Table Of Contentln hoher Verehrung überreicht
von
Z Asz6di
Budapest VIII, Eszterhazy-Gasse 9.
Dem Andenken
Paul Hdri's
gewidmet
Arbeiten auf dein Gebiete
der chemischen Physiologie
Begonnen von
weiL Dr. Franz Tangl
Fortgesetzt von
weil. Dr. Pani Hari
Neunzehntes Heft
(Neue Folge. Vierzehntes Heft)
Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1934
ISBN 978-3-662-39390-1 ISBN 978-3-662-40446-1 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-662-40446-1
Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1934
Inhaltsverzeichnis.
Seite
Neumann, Georg. Über die 1\alibrierung dm· Orientierungsskala von
Spektralapparaten. Biochem. Zeitsehr. 248, 208, 1932 . . . . . . . 1
Ha r i, Pa ul. Ein Kalorimeter für größere Tiere. Biochem. Zeitschr. 250,
326, 1932 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
G n I a c s y, Z o l t an von. Über den Calciumgehalt der roten Blutkörperchen
im menschlichen Blute. I. Biochem. Zeitscbr. 251, 162, 1932 27
Schönberge r, S t e f an. Über den Calciumgehalt der roten mutkörpereben
im menschlichen Blute. II. Biochem. Zeitschr. 251, 167, 1932 . . . . 33
l' o I derman n, J o s e f. Über die Einheitlichkeit der prosthetiscl en Gruppe
der Hämoglobine verschiedener Herkunft. Biochem. Zeitschr. 251,452, 1932 39
A s z c) d i, Z o I t{t n. Über die Darstellung von kristallisiertem Hämoglobin
aus l\Ienscbenhlut. Biochem. Zeitschr. 252, 219, 1932 . . . . . 47
- - Über den Schwefelgehalt des Hämoglobins des Menschen. Biochom.
Zeitschr. 252, 387, 1932 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
Den es' A nn a. Über die Lichtabsorption des Globinhämochromogens und
über seine Verwendbarkeit zur Bestimmung des Farbstoffgehaltes des
Blutes. Biochem. Zeitschr. 255, 378, 1932 . . . . . . . . . . . . . 57
l\Iosonyi, Ladislaus. Über die Verteilung des Zuckers im Blute und
über die Zuckerpermeabilität der roten Blutkörperchen. Biochem.
Zeitschr. 256, 308, 1932 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
Se b es ta, V i l m a. Über die Lichtabsorption des Kohlenoxydhämoglobins.
Biochem. Zeitschr. 260, 187, 1933 . . . . . . . . . . . . . 87
Po m o t h y, Ru d o l f von. Beiträge zur Physiologie überlebender Säuge-
tierherzen. Biochern. Zeitschr. 260, 192, 1933 . . . . . . . . . . . 92
Herzog, Alfred. Über die eisenbaltige Komponente des Blutfarbstoffes
und ihre Synthese mit Globin zu Hämoglobin. (Vorläufige Mitteilung.)
Biochem. Zeitschr. 260, 213, 1933 . . . . . . . . . . . . . . . . 101
- - Über die prosthetische Gruppe des Blutfarbstoffes, deren kristallinische
Isolierung und deren Synthese mit nativem Globin zu Hämoglobin.
Biochem. Zeitschr. 264, 412, 1933 . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
- Über kristallisiertes synthetisches Kohlenoxydhämoglobin. Hiocbem.
Zeitschr. 264, 431, 1933 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
Si mono v i t s, S t e f an. Über eine neue Mikro-Glykogenbestirnrnungs
methode. Biochem. Zeitschr. 265, 437, 1933 . . . • . . . . . • . . 127
IV
Herzog, Al f red. Über Methyl- und Äthylester des Hämatoprosthetins
und einer Verbindung von der Formel C3, H33 N4 04 Fe und zur Frage
der Kohlenstoffzahl der prosthetischen Gruppe des Blutfarbstoffes.
Biochem. Zeitschr. 267, 48, 1933 . . . • . . . . . . . . . . . . . 135
Schönberge r, S t e f an. Über diA Lichtbrechung der Hämoglobine ver
schiedener Tierarten. Biochem. Zeitschr. 267, 57, 1933 • . . . ... 145
Se b es t a, V i l m a und A lf red Herzog. Über die Lichtabsorption von
Oxy- und Kohlenoxydhämoglobin in neutraler Lösung. Biochem.
Zeitschr. 267, 157, 1933 . . . . • . . . . . . . • . . . • 153
B rück n er, J o s e f. Über ein mit Ameisensäure dargestelltes Hämin.
Biocbem. Zeitschr. 268, 181, 1934 . • . . . . • . . . . . . . . . . 163
Herzog, AI f red. Vergleichende Untersuchungen über die Lichtabsorption
des Hämatoprosthetins, seiner reduzierten Form, CO-Verbindung und
seines Ammoniakhämochromogens. Biochem. Zeitschr. 268, 260, 1934 169
B rück n er, J o s e f. Über eine empfindliche und spezifische Reaktion des
Ergosterins. Biochem. Zeitschr. 270, 346, 1934 ...•...... 175
e
A s z 6 d i, Z o 1 t an und J o s e f P 1y i. Tierische .Kolorimetrie. IX. Mit
teilung: Über die spezifisch-dynamische Wirkung von Eiweiß. Biochem.
Zeitschr. 270, 389, 1934 . . . . . • . • . . . • . . . . • . ... 179
- Tierische Kalorimetrie. X. Mitteilung: Über die spezifisch-dynamische
Wirkung der Fette. Biochem. Zeitschr. 270, 419, 1934 . . . . . . . 209
Paul Hari.
Wohl kaum einen würdigeren Platz zur Erhaltung seines An
gedenkens konnten wir finden, als dieses Heftchen, eine Fortsetzung
der "Arbeiten auf dem Gebiete der chemischen Physiologie", mit deren
Hilfe er viele Jahre hindurch die Forschungsergebnisse des unter seiner
"Führung gestandenen Institutes der gelehrten Welt, seinen Freunden
und sonstigen Interessenten mitteilte. Diesen 19. Band hatte er eben
begonnen, als ihn der Tod nach kurzem Leiden dahinraffte (10. Mai 1933).
Pattl Hari wurde im .Jahre 1869 in Budapest geboren. Seinen
Studien oblag er teils in Budapcst, teils in vVien, und teils in Berlin,
wo er bei Boas arbeitete und sie auch beendete. Er ließ sich zuerst in
Budapest als praktizierender Arzt nieder und widmete seine freie Zeit
wissenschaftlichen Untersuchungen. Um seine wissenschaftlichen
Kenntnisse auf breitere Grundlagen zu stellen, arbeitete er damals
am pathologischen und pharmakologischen Institut der Universität
Budapest. Im Jahre 1902 wurde er dann an der pharmakologischen
Lehrkanzel, der damals Prof. Bokay vorstand, zum Assistenten er
nannt, nahm dann nach einigen Jahren die gleiche Stelle am
experimentell-pathologischen Institut und am physiologischen Institut
bei Prof. Tangl ein, wo er sich auch im Jahre 1907 habilitierte.
Im Jahre 1915 übernahm er das Institut für physiologische und patho
logische Chemie.
Es findet sich in der Biochemie wohl kaum ein Gebiet, auf welchem
Hari oder zumeist auf Grund seiner Intentionen seine Schüler nicht
gearbeitet hätten. Vornehmlich aber befaßte er sich mit zwei Lieblings
gebieten, die er mit außerordentlicher Sorgfalt bearbeiten ließ und die
ihn auch zu einem großen Sachkenner dieser Gebiete werden ließen.
Das eine dieser Gebiete war der Energie- und Stoffwechsel, das andere
der Blutfarbstoff. Welches dieser beiden Wissenzweige ihn mehr reizte,
konnten wir nie ergründen. Seine Vorliebe für den Energie- und Stoff
wechsel ließ sein Lehrer Tangl in ihm erwachen. In gemeinsamen Ar
beiten der beiden letzteren entstanden dann jene Pläne, die zur Kon
struktion neuer Kalorimeter führten, mit Hilfe deren sich dann eine
Reihe neuer Gesetzmäßigkeiten herausarbeiten ließ. Das neueste
dieser Kalorimeter, das ebenso wie die früheren auf Kompensations-
VI
prinzipaufgebaut .war, ist in größerem Format gehalten und Hari konnte
gerade noch das Ergebnis der ersten Experimente mit Hilfe dieses von
ihm in jahrelanger mühsamer Arbeit konstruierten Apparates erleben.
Als H ari den Stoffwechsel an winterschlafenden Fledermäusen
untersuchte, arbeitete er noch mit bescheidenen Apparaten. Später
ging er zum Zuntz-Geppertschen Respirationsapparat über, dann zum
Hubnersehen Kalorimeter, führte nachher seine Untersuchungen am
Tanglschen Kalorimeter und schließlich auch mit seinem Kalorimeter
aus. Mit Hilfe seiner Ergebnisse warf er eine Reihe von Problemen
auf, die er mit der ihn auszeichnenden besonderen kritischen Begabung
und großen Ausdauer untersucht hatte. Die Zahl und Mannigfaltigkeit
seiner Untersuchungen und Probleme auf dem Gebiete des Energie
und Stoffwechsels lassen H ari als einen gründlichen Beherrscher dieser
schweren, viel Zeit, Mühe und Geduld erfordernden Methoden erscheinen
und weisen darauf hin, daß er diese Methodik als die geeignetste zur
Lösung der betreffenden großen Probleme hielt. Nach Untersuchung
der Wirkung großer Blutverluste befaßte er sich mit dem Problem der
Beeinflussung von Energie- und Stoffwechsel durch die Bluttransfusion.
Die Untersuchung der Kohlenhydrate, Eiweißstoffe, der Temperatur
der einverleibten Nährstoffe auf den Energieumsatz waren nur Vor
studien seiner für spätere Zeit mit dem neuen Kalorimeter geplanten
Untersuchungen, die einer tieferen Ergründung der spez. dyn. Wirkung
gelten sollten. Auch zur Lösung der die Adrenalin- und Phlorrhizin
glucosurie betreffenden Probleme zog er Stoff-, Energie- und Gas
wechselversuebe heran, und wir können auch jene Arbeiten als klassisch
bezeichnen, in welchen er die Wirkung von chronischer Unterernährung,
von Rückenmarkdurchschneidung und rektaler Ernährung untersuchte.
Die Kriegsjahre brachten eine entscheidende Wendung in seiner
Arbeitsrichtung. Die innige Freundschaft und das Zusammenarbeiten
mit Tangl hatten ihn vorher vollständig in den Dienst von Energie
und Stoffwechsel gestellt, so daß er die anderen Gebiete der Biochemie,
die ihm im Anfang seiner Tätigkeit in seinen Assistentenjahren so viel
seitig beschäftigt hatten, zeitweise vernachlässigen mußte. Der Mangel
an den nötigen Mitteln und Hilfskräften während des Krieges zwangen
ihn, nach neuen Forschungsgebieten Ausschau zu halten, und er fand
ein solches auf dem Gebiet des Blutfarbstoffes, das seine Veranlagung
in bezug auf präzises Arbeiten zu voller Geltung kommen ließ. Aus
dauer und Sorgfalt sind wahrlich staunenswert, mit welchen Hari
damals das neue Spektrophotometer auskalibrierte, um bei den in
seinen Versuchen erhaltenen Ziffern höchste Genauigkeit erwarten zu
können. Schon seine erste Arbeit auf diesem Gebiet läßt eine tiefe
Erfassung des Problems erkennen. Er führt in dieser Arbeit, die sich
mit der Lichtabsorption von Oxyhämoglobin befaßt, den Begriff der
spezifischen Extinktionskoeffizienten in das Blutfarbstoffgebiet ein,
VII
der einen quantitativen Vergleich der Lichtabsorptionskurven gestattet.
Dieser Arbeit schlossen sich dann weitere über die Lichtabsorption des
reduzierten Hämoglobins, Methämoglobins und Hämatoporphyrins an,
und die in diesen Arbeiten der Wissenschaft übermittelten Daten sind
noch heute in voJler Geltung.
Des öfteren beschäftigte sich Hari auch mit interessanten medizini
schen <Fällen. So sei auf seine Arbeiten hingewiesen, die die Porphyrin
urie und Pentosurie zum Gegenstand hatten. Sehr interessant ist auch
jene Arbeit, in denen er die Darstellung eines zu den Harnfarbstoffen
gehörenden Kondensationsproduktes beschrieb.
Die unter seinem Namen erschienenen Arbeiten hat Ha,ri experi
mentell auch ausnahmslos selbst ausgearbeitet. Durch seine Schüler
ließ er verschiedene biochemische Probleme bearbeiten, und wenn hier
auch die Experimente seine Schüler ausführten, so war er über diese
durch dauerndes Referieren stets orientiert. Die Initiative ging auch
bei diesen Arbeiten zumeist von ihm aus, so daß im wahrsten Sinne
des Wortes unter seiner Leitung gearbeitet wurde.
Trotz der großen Inanspruchnahme in seinem engeren Kreise durch
Lehrtätigkeit und wissenschaftliche Arbeit fand Hari noch immer Zeit,
auch weiteren Kreisen gegenüber durch sein Lehrbuch und seine zu
sammenfassenden Darstellungen hervorzutreten. Jeder, der die
"Physiologische und pathologische Chemie" von Häri benutzte, die nun
schon in mehreren Auflagen sowohl in deutscher als auch ungarischer
Sprache erschienen ist, sei es zum Lernen, sei es zum Nachschlagen,
konnte sich von der Trefflichkeit dieses Buches überzeugen, das in
ziemlich kurzer Darstellung doch alle :Fragen zur Geltung kommen
läßt und volle Orientierung bietet. Seiner kritischen Begabung und
seiner Wahrheitsliebe entsprach es, wenn er ;;ich in diesem Buche nur
auf Tatsachen und auf Anschauungen stützte, von deren Richtigkeit
er tief überzeugt war, und mit außerordentlicher Gründlichkeit verfolgte
er stets die neuesten <Forschungen, mit denen er dann die Neuauflagen
bereicherte. Von seinen zusammenfassenden Darstellungen, zu denen
Häri infolge seiner bekannten kritischen Fähigkeit des öfteren auf
gefordert worden war, können wohl folgende als am besten gelungen
angesehen werden: Kalorimetrische Verbrennung, über Kompensations
kalorimetrie (Biol. bzw. biochem. Arbeitsmethoden von Abderhalden),
in den Jahresberichten mehrere Jahre hindurch über "Harn" und
"Physiologie und Pathologie der Niere". Hervorgehoben zu werden
verdienen auch einige seiner theoretischen Arbeiten, die dauernden
wissenschaftlich-literarischen Wert haben, so die vom Fieber, vom
abnorm tiefen respiratorischen Quotienten, von Berechnungsarten
kalorimetrischer Versuche.
Auf der gleichen Höhe wie als Wissenschaftler stand H ari als
Mensch. Seine unglaubliche Arbeitskraft, sein hervorragendes Pflicht-