Table Of ContentGethmann-Siefert, Weisser-Lohmann (Hrsg.)
Wege zur Wahrheit
Elisabeth Weisser-Lohmann und Annemarie Gethmann-Siefert - 978-3-8467-4817-6
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Annemarie Gethmann-Siefert,
Elisabeth Weisser-Lohmann
(Hrsg.)
Wege zur Wahrheit
Festschrift für Otto Pöggeler
zum 80. Geburtstag
Wilhelm Fink
Elisabeth Weisser-Lohmann und Annemarie Gethmann-Siefert - 978-3-8467-4817-6
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© 2009 Wilhelm Fink Verlag, München
(Wilhelm Fink GmbH & Co. Verlags-KG, Jühenplatz 1, D-33098 Paderborn)
Internet: www.fink.de
Lektorat und Druckvorlage: Gerd Harrie, Jena
Einbandgestaltung: Evelyn Ziegler, München
Printed in Germany.
Herstellung: Ferdinand Schöningh GmbH & Co. KG, Paderborn
ISBN 978-3-7705-4817-0
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Vorwort der Herausgeber
Gelingt ein Unternehmen, so gibt es neben den sichtbar Beteiligten eine ganze
Reihe von Helfern, die nicht in Erscheinung treten, Formen des Engagements,
die zur gemeinsamen Arbeit motivieren und schließlich Chancen für die Do-
kumentation des Geleisteten, die nicht selbstverständlich und erwartbar sind.
Als Herausgeber dieses Bandes Wege zur Wahrheit, der Otto Pöggeler aus
Anlass seines achtzigsten Geburtstages gewidmet ist, möchten wir daher aus-
drücklich und herzlich allen danken, die es ermöglicht haben, den Band recht-
zeitig fertig zu stellen und zu gestalten. Dieser Dank gilt zunächst den Auto-
ren, die unsere Anregung allesamt begeistert aufgenommen und tatkräftig um-
gesetzt haben; er gilt Herrn Gerd Harrie, M.A., der das Lektorat und die tech-
nische Gestaltung des Bandes übernommen und sehr kurzfristig durchgeführt
hat, und er gilt nicht zuletzt dem Fink-Verlag, hier vor allem Herrn Kollegen
Raimar Zons und seinen Mitarbeitern. Ohne die großzügige Unterstützung des
Verlages hätte die Geburtstagsgabe, an der uns allen sehr gelegen war, gewiss
nicht zustande kommen können.
Möge sie soviel Freude übermitteln, wie uns die gemeinsame Arbeit beschert
hat.
Hagen im Dezember 2008
A. Gethmann-Siefert E. Weisser-Lohmann
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung..................................................................................................... 9
I. FREIHEIT, SITTLICHKEIT UND WISSEN
Ludwig Siep
Anerkennung zwischen Individuen und Kulturen............................. 15
Elisabeth Weisser-Lohmann
Die Wahrheit der Freiheit.
Zur Konzeption der Geisteswissenschaften bei Joachim Ritter........ 33
Norbert Waszek
Von der wissenschaftlichen Begründung des sittlichen Lebens
über die materialen Bedingungen der Sittlichkeit
zur „Gelehrtenrepublik“.
Ein Kommentar zu den Paragraphen 17 und 18
von Fichtes System der Sittenlehre (1798)....................................... 45
II. WAHRHEIT UND BEGRIFF
Käte Meyer-Drawe
Parteinahme für die Dinge................................................................ 73
Lu De Vos
Ist der Weg zur Wahrheit die Wahrheit selbst?................................. 85
Dietmar Köhler
Absoluter Begriff versus formale Anzeige.
Zur Konstitution philosophischer Grundbegriffe
bei Hegel und Heidegger................................................................... 101
III. ORIENTIERUNG UND LEBENSFORM
Raimar Zons
Nach „dem Menschen“..................................................................... 119
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8 INHALTSVERZEICHNIS
Edith Düsing
Der Tod Gottes in Religionsphilosophie und Nihilismus.
Hegel und Nietzsche (mit Ausblick auf Heidegger)......................... 125
Christoph Jamme
„Doppelbotschaft vom wirklichen Liebenkönnen
und vom Sterbenmüssen“.
Gadamer und Rilke........................................................................... 145
IV. KUNST UND ÄSTHETIK: WEGE ZUR WAHRHEIT
Annemarie Gethmann-Siefert
Kunst „für uns“.
Hegel über den Zusammenhang von Deuten und Handeln............... 159
Klaus Düsing
Klassizistische Elemente in Kants Ästhetik...................................... 177
Erzsébet Rózsa
Das Mittelmäßige im Tragischen.
Hegels antike und moderne Antigone
in der Phänomenologie des Geistes.................................................. 195
Alain Patrick Olivier
Le programme esthétique de l’idéalisme allemand........................... 211
Jeong-Im Kwon
Wahrheit und Kunst in der Moderne.
Überlegungen zur Aktualität
der Hegelschen Bestimmung der Kunst............................................ 221
Karsten Berr
„Schöne Natur“. Zu Hegels ästhetischer Natur-Deutung.................. 239
V. BIBLIOGRAPHIE: OTTO PÖGGELER
Ausgewählte Schriften Otto Pöggelers von 1994 bis 2009............... 263
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Einleitung
Der Plan, unter dem Titel „Wege zur Wahrheit“ eine Festschrift anlässlich des
achtzigsten Geburtstags von Otto Pöggeler, unserem langjährigen Gesprächs-
partner und/oder akademischen Lehrer zu gestalten, verdankt sich im Wesent-
lichen Anregungen, die die gemeinsame Arbeit quasi naturwüchsig hat entste-
hen lassen. So finden sich im Werk und in der Lehre Otto Pöggelers mannig-
faltige Hinweise, mit Hilfe und den Mitteln der Philosophie eine nachdenk-
lich-kritische Bemühung um Orientierung anzustreben. Das Spektrum der
philosophischen Interessen Otto Pöggelers spiegelt sich in den Beiträgen die-
ses Bandes. Unverkennbar ist der Bezug zur philosophischen Tradition, zu
Martin Heidegger wie zur Philosophie des deutschen Idealismus und zur Her-
meneutik, auch für die hier vorgelegten Überlegungen zu Problemen der prak-
tischen Philosophie und der systematisch-begrifflichen Arbeit anleitend. Zu-
dem motiviert er zur Prüfung und Gewichtung von Orientierungswissen und
bleibt nicht zuletzt für die Überlegungen zur kulturellen Bedeutung der Künste
richtungweisend.
Eine charakteristische Ausrichtung für die an der kritischen Auseinander-
setzung mit dem deutschen Idealismus geprägte Philosophie ist die Verbin-
dung von begrifflicher Arbeit und – im weitesten Sinn – praktischem Inter-
esse. Hegels philosophisches Anliegen, durch „Philosophie leben [zu] lernen“,
führt in der gegenwärtigen Diskussion zur Frage nach Möglichkeiten mensch-
licher Existenz und Lebensform-relevanter Reflexion. Durch Heideggers an
Husserl ausgerichteter methodischer Neugestaltung der Phänomenologie zu
einer Erschließung des „In-der-Welt-Seins“ als Basis des philosophisch fun-
dierten und fundierenden Weges zur Wahrheit bleibt die methodische Strenge
einer mit „wissenschaftlichem“ Anspruch auftretenden Philosophie, d.h. der
Form von Argumentation, die sich in einzelnen Schritten und Annahmen
nachvollziehbar ausweist, erhalten. Hans-Georg Gadamers Konzentration der
Philosophie auf das Geschäft und Geschehen der Auslegung prägt nicht allein
auch heute noch einen Großteil der deutschen Philosophie; sie wurde und wird
in den Arbeiten Otto Pöggelers in den Rahmen der vorhergehenden Tradition
zurückverfügt und gewinnt auf diese Weise die in der Spätphase der Herme-
neutik eingeforderte Kapazität zur Ausbildung einer praktischen Philosophie.
Bezeichnend ist, dass sich die Diskussionen zur praktischen Philosophie –
und hierin folgen die Autoren des Bandes durchweg den Anregungen, die sie
durch die Zusammenarbeit mit Otto Pöggeler erhalten durften – nicht nur auf
den zwar nötigen, aber doch eingegrenzten Bereich der Ethik und angewand-
ten Ethik konzentrieren. Es geht vielmehr um eine Reflexion auf und eine kri-
tische Auseinandersetzung mit der Kultur, mit ihrer Lebensform-bestimmen-
den Bedeutung für die individuelle Existenz wie für die institutionelle Ein-
richtung menschlicher Gemeinschaft und der Formen explizit begrifflicher
und anschaulicher Selbstverständigung.
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10 EINLEITUNG
Die Überlegungen zur praktischen Philosophie erinnern daher an das An-
liegen Hegels, durch Philosophie zu einer Verknüpfung von Aufklärung im
Sinne des Wissensgewinns mit einer Befähigung zum „Ausgang aus der selbst
verschuldeten Unmündigkeit“ (Kant, aber auch Lessing) zu gelangen. Philo-
sophisches Wissen kann und soll das Verständnis und die Realisation der
Freiheit mit befördern. Die Ausrichtung an Hegel in der generellen Frage nach
der „Anerkennung zwischen Individuen und Kulturen“ (L. Siep), die Verknüp-
fung einer geisteswissenschaftlich-hermeneutisch orientierten Auslegung der
Freiheit, die J. Ritter im Rückgriff auf Hegel wie auf aristotelische Gedanken
verfolgt (E. Weisser-Lohmann), eröffnen diese Möglichkeit, geisteswissen-
schaftlich orientierte Philosophie auf ein praktisches Interesse im Sinne des
deutschen Idealismus und insbesondere Hegels zu beziehen. Dasselbe gilt für
die an Fichte orientierte Überlegung des Weges von der „wissenschaftlichen
Begründung des sittlichen Lebens über die materialen Bedingungen der Sitt-
lichkeit zur ‚Gelehrtenrepublik‘“ (N. Waszek). Hier wird der Gedanke einer
praktisch orientierten Aufklärung aus der philosophischen Tradition gewonnen
und weitergeführt. Die Relevanz solcher Überlegungen hat Otto Pöggeler in
zahlreichen Abhandlungen zur Bedeutung der praktischen Philosophie – ins-
besondere im Rahmen des vorsystematischen Hegelschen Denkens – ins Ge-
dächtnis gerufen.
Auch die Reflexionen zu „Wahrheit und Begriff“ weisen über eine Auslo-
tung des methodischen Umfeldes die Bedeutung sowohl des Ansatzes als auch
zahlreicher Anregungen auf, die sich aus dem Werk Otto Pöggelers gewinnen
lassen. Hier ist das methodische Spektrum zwischen Hegel und Heidegger
durch die Untersuchung von „absolutem Begriff versus formaler Anzeige“ (D.
Köhler) präsent. In der kritischen Reflexion, wie weit der „Weg zur Wahr-
heit“, nicht allein das erreichte oder vorweggenommene Resultat, als die
Wahrheit ausgezeichnet werden darf (L. De Vos) liegt jener Brückenschlag
von Hegel zu Heidegger, der auch die phänomenologische „Parteinahme für
die Dinge“ (K. Meyer-Drawe) motiviert.
Interesse und methodische Erschließung stützen den Wunsch, über die phi-
losophische Reflexion einen Weg zu finden, kulturell bedeutsame Vorschläge,
aber auch bindende Anweisungen zu prüfen. Der Versuch, durch „Philosophie
leben [zu] lernen“, schließt die Frage nach dem Menschen (R. Zons), die Aus-
einandersetzung mit der Grenzsituation menschlicher Existenz, dem Sterben-
müssen, den philosophisch kritisierten Trost der Religion (in der Reflexion auf
den Tod Gottes in Religionsphilosophie und Nihilismus; E. Düsing) und den
in Dichtung wie in ihrer philosophischen Erschließung präsenten Zusammen-
halt von „Liebenkönnen und Sterbenmüssen“ (C. Jamme) ein.
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