Table Of ContentSpringer-Lehrbuch
·
Judith Eckle-Kohler Michael Kohler
Eine Einfu¨hrung
in die Statistik
und ihre Anwendungen
123
Dr.JudithEckle-Kohler
Prof.Dr.MichaelKohler
TUDarmstadt
FachbereichMathematik
Schlossgartenstr.7
64289Darmstadt
Deutschland
ISBN978-3-642-00470-4 e-ISBN978-3-642-00471-1
DOI10.1007/978-3-642-00471-1
Springer-LehrbuchISSN0937-7433
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Fu¨rIrisund Julius
Vorwort
DieStatistikbescha¨ftigtsichmitderAnalysevonPha¨nomenen,dieimmathemati-
schenSinnealszufa¨lligaufgefasstwerdenko¨nnen.DabeikanndieEinfu¨hrungdes
ZufallsinverschiedenerHinsichtnu¨tzlichsein:DerZufallkanneinerseitszurVer-
einfachungderDatenerhebungeingefu¨hrtwerden:indemzufa¨lligDatenherausge-
griffenwerden,mussnichtdieGesamtzahlderDatenuntersuchtwerden(wasz.B.
beieinerWahlumfrageausgenu¨tztwird).AndererseitskannderZufallku¨nstlichein-
gefu¨hrt werden zur Vereinfachung der Modellierung deterministischer Vorga¨nge:
DabeiwerdensehrkomplexeTeilealsunbestimmtangesehenunddurcheinenein-
fachenzufa¨lligenProzessmodelliert.
DasvorliegendeBuchgibteineumfassendeEinfu¨hrungindieGrundprinzipien
der Statistik und die zugrundeliegendemathematische Theorie des Zufalls. Dabei
wird bewusst auf allzuviele Details verzichtet. Vielmehr sollen Leser ohne Vor-
kenntnisseindiesemBereichdiegrundlegendenIdeenunddenNutzendieserTheo-
riekennenlernen.Diesekanndannspa¨terbeiBedarfdurchweiterfu¨hrendeLiteratur
wiez.B.Bauer(1992)oderWitting(1985)vertieftwerden.
DasBuchistin6Kapitelunterteilt.Kapitel1machtdeutlich,dassdieStatistik
ein Gebiet mit vielfa¨ltigen Anwendungsmo¨glichkeiten ist, und dass Statistikwis-
sen auch im allta¨glichen Leben immer wieder beno¨tigtwird. Die dafu¨r notwendi-
ge Theorie wird in den folgenden Kapiteln beschrieben. Kapitel 2 stellt zuna¨chst
die Erhebung von Daten im Rahmen von Studien und Umfragen vor. Kenntnisse
daru¨bersinddeshalbwichtig,weilsichoftbeobachtenla¨sst,dassdieErhebungvon
Daten zu Qualita¨tseinbußenbeidenDaten unddamitzu starken Einschra¨nkungen
in Bezug auf die Analyse der Daten fu¨hrt. In Kapitel 3 werden Verfahren der be-
schreibenden Statistik beschrieben. Diese legen kein mathematisches Modell der
EntstehungderDatenzugrunde,lassen aberandererseitsauchkeineRu¨ckschlu¨sse
zu,dieu¨berdenbeobachtetenDatensatzhinausgu¨ltigsind.Umdieszuerreichen,
muss man Modellannahmen an die Entstehung der Daten machen. Dazu wird in
den Kapiteln 4 und 5 das mathematischeModelldes Zufallseingefu¨hrt.Wa¨hrend
sichKapitel4mitdemmathematischenBegriffderWahrscheinlichkeitbescha¨ftigt
und einfache Schlussfolgerungen daraus vorstellt, werden in Kapitel 5 Zufallsva-
riableneingefu¨hrt,dieeinebesonderseleganteBeschreibungzufa¨lligerPha¨nomene
vii
viii Vorwort
ermo¨glichen. Neben Kennzahlen dieser Zufallsvariablen wie Erwartungswert und
VarianzwerdendortauchdieGesetzedergroßenZahlensowiederzentraleGrenz-
wertsatzvorgestellt,letztereraberohneBeweis.DiedaraufaufbauendenVerfahren
der sogenanntenschließendenStatistik sind dannInhaltvon Kapitel6. Mitdiesen
Verfahren und mit Hilfe von Annahmen an die Entstehung der Daten lassen sich
Schlussfolgerungenziehen,dieu¨berdenvorliegendenDatensatzhinausgu¨ltigsind.
Im Anhangsinddie wichtigstenzumVersta¨ndnisdesBuchesbeno¨tigtenGrundla-
genausderMathematikkurzdargestellt.
DasBuchistgedachtfu¨rStudenten,dieohneVorwissenausderWahrscheinlich-
keitstheorie undder Statistik einenU¨berblicku¨berdieses dochsehr umfangreiche
Gebiet bekommen wollen. Es entstand aus einer Reihe von Vorlesungen, die der
zweite Autor innerhalb der letzten 10 Jahre an den Universita¨ten Stuttgart, Jena,
Saarbru¨cken und Darmstadt abgehalten hat. Diese Veranstaltungen richteten sich
zum einen an Studierende des Faches Mathematik, und fanden in Diplom- bzw.
Bachelor- bzw. Lehramtsstudienga¨ngen innerhalb des Grundstudiums statt. Zum
anderen wurde Material dieses Buches in Vorlesungen des ersten Semesters fu¨r
Studierende der Fa¨cher Biologie, Pa¨dagogik, Psychologie, Soziologie, Volkswirt-
schaftslehreundWirtschaftswissenschafteneingesetzt.
Den Studierendenin diesen Vorlesungengebu¨hrtunser Dank fu¨r Kommentare,
dieimmerwiederzurVerbesserungdiesesBuchesbeigetragenhaben.
Darmstadt, JudithEckle-Kohler
Dezember2008 MichaelKohler
Inhaltsverzeichnis
1 Einfu¨hrung.................................................... 1
1.1 U¨bungsteilnahmeundStatistik-Note........................... 1
1.2 SexundHerzinfarkt ........................................ 2
1.3 DieChallenger-Katastrophe.................................. 3
1.4 Pra¨sidentschaftswahlindenUSA,Herbst2000.................. 5
1.5 PositionsbestimmungmittelsGPS............................. 6
1.6 AnalysevonDNA-Microarray-Daten.......................... 7
1.7 BerechnungvonPra¨mieninderSchadensversicherung ........... 7
1.8 BewertungdesRisikosvonKapitalanlagenbeiBanken ........... 8
1.9 VorhersagedesVerschleißesvonKfz-Bauteilen ................. 8
1.10 NutzenderStatistikinverschiedenenStudienga¨ngen............. 9
1.11 WeitererAufbaudiesesBuches............................... 10
2 ErhebungvonDaten............................................ 11
2.1 KontrollierteStudien........................................ 11
2.2 Beobachtungsstudien ....................................... 15
2.3 ProblemebeiderDurchfu¨hrungvonStudien.................... 19
2.4 Umfragen................................................. 22
Aufgaben...................................................... 24
3 DeskriptiveundexplorativeStatistik ............................. 27
3.1 TypenvonMessgro¨ßen...................................... 27
3.2 Histogramme .............................................. 28
3.3 Dichtescha¨tzung ........................................... 32
3.4 StatistischeMaßzahlen...................................... 37
3.5 Regressionsrechnung ....................................... 42
3.6 NichtparametrischeRegressionsscha¨tzung...................... 51
3.7 ProblemebeiderInterpretationderbishereingefu¨hrtenVerfahren.. 52
Aufgaben...................................................... 54
ix
x Inhaltsverzeichnis
4 DasmathematischeModelldesZufalls ........................... 57
4.1 DerBegriffderWahrscheinlichkeit............................ 57
4.2 GrundaufgabenderKombinatorik............................. 64
4.3 DerBegriffdesWahrscheinlichkeitsraumes..................... 72
4.4 DerBegriffderσ-Algebra ................................... 80
4.5 DerLaplacescheWahrscheinlichkeitsraum ..................... 84
4.6 Wahrscheinlichkeitsra¨umemitZa¨hldichten ..................... 87
4.7 Wahrscheinlichkeitsra¨umemitDichten......................... 92
4.8 BedingteWahrscheinlichkeit ................................. 98
Aufgaben......................................................103
5 ZufallsvariablenundihreEigenschaften..........................107
5.1 DerBegriffderZufallsvariablen ..............................107
5.2 DerBegriffderVerteilungsfunktion ...........................115
5.3 DerBegriffderUnabha¨ngigkeit ..............................120
5.4 DerErwartungswerteinerZufallsvariable ......................125
5.5 DieVarianzeinerZufallsvariable .............................144
5.6 GesetzedergroßenZahlen...................................151
5.7 DerBeweisdesstarkenGesetzesdergroßenZahlen..............156
5.8 DerzentraleGrenzwertsatz ..................................161
Aufgaben......................................................168
6 InduktiveStatistik .............................................171
6.1 Fragestellungen ............................................171
6.2 Punktscha¨tzverfahren .......................................175
6.3 Bereichsscha¨tzungen........................................184
6.4 StatistischeTestverfahren....................................193
6.5 TestszurU¨berpru¨fungvonVerteilungsmodellen.................206
6.6 DieeinfaktorielleVarianzanalyse .............................217
Aufgaben......................................................221
A MathematischeGrundlagen.....................................225
A.1 MengenundMengenoperationen .............................225
A.2 DasSummenzeichen........................................228
A.3 FolgenundReihen .........................................229
A.4 Differentialrechnung........................................234
A.5 Integralrechnung ...........................................237
Anmerkungen .....................................................241
Literaturverzeichnis ................................................251
Sachverzeichnis ....................................................253
Kapitel 1
Einfu¨hrung
ImvorliegendenBuchwirdeineEinfu¨hrungindieWahrscheinlichkeitstheorieund
die Statistik gegeben. Wa¨hrend man sich in ein neues – und wie im vorliegenden
Fall keineswegs triviales – Stoffgebiet einarbeitet, fragt man sich ha¨ufig, ob man
dasneuerworbeneWissenu¨berhauptjemalsbrauchenwird.Fu¨rdieStatistik,deren
gru¨ndliches Versta¨ndnis Kenntnisse in Wahrscheinlichkeitstheorie voraussetzt, ist
dieseFrageganzklarmitJazubeantworten,daStatistikwisseninvielenBereichen
des ta¨glichen Lebens eingesetzt werden kann. In diesem Kapitel pra¨sentieren wir
einigewenigedervielenAnwendungsmo¨glichkeitenvonStatistikwissen.
1.1 U¨bungsteilnahme und Statistik-Note
Im Wintersemester 2002/03wurde an der Universita¨t Stuttgartdie Vorlesung Sta-
tistik II fu¨r Wirtschaftswissenschaftler abgehalten. Diese geho¨rte zum Pflichtpro-
grammfu¨rdasVordiplomimStudienfachWirtschaftswissenschaftenundwurdeam
31.07.2002imRahmeneinerzweistu¨ndigenKlausurabgepru¨ft.NachKorrekturder
295abgegebenenKlausurenstelltesichdieFrage,wiedennnundiePru¨fungausge-
fallenist.Dazukannmannatu¨rlichdieNotenaller295Klausureneinzelnbetrach-
ten,verliertaberdabeischnelldenU¨berblick.
Hilfreichisthierdiedeskriptive(oderbeschreibende)Statistik,dieVerfahrenbe-
reitstellt, mit denen man – natu¨rlich nur unter Verlust von Information – die 295
EinzelnoteninwenigeZahlenzusammenfassenkann,wiez.B.
AnzahlNoten :295
Notendurchschnitt:2,68
Durchfallquote :5,4%
Dies kann man auch fu¨r Teilmengen der abgegebenen Klausuren tun. Betrachtet
manz.B.dieMengeallerTeilnehmer,diedenimu¨brigenfreiwilligzuerwerbenden
U¨bungsscheinzurVorlesungerworbenhaben,soerha¨ltman:
J.Eckle-Kohler,M.Kohler,EineEinfu¨hrungindieStatistikundihreAnwendungen 1
©Springer2009
Description:Dieses Buch gibt eine umfassende Einführung in die Grundprinzipien der Statistik und die zugrundeliegende mathematische Theorie des Zufalls. Schwerpunkte dabei sind die Verdeutlichung des Nutzens dieser Theorie in Anwendungen und die mathematisch exakte Einführung wichtiger Konzepte (wie z.B. des