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gegen
Schulschwänzen
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Impressum
Herausgeber: MinisteriumfürKultus,JugendundSport
Baden-Württemberg
inZusammenarbeitmitdem
InnenministeriumBaden-Württembergunddem
MinisteriumfürArbeitundSozialesBaden-Württemberg
Redaktion: GünterReimann(verantwortlich)
UrsulaMiola
BeateHille
GabrieleTraub
Textbeiträge: IrmgardFischer-Orthwein,GerhardGölz,ThomasHeckner,
JürgenOrts,WolfgangSeibold,KarlSeyfang,
Layout: DesignbüroHerzog,Mutlangen
AngelaHerzog
Druck: W.KohlhammerDruckereiGmbH+Co.KG,Stuttgart
1.AuflageJuli2006
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Inhalt
Inhalt 3
Vorwort 8
1 Begriffsdefinition"Schulschwänzen"
10
2 TypischeVerhaltensmustervon
10
Schulschwänzern
2.1.1 FehlenimUnterrichtzubestimmtenZeiten 11
2.1.2 Zuspätkommen 11
2.1.3 DenUnterrichtvorzeitigverlassen 11
2.1.4 Schulverweigerung 12
2.1.5 Schulabbruch 12
2.2 MissbrauchvonEntschuldigungen 13
2.2.1 VorgetäuschteKrankheit 14
2.2.2 Fehlenunmittelbarvorundnach 14
Ferienabschnitten
2.3 PädagogischeHinweise:Typische 14
VerhaltensmusterimVorfeldvon
Schulschwänzen
3 Ursachen
17
3.1 HintergründefürfehlendeLustaufSchule 17
3.2 Individuelle,sozialeFaktoren 18
3.2.1 Mangelversorgungenmaterieller, 18
emotionaleroder/undkognitiverArt
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Inhalt
3.2.2 ÜbernahmevonVersorgungsaufgaben 18
3.2.3 ErwerbstätigkeitvonJugendlichen 18
3.2.4 Gruppendruck/Cliquenbildung 19
3.2.5 AusprobierenvonGrenzen 19
3.2.6 EntwicklungsbedingteKonfrontation 20
3.2.7 Nachahmung 20
3.2.8 SchwierigesozialeSituationen 21
3.2.9 MangelndeSprachkenntnisse 21
3.3 SchulbezogeneFaktoren 22
3.3.1 MangelndeUnterrichtsqualität 22
3.3.2 SchlechtesKlassenklima 23
3.4 Schulangst 23
3.5 Schulphobie 24
4 MöglicheFolgenvonSchulschwänzen
26
4.1 LeistungsabfallundMisserfolg 26
4.2 FehlendeEinbindung 26
4.3 VerminderungschulischerLern-und 26
Lebenserfahrungen
4.4 AuswirkungenaufdenAusbildungs-bzw. 27
Berufseinstieg
4.5 MöglicherEinstieginDelinquenz 27
4.6 SozialeAusgrenzung 28
4.7 MissbrauchvonSuchtmitteln 28
4
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Inhalt
5 InterventionundPräventionderSchule
30
5.1 KonkretepädagogischeMaßnahmen, 30
Unterstützungs-undHilfsangebote
5.1.1 Dokumentation 30
5.1.2 GesprächmitdemSchüler 32
5.1.3 Elterngespräche 34
5.1.4 InformationsaustauschmitKollegen 36
5.1.5 EntscheidungüberHilfeleistungen-Runder Tisch 36
5.1.6 InformationandasJugendamt 37
5.1.7 PädagogischeundrechtlicheKonsequenzen 38
5.2 AllgemeinepädagogischeMaßnahmen 39
5.2.1 ZusammenarbeitmitEltern 39
5.2.2 Partizipation/Demokratieerziehung 40
5.2.3 KooperativesLernen 40
5.2.4 SozialesLernen 41
5.2.5 BeratungsangebotefürSchüler 42
5.2.6 Unterstützungssysteme 42
5.3 SchulischeRegularien 43
5.3.1 Erziehungs-undOrdnungsmaßnahmen 43
5.3.2 Schul-undHausordnung 44
5.3.3 Schulvereinbarung 44
6 PartnerderSchule
45
6.1 PolizeilicheMaßnahmen 45
6.1.2 Antreffbericht 45
(InformationanSchuleundElternhaus)
6.1.3 AblaufplanschulischerMaßnahmen 48
6.1.4 Bußgeldverfahren 48
6.1.5 ZwangsweiseZuführungzurSchule 49
6.2 AllgemeineAufgabederJugendhilfeund 49
ihreLeistungen
5
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Inhalt
6.2.1 DieJugendhilfe 49
6.2.2 ZusammenarbeitvonSchuleund Jugendamt 50
6.2.3 LeistungenderJugendsozialarbeit 53
6.2.4 EinbeziehungvonJugendsozialarbeitan 54
SchulenbeiFällenvonSchulschwänzen
6.2.5 MobileJugendarbeit 55
7 ProjekteundModellebei
56
Schulverweigerung
7.1 MaßnahmenzurPräventionvon 56
FrühabbrechernanHauptschulenin
Mannheim(Kooperationsklassen)
7.2 „Straßeneckenschulen“in 58
Baden-Württemberg
7.3 Flex 59
7.4 SchulverweigererprojektKreisschulamt 62
Reutlingen
7.5 ProjektderRealschuleEberbach 65
7.6 ProjektedesChristlichenJugenddorfwerks 65
Deutschlande.V.
7.7 SchulenfürKranke/Sonderpädagogische 66
Beratungsstellen
7.8 NetzwerkPräventionvonSchulmüdigkeit 67
undSchulverweigerung
(DeutschesJugendinstitut)
6
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Inhalt
8 Mustereinladungzumgemeinsamen
68
GesprächmitEltern
9 FormularzurEntbindungvonder
70
Schweigepflicht
10 RechtlicheGrundlagenzurSchulpflicht
72
undzumSchulbesuch
10.1 HistorischeEntwicklungderSchulpflicht 72
10.2 Schulgesetz(vom01.08.1983inderFassung 72
vom17.07.2002)
10.3 Schulbesuchsverordnung 75
(vom27.04.2001-Auszug)
10.4 GemeinsameVerwaltungsvorschriftdes 77
Kultusministeriumsunddes
InnenministeriumszurDurchsetzungder
Schulpflicht(Fassungvom11.08.1998-
auszugsweise)
11 EinigeLiteraturhinweise,Links,Adressen
79
11.1 Literaturhinweise 79
11.2 Links 80
11.3 Adressen 80
7
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Vorwort
DieZunahmevonFällenkonstantenSchulschwänzens,wie
sieüberdieOrdnungsmaßnahmenderKommunenerkennbar
werden,aberauchdieHinweisevonKriminologen,dieim
SchulabsentismusdieGefahrzurEntwicklungeinesvöllig
eigenenLebens-undWertesystemsbishinzurEigentums-
undGewaltdelinquenzsehen,macheneineintensivereBe-
fassungvonSchuleundweiterergesellschaftlicherInstanzen
mitderProblematikerforderlich.ImunmittelbarenInteresse
derSchuleliegtes,dasssichSchülerinnenundSchülernicht
selbstineineSituationmanövrieren,diezuungünstigenschu-
lischenEntwicklungen,zurVerminderungschulischerLei-
stungsfähigkeitbishinzumMisserfolgbeimSchulabschluss
führt.
Schuleist–nebenderHinterfragungderUrsachen–vorallem
gefordert,eineklarePositionzubeziehen.Dieshatnichtnur
gegenüberdenSchülerinnenundSchülernzuerfolgen,son-
dernauchgegenüberdenErziehungsverantwortlichen.Eine
anbiederndeUnverbindlickeitgegenüberSchülerinnenund
SchülernuntergräbtdenWerterahmen,denKinderund
Jugendlichebenötigen,umverantwortungsbewusstdenken
undhandelnzulernen.PädagogenwerdeninihrerWerte-
vermittlungdannunglaubwürdig,wenndieUnterrichtsdiszi-
plinnichtkonsequenteingefordertunddurchgesetztwird.
EingepasstistdiesindaspädagogischeKonzepteinerKultur
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desLernensundLebens,dieSchuleimRahmenvonSchul-
entwicklungsprozessenerreicht.
UmSchulenbeiderDurchsetzungderSchulpflichtzuunter-
stützen,wurdendiePolizei-undSozialbehördeneinbezogen.
ÜbersporadischeKontrollendesPolizeivollzugsdienstessol-
lenSchulenundElternüberSchulversäumnisseinformiert
undentsprechendeMaßnahmen–wonötigunterEinschal-
tungdesJugendamtes–ergriffenwerden.Dieswirdmitder
geplantenNeufassungdergemeinsamenVerwaltungsvorschrift
desKultusministeriumsunddesInnenministeriumszur
DurchsetzungderSchulpflichtauchrechtlichumgesetzt.
FrühzeitigeKenntnis,nüchterneAnalyseundeineengagierte
Pädagogiksollen–unddasistdieAbsichtdieserSchrift–
einenVerstehens-undOrdnungsprozessinGangsetzen,der
dazubeiträgt,schulischemVersagenundsozialerDesorientie-
rungentschiedenentgegenzuwirken.
HelmutRauMdL
MinisterfürKultus,JugendundSport
desLandesBaden-Württemberg
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Begriffsdefinition„Schulschwänzen“
1 Begriffsdefinition"Schulschwänzen"
EsgibtinderFachpressekeineeinheitlicheDefinitionzum
"Schulschwänzen".
UnterdemOberbegriff"Schulversäumnis"werdenzahlreiche
Begriffsdefinitionendiskutiert,dievonSchulmüdigkeit,Schul-
vermeidung,Schuldistanzierung,Schulverdrossenheit,Schul-
flucht,Schulverweigerung,Schulaversion,Schulphobiebishin
zuSchulabsentismusreichen.AlleBegriffehabeneinesge-
meinsam:KinderundJugendlicheentziehensichderSchule
(inunterschiedlichemAusmaß).
WirverwendeninunsererHandreichungeinheitlichden
Begriff"Schulschwänzen".
2 TypischeVerhaltensmustervonSchulschwänzern
SchulschwänzenhatvieleverschiedeneUrsachenundAus-
prägungen.Wichtigist,dassinjedemFallumgehendund
konsequentdaraufreagiertwerdenmuss.DemSchulschwän-
zenmusszeitnahundnachhaltigeinRiegelvorgeschoben
werden.DabeimüssenLösungengefundenwerden,dierasch
zupositivenVerhaltensänderungenführenkönnen.
VerschiedeneAusprägungenundKennzeichenfürSchul-
schwänzenwerdenimNachfolgendenaufgeführt.
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