Table Of ContentBundesdeutsche 
Flüchtlingspolitik  und  ihre 
tödlichen  Folgen 
 
 
 
 
Dokumentation 
1993  bis  2016 
Heft I + II + III 
 
 
Dokumentationsstelle der Antirassistischen Initiative Berlin
Erstellt und herausgegeben von:  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
ANTIRASSISTISCHE INITIATIVE  E.V.  
 
DOKUMENTATIONSSTELLE  
 
Haus Bethanien - Südflügel  
Mariannenplatz 2 A  
 
10997 Berlin 
 
FON  030 – 617 40 440
 
FAX  030 – 617 40 101  
 
e-mail:  [email protected]  
www.ari-berlin.org/dok/titel.htm  
 
 
Spendet !
 
Bank für Sozialwirtschaft
 
BLZ 100 205 00  
Konto-Nr. 303 96 03  
   
 
 
 
 
 
 
Danke ! 
 
Diese Dokumentation kommt mit der Hilfe von vielen Gruppen und Einzelpersonen 
zustande, die uns Zeitungsartikel, Berichte, eigene Dokumentationen etc. zur Verfügung 
stellen.  
Wir danken ihnen und allen, die uns bei den Recherchen geholfen haben, und bitten,  
uns auch in Zukunft die Informationen zukommen zu lassen.  
 
 
Für die Kostenbeteiligung an Recherche und Druck  
 
danken wir der Bundesarbeitsgemeinschaft Pro Asyl e.V. 
www.proasyl.de 
 
 
  
Herzlichen Dank für die finanzielle Unterstützung  
der Arbeit an den Verein der Bundestagsfraktion   
 
 
     Titelbild:  Sitz  des  Innensenators  von  Berlin  --  Fehrbelliner Platz 
                      am 18.5.1995  in  der  Zeit  zur  Innenministerkonferenz  in  Berlin
Der Inhalt 
 
Die Dokumentation ist eine chronologische Sammlung von Einzelschicksalen, in denen Menschen körperlich zu 
Schaden gekommen sind. Diese Menschen sind Flüchtlinge, also Menschen im oder nach einem Asylverfahren 
oder Menschen ohne gültige Aufenthaltspapiere für die BRD. Menschen, die sich im Lande aufhalten oder auf-
gehalten haben. Auch Menschen, die abgeschoben wurden, dann mißhandelt, gefoltert oder getötet wurden oder 
spurlos verschwanden. 
 
Es sind Menschen, die zu Schaden kamen durch staatliche Maßnahmen. Mit staatlichen Maßnahmen meinen wir 
die Umsetzung der Asylgesetze gegen die Betroffenen.  
•  Eine staatliche Maßnahme ist die angekündigte und durchgesetzte Abschiebung. 
•  Staatliche Maßnahmen sind auch die geschlossenen Grenzen, die Grenzüberwachung durch staatliche Organe. 
•  Staatliche Maßnahmen sind Menschenjagden durch Bundes- und Landespolizei, um Flüchtlinge einzufangen.  
•  Und eine staatliche Maßnahme ist auch der Abschiebeknast, der Menschen dazu bringt, sich selbst zu verletzen 
oder sich zu töten. 
Zudem beinhaltet das Heft rassistische Angriffe von seiten der Bevölkerung auf Flüchtlinge. 
 
Die Zusammenstellung umfaßt Todesfälle und Verletzungen bei Grenzüberquerungen; Selbsttötungen, Selbst-
tötungsversuche und Verletzungen von Flüchtlingen aus Angst und auf der Flucht vor Abschiebungen; Todesfälle 
und Verletzungen vor, während und nach Abschiebungen. 
Sie umfaßt auch Berichte über Fluchtversuche, die deutlich machen, welche lebensbedrohlichen Bedingungen 
Flüchtlinge auf sich nehmen müssen, um heute in die BRD zu gelangen. Fluchtversuche, die oft nur durch Zufall 
nicht tödlich für die Flüchtlinge endeten. 
Diese Zusammenstellung umfaßt Brände in Flüchtlingsunterkünften und Anschläge auf Flüchtlingssammellager  
sowie rassistische Angriffe auf öffentlichem Gebiet.  
 
Die Zahlen 
 
Wir haben uns bei dieser Chronologie um Vollständigkeit bemüht - wohlwissend, daß wir sie nicht erreichen 
können. 
 
Aus vielen zufälligen Begebenheiten haben wir erfahren müssen, daß die Dunkelziffer zu den in der Dokumen-
tation beschriebenen Ereignissen generell sehr hoch ist. Das hängt zum Teil von der unterschiedlich intensiven 
Zuarbeit durch Organisationen und Einzelpersonen und auch von den Recherche-Möglichkeiten vor Ort ab. Oft ist 
es aber auch die Angst und das Mißtrauen der Betroffenen selbst, die – aufgrund ihrer schlechten Erfahrungen und 
aufgrund ihres unsicheren Aufenthaltsstatus – keine weiteren Schwierigkeiten haben möchten. Viele Textblöcke 
sind aus diesem Grunde anonymisiert.  
 
Die auffällige Differenz der Zahlen bei rassistischen Angriffen zwischen Ost- und West-Bundesländern erklärt sich 
auch daraus, daß es in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen staatlich 
finanzierte Beratungsstellen für Opfer rassistischer Gewalt gibt bzw. gab. Derartige Hilfsangebote und Dokumen-
tationsstellen existieren in den West-Bundesländern mit Ausnahme von Nordrhein-Westfalen und Bayern 
(antifaschistische, infomations-, dokumentations- und archivstelle – a.i.d.a.) nicht. Aus diesem Grunde ist die Dun-
kelziffer in den westlichen Bundesländern mit Sicherheit noch höher. 
 
Da die Angaben zu den toten und verletzten Flüchtlingen an den deutschen Grenzen - entsprechend der Informa-
tionsquellen (Bundesgrenzschutz und Bundespolizei u.a.) - sich nur auf die deutsche Seite beziehen, ist die 
Gesamtzahl sehr viel höher.  
Es gibt in der Dokumentation Geschehnisse, bei denen Flüchtlinge zu Schaden kamen, die gezielt "auf dem Weg 
nach Deutschland" waren. Aber angesichts Tausender toter Menschen an den Außengrenzen Europas ist die tat-
sächliche Anzahl – bezogen auf Deutschland – nicht festzustellen. 
 
Auch die von uns ermittelte Zahl der nach der Abschiebung verletzten, verschwundenen oder getöteten Flüchtlinge 
ist nur die Spitze des Eisberges. Wenige Nichtregierungsorganisationen (Flüchtlingsrat Niedersachsen für die 
Türkei, Aktion Abschiebestop für afrikanische Länder, amnesty international) haben zeitweise zu diesem Thema 
gearbeitet. Sie haben Einzelschicksale verfolgt und dokumentiert. Die Recherche in den Herkunftsländern ist 
äußerst schwierig, weil die Flüchtlinge aufgrund ihrer politischen Verfolgung untertauchen oder weiter fliehen 
müssen oder weil sie in den Gefängnissen "verschwinden". Berichte über Folter und Mißhandlungen können 
demzufolge auch nur von Menschen gegeben werden, die irgendwie aus den Händen der Verfolger entkommen 
sind und die noch die Kraft, das Geld und die Möglichkeit haben, sich in Deutschland oder bei ihren Angehörigen 
zu melden.  
 
Nicht mit aufgeführt sind die Menschen, die durch Arbeitsverbot, durch Beendigung der Aufenthaltsgenehmigung 
oder durch Fluchthilfeschulden in sogenannte nicht legale Arbeit gedrängt wurden und dabei zu Tode kamen oder 
verletzt wurden. (Von 1993 bis1998 wurden mindestens 50 Menschen bei Verteilungskämpfen im 
Zigarettenhandel getötet, laut Tagesspiegel vom 24.4.99.)
Die Zählung 
 
Aufgrund der Individualität eines jeden Menschen ist es oft schwierig, die hier dokumentierten Einzelschicksale in eine Statistik 
einzupassen. Finden z.B. Selbstverletzungen in Abschiebehaft aus Protest, aus Verzweiflung oder aus Selbsttötungsabsicht statt? 
Passiert ein Fenstersprung aufgrund einer Panik in Selbsttötungsabsicht oder auf der Flucht, um der Festnahme zu entgehen, wenn 
Polizeibeamte in die Wohnung eindringen?  
 
Die Dokumentation enthält viele Geschehnisse, die sich in den Zählungen nicht wiederfinden, weil sie nicht in die Statistik 
passen, z.B. lebenslange Invalidität durch unterlassene Hilfeleistung.  
 
Die Dokumentation umfaßt drei Hefte mit folgenden Zeiträumen: 
 
1. Januar 1993 bis 31. Dezember 2004 – Heft I  
1. Januar 2005 bis 31. Dezember 2011 – Heft II 
1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2016 – Heft III 
 
In dem gesamten Zeitraum vom 1. Januar 1993 bis Ende Dezember 2016 starben mindestens 205 Menschen  
auf dem Wege in die Bundesrepublik Deutschland oder an den Grenzen. 
Allein 131 Personen starben an den deutschen Ost-Grenzen –  
drei Personen werden seit ihren Grenzübertrittsversuchen an der Neiße vermißt. 
 
681 Flüchtlinge erlitten beim Grenzübertritt zum Teil erhebliche Verletzungen, 
davon 345 an den deutschen Ost-Grenzen. 
 
Von den 102 Flüchtlingen, die in den Jahren von 1997 bis 2001 beim Grenzübertritt in die BRD  
durch Maßnahmen der Bundesgrenzschutzbeamten verletzt wurden,  
geschah das bei 84 Personen durch Bisse von Zoll- und Diensthunden.  
 
217 Menschen töteten sich selbst angesichts ihrer drohenden Abschiebung oder starben beim Versuch, vor der Abschiebung zu 
fliehen. Allein 73 Flüchtlinge starben in Abschiebehaft. 
Mindestens 1865 Flüchtlinge haben sich aus Verzweiflung oder Panik vor der Abschiebung oder aus Protest gegen die drohende 
Abschiebung und die Aufenthaltssituation selbst verletzt (auch Risiko-Hungerstreiks) oder versuchten sich umzubringen und 
überlebten z.T. schwer verletzt. Davon befanden sich 701 Menschen in Abschiebehaft. 
 
Während der Abschiebungen starben 5 Flüchtlinge;  
526 Flüchtlinge wurden durch Zwangsmaßnahmen oder Mißhandlungen während der Abschiebung verletzt. 
Abgeschoben in ihre Herkunftsländer kamen 35 Flüchtlinge zu Tode, mindestens 605 Flüchtlinge wurden im  
Herkunftsland von Polizei oder Militär mißhandelt und gefoltert oder kamen anderweitig zu Schaden  
(z.B.: Abschiebung schwerkranker Menschen ohne medizinische Versorgung im Herkunftsland).  
Mindestens 74 Menschen verschwanden nach der Abschiebung spurlos. 
 
Durch direkte Gewalteinwirkung von Polizei oder Bewachungspersonal oder indirekte Gewalt von seiten Verantwortlicher starben 
22 Flüchtlinge entweder in Haft, in Gewahrsam, bei Festnahmen, bei Abschiebungen, auf der Straße oder in Behörden – 
mindestens 1074 wurden dort verletzt. 
 
Bei Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte und Bränden in Flüchtlingsheimen, aber auch bei Unglücken auf dem Gelände starben 
nach unseren Recherchen mindestens 83 Menschen; mindestens 1421 BewohnerInnen wurden zum Teil erheblich verletzt oder 
erkrankten ernsthaft. 
Durch rassistische Angriffe auf der Straße starben 24 Flüchtlinge; mindestens 1683 Menschen wurden verletzt. 
 
23 Flüchtlinge starben durch unterlassene Hilfeleistung von Betreuungs- oder Bewachungspersonal  
(PolizistInnen, ÄrztInnen, Security, SachbearbeiterInnen u.a.) 
 
Durch staatliche Maßnahmen der BRD kamen seit 1993 mindestens 507 Flüchtlinge ums Leben –  
durch rassistische Übergriffe und Brände in Flüchtlingsunterkünften kamen 107 Menschen zu Tode. 
 
Die Dokumentation ist der Versuch – anhand von vielen Einzelbeispielen und in ihrer Gesamtheit – Beweise für  
den institutionellen Rassismus vorzulegen. Sie ist der Versuch, die schlimmsten Auswirkungen des rassistischen Systems dieses 
Staates auf Flüchtlinge und Menschen ohne Papiere für die Leserinnen und Leser deutlich zu machen. 
 
Die Dokumentation untermauert in ihrer Gesamtheit unsere Forderungen: 
 
Offene Grenzen! 
Bleiberecht für alle! 
Gleiche Rechte für alle! 
Antirassistische Initiative  
Berlin im Mai 2017 
-  3 -
Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und 
ihre tödlichen Folgen                      1993 
    Das zynische Verhalten der Münchner Behörden geht 
1. Januar 93  nach seinem Tod weiter. Die Ghana Community in München 
  plant eine große Trauerfeier für den Verstorbenen und ver-
Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Hamburg-Altona. Vier 
sucht täglich, den Beerdigungstermin zu erfahren. Noch am 
Menschen werden verletzt. 
Konkret 2/93, S. 17  Nachmittag des 14. Januar 94 bekommt sie eine negative 
  Antwort und wird auf den nächsten Tag vertröstet. Am Abend 
3. Januar 93  erfahren die Ghanaer, daß Kwaku Agyei am Nachmittag 
  beerdigt worden ist. 
Vor einem Flüchtlingsheim in Berlin-Hohenschönhausen wird 
taz 15.1.93; taz 6.2.93; 
der 29-jährige Manuel T., Flüchtling aus Mosambik, von 
Pro Asyl*; Spiegel 27.6.94; SZ 9.9.95; 
sechs Deutschen mit Baseballschlägern angegriffen und  IMEDANA 26.10.00 ; 
mißhandelt. Der Mann muß mit zahlreichen Verletzungen ins  Herzog/Wälde: "Sie suchten das Leben" 
Krankenhaus eingeliefert werden.   
taz 4.1.93;   5. Januar 93 
Konkret 2/93, S. 17   
Im rheinländischen Mettmann brennt eine Notunterkunft für 
 
Flüchtlinge ab. Alle 45 Menschen können das Zelt rechtzeitig 
3. Januar 93 
und unverletzt verlassen. 
 
Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim in der Kleinstadt Mal- ND 6.1.93 
chow in Mecklenburg-Vorpommern. Das Feuer, das durch ei-  
ne Brandflasche entstanden ist, kann frühzeitig gelöscht  5. Januar 93 
werden.   
Im bayerischen Neustadt wird ein Flüchtlingsheim von 
taz 5.1.93; Konkret 2/93, S. 17 
deutschen Jugendlichen überfallen. Sie brechen die Türen auf 
 
und brüllen faschistische Parolen. Den bedrohten Flüchtlingen 
3. Januar 93 
gelingt es, die Angreifer mit Knüppeln in die Flucht zu schla-
 
Bei einem Brand in einem Flüchtlingsheim in Bietigheim- gen. 
Bissingen in Baden-Württemberg sterben ein 25 Jahre alter  Pressespiegel 1/93 (FR 6.1.93); Konkret 2/93, S. 17 
rumänischer Flüchtling und eine 18-jährige Rumänin. Ein    
24-jähriger Rumäne wird schwer verletzt, und ein albanischer  7. Januar 93 
Flüchtling kommt mit leichteren Verletzungen ins Kranken-  
Schwalm-Eder-Kreis in Nordhessen. Mindestens fünf deut-
haus. 
sche Männer dringen in das Flüchtlingsheim in Borken ein 
  Obwohl einige Stunden nach dem Brand Bekennerschrei-
und schlagen auf vier Heimbewohner und einen Betreuer ein. 
ben bei der Polizei und bei einem Stuttgarter Radiosender 
Pressespiegel 1/93 (FR 8.1.93); Konkret 3/93, S. 25 
eingehen, wird ein 19-jähriger jugoslawischer Flüchtling,   
selbst Bewohner der Flüchtlingsunterkunft, als mutmaßlicher  7. Januar 93 
Brandstifter festgenommen.    
In Frankfurt am Main wird ein Asylbewerber aus dem ehe-
StN 4.1.93; taz 5.1.93; 
maligen Jugoslawien auf offener Straße erschossen. Die Hin-
Konkret 2/93, S. 17; Pressespiegel 1/93 (taz 4.1.93) 
  tergründe sind unklar; ZeugInnen gibt es nicht. 
4. Januar 93  Konkret 3/93, S. 25 
   
Der 35-jährige Seelsorger Kwaku Agyei erhängt sich in seiner 
8. Januar 93 
Unterkunft in Moosach bei München. Er ist Vater zweier   
Auf der Bundesstraße 85 bei Rudolstadt in Thüringen werden 
Kinder, die in Ghana leben. 
vier vietnamesische Flüchtlinge, die mit einer Autopanne 
  Kwaku Agyei verließ im August 1992 Ghana, erreichte 
liegengeblieben sind, von acht bis zehn deutschen Männern 
Mitte Oktober München und stellte einen Asylantrag, dessen 
überfallen und mit Fußtritten und Fäusten mißhandelt. 
negativer Bescheid ihm und gleichzeitig der Ausländer-
taz 11.1.93; Konkret 3/93, S. 25 
behörde am 9. Dezember vom Bundesamt zugestellt wurde. 
 
Sein Rechtsanwalt reichte daraufhin Klage beim Verwal-
9. Januar 93 
tungsgericht Ansbach ein. 
 
  Zwei Wochen später erhielt Kwaku Agyei von der Aus- Zwei Männer werfen selbstgebaute Brandsätze gegen das 
länderbehörde die "Information", daß seine Aufenthalts- Flüchtlingsheim in Klosterfelde bei Bernau in Brandenburg. 
gestattung "mit dem Datum der unanfechtbaren Ablehnung"  Es wird niemand verletzt. 
seines Asylantrages erlischt und daß er für seine Ausreise  taz 11.1.93; Konkret 3/93, S. 25; 
Pressespiegel 1/93 (FR 11.1.93) 
einen Paß benötige, den er "rechtzeitig vor Ablauf der Aus-
 
reisefrist" zu beschaffen habe, und daß er, sollte er sich nach 
10. Januar 93 
"Ablauf der Ausreisefrist noch im Bundesgebiet aufhalten 
 
(…), festgenommen und abgeschoben" werde.  Im bayerischen Haidhausen sticht ein Unbekannter hinter-
  Ein Flüchtlingsberater, dem Kwaku Agyei dieses Schrei- rücks auf einen 26-jährigen albanischen Flüchtling ein. Der 
ben zeigte, spricht von einem "Paradebeispiel ‚behördlicher  Albaner erleidet schwere Verletzungen. 
Verfolgung’" und urteilt: "Meiner Meinung nach hat er sich  Pressespiegel 1/93 (SZ 11.1.93); Konkret 3/93, S. 25 
umgebracht, weil er keine Hoffnung mehr hatte. Es geht 
zurück auf diesen Brief vom Ausländeramt." 
 
-  3 -
Tödliche Folgen bundesdeutscher Flüchtlingspolitik 
 
10. Januar 93  16. November 1992 als "offensichtlich unbegründet" abge-
  lehnt worden.  
Brandenburg. In Mühlberg im Kreis Bad Liebenwerda greifen 
  Robert Karandja-Kouria brachte sich an dem Tag um, an 
jugendliche Deutsche ein Flüchtlingsheim an und zerstören 
dem er sich um eine Arbeitserlaubnis bemühen wollte, die er 
Fensterscheiben und die Eingangstür. 
nicht bekommen hätte. Es liegt die Vermutung nahe, daß er 
Konkret 3/93, S. 25 
  hierüber an diesem Tag aufgeklärt wurde. Damit war ihm die 
11. Januar 93  Möglichkeit genommen, wenigstens noch bis zur Ausreise 
  oder Abschiebung etwas Geld für seine Familie zu verdienen. 
Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Aschaffen-
SZ 23.1.93 ; 
burg in Bayern. Die Bewohnerinnen und Bewohner können 
Herzog/Wälde: "Sie suchten das Leben" 
das Feuer löschen.   
Pressespiegel 1/93 (SZ 13.1.93);  21. Januar 93 
Konkret 3/93, S. 25   
  Brandanschlag auf ein Flüchtlingswohnheim in Zielitz in 
11. Januar 93  Sachsen-Anhalt. Die Bewohnerinnen und Bewohner können 
  einen der Täter stellen, der eine Brandflasche geworfen hatte. 
Limburg in Nordrhein-Westfalen. Vor dem Flüchtlingsheim 
Konkret 3/93, S. 25 
im Stadtteil Eschhofen zündet ein Rassist zwei Personenwa-
 
gen an.  
22. Januar 93 
Pressespiegel 1/93 (FR 15.1.93)   
  In Staßfurt in Sachsen-Anhalt wird der 21 Jahre alte rumäni-
11. Januar 93  sche Asylbewerber Lorin Radu im Hof des Polizeireviers vom 
  beaufsichtigenden Polizeibeamten rücklings erschossen. Lorin 
Berlin-Hohenschönhausen in der Ferdinand-Schultze-Straße: 
R. war zusammen mit einem Freund zur Personalienüberprü-
Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber. Als der 19 Jahre alte 
fung auf die Wache mitgenommen worden, weil sie sich beide 
Afonso Bunga P. auf die Wartehalle zugeht, wird er von 
– entsprechend dem Asylverfahrensgesetz – in Sachsen-
einem Polizisten von hinten geschubst. Er dreht sich daraufhin 
Anhalt nicht hätten aufhalten dürfen.  
um und fragt, was das solle, und erhält jetzt Schläge mit dem 
  Die Staatsanwaltschaft ermittelt und verurteilt den Beam-
Gummiknüppel. In seiner Angst hält er den Schlagstock fest, 
ten wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe. 
woraufhin der Beamte drei Kollegen zu Hilfe ruft. Gemein-
taz 26.1.93; SZ 10.2.93; BeZ 16.2.93; 
sam schlagen diese jetzt auf Afonso Bunga P. ein, bis er am 
taz 12.2.93; Konkret 3/93, S. 26; 
Boden liegt. Als er um Hilfe schreit, wird ihm ein Stock auf  taz 26.1.94; taz 17.2.94;  jW 21.6.94; 
den Mund gehalten. Dann legen die Beamten ihm Hand- Menschenrechtsverletzungen in Deutschland 1993; 
schellen an und überprüfen die Papiere.   Polizeiübergriffe 1994 
 
  Ein Arzt attestiert Afonso Bunga P. nach dem Zwischen-
24. Januar 93 
fall Prellungen und Bewegungseinschränkungen auch am 
 
Hals. Die Polizei erstattet Strafanzeige wegen Körperverlet- Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Immen-
zung gegen Afonso Bunga P. – dieser andererseits gegen die  hausen bei Kassel. Drei Marokkaner finden zufällig vor dem 
Polizei.  Eingang einen Fünf-Liter-Kanister mit einer brennbaren 
taz 23.1.93; taz 22.2.93;  Flüssigkeit und eine bereits brennende Lunte. Es gelingt 
Menschenrechtsverletzungen in Deutschland 1993  ihnen, das Feuer zu löschen.  
  Pressespiegel 1/93 (FR 25.1.93); Konkret 3/93, S. 26 
14. Januar 93   
 In Bad Schwalbach in Hessen brennt der als Flüchtlingsunter- 25. Januar 93 
kunft genutzte "Quellenhof" ab. Die 39 BewohnerInnen   Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim in Speyer im Bundes-
können sich rechtzeitig ins Freie retten.  land Rheinland-Pfalz. 
Konkret 3/93, S. 25  Konkret 3/93, S. 26 
   
16. Januar 93  26. Januar 93 
 Brandanschlag durch sechs Unbekannte auf ein Flüchtlings-  Bei einem Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in 
heim in Garbsen bei Hannover.  Duisburg-Hamborn werden von den 113 BewohnerInnen fünf 
taz 18.1.93; Pressespiegel 1/93 (SZ 18.1.93);   Personen verletzt. 
Konkret 3/93, S. 25 
Pressespiegel 1/93 (SZ 27.1.93); taz 27.1.93; Konkret 3/93, S. 26 
 
 
17. Januar 93 
27. Januar 93 
 
Speyer in Rheinland-Pfalz. Auf einen von Flüchtlingen   
Ein Flüchtlingsheim in Plau, Mecklenburg, brennt bis auf die 
bewohnten Wohncontainer wird ein Brandanschlag verübt. 
Grundmauern nieder. Der einzige Bewohner, der sich zu 
Pressespiegel 1/93 (FR 20.1.93) 
diesem Zeitpunkt im Heim befindet, kann sich retten. Ein 
 
Brandanschlag wird nicht ausgeschlossen. 
20. Januar 93 
taz 29.1.93; Konkret 3/93, S. 26 
 
Kurz nach Mitternacht springt der Kenianer Robert Karandja-  
Kouria unter der Donnersberger Brücke auf die Gleisschwel- Ende Januar 93 
len einer auswärts fahrenden Münchener S-Bahn. Er wird   
Die Kölner Ratsfraktion der "Deutschen Liga" (Nachfolge-
erfaßt und schwer verletzt. Vier Stunden später stirbt er im 
organisation der Republikaner) eröffnet eine Treibjagd auf 
Operationssaal der Chirurgischen Klinik an der Nußbaum-
Nidar Pampurovas, ihren Mann, ihren Sohn und ihre Tochter. 
straße. Er wurde 39 Jahre alt. 
"Die Fraktion der deutschen Liga hat für Hinweise, die zur 
  Robert Karandja-Kouria hatte lange Zeit in Bulgarien 
Ergreifung der Landfahrerin Nidar Pampurova führen, eine 
gelebt, bevor er im Oktober 1992 in die BRD einreiste  
Belohnung in Höhe von 1000 DM ausgesetzt ..... Ihre Tage in  
und Asyl beantragte. Dieser Antrag war mit Datum vom  
 
- 4 -
Köln sind gezählt." Am nächsten Tag erfolgt die Ankündi- 15. Februar 93 
gung, 50.000 Steckbriefe und 3.000 Plakate zu verbreiten.   
Bei einem Feuer in einem Flüchtlingsheim in Essen brennen 
  Die Roma-Familie Pampurovas wird aufgrund der 
mehrere Räume aus. Die 81 meist libanesischen Flüchtlinge 
drohenden Abschiebung von FreundInnen versteckt gehalten. 
bleiben unverletzt. 
Ihr Asylantrag ist abgelehnt worden; die Tatsache, daß ihre 
ND 16.2.93; FR 16.2.93 
Vorfahren unter der deutsch-bulgarischen Besetzung Maze-  
doniens während des Hitlerfaschismus verschleppt und  17. Februar 93 
ermordet wurden und daß Mazedonien heute kurz vor Bür-  
In Freiburg in Baden-Württemberg überfallen zwei Mofa-
gerkriegsauseinandersetzungen steht, zogen weder das Bun-
fahrer zwei algerische Flüchtlinge und schlagen mit einem 
desamt noch das Verwaltungsgericht Köln in Betracht. 
Knüppel und mit einem scharfkantigen Werkzeug auf sie ein. 
  Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt gegen den Unter-
Während einer der Angegriffenen mit leichteren Verletzungen 
zeichner der Hetzpamphlete der "Deutschen Liga" wegen 
davon kommt, finden Passanten den zweiten Flüchtling mit 
Amtsanmaßung. 
schweren Verletzungen auf der Straße. 
ATZE Nr. 18 April/Juni 1993 
Pressespiegel 1/93 (FR 18.2.93); 
 
taz 19.2.93; Konkret 4/93, S. 28 
Anfang Februar 93 
 
 
Eine Gruppe Menschen aus Rumänien versucht, in einem  20. Februar 93 
Güterwagen in die BRD einzureisen, als sie in Frankfurt   
Im thüringischen Apolda werden Flüchtlinge von Deutschen 
(Oder) vom Bundesgrenzschutz entdeckt wird. BGS-Beamte – 
mit Eisenstangen überfallen. Es kommt zu einer Massen-
mit Maschinenpistolen bewaffnet – holen sie aus dem Zug 
schlägerei. Ein Flüchtling wird verletzt. 
und fordern sie auf, sich auf den Bahnsteig zu legen. Es 
taz 22.2.93; Konkret 4/93, S. 28 
herrschen Minusgrade. Dann werden sie zu einer Wache   
gebracht und fünf Stunden lang verhört. In dieser Zeit  22. Februar 93 
bekommen sie weder zu trinken noch zu essen.    
Der 30-jährige Asylbewerber Mabiala Mavinga aus Zaire 
  Unter den Flüchtlingen befinden sich eine im neunten 
wird an der Bahnstrecke Fürstenwalde-Erkner bei Hangels-
Monat schwangere Frau, ihr Mann und ihr Kleinkind. Die 
berg in Brandenburg tot aufgefunden. Die Todesursache ist 
Frau versichert immer wieder, daß sie einen Asylantrag stel-
unklar. 
len will. Sie wird zu einer Kaiserschnitt-Entbindung in ein 
taz 2.3.93; Hinter den Kulissen – Update 99 
Krankenhaus gebracht; ihr Mann und das kleine Kind werden 
 
nach Polen zurückgeschoben. 
25. Februar 93 
Menschenrechtsverletzungen in Deutschland 1993   
  Zwei Männer versuchen das Flüchtlingsheim in Taunusstein-
3. Februar 93  Hahn in Hessen in Brand zu stecken. Die BewohnerInnen 
  können das Feuer löschen. 
Berlin. Ein 27-jähriger Rumäne fügt sich mit einem unbe-
Pressespiegel 1/93 (SZ 26.2.93); 
kannten Werkzeug Schnittverletzungen am linken Oberarm  taz 26.2.93; Konkret 4/93, S. 29 
zu. Durch sofortiges Einschreiten des Wachpersonals werden   
schlimmere Verletzungen verhindert. Dem Rumänen stand die  27. Februar 93 
Abschiebung unmittelbar bevor.   
Das Flüchtlingsheim in Kirchheim – Hessen – wird aus einer 
BT DS 13/3567 
Farbmarkierungswaffe beschossen. 
 
Konkret 7/93, S. 29 
3. Februar 93 
 
 
In Drüsewitz bei Rostock in Mecklenburg-Vorpommern  27. Februar 93 
greifen zehn Deutsche ein Flüchtlingsheim mit Steinen an und   
Bundesland Sachsen-Anhalt. In Halle skandieren rechte 
brüllen rassistische Parolen. 
Jugendliche vor dem Flüchtlingsheim rassistische Parolen und 
Konkret 3/93, S. 27 
werfen Steine gegen das Gebäude. Mit der Festnahme von 
 
zwölf Personen kann ein Überfall auf das Haus verhindert 
7. Februar 93 
  werden. 
Ein Flüchtlingsheim in Oebisfelde, Sachsen-Anhalt, wird bei 
Konkret 7/93, S. 29 
einem Brand vollständig zerstört.   
  Die vier Personen, die sich zum Zeitpunkt des Brandes in  3. März 93 
der Baracke aufhalten, können sich in Sicherheit bringen. Ein   
Ein türkischer Mann nimmt sich in der Justizvollzugsanstalt 
Anschlag wird nicht ausgeschlossen. 
Dinslaken in Nordrhein-Westfalen das Leben. 
taz 9.2.93; Konkret 3/93, S. 27 
BT DS 12/8583; wib 17.11.94; 
 
 FRat NieSa, Rundbrief 30, Nov. 95 
11. Februar 93 
 
 
Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim in Wrangelsburg –  4. März 93 
Kreis Greifswald – in Mecklenburg-Vorpommern. Die   
Obersendlingen in Bayern. In den Bet-Raum des Flüchtlings-
BewohnerInnen können das Feuer löschen. 
heimes gießen Brandstifter Benzin aus und zünden es an. Die 
taz 12.2.93; Konkret 4/93, S. 28 
453 Flüchtlinge aus 36 Nationen, die in dem Heim unterge-
 
bracht sind, bleiben unverletzt. 
11. Februar 93 
Pressespiegel 1/93 (SZ 6.3.93); 
 Brandstiftung in einer Flüchtlingsunterkunft in Schwerte im  Konkret 4/93, S. 29 
Kreis Unna in Nordrhein-Westfalen. Von den 50 Bewohne-  
rInnen wird niemand verletzt.   
Pressespiegel 1/93 (FR 12.2.93; ND 12.2.93);   
taz 12.2.93; Konkret 4/93, S. 28 
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Tödliche Folgen bundesdeutscher Flüchtlingspolitik 
 
7. März 93  26. März 93 
   
Ein 30-jähriger Flüchtling aus dem ehemaligen Jugoslawien  Rassistischer Brandanschlag auf die Flüchtlingsunterkunft in 
wird in Essen von mehreren Deutschen überfallen. Einer der  Erzhausen im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Hessen. Ver-
Täter zerschlägt eine Dachlatte auf dem Kopf des Jugoslawen,  letzt wird niemand. 
zwei andere traktieren ihn mit Schlägen und Tritten. Er wird  Pressespiegel 1/93 (FR 30.3.93) 
in die Intensivstation des Krankenhauses eingeliefert.   
taz 9.3.93; Konkret 7/93, S. 29;  März 93 
Pressespiegel 1/93 (FR 9.3.93)   
Der abgelehnte Asylbewerber B. Z. wird nach Algerien abge-
 
schoben. Auf dem Flughafen in Algier wird er verhaftet und 
8. März 93 
kommt in die Kaserne von Bab Ezzouar, einem Ort, an dem 
 
In Norderstedt bei Hamburg brennt der "Regenbogenkinder- viele abgeschobene Flüchtlinge festgehalten werden. 
garten" aus, in dem auch Flüchtlingskinder untergebracht    Drei Tage lang ist B. Z. in einer acht Quadratmeter großen 
sind. Es gibt Hinweise auf Brandstiftung.  Zelle mit 12 Männern eingepfercht. In dieser Zeit sterben drei 
taz 10.3.93; Pressespiegel 1/93 (FR 31.3.93);  Gefangene unter der Folter.  
taz 1.4.93; Konkret 4/93, S. 29 
  Auch B. Z. wird gefoltert, und die Verhöre drehen sich 
 
um seinen Asylantrag und um andere Algerier, die in der 
9. März 93 
BRD leben. 
 
Brand in einem Flüchtlingsheim in Gladenbach in Mittel-   B. Z. wird verlegt ins Gefängnis El Harrach. Die Gefange-
hessen.  nen sind dort in Sälen untergebracht, in denen 200 Menschen 
Konkret 4/93, S. 29  Platz finden müssen. Etwa 60 bis 70 der Gefangenen in die-
 
sem Gefängnis sind Abgeschobene aus der BRD.  
9. März 93 
  B. Z. wird nach drei Monaten entlassen. Im Oktober wird 
 
Friedrichsdorf in Hessen. Drei Neonazis überfallen die  er in seinem Elternhaus erneut festgenommen. Mit einem 
Flüchtlingsunterkunft im Pettenweiler Holzweg zwischen  Sack über dem Kopf landet er in einem Folterzentrum. In den 
Friedrichsdorf und Köppern und feuern Schüsse aus einer  folgenden 25 Tagen wird er täglich z.T. mehrmals für eine 
Gaspistole ab. Sechs kurdischen Bewohnern gelingt es  oder eineinhalb Stunden mißhandelt. Bei B. Z. wurde unter 
schließlich, die Angreifer in die Flucht zu schlagen. Dabei  anderem die Chiffon-Methode angewandt: das Opfer wird auf 
wird ein Kurde durch ein Geschoß getroffen.  eine Bank gebunden, in den Mund wird ein Lappen gesteckt, 
Pressespiegel 1/93 (Info-Bulletin, Nr. 3 Frankfurt/Main)  dann Flüssigkeit eingeflößt bis Erstickungsanfälle aufkom-
  men. Oft werden Schmutzwasser oder Chemikalien verwen-
14. März 93  det. Wenn der Bauch prall ist, springen die Folterer darauf, so 
 Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern. Ein 25 Jahre alter  daß sich das Opfer übergeben muß. Über andere Foltermetho-
türkischer Asylbewerber wird von sechs jungen Deutschen  den kann B. Z. nicht sprechen. 
angegriffen und zusammengeschlagen. Polizisten gelingt es,    Mitte Januar 94 wird B. Z. in ein Gefängnis verlegt; im 
den Angriff zu beenden.  August erhält er das Urteil von zwei Jahren Haft. Ende 
  Der Flüchtling kommt mit einem gebrochenen Hand- November 94 wird er ohne Begründung entlassen. Er wird 
gelenk ins Krankenhaus.  weiter bedroht und verfolgt und beschließt ein Jahr später, 
taz 16.3.93  wieder in die BRD zu fliehen. 
  Der Schlepper Nr. 2, 5/98 
19. März 93   
  1. April 93 
Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Mölln in 
 
Schleswig-Holstein. Die Täter werfen Molotow-Cocktails auf  Der 29-jährige nigerianische Flüchtling befindet sich um 5.45 
die aus zehn Wohncontainern bestehende Wohnanlage, in der  Uhr auf dem Weg zur Arbeit, als neben ihm ein Polizeiwagen 
vorwiegend rumänische Flüchtlinge untergebracht sind. Es  hält. Zwei Polizisten springen heraus, greifen ihn und drücken 
gibt keine Verletzten.  seinen Oberkörper auf die Kühlerhaube, reißen ihm die Arme 
taz 20.3.93; Konkret 5/93, S. 18;  auf den Rücken und legen ihm Handschellen an. Dies alles 
Pressespiegel 1/93 (FR 20.3.93; SZ 22.3.93)  ohne Erklärungen. Ein Beamter schlägt den Kopf des 
  Flüchtlings so heftig auf die Kühlerhaube, daß ein Schneide-
19. März 93  zahn abbricht. 
 Bombenanschlag auf ein Flüchtlingsheim im niedersächsi-   Erst auf dem Polizeirevier stellt sich heraus, daß der 
schen Sarstedt im Landkreis Hildesheim. Es wird niemand  Festgenommene Opfer einer Verwechslung geworden ist. 
verletzt.  Menschenrechtsverletzungen in Deutschland 1993 
 
Pressespiegel 1/93 (FR 20.3.93; SZ 22.3.93); 
Konkret 5/93, S. 18  3. April 93 
   
Brandanschlag auf ein Flüchtlingswohnheim im Kreis Grim-
23. März 93 
men in Mecklenburg-Vorpommern. 
 Ein 27-jähriger Flüchtling aus Afghanistan schließt sich in ein  Konkret 5/93, S. 19 
Zimmer ein und stürzt kurze Zeit später aus dem Fenster   
seines Wohnheimes. Er erleidet tödliche Verletzungen.  6. April 93 
taz 25.3.93   Täter werfen Brandflaschen gegen ein Flüchtlingsheim in 
 
Bretwisch bei Grimmen in Mecklenburg-Vorpommern. Der 
25. März 93 
Wachdienst kann den Brand löschen. 
 Berlin-Reinickendorf. Drei Skinheads überfallen einen  taz 8.4.93; Konkret 7/93, S. 18 
angolanischen Flüchtling, werfen ihn zu Boden und versetzen   
ihm Stichwunden in den Rücken.   
taz 27.3.93   
 
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Description:haften Spezialisten für zwingend erforderlich gehaltene Leber- transplantation  Landgericht Malkara wird ihm erneut sein Brief diktiert. Er kommt zu