Table Of ContentAnja Karlshaus
Boris Kaehler Hrsg.
Teilzeitführung
Rahmenbedingungen
und Gestaltungsmöglichkeiten
in Organisationen
Teilzeitführung
(cid:2)
Anja Karlshaus Boris Kaehler
(Hrsg.)
Teilzeitführung
Rahmenbedingungen und
Gestaltungsmöglichkeiten in
Organisationen
Herausgeber
AnjaKarlshaus BorisKaehler
CologneBusinessSchool HochschuleMerseburg
Köln,Deutschland Merseburg,Deutschland
ISBN978-3-658-07054-0 ISBN978-3-658-07055-7(eBook)
DOI10.1007/978-3-658-07055-7
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Lektorat:JulianeWagner
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Vorwort
FühreninTeilzeitist keinneues,abernochimmerein vernachlässigtesThema.Zwar ist
esindenletzten Jahreninderwissenschaftlichen undpersonalpraktischenLiteraturver-
stärkt aufgegriffen worden. Auch experimentieren mittlerweile viele Großunternehmen
mit entsprechenden Formaten und Konzepten. Im Vergleich zu den Teilzeitquoten unter
Belegschaften erscheint der Anteil von Führungskräften mit reduzierten Arbeitszeitver-
einbarungenindesnochimmerverschwindendgering.DieshatseineGründe,mussaber
keineswegssobleiben–undbeideswirdindiesemBuchsehrdeutlich.
Der erste Teil unseres Herausgeberwerkes beschäftigt sich mit den Grundlagen und
RahmenbedingungenderTeilzeitführung.InKap.1gebenwirselbsteinenÜberblicküber
das Themenfeld und skizzieren den Stand der Forschung sowie der betriebswirtschaftli-
chenPraxis. LenaHipp undStefan Stuthlegen inKap.2 dasempirischeFundamentfür
einefaktenbasierteDiskussionvonTeilzeitführungundprüfenstatistischeZusammenhän-
ge zwischen dem Phänomen Teilzeitführung und verschiedenen möglichen Einflussgrö-
ßen.DenAspektderfamilienpolitischenBedeutungvonTeilzeitführungbeleuchtenDilek
Kolat und Andrea Schirmacher in Kap. 3. Dabei bewerten sie die Arbeitszeit als eine
entscheidendeKomponentezurVereinbarkeitvonFamilieundBeruf,sowohlfürFrauen
als auch für Männer und mahnen Kulturveränderungenan. Kara Preedy zeigt in Kap. 4
denarbeitsrechtlichenRahmenderTeilzeitführungaufundgibteinenÜberblicküberdie
relevanten Rechtsvorschriften sowie die aktuelle Rechtsprechung.In Kap. 5 analysieren
Günther und Margit Vedder den Aspekt der Chancengleichheit zwischen Teilzeit- und
Vollzeitführungskräften.SiedefinierengrundlegendeBegrifflichkeiten,beschreibenrele-
vanteBefundeder Karriereforschungund berücksichtigendabeiqualitative Forschungs-
ergebnisse.DasAutorentrioNinaBessing,MarcGärtnerundKatharinaSchiederigstellt
im nachfolgenden Kap. 6 die empirischen Ergebnisse seines öffentlich geförderten For-
schungs-Praxis-Projekts „Flexship“ vor. Die Autorinnen und der Autor beschreiben die
VerbreitungverschiedenerTeilzeitführungsmodelle,NutzungsartenundrelevanteErfolgs-
faktoren,aberauchmöglichestrukturelleundorganisationskulturelleHemmnisse.Sodann
wirdinKap.7vonAngelaFauth-HerknerundStefanieWiebrockeinidealtypischerIm-
plementierungsprozess von Teilzeitführung in Organisationen aufgezeigt. Dabei werden
ChecklistenpräsentiertundLösungsansätzefürpotenzielleHinderungsgründevorgestellt.
DerdarauffolgendeBeitragvonDésiréeLadwigundMichaelDomsch,diesichschonseit
V
VI Vorwort
über 20 Jahren mit der Thematik Teilzeitführung auseinandersetzen, stellt Chancen und
Risiken einer Implementierungvon Teilzeitführung einander gegenüber(Kap. 8). Dabei
versteht das Autorenduo die Einführung von Teilzeitführung als Change-Management-
Prozess und skizziert ein detailliertes Phasenmodell, welches von der Planung über die
Implementierung bis hin zur Evaluierung reicht. Eine andere Perspektive nimmt Ger-
da Köster in Kap. 9 ein, indem sie aus Sicht der betroffenen Teilzeitführungskräfte die
Bedeutung relevanter persönlicher Kompetenzen für eine gelungene Umsetzung eines
Teilzeitarrangementsbetont.Der ersteTeildesvorliegendenBuchesendetmiteinerkri-
tischenBetrachtungdesPhänomensTeilzeitführungdurchOliverStettesinKap.10.Auf
BasiseinerökonomischenBetrachtungundAnalyseverdeutlichter,welcheGrenzenTeil-
zeitführungalsVereinbarkeitsinstrumenthabenmag.
Der zweite Teil des BuchesenthältOrganisationsbeispieleausder Praxis. In Kap.11
beschreibtUlrikeRüßdenEinführungsprozessvonTeilzeitführungbeiderBarmeniaVer-
sicherung.SiebetontdieNotwendigkeitderaktivenEinbindungallerbeteiligtenAkteure
und Akteurinnen im Konzern und stellt bewährte Checklisten zur Verfügung. Am Bei-
spielderCommerzbanklegenAngelikaBauernfeind,SabinePrößlundAlexandraWarkus
in Kap. 12 die Teilzeitführungsvarianten„Top Sharing“und „Vertretermodell“dar,wel-
chezumZielhaben,dieFührungskräftevoneinemTeilihrerAufgabenzuentlasten,um
die gewünschte Arbeitszeitreduktion und das Arbeitspensum einer Führungskraft mit-
einander zu vereinbaren. Im folgenden Kap. 13 stellt Angela Lechner Teilzeitführung
bei der Daimler AG als Bestandteil eines umfassenden Diversity-Management-Ansatzes
dar. In diesem Zusammenhang wird insbesondere auf eine ergebnisorientierte Arbeits-
zeitkultur eingegangen, die eine flexible Gestaltung und Vereinbarung von Beruf und
Privatlebenerlaubt.FlexibilitätundindividuelleAusgestaltungsmöglichkeitensehenauch
Isabell Galvagni und Eva Voß als die zentralen Erfolgsvoraussetzungen für Teilzeitfüh-
rung bei Ernst & Young, mittels derer der Heterogenität der Arbeitsbereiche Rechnung
getragenwerdenkann(Kap.14).Dabeigehensieu.a.aufvorbereitendeKarrieremaßnah-
men und unternehmenskulturelle Voraussetzungen ein, die sie an unternehmenseigenen
Beispielen verdeutlichen. Sarah Rössler und Grit Renning schildern Teilzeitführung bei
der HUK-Coburgals Bestandteil einer familienbewussten Unternehmens-und Personal-
politik(Kap.15),mittelswelchersichdasUnternehmenalsattraktiverArbeitgeber–auch
undgeradefürjüngereGenerationen–präsentierenkann.ImfolgendenKap.16wirdauf-
gezeigt,dassTeilzeitarbeitauchbeiFührungskräftenimöffentlichenBereichmöglichist
undbereitspraktiziertwird.AndreaJochmann-DölldiskutiertaufBasiseinerimAuftrag
der Hans-Böckler-Stiftung erstellten Studie die Chancen und Risiken von Teilzeitfüh-
rungskonzepten im Polizeivollzugsdienst und benennt unterstützende Maßnahmen einer
gelungenen Einführung. In Kap. 17 schließlich zeigt Christine Kronenberg am Beispiel
derStadtKölnauf,wieTeilzeitführungspeziellalsInstrumentzurFörderungderGender-
Gerechtigkeit eingesetzt wird. Vor dem Hintergrund der Förderung egalitärer Partner-
schaftenstehendabeivollzeitnaheBeschäftigungsformenimMittelpunkt.DerzweiteTeil
desBuchesendetmiteinemPraxisbeispielderTUIDeutschlandGmbH.ChristianMeyen-
bergundChristophSchinnerbeschreibeninKap.18denWegihresUnternehmensvonder
Vorwort VII
Anwesenheits- zur Leistungskultur und beleuchten dabei rund um den Schlüsselbegriff
„Arbeitszeitsouveränität“möglicheErfolgsfaktorenvonTeilzeitführungsmodellen.
UnserherzlicherDankgiltandieserStellezunächstdenAutorinnenundAutoren,de-
renBeiträgewirhieraufgenommenhaben,weilsieunsinbesonderemMaßerelevantund
veröffentlichungswerterscheinen. Des Weiteren danken wir Jana Grzegorz von der Co-
logneBusinessSchoolfürihrehilfreicheUnterstützungbeiderTextaufbereitung,Juliane
WagnervonSpringerGablerfürdiehervorragendeverlagsseitigeBetreuungundKathari-
naHarsdorffürdasprofessionelleLektorat.OhnesiewäredasBuchnichtzurealisieren
gewesen.
Führen in Teilzeit stellt Organisationen, Führungskräfte und Mitarbeitende gleicher-
maßenvorbesondereHerausforderungen,bietetihnenaberauchgroßartigeMöglichkeiten
imHinblickaufeinenachhaltigeundproduktiveArbeitsgestaltung.GanzsicherwirdTeil-
zeitführungin der Arbeitswelt derZukunftselbstverständlicher undakzeptiertersein als
heute.MitdiesemBuchundmitunsererWebsiteteilzeitfuehrung.infomöchtenwirdazu
beitragen.
Köln/BerlinimOktober2016 AnjaKarlshausundBorisKaehler
Inhaltsverzeichnis
TeilI GrundlagenundRahmenbedingungenderTeilzeitführung
1 FühreninTeilzeit–ZumStandderDingeinTheorieundPraxis . . . . . 3
AnjaKarlshausundBorisKaehler
2 FührunginTeilzeit?–EineempirischeAnalysezurVerbreitung
vonTeilzeitarbeitunterFührungskräfteninDeutschlandundEuropa . . 31
StefanStuthundLenaHipp
3 ZurfamilienpolitischenBedeutungvonFührung
inflexiblenArbeitsmodellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
DilekKolatundAndreaSchirmacher
4 ArbeitsrechtlicheRahmenbedingungenderTeilzeitführung. . . . . . . . . 57
KaraPreedy
5 ChancengleichheitzwischenTeilzeit-undVollzeitführungskräften . . . . 69
GüntherVedderundMargitVedder
6 ReduzierteArbeitszeitinFührungspositionen:EmpirischeBefunde
undErfolgsfaktoreninder360-Grad-Perspektive . . . . . . . . . . . . . . . 83
NinaBessing,MarcGärtnerundKatharinaSchiederig
7 ImplementierungvonTeilzeitführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101
AngelaFauth-HerknerundStefanieWiebrock
8 ChancenundRisikenbeiderImplementierungvonTeilzeitführung . . . 115
DésiréeH.LadwigundMichelE.Domsch
9 PersönlicheKompetenzenundunterstützendeRahmenbedingungen
füreinegelungeneTeilzeitführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
GerdaKöster
10 Teilzeitführung–GrenzenundkritischeAspekte . . . . . . . . . . . . . . . 141
OliverStettes
IX
X Inhaltsverzeichnis
TeilII OrganisationsbeispieleausderPraxis
11 PraxisbeispielBarmeniaVersicherungen:TeilzeitführungalsProzess . . 153
UlrikeRüß
12 PraxisbeispielCommerzbankAG:
Top-SharingunddasVertretermodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167
AngelikaBauernfeind,SabinePrößlundAlexandraWarkus
13 PraxisbeispielDaimlerAG:TeilzeitführungalsBestandteil
einesumfassendenDiversity-Management-Ansatzes . . . . . . . . . . . . . 175
AngelaLechner
14 PraxisbeispielEY:FlexibilitätundindividuelleAusgestaltung
alsErfolgsvoraussetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185
IsabellGalvagniundEvaVoß
15 PraxisbeispielHUK-COBURG:TeilzeitführungimRahmen
einerfamilienbewusstenUnternehmens-undPersonalpolitik . . . . . . . . 197
SarahRösslerundGritRenning
16 PraxisbeispielPolizei:EineFragederBalance . . . . . . . . . . . . . . . . . 207
AndreaJochmann-Döll
17 PraxisbeispielderStadtKöln:TeilzeitführungalsInstrument
zurFörderungderGendergerechtigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221
ChristineKronenberg
18 PraxisbeispielTUIDeutschlandGmbH:DerWeg
vonderAnwesenheits-zurPerformancekultur . . . . . . . . . . . . . . . . . 231
ChristianMeyenbergundChristophSchinner
Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245
Die Autorinnen und Autoren
Angelika Bauernfeind arbeitet seit 1991 in der Commerz-
bank und ist nach diversen Vertriebstätigkeiten in den HR-
Bereichgewechselt.ZuihrenAufgabengebietengehörendie
Gremienbetreuung und Schwerbehindertenarbeit sowie Per-
sonalkompetenzen und flexible Arbeitsmodelle. Neben der
Optimierung der Telearbeit hat sich Angelika Bauernfeind
intensivmitdemThemaSabbaticalbeschäftigtundmitneu-
enundindividuellenSabbatical-VariantendieAkzeptanzund
denNutzungsgradimUnternehmenstarkausweitenkönnen.
Siearbeitetselbstseit2002inTeilzeitundTelearbeit.
Kontakt:
E-Mail:[email protected]
WeitereInformationenunter:https://www.commerzbank.de
NinaBessingleitetdasGeschäftsfeldWirtschaftinderEAF
Berlin und berät Organisationen seit über 15 Jahren zu Di-
versity Management, Vereinbarkeit von Beruf und Familie
und flexiblen Arbeitsmodellen. Sie entwickelte für die EAF
Berlin das Konzept des „Strategischen Mentoring“, welches
sie im Programm „Karriere mit Kindern – Innovative Mo-
dellefürFührungskräfteinderfrühenFamilienphase“inZu-
sammenarbeit u.a. mit der Deutschen Bahn, der Deutschen
Telekom, BASF und VW umsetzt. Nina Bessing ist außer-
dem als Trainerin mit den Schwerpunkten Auftrittskompe-
tenz,MachtspieleinOrganisationenundResilienztätig.
Kontakt:
E-Mail:[email protected]
WeitereInformationenunter:www.eaf-berlin.de
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