Table Of ContentThomas Biedermann / Ernst Plaum
Aggressive Jugendliche
Thomas Biedermann / Ernst Plaum
Aggressive
Jugendliche
Fakten, Theorien, Hintergründe und
methodische Zugangsweisen
Deutscher Universitäts-Verlag
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme
Biedermann, Thomas:
Aggressive Jugendliche: Fakten, Theorien, Hintergründe und methodische Zugangs
weisen / Thomas Biedermann/Ernst Plaum. - Wiesbaden: DUV, Dt. Univ.-Verl., 1999
(DUV : Psychologie)
ISBN 978-3-8244-4370-3 ISBN 978-3-322-97674-1 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-322-97674-1
Alle Rechte vorbehalten
© Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden, 1999
Lektorat: Ute Wrasmann / Susanne Bressan
Der Deutsche Universitäts-Verlag ist ein Unternehmen der
Bertelsmann Fachinformation GmbH.
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich
geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des
Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages un
zulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigun
gen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeiche
rung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
http://www.duv.de
Höchste inhaltliche und technische Qualität unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der
Produktion und Verbreitung unserer Bücher wollen wir die Umwelt schonen. Dieses
Buch ist deshalb auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Ein
schweißfolie besteht aus Polyäthylen und damit aus organischen Grundstoffen, die
weder bei der Herstellung noch bei der Verbrennung Schadstoffe freisetzen.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen
usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der
Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Ge
setzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden
dürften.
Vorwort
Aggressives Verhalten junger Menschen, das bis zu Auseinandersetzungen mit Todes
folge führen kann, schockiert die Öffentlichkeit in Deutschland. Handelt es sich dabei
um eine ernsthafte Bedrohung der bundesdeutschen Gesellschaft ? Diese Frage wird
auch unter Experten lebhaft diskutiert. Das Meinungsspektrum zu dieser Thematik
reicht von beruhigenden Äußerungen (z.B. "Auch früher haben Jugendliche unterein
ander gerauft; man reagiert heute sensibler auf dramatische Einzelerscheinungen, die
es immer schon gegeben hat") bis zu regelrechten Horrorprognosen. Ausgehend von
der diagnostischen Erfaßbarkeit aggressiven Verhaltens und entsprechender Dispositio
nen, haben wir uns in das Gesamtgebiet der Gewaltbereitschaft eingearbeitet, um
zunächst für die eigene wissenschaftliche Projektarbeit auf einen ausreichenden Fundus
an Hintergrundwissen rekurrieren zu können. Das Ergebnis dieser Bemühungen liegt
mit diesem Band vor. Wie der Titel desselben erkennen läßt, wollten wir uns auf
deutsche Verhältnisse beschränken. Die Lage in anderen Ländern wird nur am Rande
berührt, soweit dies im Vergleich mit der Bundesrepublik sinnvoll erschien. Aufgrund
dieser Zielsetzung verwendeten wir auch überwiegend deutschsprachige Fachliteratur,
dies jedoch umso ausführlicher. Es zeigte sich, daß ein Überblick hierzu bereits einen
erheblichen Arbeitsaufwand erfordert. Man kann uns dennoch vorhalten, daß fremd
sprachige - vor allem angloamerikanische - Publikationen ganz in den Hintergrund
treten. Dazu wäre ergänzend zu sagen, daß zahlreiche Autoren der hier zitierten
Werke die internationale Fachliteratur sehr gründlich aufgearbeitet haben (insofern ist
diese keineswegs unbeachtet geblieben); es käme geradezu einem Armutszeugnis für
die deutschsprachigen Sozialwissenschaften gleich, wollte man in einem Überblicks
band wie dem vorliegenden zusätzlich in umfassender Weise auf die nichtdeutsch
sprachige Primärliteratur eingehen. Ein derartiges Unterfangen würde - den Anspruch
wenigstens halbwegs Vollständigkeit zu erreichen, vorausgesetzt -, bei einem weltweit
so aktuellen Thema wie Aggression und Gewalt, jeglichen realistischen Rahmen des
mit begrenzten Mitteln Machbaren sprengen. Wir meinen allerdings, daß mit diesem
Band unter anderem auch eine einigermaßen befriedigende Zusammenstellung ein
schlägiger deutschsprachiger Veröffentlichungen zur Verfügung steht. Es war unser
Bemühen, zu den einzelnen Aspekten möglichst zahlreiche Literaturstellen unter
schiedlicher Provenienz anzUführen; daß dies nicht immer einer leichten Lesbarkeit
unserer Darlegungen dienlich ist, ließ sich dabei nicht völlig ausschließen. Somit
VI Vorwort
mögen interessierte Leserinnen und Leser von dem vorliegenden Werk, als einer auf
das Wesentliche fokussierten Gesamtschau, im Sinne einer vertieften Auseinanderset
zung mit dem Thema "Aggressivität bei Jugendlichen in Deutschland" Gebrauch
machen.
Ein weiteres Anliegen war uns das Aufzeigen größerer Zusammenhänge sowie um
fangreicherer Ausführungen zu allgemeineren Rahmenthemen, die dem Verständnis
behandelter Spezialgebiete bei LeserinneniLesern dienen können, die hiermit weniger
vertraut sind. Nicht nur ein Überblick zu Fakten und Theorien erschien uns wichtig,
sondern auch der Aufweis von Voraussetzungen derselben, nämlich gesellschaftliche
Hintergründe einerseits, andererseits aber auch die methodische Frage nach der
Erkennbarkeit aggressiver Tendenzen bei Gruppen und Individuen. Eine derart
ganzheitliche Sichtweise halten wir für unbedingt erforderlich, um der angesprochenen
Problematik gerecht zu werden.
Thomas Biedermann
Ernst Plaum
Inhalt
1. Einleitung
2. Vorbedingungen, Voraussetzungen, besondere Erscheinungsformen
und Determinanten aggressiv-gewalttätiger Verhaltenstendenzen ......... 9
2.1 Definitorische Eingrenzung relevanter Begrifflichkeiten . . . . . . . . .. 10
2.1.1 Etymologische Herleitungen ...................... 10
2.1. 2 Versuch einer terminologischen Präzisierung . . . . . . . . . . .. 11
2.2 Biologische Faktoren ............................. " 13
2.2.1 Psychophysiologische Regulationssysteme . . . . . . . . . . . . .. 13
2.2.2 Genetik und Chromosomenaberrationen ............... 14
2.2.3 Endokrinologische Bedingtheiten ................... 15
2.3 Die psychologischen Aggressionstheorien . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 16
2.3.1 Trieb- und instinkttheoretische Modelle ............... 16
2.3.2 Die Frustrations-Aggressions-Hypothese . . . . . . . . . . . . . .. 20
2.3.3 Lerntheoretische Ansätze ........................ 23
2.4 Weitere Bedingungsfaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 26
2.4.1 Einfluß und Wirkung medialer Gewaltdarstellungen . . . . . . .. 26
2.4.2 Zum Begriff der Psychopathie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 30
2.5 Spezielle Erscheinungsformen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 33
2.5.1 Gewalt gegen Randgruppen ....................... 33
2.5.2 Mobbing: Aggressionen am Arbeitsplatz. . . . . . . . . . . . . .. 40
2.6 Makrostrukturell-gesamtgesellschaftliche Konstellationen . . . . . . . .. 42
2.6.1 Individualisierung und Modernisierung: Licht- und Schattenseiten 42
2.6.2 Das Selbstverwirklichungsideal einer humanistischen Psychologie 45
2.6.3 Durchsetzung und Konkurrenz in der "Ellenbogengesellschaft" . 47
2.6.4 Epiphänomen eines modernen Sozialsystems ? ........... 51
2.7 Zusammenfassung und Fazit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 54
3. Aggresssion und Gewalt im Kontext der allgemeinen
Bildungsinstitution Schule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 59
3.1 Problemexploration .............................. " 59
3.2 Die Entwicklung eines aktuellen Phänomens . . . . . . . . . . . . . . . .. 62
VIII IIlhait
3.2.1 Gewalt an Schulen: Eine internationale Herausforderung. . . .. 62
3.2.1.1 Ergebnisse aus Japan. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 62
3.2.1.2 Die Vereinigten Staaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 63
3.2.1.3 Skandinavische Länder ........................ 65
3.2.2 Aggressive Schülerhandlungen in bundesdeutschen Lehranstalten 67
3.3 Dramatisierung oder Bagatellisierung? . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 72
3.3.1 Medienrezeption der neuen Gewalterscheinungen ......... 72
3.3.2 Die schuladministrative Sichtweise .................. 76
3.4 Ausmaß und Verbreitung von Gewalt an Bildungseinrichtungen . . . .. 79
3.4.1 Offizielle Belastungsfrequenzstatistiken . . . . . . . . . . . . . . .. 79
3.4.2 Die Expertise der Gewaltkommission . . . . . . . . . . . . . . . .. 82
3.4.3 Eine Übersicht zum gegenwärtigen Erkenntnisstand . . . . . . .. 85
3.4.4 Differenzierung der Forschungsperspektiven ............ 90
3.4.4.1 Sichtweisen Betroffener . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 90
3.4.4.2 Unterschiedliche Erscheinungsformen ............... 92
3.4.4.3 Das Spektrum der Normabweichungen . . . . . . . . . . . . . .. 93
3.4.4.4 Alters- und Jahrgangsstufen ..................... 95
3.4.4.5 Geschlechtsspezifische Besonderheiten . . . . . . . . . . . . . .. 96
3.4.4.6 Schulformen und Gewaltbelastung . . . . . . . . . . . . . . . . .. 97
3.4.4.7 Risikolokalitäten ............................ 98
3.5 Zusammenfassende Beurteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 99
4. Zur Diagnostik der Aggressivität ........................... 105
4.1 Methodische Zugänge zur Erfassung psychologisch relevanter
Gegebenheiten ................................... 105
4.1.1 Einteilungsgesichtspunkte von Erhebungsmethoden ........ 105
4.1.2 Eine Taxonomie situativer Bedingungen ............... 110
4.1.3 "Projektive" Techniken als indirekte Herangehensweisen .... 115
4.1.4 Die Fragebogenverfahren in der offenen Situation ......... 117
4.2 Grundlagen des methodenpluralistischen Vorgehens ............ 121
4.2.1 Zum Stellenwert eines unorthodoxen Ansatzes ........... 121
4.2.2 Kennzeichnende Merkmale der multimethodalen
Informationsgewinnung ......................... 123
4.2.3 Der Bezug zu einer holistisch-integrativen Rahmenkonzeption .. 125
Inhalt IX
4.3 Individuenbezogene Infonnationsgewinnung und psychologische
Urteilsbildung ................................... 131
4.3.1 Ein Phasen- und Prozeßmodell für die Praxis ............ 131
4.3.2 Das Konvergenz-Divergenz-Prinzip in der Einzelfallarbeit .... 136
4.4 Die Suche nach geeigneten Erhebungsinstrumenten ............. 142
4.4.1 Allgemeine Vorüberlegungen ...................... 142
4.4.2 Die Operationalisierung aggressiver Verhaltenstendenzen .... 145
4.5 Fazit und Ausblick ................................ 148
5. Zusammenfassung .................................... 153
6. Literatur .......................................... 155
1. Einleitung
Unangemessene Verhaltensweisen, die nicht im Einklang mit den Konventionen eines
sozial-interpersonalen Umfelds stehen, umfassen all jene von der Mitwelt registrierten
Handlungsmuster einer Person, die "als außerhalb von ... spezifischen normativen
Bezugssystemen liegend angesehen werden und Reaktionen punitiver, therapeutischer,
pädagogischer oder ausgrenzender Art auslösen" (Werning, 1989, S. 13). Die Spann
weite derartiger Auffälligkeiten reicht dabei von unterschiedlichen Formen defizitären
Sozialverhaltens - man denke etwa an "initiativeloses, passives, vermeidendes und
sich zurückziehendes Verhalten, wie es bei ängstlichen, sozial-unsicheren und kontakt
scheuen Personen" sowie bei desinteressierten und unmotivierten Jugendlichen vor
kommen mag (Petermann, 1987, S. 18) - bis hin zu aktiv-exzessiven Handlungen, die
ein "zu ... einseitig ausgerichtetes Verhalten mit mangelnder Selbstkontrolle" (a.a.O.,
S. 21) zum Inhalt haben und deren Symptomatik im allgemeinen in aggressiven,
impulsiven, gewalttätigen, aufsässigen, tyrannisierenden, regelverletzenden und
deliquenten Reaktionstendenzen zum Ausdruck gelangt (Petermann, 1987, S. 18, S.
21; vgl. auch Myschker, 1993, S. 48 bzw. Schulte-Markwort, 1994, S. 57). Beide
Arten der Normabweichung lassen sich "als Extremvarianten auffassen, die keine
situationsadäquaten, sozialkooperativen Verhaltensweisen darstellen" (Plaum, 1990, S.
57) und eine geläufige, dichotome Typisierung sieht denn auch deren terminologische
Einteilung in aktiv und passiv auffällige Handlungstendenzen vor (a.a.O.; hierzu
ausführlich Rackl, 1986; für einen Überblick siehe etwa Kluge & Kleuters, 1984;
Rauschenbach, Steinhilber & Späth, 1980). Letztere besitzen im vorliegenden Band
jedoch nur eine marginale - wenn nicht nachrangige - Bedeutung, derselbe befaßt sich
vielmehr mit unangemessenem Sozialverhalten aggressiv-gewalttätiger Natur. Dies
allerdings nicht ohne Grund: Schenkt man vorliegenden Meldungen, Berichterstattun
gen und empirisch-wissenschaftlichen Publikationen Glauben, scheint gerade in
jüngster Zeit in einer ganzen Reihe unterschiedlicher Realitätsbereiche eine erhöhte
Gewaltbereitschaft und Gewaltakzeptanz feststellbar zu sein, die sowohl den inter
personal-sozialen Nahraum betrifft, als auch eine makrostrukturell-gesamtgesellschaft
liehe Ebene berührt. So ist etwa in dem massenmedial vermittelten Meinungsbild (z.B.
von Ahlswede, 1995; Hilbig, 1998; Kuhn & Marks, 1996; Pfeiffer, 1997; Röll & Öz
gene, 1997) von einem drastischen Anstieg gewaltaffmer Delikte, zunehmender
Brutalisierung und stetig sinkenden Hemmschwellen hinsichtlich der Ausführung
2 Einleitung
aggressiver Handlungen in zahlreichen Sektoren der Gesellschaft die Rede; viele ver
schiedene Teilgebiete derselben »erscheinen als Schauplätze, auf denen Gewalt zum
Alltag gehört" (Butterwegge, 1994a, S. 384): Kinder, Frauen und alte Menschen
(Godenzi, 1994) werden nicht selten Opfer gewalttätiger Übergriffe, ethnische und
andere Minderheiten wie Homosexuelle, Behinderte oder Obdachlose (Beckmann,
1993) sind ebenfalls betroffen, Aggressionen am Arbeitsplatz (in Form von Mobbing)
oder im Sport gelten heute kaum mehr als Ausnahmeerscheinung (Huber, 1995) und
ähnliches trifft für Gewaltverbrechen, Tötungsdelikte und terroristische Aktionen zu
(Schneider, 1994); schließlich ist auch ein nicht unbeträchtliches Anwachsen rechtsex -
tremer und (pseudo-)politisch motivierter Gewalt (Heitmeyer, 1993; Heitmeyer,
Buhse, Liebe-Freud, Möller, Müller, Ritz, Siller & Vossen, 1992; Pilz, 1993; Zirk,
1994) zu bedenken. Aggressive Handlungsformen »als Mittel zur Erreichung eigener
Ziele" (Bründel & Hurrelmann, 1994, S. 15; hierzu dgl. Bründel, 1994) fmden mehr
und mehr Billigung, so daß man beinahe schon vom einem ubiquitären, gesamtgesell
schaftlichen Phänomen sprechen mag: "Die Gewalt ist überall, in den Köpfen und ...
den Fäusten" (Bründel & Hurrelmann, 1994, S. 15; siehe z.B. auch Blasczyk, 1994;
Henning, 1993; Rauchfleisch, 1992, 1993); als Folge derartiger Entwicklungstenden
zen kann man neben Verunsicherung, Bedrohtheitsgefiihlen, Viktimisierungsängsten
und regelrechter Verbrechensfurcht (Schneider, 1994, S. 29-33) bisweilen auch ein
anscheinend ziemlich deutliches Bedürfnis nach Wehrhaftigkeit, Bewaffung oder gar
Aufrüstung wahrnehmen (Kersten, 1997; Striegl, 1996). Abgesehen von dem Faktum,
daß "Aggressivität und Gewaltbereitschaft in gefährlichem Ausmaß zugenommen
haben" (Reformat, 1993, S. 27), ist der wachsende Anteil Jugendlicher unter den
Tätern (Klingst, 1997a,b,c; ausführlich: vgl. Zirk, 1994) sowie die völlig andere
Qualität der Erscheinungsformen gewalttätigen Verhaltens besonders auffallig: wie es
scheint, existieren kaum mehr "Ehrenkodexe" oder "Hemmschwellen und Tabuzonen,
so daß selbst Wehr-und Bewußtlose geschlagen oder getreten werden" (Butterwegge,
1994a, S. 386; siehe dgl. Bründel & Hurrelmann, 1995, S. 27); recht bedenklich
mutet in diesem Zusammenhang auch der ungehemmte Gebrauch von Verteidigungs
gegenständen aller Art an, wie beispielsweise »Springmessern, Schlagringen, Knüp
peln, Gaspistolen, Elektroschockgeräten, Wurfsternen, asiatischen Kampthölzern"
(a.a.O.) und dergleichen mehr (siehe Z.B. Zirk, 1994).
Eine weitere Facette der skizzierten Gewaltthematik, die in den obigen Ausführun
gen bis jetzt noch nicht anklang und ebenfalls seit einiger Zeit im bundesdeutschen