Table Of ContentVeronika Wöhrer · Doris Arztmann
Teresa Wintersteller · Doris Harrasser
Karin Schneider
Partizipative
Aktionsforschung
mit Kindern und
Jugendlichen
Von Schulsprachen, Liebesorten
und anderen Forschungsdingen
Partizipative Aktionsforschung
mit Kindern und Jugendlichen
Veronika Wöhrer · Doris Arztmann
Teresa Wintersteller · Doris Harrasser
Karin Schneider
Partizipative
Aktionsforschung
mit Kindern und
Jugendlichen
Von Schulsprachen, Liebesorten
und anderen Forschungsdingen
Veronika Wöhrer Doris Harrasser
Universität Wien Science Communications Research
Österreich Wien, Österreich
Doris Arztmann Karin Schneider
Science Communications Research Zürcher Hochschule der Künste
Wien, Österreich Schweiz
Teresa Wintersteller
Science Communications Research
Wien, Österreich
ISBN 978-3-658-13780-9 ISBN 978-3-658-13781-6 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-658-13781-6
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Danksagung
Danksagung
Danksagung
Wir möchten uns ganz herzlich bei unseren Beiratsmitgliedern der Projekte Tricks
of the Trade und Grenzgänge Prof. Dr. Agnieszka Czejkowska, Prof. Dr. Karin
Harrasser, Prof. Dr. Paul Mecheril, Dr. Heike Raab, Prof. Dr. Elisabeth Timm und
Prof. Dr. Doris Wastl-Walter für hilfreiche Kommentare und Unterstützung bei
der Durchführung der Projekte bedanken.
Prof. Dr. Paul Mecheril und Mag. Tobias Buchner möchten wir auch für Kom-
mentare zu Buchtexten danken.
Prof. Dr. Karin Harrasser und Mag. Alexander Martos danken wir für ihre
große Hilfe bei der Abwicklung beider Projekte.
Wir bedanken uns außerdem bei unseren Kolleg_innen Mag. Sabine Sölkner
und Mag. Bernhard Höcher, die bei der Durchführung des Projekts Tricks of the
Trade mit dabei waren, sowie bei Mag. Catalina Körner, die bei der Durchführung
der Schüler_innenprojekte im Projekt Grenzgänge mitbeteiligt war. Wir möchten
auch Mag. Anne Pritchard-Smith für ihre Mitarbeit in der Forschungsgruppe „Spra-
chen“ und für das Verfassen ihres Beitrags in diesem Buch ganz herzlich danken.
Wir danken auch den anderen Personen, die wir als Expert_innen in unsere
Forschungsgruppen eingeladen haben und die uns unentgeltlich Zeit und Wissen
zur Verfügung gestellt haben: Mag.a Teresa Weinschenk, Mag.a Katharina Serles,
Mag.a Katharina Morawek, Doris Harrasser, MA, Dr. Natascha Vittorelli, Dr.
Georg Spitaler, Elisa Kahlhammer, Bakk.phil, Mag.a Isabella Bauer, MMag.a (FH)
Sepideh Hassani und ihren Kolleg_innen von fairplay.
Ohne die Unterstützung des österreichischen Bundesministeriums für Wissen-
schaft und Forschung bzw. des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung
und Wirtschaft wären weder die Forschungsprojekte Tricks of the Trade. Feldfor-
schung mit Schüler_innen und Grenzgänge. Feldforschung mit Schüler_innen noch
dieses Buch möglich gewesen.
Wir bedanken uns bei unserer Lektorin Mag. Else Rieger für die sorgfältige
Auseinandersetzung mit unseren Texten. Aus dem Verlagsteam von Springer VS
V
VI Danksagung
danken wir besonders Stefanie Laux, Daniel Hawig und Andreas Beierwaltes für
ihre Betreuung unseres Buches.
Unser ganz besonderer Dank gilt allen Lehrer_innen, die mit uns zusammenge-
arbeitet haben und allen Schüler_innen, die mit uns geforscht haben. Sie haben uns
überrascht, herausgefordert, ermutigt und uns immer wieder vor Augen geführt,
wie spannend Forschung sein kann. Ohne sie wäre dieses Buch nicht zustande
gekommen und wir würden unschätzbare Erfahrungen vermissen.
Inhalt
Danksagung ..........................................................V
1 Einleitung ........................................................ 1
Kon-Texte
2 Spannungsfelder in der Forschungspraxis – eine Diskussion ........... 11
3 Was ist Partizipative Aktionsforschung? Warum mit Kindern und
Jugendlichen? .................................................... 27
4 Rahmenbedingungen und Vorgangsweisen .......................... 49
Wie forschen? Theoretische und praktische Überlegungen zu
partizipativer Aktionsforschung mit Kindern und Jugendlichen
5 „Und wieso ist das Wissenschaft?“ Was bedeutet Forschung in PAR
mit Kindern und Jugendlichen? ..................................... 85
6 „Nicht schon wieder schreiben!“ Was bedeuten Methoden in PAR
mit Kindern und Jugendlichen? .................................... 99
7 Welches Wissen? Wessen Wissen? Was bedeuten Macht- und
Wissensverhandlungen in PAR mit Kindern und Jugendlichen? ....... 115
8 Ein Phasenmodell der Zusammenarbeit. Was bedeutet Partizipation
in PAR mit Kindern und Jugendlichen? ............................. 143
9 (Wie) Kommen wir vom ‚I and I‘ zum ‚We‘? Wer sind die
Forschungssubjekte in PAR mit Kindern und Jugendlichen? .......... 165
VII
VIII Inhalt
Was forschen? Berichte und Analysen aus den
Forschungsprojekten
10 Warum chatten Jugendliche? ...................................... 179
11 Frauenfußball: Was heißt Sexismus im Sport? ....................... 189
12 Gemeinsames Forschen in der „Sprachengruppe“ .................... 207
13 Was ist cool – was ist dumm? ...................................... 213
14 Buben- und Mädchenfreundschaften ............................... 219
15 Stressen und Forschen ............................................ 223
Wie weiter forschen? Weiterführende wissenschaftliche
Analysen und Ausblicke
16 Über die Schwierigkeit nicht rassistisch zu/zuschreiben .............. 239
17 „Die Sprachen unserer Schule“. Mehrsprachigkeit aus der Sicht
Mehrsprachiger im Kontext monolingual ausgerichteter Schule
in der Migrationsgesellschaft ...................................... 267
18 „Ich bin drei Bub“. Staging Gender in der Mittelschule ............... 281
19 „Warum dürfen die Integrationskinder mehr als wir?“ Ableismus
in der Partizipativen Forschung ................................... 303
20 Wissen Macht Partizipation. Oder: Was wir alles gelernt haben
und was es noch zu tun gibt ....................................... 325
Literaturverzeichnis ................................................. 341
Kurzbiographien .................................................... 359
Beiträge, die gemeinsam mit Schüler_innen verfasst wurden, sind durch Unterstrei-
chung hervorgehoben.
Einleitung 1
Veronika Wöhrer
1 Einleitung
1.1 Zielsetzungen und Forschungsfragen
1.1 Zielsetzungen und Forschungsfragen
„Eine Methode, das ist ein Trick!“
Dieses Zitat eines achtjährigen Grundschülers stand am Anfang unserer Ideen zu
Partizipativer Aktionsforschung mit Schüler_innen. Der Schüler hatte diesen Satz
im Rahmen eines von uns durchgeführten Forschungsprojektes zu Kindermuseen
formuliert, als wir im Winter 2007/08 mit seiner Schulklasse zusammenarbeiteten.
Wir waren erstaunt, dass er in so knapper und präziser Art das zusammengefasst
hatte, was wir schon länger theoretisch und empirisch erprobt hatten und doch
nicht wesentlich pointierter hätten sagen können. In dieser Zusammenarbeit mit
sieben- bis neun-jährigen Grundschüler_innen erlebten wir, wie interessant es
ist, mit Kindern zu forschen und wir erkannten unter anderem, wie klar sie ihre
Ansichten bildlich und verbal ausdrücken.
Diese Erfahrungen führten zum ersten Projektantrag für ein Forschungspro-
jekt der Förderschiene Sparkling Science (Österreichisches Bundesministerium
für Wissenschaft und Forschung), in der Forschungen gefördert werden, die von
Wissenschaftler_innen gemeinsam mit Schüler_innen durchgeführt werden. Wir
wollten gemeinsam mit Schüler_innen einer Kooperativen Mittelschule, also einer
früheren „Hauptschule“, sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte durchführen.
Im ersten Semester sollten sie ihre Schule, im zweiten ein Labor mit uns gemeinsam
erforschen. Nachdem wir die Lehrer_innen und Schüler_innen und das System
Schule besser kennengelernt und erste Anfangsschwierigkeiten umschifft hatten,
waren die Schüler_innen vom ersten Semester und den erlernten Verfahren zur
Erforschung der eigenen Lebenswelt so begeistert, dass sie auch danach lieber
entlang ihrer eigenen Interessen forschen wollten, als ein Labor zu erkunden. Wir
beschlossen gemeinsam, Freizeit- und Arbeitswelt zum Thema zu machen.
© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 1
V. Wöhrer et al., Partizipative Aktionsforschung mit Kindern
und Jugendlichen, DOI 10.1007/978-3-658-13781-6_1
2 1 Einleitung
Themen, die von ihnen kamen und die uns sofort auffielen, weil sie auch un-
seren wissenschaftlichen Schwerpunkten entsprachen, betrafen gesellschaftliche
Differenzen: Geschlecht, Alter, soziale Herkunft, Erstsprache, Religion und sexuelle
Orientierung waren besonders häufig genannte Differenzlinien, entlang derer zu-
geordnet, auf- und abgewertet, ein- und ausgeschlossen wurde. Nach zwei Jahren
hatte das Forschungsprojekt ein Ende und sowohl den Schüler_innen als auch uns
tat es sehr leid, die Zusammenarbeit beenden zu müssen – hatten wir doch am Ende
mit einigen von ihnen auch schon viele „freie“ Nachmittage in unserem Büro zuge-
bracht, während der wir an der gemeinsamen Homepage arbeiteten (Tricks 2009a).
Wir beantragten in der Folge ein zweites Forschungsprojekt, dem wir den Titel
Grenzgänge, gaben, um einen thematischen Rahmen zur Erforschung sozialer
Differenzlinien in der Schule zu haben. Bis dieses bewilligt wurde, besuchten die
Schüler_innen der ersten Schule diese jedoch nicht mehr und wir arbeiteten nun
mit einer anderen Schule zusammen, in deren Schwerpunktsetzung unser Projekt
auch thematisch gut passte. Auch in dieser Schule machten wir die Erfahrung, dass
soziale Differenzlinien in der Schule sowie im engeren privaten Umfeld der Kinder
und Jugendlichen oftmals zu Grenzen werden, die Sitzordnungen, Pausengruppen,
Freundeskreise, Lernzirkel etc. strukturieren. Diesmal waren es zum Teil andere
Differenzen, die besonders wirksam waren: Geschlecht, Alter, kognitive, soziale
und körperliche Fähigkeiten, soziale Herkunft und Erstsprache.
Im Laufe der Projekte hatten wir ein Repertoire erarbeitet, wie wir den Schü-
ler_innen empirische Sozialforschung vorstellen, Forschungsfragen und passende
Methoden erarbeiten, konkrete Methoden adaptieren, gemeinsame Analysen
durchführen und Ergebnisse festhalten konnten. Wir beschlossen, diese auch in
zwei Publikationen zu dokumentieren. Die erste ist ein Handbuch für Lehrer_in-
nen und Betreuer_innen, in dem vorgestellt wird, was empirische Sozialforschung
genau ist, und zahlreiche Methoden konkret beschrieben werden, die mit Kindern
und Jugendlichen durchgeführt werden können. Das Buch heißt „Sozialwissen-
schaftlich Forschen mit Kindern und Jugendlichen. Ein Handbuch für begleitende
Erwachsene“ und ist unter http://research.science.co.at/publikationen erhältlich.
Die andere Publikation ist der hier vorliegende Band: eine wissenschaftliche Ein-
führung und Abhandlung zum Thema Partizipative Aktionsforschung mit Kindern
und Jugendlichen. Wir präsentieren in diesem Buch unsere theoretischen Reflexi-
onen zu Grundbegriffen Partizipativer Forschung vor dem Hintergrund unserer
Forschung mit neun- bis 14-jährigen Kindern und Jugendlichen. Wir beschreiben
zudem konkrete empirische Beispiele in Form von Forschungsgruppen, um einen
Einblick in die Möglichkeiten, Verläufe und Ergebnisse unserer Forschungen zu
geben. Wir zeigen dabei auch Spannungsfelder und Widersprüche auf, die sich
in der konkreten Zusammenarbeit auftun, sowie unsere eigenen Verstrickungen
Description:Was Partizipative Sozialforschung mit Kindern und Jugendlichen leisten kann, wird in dieser Studie gezeigt, indem Diskursstränge der Aktionsforschung, der Schulforschung und der Kindheitsforschung zusammengebracht werden. Anhand konkreter empirischer Analysen aus zwei Forschungsprojekten wird deutl