Table Of ContentKARL-DIETER
BÜNTING
Deutsches
WÖRTER-
BUCH
KARL-DIETER
BÜNTING
Deutsches
WÖRTER-
BUCH
•w
&
herausgegeben von Karl-Dieter Bünting
Ramona Karatas
unter Mitarbeit von Ute Gieba
und
Gabriele Berensmeier
Axel Bitterlich
Heiner Bünting
Ingeborg Bünting
Christine Heiperts
Gabriele Hendricks
Silvia Karatas
Marayle Küpper
Ira Lenski
Anke Meissner
Christian Pickmann
Ulrike Pospiech
Barbara Stockmann
Wilfried Timmler
Kommentare zur neuen
amtlichen Rechtschreibung
in Zusammenarbeit mit Wolfgang Eichler
•w
© 1996 by Isis Verlag AG, Chur/Schweiz
Gesamtherstellung: Isis Verlag AG,
und Graphischer Großbetrieb Pößneck
Vorwort
Vorwort
Dieses Wörterbuch ist völlig neu entwickelt worden. Die neue „Amtliche Regelung“ ist in
den Wortbestand eingearbeitet.
Dieses Wörterbuch ist aber nicht nur ein Rechtschreibwörterbuch, sondern ein Bedeutungs-
wörterbuch, wie in den Hinweisen für den Benutzer ausführlich erläutert. Es enthält neben
dem Zentralwortschatz der deutschen Sprache zahlreiche Fremd- und Fachwörter, Regio-
nalismen sowie gruppenspezifische Wörter. Daneben finden sich zahlreiche Abkürzungen,
Kurzwörter und geographische Bezeichnungen. Warenzeichen sind markiert, wenn sie als
Bezeichnung einer Gattung oder als Wort Verwendung finden. Sie sind als (Warenzeichen)
gekennzeichnet; fehlt dieser Hinweis, so bedeutet dies nicht, daß sie frei benutzt werden dür-
fen. Weiterhin sind Wortbildungselemente aufgeführt, die dem Benutzer weitere Worter-
schließungen und Einsicht in Strukturen der Wortbildung ermöglichen.
Aufgenommen sind zahlreiche Redewendungen, Redensarten, Sprichwörter und Geflügelte
Wörter. Diese festen Wortverbindungen mit ihten eigenen Bedeutungen sind ein wichtiger,
häufig gebrauchter Bestandteil des Wortschatzes (s. Hinweise für den Benutzer 7.1.).
Die Wörter sind zunächst in der gewohnten Schreibung aufgenommen, die offiziell bis
31.07.1998 allein gilt. Allerdings darf im Vorgriff in vielen Schulen schon die neue Schrei-
bung verwendet werden. Bis 2005 gelten dann beide Schreibweisen parallel. Deshalb sind
beide Schreibungen im Wörterbuch vorhanden. Neuschreibungen sind nach einem rot ge-
druckten hinweisenden Pfeil rot gedruckt eingefügt; das gilt auch für die Worttrennung, wo
nach dem hinweisenden Pfeil jeweils alle Trennmöglichkeiten angegeben sind. Gerade in un-
serer Zeit, in der viele Menschen mit dem PC schreiben und Blocksatz verwenden wollen, ist
es wichtig, alle Trennmöglichkeiten im Wörterbuch vorzufinden. Wenn ein Wort durch die
Neuschreibung alphabetisch anders einsortiert ist, ist es rot gedruckt mit Verweis auf das
Stichwort in alter Schreibung gesondert aufgenommen. Wenn sich Schreibungen in den
grammatischen Formen ändern, sind diese rot gedruckt eingerahmt durch zwei hinweisende
Pfeile.
Die neuen Regeln sind ab S. 1374 im Wortlaut abgedruckt, versehen mit Hinweisen zu den
Grundlagen und Grundprinzipien der deutschen Rechtschreibung, zum Weg und zu den
Zielen der Rechtschreibreform sowie mit Kommentaren, Erläuterungen, Faustregeln und
Lösungshilfen für Problemfälle.
Die Sprache ändert sich ständig. Neue Wörter kommen hinzu, aus Wortbildungen, Umdeu-
tungen und aus anderen Sprachen. Vor 10 Jahren hätten Sie mit dem Wort ’Handy’ nichts
anfangen können. Ältere Wörter werden nicht mehr oder kaum noch gebraucht. In Wörter-
büchern führen sie oft ein längeres Leben als im Sprachgebrauch. Ein Wörterbuch ist Zeuge
und Dokument eines Stadiums in der Sprachgeschichte. In Zeiten des Umbruchs wie jetzt
mit der neuen Rechtschreibung ist ein Wörterbuch eine unentbehrliche Hilfe für jeden, der
schreibt, liest und seine Ausdrucksfähigkeit fördern will.
Inhaltsverzeichnis
Hinweise zum Gebrauch des Wörterbuches .......... 6
Liste der Abkürzungen ....................................................................................................... 11
Die neue Rechtschreibung - Was ist neu?......................................................................... 12
Wörterverzeichnis.................................................................................................................. 21
Informationen zum amtlichen Regelwerk und Erläuterungen für die Schreibpraxis 1368
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Hinweise zum Gebrauch des Wörterbuches
Hinweise zum Gebrauch des Wörterbuches
Beim Aufbau des Wörterbuches wurde großer Wert darauf gelegt, es benutzerfreundlich zu
gestalten. Deshalb erscheinen alle aufgenommenen Wörter als eigene Stichwörter. Man
muß zum Beispiel Wörter wie,Komponist’,,Kompost’ und »Kompott’ nicht im „Nest“ des
Stichwortes »Komponente’ suchen.
Stichwortanordnung und Aufbau der Wörterbuchartikel
Die Stichwörter sind in alphabetischer Reihenfolge verzeichnet. Jedes Stichwort beginnt
mit einer neuen Zeile. Danach folgen weitere Angaben. Dieses Wörterbuch ist so angelegt,
daß der Benutzer unter jedem Stichwort alle wichtigen Informationen erhält. Auf Verweise
wurde im Interesse des Benutzers so weit wie möglich verzichtet.
Die im folgenden vorgestellte Reihenfolge der Angaben erläutert deren Reihenfolge im
Wörterbuchartikel, soweit beim einzelnen Stichwort zutreffend.
1. Das Stichwort wird halbfett mit Trennung und Betonung verzeichnet. Betonte Silben sind
unterstrichen. Die Trennmöglichkeiten sinɪ durch einen Längsstrich (|) angezeigt. Wenn
durch den Zeilenumbruch ein Silbentrennungszeichen (-) eingefügt ist, bleibt der Trenn-
strich (I) erhalten, um dem Benutzer zu zeigen, daß hier von den Autoren eine Trennmög-
lichkeit angegeben wird. Läßt sich eine zur Zeit mögliche Trennung nicht innerhalb des
Stichwortes verzeichnen, so wird diese Möglichkeit in runden Klammern dahinter verzeich-
net, wie z. B. bei Dampf)schiffahrt (Dampf)schiff)fahrt):...; backen (bak)ken): ... Weitere
Schreib- oder Betonungsyarianten werden mit einem Schrägstrich dahinter verzeichnet,
z. B. „ Jacht/Yacht: ... “ Änderungen aufgrund der Rechtschreibreform sind rot gedruckt
ebenfalls direkt dahinter aufgenommen und durch —> gekennzeichnet, z. B. —> Dampff-
schiff]fahrt/Dampf|schiff-Fahrtund —> ba)eken(vgl. u. 8).
2. Die Herkunftssprache wird in spitzen Klammern < > in kursivem Druck verzeichnet.
Ein Bindestrich zwischen zwei oder mehr Sprachangaben bezeichnet eine geschichtliche
Entwicklung, wie z. B. De|bat|te: < lat.-fr. >. Durch Semikolon abgetrennte Sprachanga-
ben beschreiben die Herkunftssprachen der verschiedenen Wortbestandteile bei Zusam-
mensetzungen, in denen der erste Bestandteil zumindest fremdsprachlicher Herkunft ist,
wie z. B. De|tek]tiv|gejschich|te: < lat.-fr,; dt. >.
3. Hinweise zur Aussprache
In allen Wörtern sind in den betonten Silben die Vokale unterstrichen.
In Fremdwörtern sind in Schrägstrichen Hinweise zur Aussprache gegeben. Dabei wurden
nicht die fachwissenschaftlichen internationalen phonetischen Zeichen verwendet, die der
Laie oft nicht kennt und also nicht versteht. Es wurde versucht, möglichst nahe an unserer
Rechtschreibung zu bleiben^ die ja im Grunde eine Lautschrift ist (vgl. u. 3.3).
3.1 Wortzusammensetzungen
Bei Zusammensetzungen wird eine Aussprache nur angegeben, wenn der erste Bestandteil
anders gesprochen als geschrieben wird, der zweite Bestandteil wird dann durch einen Aus-
lassungsstrich angezeigt. Ist der zweite Wortbestandteil fremdsprachlicher Herkunft, wäh-
rend der erste nicht erkennbar fremdsprachlich ist, so wird an dieser Stelle keine Angabe zur
Aussprache gemacht.
3.2 Längen und Kürzen von Vokalen
Folgt nur ein Konsonant, so ist die Aussprache des Vokals in der Regel lang. In fremdspra-
chigen Wörtern kann die Länge von Vokalen auch durch zwei Vokale, die aufeinanderfol-
gen, angezeigt werden.
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Hinweise zum Gebrauch des Wörterbuches
Die Kürze des Vokals ergibt sich (schreibnahe) aus den ihm folgenden Doppelkonsonanten.
Ausnahme sind vor allem einsilbige Wörter wie ,ab’, ,mit’, ,weg’. Unbetonte Silben sind in
der Regel kurz.
3.3 Angaben zur Aussprache
Durchgestrichene Buchstaben
eh bezeichnet den ,ach’-Laut, der am hinteren Gaumen gebildet wird, wie z. B. Jun|ta:
/ehunta/
ng bezeichnet, daß der Vokal der davor steht, ein Nasallaut ist, d. h. durch die Nase ge-
sprochen wird, wie z. B. bian|chie|ren: /blangsehiren/ (meist in Wörtern französischer
Herkunft)
seh bezeichnet den ,sch’-Laut, der weich, stimmhaft gesprochen wird, wie z. B. Ja|lou|sie:
/sehalusi/
th bezeichnet einen stimmlosen Reibelaut, wie z. B. Com|mon| wealth: /kommenwälth/
Hochgestellte Buchstaben
e das hochgestellte ,e’ bezeichnet ein schwaches, kaum gesprochenes ,e’, einen Murmel-
laut
in der Buchstabenfolge ,ie’ zeigt es an, daß das ,e’ nicht die Länge des ,i’ bezeichnet,
sondern als schwaches ,e’ gesprochen wird, wie z. B. Be|go|nie: /begonie/
ɪ das hochgestellte ,i’ bezeichnet ein schwaches kaum gesprochenes ,i’ besonders in
Wörtern englischer Herkunft, wie z. B. Hockey: /hoekeɪ/
r das hochgestellte ,r’ bezeichnet in fremdsprachlichen Wörtern ein kaum gesprochenes
,r’, wie z. B. in Green|horn: /grmhoɪn/
Andere hochgestellte Buchstaben bezeichnen immer, daß sie nur andeutungsweise gespro-
chen werden.
Ein in der Endsilbe stehendes ,e’ wird immer nur andeutungsweise gesprochen, in der Anga-
be wird bei deutschen Wörtern auf eine Hochstellung verzichtet. Ebenso wird ,r’ in der deut-
schen Aussprache, wenn es in der Wortmitte oder am Wortende steht, immer nur andeu-
tungsweise gesprochen. Daher wird nur bei Wörtern englischsprachiger Herkunft das ,r’
hochgestellt.
Normalstellung
ä/e bezeichnen schreibnahe (je nach Schreibweise des Stichwortes) ein offenes oder ein
geschlossenes ,e’
s bezeichnet ein weiches ,s’, das stimmhaft ist wie in ,Susi’
ss/ß bezeichnet (schreibnahe an der Schreibung eines Wortes orientiert) ein hartes, stimm-
loses ,s’ z. B. ob|struk|tiv: /obßtruktif/
z bezeichnet die Lautverbindung ,tß’, wie sie vor allem in Wörtern fremdsprachlicher
Herkunft vorkommt z. B. ɑs: /ziß/, Cel|lu|lo|se/Zel|lu|lo|se: /zellulose/
4. Grammatische Angaben werden zu jedem Stichwort in kursiver Schrift gesetzt. Auch wenn
eine Ausspracheangabe zu einem Plural steht, ist diese Angabe kursiv, um den Bezug zum
Plural zu verdeutlichen. Es erfolgt jeweils die Wortartangabe (Adj., Adv., KonJ. usw. vgl.
Abkürzungsliste S. 11) Bei den Wortarten Substantiv und Verb erfolgt die Wortartangabe
über die Deklination bzw. Konjugation; beim Adjektiv können weitere Flektionsangaben
und Angaben zur Steigerung folgen (vgl. b).
a) Bei einem Substantiv werden der Artikel, die Singularendung im Genitiv und die Plural-
endung beigefügt; die Angaben sind durch ein Semikolon getrennt, wie z. B. bei Kind: das;
-(e)s; -er. Gibt es keinen Plural zu dem Stichwort, so wird dies durch einen Auslassungs-
strich (-) angezeigt. Ist eine Pluralform verzeichnet, aber in einer Bedeutung wird dieses
Wort nicht im Plural verwendet, so steht vor der entsprechenden Definition die Angabe
7
Hinweise zum Gebrauch des Wörterbuches
o. PI. (ohne Plural), wird das Wort in einer Bedeutung nur im Plural verwendet, so steht nur
PI. (nur Plural), wird das Wort in einer Bedeutung meistens im Plural verwendet, so steht
meist PI. (meist Plural).
Ausgeschrieben werden die Formen des Genitiv Singulars oder des Plurals nur wenn:
~ ein Betonungswechsel stattfindet, wie z. B. bei Pastor: der; -s; Pastoren oder bei
Monographie: die; ~ ; Monographien
-ein Vokal umlautet, wie z. B. bei Vater: der; ~s; Väter
- die Pluralform mit einer Änderung der Wortendung verbunden ist, wie z. B. bei Kaktus:
der; -es; Kakteen u. -ses.
Bei Zusammensetzungen wird in diesem Fall nur der zweite Bestandteil ausgeschrieben, wie
z. B. bei Kindesvater: der; -s; -väter.
Bei Stichwörtern, die nur bei Sortennennungen eine Pluralform haben, wird zunächst ver-
merkt, daß es keinen Plural gibt (-), und dahinter wird die Pluralform als Sorte benannt,
wie z. B. Mais: der; -es; -u. (Sorten) -e (sonst Maiskolben); ebenso werden Stichwörter be-
handelt, die nur einen fachsprachlichen Plural besitzen, wie z. B. Blut: das; ~(e)s; ~ u.
< Med. > -e. *
Weibliche Formen werden mit Trennung und Betonung sowie grammatischen Angaben
verzeichnet, wie z. B. Leh|rer: der; -s; ~ weibl. Leh|re|rin: die; ~ ; -nen. Sie sind immer aufge-
nommen, weil ihre Trennung gezeigt werden soll, die oft falsch gemacht wird, und weil sich
die Betonung manchmal ändert: Pa|stor/Pa|stor —> Pas|tor/Pas|tpr, Pa|sto|rin —> Pas|-
to|rin
Ebenso wird der Gebrauch mit dem unbestimmten Artikel angegeben, wenn sich dabei et-
was im Stichwort ändert, wie z. B. bei Deutsche: der u. die; ~n; -n (mit unbestimmtem Art.:
ein Deutscher; eine Deutsche; zwei Deutsche).
Sind der Plural oder der Genitiv identisch mit dem Stichwort in der Grundform, dann
wird eine Tilde (~) gesetzt, wie z. B. bei Lehjrer: der; -s; - weibl. Leh|re|rin: die; - ; -nen.
b) Bei einem Adjektiv wird immer die Wortart Adj. angegeben, dazu können weitere Anga-
ben folgen wie,nicht steigerbar’ oder,nicht deklinierbar’, wie z. B. bei tot: Adj. n. stg.. Ist die
Steigerung nicht regelmäßig, so wird diese verzeichnet, wie z. B. bei gut: Adj. besser; beste,
neu: Adj. neuer; neu(e)ste. Die Angabe n. stg. (nicht steigerbar) beschreibt, daß auf Grund
der Bedeutung nicht gesteigert werden kann. Formal, umgangssprachlich und in übertrage-
ner Bedeutung können alle Adjektive gesteigert werden: „der schwärzeste Humor “
c) Bei einem Verb werden die schwierig zu bildenden Formen für die zweite Person Singular
bzw. Plural angegeben (2. Person Präsens; 2. Person Präteritum; 2. Person Perfekt 4- sein
oder haben), z. B. be|fin|den: befindest; befand(e)st; hast befunden', wird die zweite Person
nicht oder nur sehr selten verwendet, so wird die dritte Person angegeben, z. B. wejhen: weht;
wehte; hat geweht. Besteht die Möglichkeit, daß das Perfekt und Plusquamperfekt mit ,sein’
und mit,haben’ gebildet werden kann, so stehen bist/hast und istjhat an entsprechender
Stelle. Wechselt die Verwendung der Hilfsverben in verschiedenen Bedeutungskontexten, so
wird vor der Definition das in diesem Zusammenhang zu verwendende Hilfsverb angege-
ben, wie z. B. bei fahjren: a) hast (eine) Person(en) od. Waren, Gegenstände usw. in einem
Fahrzeug von einem Ort zum anderen befördern »Ich habe meine Mutter zum Arzt
gefahren.« b) bist sich (selbst am Steuer eines Fahrzeuges sitzend od. in einem Fahrzeug als
Fahrgast sitzend)ineinemFahrzeugvoneinemOrtzumanderenbewegen»/cAdm (imßus) zum
Arztgefahren.«
Reflexive Verben sind zusätzlich als Stichwörter aufgeführt, um den Kasus des Pronomens
deutlich zu machen, z. B. um|zie|hen: ziehst um; zog(e)st um; bist umgezogen aber um|zie|-
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