα συν #εοϊ[σ(ί)
Όμήρον
[ ]••»·[..]«*[
P. Hlbeh II (1955) nr. 173 (anon.)· — τ. 2 = Horn. II. 14, ββ. —
τ. β - Horn. II. 4.182. — v. 10 - Horn. II. 5, ISO
]·[ ]·[]·[ ] [·]···
]ηρας Ιλπομαι γάρ Ιλπομαι
DIE NEUEN FUNDE 7
Homer (Hies 14, ββ):
Und die errichtete Mauer so gut wie der Graben nichts nützte
Archilochos:
Da nützte weder Turm (noch Graben viel)
Homer (Ilias 4, 182):
Mancher spräche wohl so. Dann soll mir die Erde sich öffnent
Archilochos:
ν _ mir soll die Erde dann (sich öffnend weit)
Homer (Dias 5, 130):
Nicht mit unsterblichen Göttern darfst je du dich messen im
Kämpft
Archilochos:
Und dann: noch keiner mit den Göttern (-^u)
Homer:
(Vergleich von Homer-Versen mit Trimetern des Archilochos)
denn ich seh, ich seh's voraus
8 DIB NEUEN FUNDE
ά}ψολβφν άμφαΰτήσει στρατός
].ντες.. .or Άρχάδος σ' δνον
].πολλ. ,ελγονται νέοι t
].α· <5tä πάλιν χουροτρόφος
]τα ισ. τ αι
] αιχαγεαι
]το.. σι. .ο.λο.ι..γας
]?' τέψι 7ΐροσερχεται[.].δε ίο
]ως+Άφροδίτηι+{·}φίλος
]χωνα τ' δλβιος
]ερον[
(I) P. Οχ. XXII (1954) nr. 2314 col. I et (II) nr. 2313
fr. 27, qnod fragmentum partem eiusdem carmlnis contlnere
agnovlt M. Derbieopoukra
w
• ε^μαί s
. . aq ευσεβεω [
ρ.μειβομ[
γύνα[ί], φάτιν μεν τήν προς άν&ρώπω[ν
μη τετραμήνηις μηδέν· άμφι δ' εύ.[
έμο'ι μελήσει· [&\υμόν ίλ[α]ον τίΰεν. ίο
ές τούτο δη το» της άνολβείης όοκ[&υ]