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3nfereffawe 95«m«rf«ngen
Ä6et
&
o t t i n e n
©ta&t uttb Untt>erftt4t t
betrachtet
Sur Sunglmge, Die bort jhibiren wollen,
abet auch
für anbete $uc S5ele^un^
o o n
einem Sreunbe Der 2Ba$t£eit nnfr
beö ©uten.
ooooocooc
©ludjtabf,
bei ßa r l gebrecht,
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&
o t t e b
IT* &or wenigen Sttonafen t>erlie§ td) @SU
tingen, nad)bem td> bafelbfi fedjtf 3a&r*
auf bem Slltate ber SKufen unb ©rajien ge*
opfert fcatte. lin&ergeglicfy, ewig unvergeßlich
bleibt mir tiefer erhabene £>rt fo unbegrinjter
>
©ele&rfamfeit! £>urd) fcorliegenbe* SBer^en
wollte aud) id) bem fdjetbenben 3a^r^wnbert
ein £>pfer bringen/ unb id) glaube nicfyt/ baf
*
*
-/
I
IV
tabei irgenb ein Schein t>on *pattyeiltd)£eif,
»onSKu^mtHett u. b. gl. auf mid> faden fänn*
te, glaube nidjt, bag id) je Urfadje fcaben wer*
be, t>te gebet ju t>ern>unfd)en, welche tiefe
% *
geilen, Wo* aus guter, blotf au« reiner 216*
ßcfyt, nieberfdjrieb.
*•
3m £>e|em&e*
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SDft Smrob tot 2B«|t^eit
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(Erjleö StapittU
Einleitung.
5[§ichtig, iugerfi mistig ift ber ®djvitt eine*
ebeln 3ünglings, ivenn et au* bem \>dterltc^etf
@d)oofje in bieÄrme berSKufcn geführt tvirb. €r*
$ogen in bem einer vielgeliebten $amilfe, unb
entroeber unter ben 2Tugen eine* 93ater$, bem ba$
SBoljl feine* Ätnbe* ü&er ?llleS am £erjen lag, an
»erftanb unb ®eift gebilbet, ober fern von feinem
elterlichen #aufe von Seljrern eine* ©pmnafmm*
für Sieligion unb SBiffenfdjaften empfänglich gemalt/
Witt er nun 2ft>fd)ieb von Denjenigen nehmen, bic
ihm bie SJjeuerflen aufSrben (tnb. 2d>! vielleicht
^tin le^tenmale hängt er, als ein guter @of>n, an
bem J&alfe fein** 93aters, ber fegnenb auf ihn tyu
abblicft, ber feine gvofjteJpofnung auf ihn fefct, unb
beffen ^ctßc 3%eti bem ©ohne fagen: ftefj wie
%w
innig ich M<& liebe, wie ich f° auf beine
öenben Bin! Vielleicht $um lefctenmale beben müt*
terltche ?hräuen auf feine feufchen fangen, bie
%m
noch feine Safter verunreinigten! lefetenmale
3C 3
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vielleicht fügt er in sollet Unfftufo bie reuren fifr/
pen feiner ©efcftwifter, bie wegen feiner 2ibveife ttt
einem Sttecre ton Sk^mutl) ba^nfd>wimmen! «TOit
jerriffenem J&erjen «igt er fid> bann loö au* bem
Greife, ber iljn fo fc(! umfdjließt, unb or^ne SBciu
fenntnifj, blos mit einem guten £erden, unb ei>
tiem ©dja&e von ©d)u!wiffenfd)aften, |ie&t er ba>
fctn in eine frembe gtabt, vielleicht in ein frem*
be$ £anb, um ftd) ba ju feinem fünftigen ©tanbe
vernünftig vorzubereiten. Unterwege* fcfcen i£it
feine ®ebanfen jurücf in feine väterliche £Bor)nung,
er wirb ticfftnnig, unb fanfte raelancholifche 2Rüfyf
rung hebt, bei ber Erinnerung an bie 2fbfcr>reb^
frunbe, feinen &ufen. 3Dtf einmal aber befommen
feine ©efüljle eine onbere ^Richtung; er benft an
ben 3wrf Ww* Steife, an ba* 91eue, wa* er an
bem Orte feiner SSeftimmung erleben, an ba* 9?u>
liehe, wa* er bort lernen würbe, unb verfcheucht
wirb ber Steffin«, bie Traurigkeit\ eine reine §tv
terfett tritt an $tt ©teile.
©e fommt er auf ber ?ffabemte an. Xüe*
ift ihm ba fremb; er fenut SHiemanb. 3urücfgej<y
gen auf fein Simmer, jle&t er bie muntern 9Bw
fenfohne mit freunblidjen ©entern 3frm in Zvm
vertraulich ba&inwanberni allein er beneibet i(>nen
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i^ten grohftnn nicht, weil ihn fel$(! baö »cwußt*
fet>n froh macht, balb feinen(Elternburch feinen§lei*
greube machen 511 fennen. Schüchtern geht er auch
tt>of)l über bie Straffen, betrachtet alle ©egenfWn*
6e mit 2Cufmerffamfeit, wirb eben fo al* ein Sfteu*
Itng von ben 93orüberg;fKnben angegaft, unb bie
!äd>elnben, ©pott f>eifd)enben, 93lfcfe feiner afabe*
imfchen Mitbürger C>a(t er in ber (Einfalt* feine*
£er$en$ für aufrichtige Söerounberung. dt *erge#
$en ac^t unb mehrere Sage, unb aUmältg fehnt er
^ —
t^enn auch nicht nach einem freunbfchaftlichen
—
Sufen, boch nach8*tomrcib, Unterhaltung.
Sie93otlefungen nehmen ihren Anfang. tDHt
flopfenbemJperjen fchreitet er jum er(!enmale in ben
©aal/ ber mit Sünglingen au* allen ©egenben ber
€rbe angefüllt i(t, unb beren ©eftcbter untereinan*
ber mancherlei fonberbave äonttaffe machen. €r
laufcftt, ob er nicht bie 3ugen ber 58erfammlung
auf fich Steden werte, unb nur wenige fcheinen
auf ihn Sicht ju haben. €r fleht ben ßefjrer auf*
tveten, SKotf) unb SBct^ jagt (ich in feinem ©efich'
te; julefct behält eine uon biefen Jarben bie Ober*
hanb. dv hört mit tfufmerffamfeit ju, unb au*
jebem ©orte be* Sehrer* »ahnt er SBefefcit für
feinen ©eift einsaugen, ©ie ©tunbe ift geenbigt,
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unb er geht n«c$ J^auö. JDort'athmet er erß nne*
ber freier, unb er bünft ftd) nun fef>r gliicfltd> ttt
ba$*£eiligthum berSOiufen eingeführt su fetm. ffteue
«öorlefungen laben ihn alä gu^Sret ein; er befucfyt
fte fcfyon mit mef)r Unbefangenheit, unb naefy unfr
nad) wirb alle gurdjt, bie feine £>ru(t engte, ttt
feinem Snncrn Dertilgt. <£$ trtft fid> benn wohl
einmal, bag ein junger ^ann, ber t^n t>om ©nm*
nafio h« ^nnt, fty ju ihm mad)t, mit if)m
fpricht, unb ihn $u einem 23efud)e einlabet. Cr
nimmt bie Limitation an, imb gebt ju ihm; ob
mit wahrer Sreube, ober au$ natürlicher ©utmü*
tl)U}Uit, weil er Sftiemanb etwa* aDjufchlagen \>eu
mag, laffe td) bafjin gc|Mt fepn; genug er befudjt
ihn. 2(uf tiefen Söefuch folgt natütfid) ein ©egen*
befud), unb er befuget (ich tcd>t wohl babet. (Er
wagt e* nun jehon ben SJiufenfofjn ftreunb 311 nen*
nen, man brüeft ftcb föon vertraulich &i* $wb,
wenn man fid> begegnet, unb efn abermaliger
fuch i(l balb i?crabrebet.
Sefct aber finbet unfer unerfahrne Sfingßng
feinen Sreunb nicht allein; gleich beim (Eintritt in
fein Simmer fSmmt ihm eine 2Bolfe v>on Sabacffc
bampf entgegen, erblinbet fafl ganj feine 2fugen,
unb mad;t, bap er wieber einen <&d)vitt aurüefbebt.
Sötcle raufje ©timmen rufen: "nur (jeretn!,, unb
langfam na&t er pd) 5er ©efcüfd>aft. (Sui $aar
5?erl$ mit etfefeln unb epornen, unb ifjre £üte
auf Dem tfopfe, fielen auf bem (gop^a; anbere p>
$en auf bem Stfdje, toorauf Q3icr, Dermtfd)t mit
$a&a<f*afd)e*, fliegt; nod) anbere fdjaufefu pd> auf
Mc
0tä()len. md)en ifytn bie £änbe, nad)bem er
tjjnen von feinem Sreunbe »orgepeflt tp. <£$ wirb
tljm ein ©tu&l gereicht; med)anifd) fejt er pd); bie
Ue6crrafd)ung wegen be* Unerwarteten f)at tljm fap
ganj feine Söepnnung geraubt, feine 3unge gelähmt.
Einige von ben Stenomtpen peefen i(;re Äopfe |iu
fammen, unb machen pd), ofjne baß er es merft,
«6er t&n luptg. Sföan reicht $m Söier unb pfeife,
unb ferbert ifjn auf frtylid) $u fepn. £a* $ier
nimmt er mit SBiberwiflen; bie «pfeife legt er ju*
ruef, weil er nodj nie geraupt fjatte. Sttan »iß
pe tljm mit ©ewalt aufbringen; er faßt pd> a&er
nid)t bewegen, pe anjunef>men. 9ftan fagt, bafj
er e&ne ^Pfeife fein 6rai>er Surfet werben fonne;
tiefer ©runbfafc will pd) a6er ntdjt mit feiner <pi)i#
(ofopf)ie »ertragen, weil er einen anbern 2$egrifvon
bem ^tubentenfe&en fjat, alt jene roljen trüber.
3ulefct wirb er bod) etwa* munterer; er ip a6er
&al& nad)l)ev frol), Daß er wieber auf feiner ©tu&e
pfet.
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(Sin *Pftör Sage aergefjen, worin et* ftdj rec^t
wofjl 6eftnbct. <£tnftmal* fommt fein Jteunb, unb
labet ihn $u einem ^pafcirgange ein. (£r fann e$
ntd)t abfd)lagen. <£r ge()t in ber ©efeflföaft t>on
bieten ober toteren nad) einem na&en &orfe, unb
bort fefct man |td) in ein SS5trt^l)au^. Jjier bringt
man bei £auö unb @d)mau* ein <Paar ®tunben
$u. S)ie ©tubenten ftaben ^ier (Gelegenheit fic^> an
—
tljn $u fcftmtegen, eine fefle S&efanntfc^afr, wenn
—
man nic^t Swunbfdjaft fagen will, i(t halb ge*
mad)t, unb €f)t*enf)alber labet er bie £eute aud)
auf fein 3tmmci* ein. ©ajj e* bei ber 3nvttation
Don feiner 0eite ntcf)t bleibe, fann man leicht ben#
fen. 2ftac& unb nad> gewohnt er fid> nidft bloö an
ben ^ommerfd), fonbern er beijagt il;m, er fann
nid>t nef)r o[>ne tf)n sergnugt leben. 95etnat>e bie
Hälfte ber afabemifefren Bürger fmb feine $reunbe.
Salb iyat man ü)n bafyin gebraut, bafj er ba$ 9tau#
d)enlernt, balbwirb erein feibenfd)aftlid)er ^djmau*
d)er, unb leid)t belebet man il)(t, au* ben Stoßet
gien wegjubleiben, wenn man eine Sanbtour $u
gujj ober |u <Pferbe machen will.
3)?an ftt^rt if>n an Oerter, wo lieberlidje
^Dirnen bie Aufwartung t)erttd)ten, wo man bei
epieltifdjen auf bie föÄnblidjfre SBeife bie Seit,
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