Table Of ContentSAPERE
Scripta Antiquitatis Posterioris
ad Ethicam REligionernque pertinentia
Schriften der späteren Antike
zu ethischen und religiösen Fragen
BAND 111
Herausgegeben von
Reinhard Feldmeier, Ulrich Berner,
Bernhard Heininger, Rainer Hirsch-Luipold
und Heinz-Günther N esselrath
LUKIAN
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DIE LÜGENFREUNDE ODER:
DER UNGLÄUBIGE
Eingeleitet, übersetzt
und mit interpretierenden Essays versehen von
Martin Ebner, Holger Gzella,
Heinz-Günther Nesselrath, Ernst Ribbat
Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Einbandgestaltung: Neil McBeath, Stuttgart.
Der Druck dieses Bandes wurde durch einen großzügigen Zuschuss
der Hochschulstiftung der Burgergemeinde Bem unterstützt,
wofür ihr an dieser Stelle herzlich gedankt sei.
Das Projekt SAPERE wird von der Fritz-Thyssen-Stiftung gefördert.
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme
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und Verarbeitung durch elektronische Systeme.
© 2001 by Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Dannstadt
Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier
Printed in Germany
Besuchen Sie uns im Internet: www.wbg-darmstadt.de
ISBN 3-534-14949-1
Inhalt
SAPERE 7
Vorwort 8
A. Der Autor: Lukian von Samosata
Lukian: Leben und Werk (Heinz-Günther Nesselrath) ...................... 11
I. Lukians Leben .......................................................................... 12
2. Lukians Werk .......... .................. ............ ............... ....... ...... ....... 15
2.1 Rhetorische Darstellungsfonnen: Deklamation, Dialexis,
Prolalia, paradoxes Enkomion, Pamphlet............ ................ 16
2.2 Nichtrhetorische Darstellungsfonnen I: Der Dialog ............ 19
2.2.1 Adaptationen des philosophischen Dialogs ................ 19
2.2.2 Adaptationen der Komödie......................................... 21
2.3 Nichtrhetorische Darstellungsfonnen 11: Die menippei-
sche Satire und Verwandtes................................................. 23
2.4 Lukian als Erzähler ................. .................... ......................... 26
2.5 Lukian als Beobachter der eigenen Zeit............................... 26
2.6 Charakteristika von Lukians Schriftstellerei........................ 27
3. Lukians Nachleben ................................................................... 29
B. Die Schrift: Philopseudeis
Einleitung (Martin Ebner)..................................................................... 35
l. Inhalt und Titel der Schrift .......................................... ............. 35
2. Aufbau und Komposition:.......................................................... 36
3. Traditionen und ihre Verarbeitung............................................. 43
3.1 Das Hausgespenst (§ 31) und Demokrit (§ 32) .................... 44
3.2 Die vergessene Sandale (§ 27)............................................. 46
3.3 Die Erscheinung der Hekate (§ 22), Hadesschau (§ 24)
und irrtümlicher Hadesaufenthalt (§ 25).............................. 47
3.4 Die Statue, die sich vergnügt (§ 19) und rächt (§ 20) .......... 49
3.5 Die Schlangenaustreibung (§ 12)......................................... 50
3.6 Der Liebeszauber für Glaukias (§ 14).................................. 53
3.7 Der Zauberlehrling (§ 36) und die Künste des
Meisters (§ 35) ................................................................... 54
3.8 Ergebnis.......................................................................... ..... 56
4. Platonreminiszenzen und -parodie ......... ................... ................. 57
5. Positionierung im Gesamtwerk, Datierung und Auffiihrungs-
praxis ......................................................................................... 59
6. Text............................................................................................ 61
6 Inhalt
Text und Übersetzung (Martin EbnerlHolger Gzella) ............ ............. 62
Anmerkungen (Holger GzellalMartin Ebner) ...................................... 111
C. Essays
I. Lukian und die antike Pbilosophie (Heinz-Günther Nesselrath) ..... 135
1. Das Kritik-und Spottwürdige an den Philosophen insgesamt... 136
2. Echte und falsche Philosophen .................................................. 140
3. Die Beurteilung einzelner Philosophenschulen durch Lukian '" 143
4. Schluss: Hatte Lukian ein philosophisches Credo? ..... ... ... ........ 150
11. Lukian und die Magie (Heinz-Günther Nesselrath)........................ 153
1. Lukians Beurteilung der Magie ................ ................ ................. 154
2. Der Magier als Scharlatan ......................................................... 158
3. Lukian und andere antike Kritiker der Magie.. ..... .... ... ......... ..... 162
IH. Neutestamentliche Wunder-und Erscheinungsgeschichten
auf dem Prüfstand skeptischer Kritik (Martin Ebner). ..... ...... ..... 167
1. Eine verblüffende Parallele........................................................ 167
2. Redaktion und Rezeption von Wundergeschichten .... ............... 168
2.1 Verweigerung......... ........ ..... ....... ...... ........ ................. .......... 169
2.2 Kontextualisierung.......... ....... ..... ...... ................................... 170
2.3 Nutzung .............................................................................. 171
2.4 Eine verbindende Stoßrichtung ... ................. ....... ................. 173
3. Die Attraktion von Wundergeschichten..................................... 174
4. Erscheinungen Toter.................................................................. 176
5. Schlechte Presse für Wundergeschichten? ................................. 181
IV. "Die ich rief, die Geister ... " Zur späten Wirkung einer
Zaubergeschichte Lukians (Ernst Ribbat)..................................... 183
1. Von Pankrates bis Goethe.......................................................... 183
2. Wieland.... ...... ......... ....... ..... ............ ..... ...... ................ ...... .......... 187
3. Mysteriose Poesie ........ ........... ................ ............. ............ .......... 190
Literaturverzeichnis.. ...... ... ... .... ........ ...... ........ ......... ...... .......... ...... ...... 195
Register (Si/vio Benetello)..................................................................... 198
1. Stellen (in Auswahl) ......... ...... ............. ........ ............... .............. 198
2. Namen und Sachen........ .............. .............. ..... ........................... 207
SAPERE
Griechische und lateinische Texte des späteren Altertums (1.-4. Jh. n.
ehr.) standen lange Zeit gegenüber den sogenannten 'klassischen'
Epochen (5.-4. Jh. v. ehr. in der griechischen, 1. Jh. v. - 1. Jh. n. ehr.
in der lateinischen Literatur) eher im Schatten. Dabei brachten die
ersten vier nachchristlichen Jahrhunderte in beiden Sprachen eine
Fülle von Werken hervor, die auch heute noch von großem Interesse
sind, da sie sich mit philosophischen, ethischen und religiösen Fragen
von bleibender Aktualität beschäftigen. Die neue Reihe SAPERE
(.s.cripta Antiquitatis rosterioris ad gthicam REligionemque pertinen
tia, 'Schriften der späteren Antike zu ethischen und religiösen Fra
gen') hat es sich zur Aufgabe gemacht, gerade jene Texte so zu
erschließen, dass sie über enge Fachgrenzen hinaus ein interessiertes
gebildetes Publikum ansprechen.
SAPERE möchte dabei bewusst an alle Konnotationen des lateini
schen sapere anknüpfen - nicht nur an die intellektuelle (die Kant in
der Übersetzung von sapere aude, "Habe Mut, dich deines eigenen
Verstandes zu bedienen", zum Wahlspruch der Aufklärung gemacht
hat), sondern auch an die sinnliche des "Schmeckens": SAPERE
möchte Leserinnen und Leser nicht zuletzt auch "auf den Geschmack"
der behandelten Texte bringen. Deshalb wird die sorgfältige wissen
schaftliche Untersuchung der Texte verbunden mit einer sprachlichen
Präsentation, welche die geistesgeschichtliche Relevanz im Blick be
hält und die antiken Autoren als Gesprächspartner verständlich macht,
die auch zu gegenwärtigen Fragestellungen interessante Antworten
geben können.
Im Zentrum jedes Bandes steht eine bestimmte Schrift. Einleitend
wird deren Autor vorgestellt und in das Werk eingeführt. Der text
kritisch geprüfte Originaltext ist mit einer gut lesbaren und zugleich
möglichst genauen deutschen Übersetzung sowie mit Anmerkungen
versehen. An jedem Band sind entsprechend den,Erfordernissen des
Textes Fachleute aus verschiedenen Disziplinen - der Theologie,
Religionswissenschaft, Philosophie, Geschichte, Archäologie, der
älteren und neueren Philologien - beteiligt, die in Form von Essays
das Werk aus ihrer jeweiligen Perspektive kommentieren. Vor allem
durch diese Form einer interdisziplinären Erschließung unterscheidet
sich SAPERE deutlich von herkömmlichen Textausgaben.
Vorwort
So schön wie die ,,Lügenfreunde", die um das Krankenbett des Eukra
tes sitzen und dort in aller Muße wissenschaftliche Sachfragen disku
tieren, hatten es die Autoren dieses Bandes nicht: In Bern (Heinz
Günther Nesselrath, jetzt: Göttingen), in Rom (Holger Gzella) und in
Münster (Ernst Ribbat, Martin Ebner) arbeitete jeder rur sich an sei
nem Schreibtisch. Die Kommunikation über drei Länder hinweg lief
über den Zauber der elektronischen Mail: angefangen von der ersten
Absprache über die Konzeption des Bandes bis hin zum Austausch der
Textdateien samt Rückmeldung und Korrekturvorschlägen. Den Text
der ,,Lügenfreunde" vor sich, sind dabei drei Fachwissenschaften mit
ihren spezifischen Perspektiven und Interessen ins Gespräch gekom
men: die Klassische Philologie als Basiswissenschaft, auf Texttreue
und Verankerung des Autors in seiner Zeit bedacht, die neutestament
liche Exegese, am Thema "Wunder" und an der Traditionsgeschichte
der Stoffe interessiert, sowie die Germanistik, die bei der exemplari
schen Beleuchtung der späten Wirkungsgeschichte des "Zauberlehr
lings" in der deutschen Klassik die alten Fronten des Lukianischen
Streitgesprächs mit neuen Rollen besetzt sieht: Während der Weima
rer Fürstenerzieher Wieland dem Skeptiker Lukian huldigt, scheint
sich der Weimarer Geheimrat Goethe eher im Flair der "Lügenfreun
de" zu sonnen. Die Faszination für Zauberei und den "alten Meister",
der alles im Griff hat, ist ungebrochen ...
Nach Abschluss des Werkes ist vielen "dienstbaren Geistern" zu
danken: den Sekretärinnen an den Lehrstühlen, die für die Erfassung
der Texte zuständig waren; den Hilfskräften, die Bücher geschleppt
und Korrekturen gelesen haben; Frau Uta Poplutz, die am Lehrstuhl
rur Exegese des Neuen Testaments in Würzburg unter der Ägide von
Bernhard Heininger die Druckvorlage erstellt und mit großer Gewis
senhaftigkeit Teile des griechischen Textmaterials neu eingegeben
hat; Herrn Silvio Benetello für die Erstellung der Register; den Her
ausgebern der Reihe für ihre sachlichen Ratschläge und weiterführen
den Hinweise sowie Frau Dr. Erdmann von der Wissenschaftlichen
Buchgesellschaft, die diese Reihe betreut.
A. Der Autor
Lukian von Samosata