Table Of ContentGregor Krämer Hrsg.
Finanzwirtschaft
in ethischer
Verantwortung
Erfolgskonzepte für Social
Banking und Social Finance
Finanzwirtschaft in ethischer
Verantwortung
Gregor Krämer
Herausgeber
Finanzwirtschaft in
ethischer Verantwortung
Erfolgskonzepte für Social Banking
und Social Finance
Herausgeber
GregorKrämer
LehrstuhlfürBanken,Finanzenund
Rechnungslegung,
AlanusHochschulefürKunstund
Gesellschaft
Alfter,Deutschland
ISBN978-3-658-12583-7 ISBN978-3-658-12584-4(eBook)
DOI10.1007/978-3-658-12584-4
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Vorwort
Seit einigen Jahren treten die Rolle und die Verantwortung des Banken- und Fi-
nanzsektorsinBezugaufeinenachhaltigeEntwicklungderVolkswirtschaftimmer
stärkerindasBewusstseinderbreitenÖffentlichkeit.Vielfachbefindensichgesell-
schaftlicheWerteineinemgrundlegendenWandel,indemsozialundökologisch
verantwortliches Handeln immerwichtigerwird. Dies giltinsbesondereauch für
denBankensektor,dessenwirtschaftlicheBedeutungfürundzentraleStellungin
einer modernen Volkswirtschaft durch die jüngste Wirtschafts- und Finanzkrise
eindrucksvoll(wennauchmitmassivennegativenFolgen)demonstriertwurde.
Der vorliegende Band „Finanzwirtschaft in ethischer Verantwortung“ enthält
verschiedene Vorträge, die hochrangige Vertreter aus Politik und Wissenschaft
sowieausUnternehmenundInstitutionenderBanken-undFinanzbrancheimRah-
menderRingvorlesungen„SocialFinance“und„SocialBanking“anderAlanus
HochschulefürKunstundGesellschaftinAlftergehaltenhaben.DurchdieseDo-
kumentationwirdeinaktuellerBeitragzuderimmerwichtigerwerdendenFrage
geleistet,welcheFaktoreneinergrößerenNachhaltigkeitdesFinanzsektorsimWe-
ge stehen und welche innovativen Ansätze zur Schaffung eines nachhaltig(er)en
Finanzsektorsmittlerweileentwickeltwordensind.
DieBeiträgebeleuchtendasbreiteFeldsozialundökologischverantwortlichen
Handelns im Banken- undFinanzbereich, zum einen praxisbezogenaus der Per-
spektivesozial-ökologischerBanken,zumanderenmitThemen,dievondersozial
verantwortlichen Geldanlageund einer Ökonomiedes Schenkens überdie Ursa-
chen der Finanz- und Wirtschaftskrise und die gesellschaftliche Verantwortung
der Finanzwirtschaft bis hin zu Social Finance als Element des Nachhaltigkeits-
managements sowie der Zukunftsperspektive von Social Investment und Social
Entrepreneurshipreichen.AuchderFragenacheinernachhaltigenundsozialver-
antwortlichen Entwicklung des Finanzsektors in Entwicklungsländern, dem Bei-
tragvonRegionalwährungenzueinernachhaltigfunktionierendenundgerechteren
V
VI Vorwort
WirtschaftsordnungsowiederFrage,obdieFinanzmärktedieeuropäischeDemo-
kratiebedrohen,wirdindiesemBuchnachgegangen.
Alfter,imMärz2016 Prof.Dr.GregorKrämer
Inhaltsverzeichnis
1 GesellschaftlicheVerantwortungderFinanzwirtschaft. . . . . . . . 1
BerndWagner
2 BedrohendieFinanzmärktedieeuropäischeDemokratie? . . . . . 27
SvenGiegold
3 SocialInvestmentandSocialEntrepreneurshipintheUK–
ALeadingorMisleadingTrack? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
PaulineHinchion
4 DerBeitragderDEGfüreinenachhaltigeundsozial
verantwortlicheEntwicklungdesFinanzsektors
inEntwicklungsländern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
AndreasZeisler
5 UrsachenderFinanz-undWirtschaftskrise . . . . . . . . . . . . . . . 63
PetervandenBrock
6 SozialverantwortlichGeldanlegenamBeispielvonOikocredit . . 71
UlrikeChini
7 DieTriodosBankundihrnachhaltigesGeschäftsmodell . . . . . . 83
AlexanderSchwedeler
8 SocialFinancealsElementdesNachhaltigkeitsmanagements:
dasBeispielSAP. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95
MatthiasHeiden,DianaPaulyundMarcMüller
VII
VIII Inhaltsverzeichnis
9 KeineWeltohnedieÖkonomiedesSchenkens–GLSTreuhand:
50JahreStiften,Schenken,Vererben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107
AnnetteMassmann
10 NeuesGeldfüreineneueÖkonomie:DieReformdesGeldwesens
alsVoraussetzungfüreineMarktwirtschaft,
diedenMenschendient . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
FelixFuders
1
Gesellschaftliche Verantwortung
der Finanzwirtschaft
BerndWagner
1.1 PersönlicherHintergrund
EinführendeinpaarVorbemerkungenzumeinemWerdegang,umzuerläutern,was
mich zu unserem heutigen Thema geführt hat. Als ich begonnenhabe, mich mit
diesenThemenzubefassen,warmeinzentralerAusgangspunktdieFrage:„Warum
arbeitenMenschenso,wiesiearbeiten?WieorganisierensiedieArbeit?Undkann
mandasnichtfreudvollergestalten?“IchbinvonHauseausBetriebswirt.Schon
währendmeinerStudienzeithattenBetriebswirtedasImage,schickangezogenzu
seinundvielGeldverdienenzuwollen.MeineIntentionBetriebswirtschaftslehre
zustudieren,warabereineganzandere.MeinVaterwarinverantwortlicherPosi-
tioninderIndustrie,relativhochangesiedelt,Unternehmensleitung.Undichhabe
miterlebt,dasserzwarstolzwaraufdas,wasermachte;dennochwarerinseiner
Arbeitnichtganzglücklich.MeinEindruckwar,dassseinegrößtenProblemeei-
gentlichimmerzwischenmenschlicherNaturwaren; zumBeispielmitdem CEO
odermitMitarbeitern. Ich habedanninmeinemBWL-Studiumfestgestellt, dass
diesewichtigenThemen aus derBerufswelt meinesVaters, wie mitMitarbeitern
umgegangenwird,dortgarnichtbehandeltwurden.Kommunikation,Konflikte–
daswarengarkeineBWL-Themen.Ichhabedasdannfrühkombiniert,indemich
sozialwissenschaftlicheInhalteinmeinBWL-Studiumaufgenommenhabeundne-
benbeiPsychologieundSoziologiegehörthabe.ImAnschlussdaranhabeichüber
DieserBeitragistdieleichtüberarbeitetetranskribierteFassungdesfreigesprochenen
Vortrags,denderVerfasseram15.Oktober2013imRahmenderRingvorlesung„Social
Banking2013“anderAlanusHochschule,Alfter,gehaltenhat.
(cid:2)
B.Wagner ( )
UniversitätAugsburg
Universitätsstraße1a,86159Augsburg,Deutschland
E-Mail:[email protected]
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G.Krämer(Hrsg.),FinanzwirtschaftinethischerVerantwortung,
DOI10.1007/978-3-658-12584-4_1
2 B.Wagner
Kommunikationim Betrieb meine Diplomarbeit geschrieben und über Konflikte
imBetriebpromoviert.Ichhabealsoschonfrühversucht,überdieseengenGren-
zenderBWLhinauszuarbeiten.
DannhabeicheinemeinerfürmichwichtigstenArbeitengeschrieben,überdie
sogenannte„BedürfnisorientierteUnternehmenspolitik“.Darin gehtes eigentlich
um soziale Verantwortung von Unternehmen und um die Frage: „Was kann ein
Unternehmentun,damitessinnvolleArbeitverrichtetundnichtnurGeldanhäuft
oderGewinnmaximiert?“DamalsgabesvielekritischeStudenten,diesichstark
gegendasSystemundgegenGewinnmaximierunggewendethaben.Ichwolltedas
verstehen,unddeswegenhabeichlangeandenThemen„SozialeVerantwortung“
und„StellungdesUnternehmensinderGesellschaft“gearbeitet.WelcheAufgaben
habenUnternehmen?Weshalbwerden siezumTeil sokritisiert? In demZusam-
menhanggingesdannauchumUmweltfragen.WeshalbverursachenUnternehmen
sovieleUmweltschäden,undkönnensiediesnichtvermeiden?WelcheSpielräume
bestehen,undwiekönnenUnternehmendabesserwerden?Wirhabendamalsden
erstenöffentlichenUmweltberichteinerdeutschenFirma,derTextilfirmaKunert,
geschrieben;daswarplötzlicheingroßerDurchbruch.
1.2 DieAnfänge:Umweltberichterstattung
undUmweltmanagement
Zu der Pressekonferenz, bei der wir diesen ersten Umweltbericht vorgestellt ha-
ben,kamentatsächlich30Vertreter derdeutschenPresse;unteranderemvonder
FrankfurterAllgemeinenZeitungundderSüddeutschenZeitung.Daszeigteuns,
dass die Zeit für dieses Thema reif war. Die Medien und die Gesellschaft woll-
ten etwas überUmweltmanagementunddasUmweltverhalten vonUnternehmen
wissen.
Ich habe dann den mehr philosophisch orientierten Sinn-Teil, also die Frage
nachdemSinnderArbeitunddenGestaltungsmöglichkeitenzueinersinnvollen
Arbeit,vordergründignichtmehrsostarkverfolgt,sondernbindorteingestiegen,
wo gerade gesellschaftlich ein Bedarf bestand; also im Bereich Umweltmana-
gement, der mir auch „sinnvoll“ erschien, zumindest einen Teil der Sinn-Frage
berührte. Wir haben hierzu dann unteranderem ein Institutgegründet,das IMU,
InstitutfürManagementundUmwelt;dasGanzevorderFragestellung,wieman
Unternehmen, insbesondere Industrieunternehmen, dazu bringen kann, weniger
UmweltschädenzuverursachenunddieProdukteumweltfreundlicherzumachen,
denEinkaufumweltfreundlicherzugestaltenetc.undzugleichwettbewerbsfähiger
zuwerden.