Table Of ContentChristian Helmchen
Stereotype
Threat im
Englischunterricht
Zu den Bildungschancen von
Jugendlichen mit
Migrationshintergrund
Stereotype Threat im Englischunterricht
Christian Helmchen
Stereotype Threat im
Englischunterricht
Zu den Bildungschancen
von Jugendlichen mit
Migrationshintergrund
Christian Helmchen
Hamburg, Deutschland
Dissertation Universität Hamburg/2018
ISBN 978-3-658-27526-6 ISBN 978-3-658-27527-3 (eBook)
https://doi.org/10.1007/978-3-658-27527-3
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Danksagung
Ich danke meiner Mutter Annette Helmchen dafür, dass sie mich zu einem weltoffenen
und neugierigen Menschen erzogen, mich stets in allen Bestrebungen liebevoll
unterstützt und mir immer den Glauben gegeben hat, meine Ziele erreichen zu können.
Ich danke meinen Großeltern Anni und Paul Helmchen, ohne deren Fürsorge und
Beistand ich nie so weit gekommen wäre.
Ich danke Christian Bürckel, der mich mit viel Ruhe, Geduld und dickem Fell auf
meinen ersten statistischen Gehversuchen begleitet hat und mir auch später stets ein
interessierter und kompetenter Diskussionspartner sowie große seelische Unterstützung
war.
Ich danke Annette Denfeld dafür, dass sie zugehört und mich immer aufgemuntert hat,
wenn mir alles zu viel zu werden schien.
Doy las gracias a Beatriz García Castillo por siempre darme refugio y tranquilidad
cuando más lo necesitaba.
Ich danke meinen Kolleg*innen Larissa Glückschald, Etje Schröder und Sören Torrau
für alle Gespräche, in denen wir uns ausgetauscht haben sowie für das Interesse, das sie
meiner Arbeit stets entgegengebracht haben.
Ich danke Dr. Arne Heinemann für das Lektorieren dieser Arbeit.
Ein ganz besonderer Dank gilt Prof. Dr. Andreas Bonnet, Prof. Dr. Helene
Decke-Cornill und Prof. Dr. Rosemarie Mielke für ihre fachliche und menschliche
Unterstützung, für ihren Glauben in mich und meine Arbeit, für ihre offenen Ohren und
ihren offenen Geist, für kritische Bemerkungen und inspirierende Denkanstöße. Ohne
die stets kompetente und hingebungsvolle Betreuung meiner ‚Doktoreltern‘ hätte diese
Arbeit nicht entstehen können.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung ................................................................................................................... 1
1 Bildungsbezogene Leistungen von Migrant*innen in Deutschland ..................... 7
1.1 Befunde aus Schulleistungsstudien .................................................................. 10
1.2 Leistungen im institutionellen Fremdspracherwerb Englisch ........................... 19
1.3 Eine Systematisierung von Erklärungsansätzen ............................................... 29
1.4 Synopsis .......................................................................................................... 32
2 Stereotype Threat ................................................................................................. 35
2.1 When women can’t do math… and white men either ...................................... 40
2.2 Moderierende Faktoren – die Rolle individueller Unterschiede ....................... 48
2.3 Mediierende Faktoren – Ursachen der Leistungsminderung unter
Stereotype Threat ............................................................................................ 55
2.4 Situative und permanente Reaktionen auf Stereotype Threat ........................... 60
2.5 Kognitive Imbalance und Beeinträchtigung des Arbeitsgedächtnisses ............. 64
2.5.1 Das Modell kognitiver Imbalance ......................................................... 64
2.5.2 Das Stereotype Threat-Prozessmodell ................................................... 66
2.6 Das Multi-Threat Framework .......................................................................... 67
2.7 Synopsis .......................................................................................................... 70
3 Migranten in Deutschland: Stereotype und Selbstbild ....................................... 73
3.1 Stereotype – Eine kurze Einführung ................................................................ 74
3.1.1 Ethnizitätsbezogene Stereotype............................................................. 76
3.1.2 Das Stereotype Content Model ............................................................. 78
3.2 Ethnische Stereotype in Deutschland ............................................................... 81
3.2.1 Das Migrant*innenbild in den Medien .................................................. 89
3.3 Ethnische Stereotype im Bildungssystem ........................................................ 92
3.4 Das projizierte Selbstbild von Migrant*innen .................................................. 96
3.5 Synopsis ........................................................................................................ 100
4 Zwischenfazit und Vorstellung des Forschungsmodells ................................... 103
4.1 Ableitung der Hypothesen ............................................................................. 104
4.1.1 Die Bedeutung von Hintergrundvariablen für DomainIdentification,
Stigma Bewusstheit und Ingroup Identification................................... 107
4.1.2 Die Bedeutung von Domain Identification, Stigma Consciousness
und Ingroup Identification für Leistung .............................................. 110
4.1.2.1 Die Beziehung zwischen Domain Identification, Stigma
Consciousness und Ingroup Identification .............................. 111
VIII Inhaltsverzeichnis
4.2 Messkonstrukte ............................................................................................. 112
4.2.1 Stigma-Consciousness Questionnaire ................................................. 113
4.2.2 Multigroup Ethnic Identity Measure ................................................... 117
4.2.3 Stereotype-Endorsement-Items ........................................................... 118
4.2.4 Domain Identification Measure ........................................................... 118
4.2.5 Zensuren als Leistungsindikatoren ...................................................... 121
4.3 Methodisches Vorgehen und Analyseverfahren ............................................. 123
4.3.1 Fehlende Werte ................................................................................... 123
4.3.2 Reliabilität und Trennschärfe .............................................................. 124
4.3.3 Explorative Faktorenanalyse ............................................................... 125
4.3.3.1 Extraktionsverfahren und Rotation ......................................... 125
4.3.4 Konfirmatorische Faktorenanalyse ...................................................... 126
4.3.5 Mediatormodelle................................................................................. 128
4.3.6 Strukturgleichungsmodelle ................................................................. 129
4.3.6.1 Prüfung auf Normalverteilung ................................................ 131
4.3.6.2 Prüfung auf Diskriminanzvalidität ......................................... 131
4.3.6.3 Prüfung auf Konvergenzvalidität ............................................ 132
4.3.7 Modellgütekriterien ............................................................................ 132
5 Pilotstudie ........................................................................................................... 135
5.1 Stichprobe und Vorgehen .............................................................................. 135
5.2 Stigma-Consciousness Questionnaire ............................................................ 136
5.3 Stereotype-Endorsement-Items...................................................................... 138
5.4 Domain Identification Measure ..................................................................... 139
5.4.1 DIM Mathematik ................................................................................ 139
5.4.2 DIM Deutsch ...................................................................................... 139
5.4.3 DIM Englisch ..................................................................................... 140
5.5 Zwischenfazit und Modifikationen ................................................................ 142
6 Hauptuntersuchung ........................................................................................... 145
6.1 Stichprobe und Vorgehen .............................................................................. 145
6.2 Pretest und faktoranalytische Prüfung Testinstrumente ................................. 146
6.2.1 Stigma-Consciousness Questionnaire ................................................. 146
6.2.2 Multigroup Ethnic Identity Measure ................................................... 149
6.2.3 Domain Identification Measure ........................................................... 151
6.2.3.1 DIM Mathematik ................................................................... 151
6.2.3.2 DIM Deutsch ......................................................................... 152
6.2.3.3 DIM Englisch......................................................................... 154
6.2.3.4 Gesamtbetrachtung des DIM .................................................. 155
6.2.4 Sprachkompetenz-Selbstreport ........................................................... 157
6.2.5 Zwischenfazit und Modifikationen ..................................................... 158
6.3 Konstruktspezifische Ergebnisse ................................................................... 161
6.3.1 Stigma Consciousness ........................................................................ 161
6.3.2 Ingroup Identification ......................................................................... 168
Inhaltsverzeichnis IX
6.3.3 Domain Identification ......................................................................... 171
6.3.3.1 Domain Identification Mathematik ......................................... 172
6.3.3.2 Domain Identification Deutsch ............................................... 173
6.3.3.3 Domain Identification Englisch .............................................. 175
6.3.4 Zensuren ............................................................................................. 177
6.3.4.1 Zensuren an der Stadtteilschule .............................................. 178
6.3.4.2 Zensuren am Gymnasium....................................................... 180
6.3.5 Bedeutung der vorgestellten Analysen für die Überprüfung der
Hypothesen ......................................................................................... 182
6.3.6 Analyse und Diskussion...................................................................... 184
6.3.6.1 Stigma Consciousness ............................................................ 184
6.3.6.2 Ingroup Identification ............................................................ 185
6.3.6.3 Domain Identification ............................................................ 185
6.3.6.4 Zensuren ................................................................................ 188
6.3.6.5 Bezug zum Modell kognitiver Imbalance ............................... 189
6.4 Pfadanalysen, Mediatoranalysen und Strukturgleichungsmodell ................... 189
6.4.1 Pfadanalysen....................................................................................... 190
6.4.1.1 Der Zusammenhang von Stigma Consciousness und Leistung,
Domain Identification und Ingroup
Identification .......................................................................... 190
6.4.2 Der Zusammenhang von Ingroup Identification und Leistung und
Domain Identification ......................................................................... 199
6.4.2.1 Der Zusammenhang zwischen Domain Identification und
Leistung ................................................................................. 20(cid:21)
6.4.3 Mediatormodelle................................................................................. 205
6.4.4 Strukturgleichungsmodelle ................................................................. 207
6.4.5 Bedeutung der vorgestellten Analysen für die Überprüfung der
Hypothesen ......................................................................................... 212
6.4.6 Analyse und Diskussion...................................................................... 214
6.4.6.1 Stigma Consciousness als zentrale Variable ........................... 214
6.4.6.2 Zusammenspiel von Stigma Consciousness und
Ingroup Identification ............................................................ 214
6.4.6.3 Domain Identification als Mediator ........................................ 215
6.4.6.4 Domain Identification im Schulkontext .................................. 21(cid:25)
6.4.6.5 Die Bedeutung der Zusammensetzung der
Schülerschaft als möglicher Moderator .................................. 217
6.4.6.6 Herkunftsbezogene Unterschiede ........................................... 221
6.4.6.7 (Wechsel-)wirkungen der Prädiktoren .................................... 221
7 Fazit und Ausblick ............................................................................................. 223
7.1 Zentrale Ergebnisse und Implikationen für Forschung im Bereich
Stereotype Threat .......................................................................................... 227
7.1.1 Zur konzeptionellen Trennung von Stereotype Threat und Stigma
Consciousness .................................................................................... 227
7.1.2 Zur Domain Identification im Kontext Schule .................................... 228
X Inhaltsverzeichnis
7.1.3 Wechselwirkungen der Prädiktoren .................................................... 229
7.1.4 Herkunftsbezogene Ausprägung der Prädiktoren ................................ 230
7.1.5 Gruppenstatus im Kontext als potenzielle moderierende Variable ....... 231
7.1.6 Assimilationsgrad als potenzielle moderierende Variable ................... 233
7.1.7 Zur Bedeutung der (Miss-)Erfolgsattribution ...................................... 233
7.1.8 Besonderer Status der Domäne Englisch ............................................. 235
7.2 Implikationen für Schule und Lehrer*innenbildung ....................................... 236
7.2.1 Stärkung fähigkeitsbezogener Selbstkonzepte ..................................... 239
7.2.2 (Miss-)erfolgsattribution ..................................................................... 240
7.2.3 Vermittlung von Zugehörigkeitsgefühlen ............................................ 240
Anhang ................................................................................................................... 243
Fragebogen .......................................................................................................... 243
Abbildungen & Tabellen ...................................................................................... 249
Bibliographie .......................................................................................................... 253
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1.1: Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren nach Migrationshinter-
grund und Migrationsgeneration und Bildungsstand (ISCED =
International Standard Classification of Education) der Eltern
(Bildungsbericht, 2016: 168) ............................................................ 8
Abbildung 1.2: Kompetenzwerte in Bezug auf Lesen, Mathematik und
Naturwissenschaften nach Migrationshintergrund
(Bos et al., 2003: 34) ...................................................................... 16
Abbildung 1.3: Zugehörigkeitsgefühl zu Schule von Schüler*innen mit
türkischem Migrationshintergrund (OECD, 2015: 7) ...................... 18
Abbildung 1.4: Effekte des sprachlichen Hintergrundes auf Kompetenzbereiche
im Englischen zum Ende des neunten Jahrgangs unter Kontrolle
von Bildungsgang, sozioökonomischem Hintergrund, kognitiver
Grundfähigkeit und Geschlecht: Kontraste der Leistungen von
Mehrsprachigen und nicht deutsch Erstsprachigen gegenüber
deutsch Erstsprachigen (Hesse, Göbel & Hartig, 2008: 218) ........... 23
Abbildung 2.1: The interplay of psychological threat with other forces (Cohen,
Purdie-Vaughns & García, 2012: 282) ............................................ 37
Abbildung 2.2: Testleistungen weißer und afroamerikanischer Student*innen
unter threat- bzw. no-threat-Bedingungen (Steele, Spencer &
Aronson, 2002: 383) ....................................................................... 38
Abbildung 2.3: Studienfachwahl von Frauen und Männern DSW / HIS 20.
Sozialerhebung (Middendorff et al. 2013: 119) .............................. 41
Abbildung 2.4: Performanzunterschiede (threat vs. no-threat) in einem
Mathematiktest bei Mädchen und Jungen unter ‚Klassenraum-
Bedingungen’ (Huguet & Régner, 2007: 550) ................................ 44
Abbildung 2.5: The Process of social identity threat (Aronson & McGlone,
2009: 158) ...................................................................................... 47
Abbildung 2.6: Arbeitsgedächtnis bei Frauen und Männer unter threat- vs.
no-threat-Bedingungen (Schmader, 2010: 15) ................................ 57
Abbildung 2.7: Stereotype Threat als kognitive Imbalance, ausgelöst durch
situative und/oder individuelle Faktoren (Schmader, Johns &
Forbes, 2008: 338, ergänzt um Pfadbezeichnungen) ....................... 66
Abbildung 2.8: Integrated process model of stereotype threat effects on
performance (Schmader, Johns & Forbes, 2008: 338) ..................... 67
Abbildung 3.1: Scatter Plot und Cluster Analyse hinsichtlich Wärme- und
Kompetenz-Bewertungen von 20 Gruppen (Fiske, Cuddy &
Glick, 2007: 80) ............................................................................. 80
Abbildung 3.2: Schematische Darstellung emotionaler und behavioraler
Reaktionen auf die Wahrnehmung von Wärme und Kompetenz
(Fiske, Cuddy & Glick, 2007: 81)................................................... 80
Abbildung 3.3: Cluster sozialer Gruppen in Abhängigkeit von Wärme und
Kompetenz Ratings (Eckes, 2002: 109; Hervorhebung
hinzugefügt). .................................................................................. 86