Table Of ContentCarsten Fussan (Hrsg.)
Managementmaßnahmen gegen Produktpiraterie
und Industriespionage
GABLER RESEARCH
Carsten Fussan (Hrsg.)
Managementmaßnahmen
gegen Produktpiraterie
und Industriespionage
RESEARCH
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Die Finanzierung des Projektes und dieser Veröffentlichung erfolgte durch Fördermittel
der STAEDTLER-Stiftung Nürnberg.
1. Auflage 2010
Alle Rechte vorbehalten
© Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2010
Lektorat: Ute Wrasmann | Anita Wilke
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wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg
Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier
Printed in Germany
ISBN 978-3-8349-2097-3
Vorwort
Wissen und Kompetenz sind die zentralen Quellen für Entwicklung, Fortschritt sowie
Wohlstand – nicht nur für individuelle menschliche Entwicklung, sondern auch für die
Wettbewerbspositionierung von Unternehmen. Wissenstransfers zwischen Personen
sind sowohl individuell-entwicklungssoziologisch als auch volkswirtschaftlich essenti-
ell für Wohlstandsgenerierung und werden daher nicht nur an Schulen und Hochschu-
len, sondern auch in Unternehmen systematisch betrieben. Auf Bildungsidealen – also
auf historisch gewachsenen Kulturen des Wissenstransfers – basieren moderne Ethik,
Demokratie, technische Innovationen und volkswirtschaftlicher Wohlstand aller.
Wissenstransfers zwischen Unternehmen sind hingegen sensibel. Sofern wettbewerbs-
relevante Informationen nicht zwischen Partnerunternehmen, sondern zwischen Kon-
kurrenten diffundieren, gefährden sie Beschäftigung, Wohlstand und hart erarbeitete
Marktpositionen. Wissen ist Innovation. Und Innovation ist Umsatz. Besonders für
innovative Unternehmenslandschaften wie die bundesdeutsche stellen illegale Kompe-
tenztransfers an die internationale Konkurrenz bedrohliche Umsatz- und Wohlstands-
gefahren dar. Der Schutz wettbewerbsrelevanten Wissens ist für die betroffenen Un-
ternehmen daher essentiell. Die Methoden nicht erwünschten Wissenstransfers zwi-
schen Konkurrenzunternehmen sind Produktpiraterie und Industriespionage. Es sind
dies die beiden weltweit am weitesten verbreiteten Spielarten von Wirtschaftskrimina-
lität. Mit steigender Tendenz. Der Umgang mit Produktpiraterie und Industriespionage
muss daher auch im Zentrum betriebswirtschaftlicher Aufmerksamkeit und Forschung
stehen.
Produktpiraterie wird hierbei verstanden als Nachahmung von Produktelementen, De-
signs, Warenzeichen, technischen Komponenten oder Materialien von Produkten, wel-
che bereits auf dem Markt sind. Produkt-Know-how von noch nicht markteingeführten
Produkten oder wettbewerbsrelevantes Prozess-Know-how, welches die Grenzen des
Unternehmens nicht verlässt, wird hingegen durch Industriespionage ausgespäht.
Die besondere Bedeutung, welche der betriebswirtschaftlichen Analyse von Know-
how-Schutz zuzumessen ist, hat zur Initiierung eines internationalen Forschungspro-
jektes zu Produktpiraterie und Industriespionage geführt, welches ich an der Ohm-
Hochschule Nürnberg durchgeführt habe. Die Studien zu diesem Projekt wurden in
zwei grundlegenden analytischen Komplexen bearbeitet: einem empirischen For-
VI Vorwort
schungsteil, welcher in eine neue Interpretation von Produktpiraterie und Industriespi-
onage im Rahmen betriebswirtschaftlicher Methodik mündete, und einem ergänzenden
Forschungsteil, welcher die wirtschaftskriminellen Phänomene „Produktpiraterie“ und
„Industriespionage“ generell einordnet und sie aus Perspektive der beiden wichtigen
Funktionsbereiche Marketing und Logistik einer besonderen Analyse zuführt. Der vor-
liegende Herausgeberband bündelt die Erkenntnisse aus dem zweiten, ergänzenden
Forschungsteil und steht somit in direktem gedanklichen Zusammenhang zur Veröf-
fentlichung der empirischen Studie und wissenschaftlichen Einordnung (Fussan 2010:
„Unternehmerisches Handeln, Wirtschaftskriminalität und Terrorismus – Erfolgsstra-
tegien am Beispiel von Produktpiraterie und organisierter Kriminalität“, Gabler Ver-
lag).
Im vorliegenden Band wird nach einer zusammenfassenden betriebswirtschaftlichen
Interpretation des Problems und der Einzelbeiträge (Carsten Fussan) eine analytische
Synopse mit Handlungsempfehlungen zu Produktpiraterie (Christina Witte) und In-
dustriespionage (Gundula Warnecke) vorgenommen. Möglichkeiten betrieblichen
Know-how-Schutzes werden zudem aus den funktionalen Perspektiven Marketing
(Selina Rehn) und Logistik (Marion Fricke) erörtert. Ich danke allen Co-Autorinnen
dieses Herausgeberbandes sehr herzlich für ihre Beiträge.
Unternehmen können durch eine Know-how-bezogene prozessanalytische Bestands-
aufnahme und durch Umsetzung am Einzelfall orientierter betriebswirtschaftlicher
Abwehrmaßnahmen gegen Produktpiraterie und Industriespionage das Risiko und die
Folgen illegalen Know-how-Transfers entscheidend verringern. Durch Veränderung
der internen Strukturen können so Hürden gegen Produktpiraterie und Industriespio-
nage aufgebaut werden. Es ist dies die zentrale Botschaft dieses Herausgeberbandes.
Unternehmen sollten diese Möglichkeiten aktiv nutzen und umsetzen.
Das Forschungsprojekt zu Produktpiraterie und Industriespionage sowie die vorliegen-
de Veröffentlichung wäre ohne die engagierte und umfangreiche Förderung durch die
STAEDTLER-Stiftung nie in dieser Form realisiert worden. Ich danke daher in beson-
derem Maße den Vorsitzenden der STAEDTLER-Stiftung, Herrn Dr. jur. Werner
Grandi und Herrn Dieter Schoch, für die Gewährung der Förderung sowie Herrn Her-
bert Hofmann für seine geduldige Begleitung des Projektes auf administrativer Ebene.
Das Forschungsprojekt wurde an der Ohm-Hochschule Nürnberg durchgeführt. Die
Hochschule hat dem Projektteam dabei über die gesamte Projektlaufzeit sehr engagiert
Vorwort VII
generelle, infrastrukturelle und personell-rechnungsmäßige Unterstützung gewährleis-
tet, wofür ich insbesondere dem Rektor der Ohm-Hochschule, Herrn Prof. Dr. Michael
Braun, und dem Kanzler der Ohm-Hochschule, Herrn Achim Hoffmann, äußerst
dankbar bin.
Wichtig für die Analyserichtung des Projektes war die sehr intensive und impulsge-
bende betriebswirtschaftliche Diskussion mit Frau Christina Witte in der Konzeptpha-
se des Forschungsprojektes, wofür ich ihr besonders danke. Für das tägliche große En-
gagement im Rahmen der Durchführung des Projektes bedanke ich mich sehr intensiv
bei allen Projektmitarbeiterinnen und Projektmitarbeitern, besonders jedoch bei Frau
Gundula Warnecke, Frau Selina Rehn, Frau Antoaneta Hristova, Frau Christine Dress-
ler und Frau Stefanie Rumpff. Ohne sie alle wäre eine so umfangreiche Studie, welche
in zwei Veröffentlichungen mündete, nicht möglich gewesen.
Prof. Dr. Carsten Fussan
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ..........................................................................................................................V
Inhaltsverzeichnis ....................................................................................................... IX
A Bedeutung innerbetrieblicher Veränderungen für Know-how-Schutz
in Unternehmen .................................................................................................. 1
Prof. Dr. Carsten Fussan
1 Bedeutung innerbetrieblicher Veränderungen im Kontext des
Unternehmensschutzes .............................................................................. 5
2 Ansatzpunkte und Lösungsansätze zur Abwehr externer
Sicherheitsrisiken ...................................................................................... 6
3 Neuausrichtung der Unternehmensidentität zur optimalen
Realisierung der Sicherheitsanliegen ...................................................... 14
4 Eigenverantwortung der Unternehmen als wichtigste Komponente
im Kampf gegen Produktpiraterie und Industriespionage ...................... 20
B Risikoeffizienz und Wirksamkeit betriebswirtschaftlicher
Schutzmaßnahmen gegen Produktpiraterie .................................................. 23
Christina Maren Witte
1 Piraterieschutz als Kampf gegen Windmühlen? ..................................... 27
2 Produkt- und Markenpiraterie in China .................................................. 28
3 Strategien und Schutzmaßnahmen bei Produkt- und
Markenpiraterie ....................................................................................... 39
4 Experteninterviews .................................................................................. 77
5 Umdenken im China-Geschäft als entscheidende Maxime .................... 98
X Inhaltsverzeichnis
C Schutzmaßnahmen gegen Produktpiraterie im Funktionalbereich
Marketing ....................................................................................................... 121
Selina C. W. Rehn
1 Produktpiraterie als Managementproblem ............................................ 127
2 Grundlagen zur Produktpiraterie ........................................................... 128
3 Markteintrittsstrategie: Zeit als Wettbewerbsfaktor und
Maßnahmen gegen Produktpiraterie ..................................................... 146
4 Maßnahmen aus dem Bereich Marketing und Vertrieb zur
Bekämpfung von Produktpiraterie ........................................................ 153
5 Maßnahmenevaluation .......................................................................... 172
6 Marketing als Teil eines unternehmensweiten Schutzkonzeptes .......... 176
D Schutzmaßnahmen gegen Produktpiraterie im Funktionalbereich
Logistik ............................................................................................................ 183
Marion Fricke
1 Piraterie heute ....................................................................................... 187
2 Gegenstandsbereich und Hemmnisse bei der Bekämpfung von
Produktpiraterie ..................................................................................... 187
3 Logistik als Angriffspunkt für Produktpiraten ...................................... 192
4 Technische Schutzmaßnahmen in der Logistik .................................... 198
5 Betriebswirtschaftliche Schutzmaßnahmen in der Logistik ................. 219
6 Managementempfehlungen ................................................................... 241
Inhaltsverzeichnis XI
E Quellen illegalen Know-how-Abflusses aus Industrieunternehmen
und Strategien gegen Industriespionage ...................................................... 249
Gundula Warnecke
1 Industriespionage als Reaktion auf den verschärften
Wettbewerb ........................................................................................... 255
2 Grundlagen der Industriespionage ........................................................ 256
3 Information und Wissen als Wettbewerbsfaktor und Spionagegut ...... 264
4 Quellen illegalen Know-how-Abflusses entlang der Wertkette ........... 271
5 Strategien zur Vorbeugung und Abwehr von Industriespionage .......... 294
6 Managementempfehlungen zur Spionageabwehr ................................. 318
7 Gefahren der Industriespionage weiterhin unterschätzt ........................ 320
Die Autoren ................................................................................................................ 333