Table Of ContentHarald Rüßler
Altern in der Stadt
VS RESEARCH
Harald Rüßler
Altern in der Stadt
Neugestaltung kommunaler
Altenhilfe im
demographischen Wandel
VS RESEARCH
Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek
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1.Auflage Juli 2007
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GWV Fachverlage GmbH,Wiesbaden 2007
Lektorat:Christina M.Brian
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Umschlaggestaltung:KünkelLopka Medienentwicklung,Heidelberg
Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier
Printed in Germany
ISBN 978-3-8350-7002-8
Danksagung
Die vorliegende empirische Studie wurde im Rahmen des Weiterbildungsstu-
diengangs Soziale Gerontologie (Universität Dortmund), den ich im Frühjahr
2007 erfolgreich beendete, als Abschlussarbeit erstellt. Danken möchte ich zu-
nächst Prof. Dr. Gerhard Naegele und Dr. Dietmar Köster, die mich zur Veröf-
fentlichung der Studie ermunterten. Ohne die Expertinnen und Experten, die sich
zu Interviews bereit erklärt hatten, hätte die Studie nicht verwirklicht werden
können. Auch ihnen ist zu danken. Mein Dank gilt sodann Gerhild Fliedner,
Franz-Josef Gelissen und Cornelia Objartel-Balliet, die Korrektur lasen und mir,
engagiert und interessiert an den Inhalten, als DiskussionspartnerInnen zur Ver-
fügung standen. Ganz besonders danke ich meiner Ehefrau Ursula Hawighorst-
Rüßler, die mir stets nicht nur in vielen alltagsweltlichen Belangen, sondern auch
bei der Erstellung der Studie als kenntnisreiche, aufmerksame und kritische
Begleiterin unterstützend zur Seite stand.
Dr. Harald Rüßler
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Inhalt
1 Einleitung.........................................................................................9
2 Sozialraum Stadt...........................................................................11
2.1 Was kennzeichnet die europäische Stadt?.......................................14
2.2 Kommunen im demographischen Wandel......................................27
2.2.1 Differenzielles Altern und Altersstrukturwandel............................28
2.2.2 Räumliche Altersverteilung............................................................33
2.2.3 Besonderheiten im Ruhrgebiet........................................................35
2.3 Ältere Menschen im städtischen Sozialraum..................................39
2.3.1 Theoretischer Bezugsrahmen..........................................................39
2.3.2 Leben und Wohnen im Quartier......................................................49
2.3.3 Kommunale Altenhilfe....................................................................63
2.4 Zwischenresümee............................................................................71
3 Fallbeispiel: Dortmund – Neustrukturierung der
kommunalen Altenhilfe................................................................75
3.1 Demographische Trends und Lebenslagen älterer Bürgerinnen
und Bürger......................................................................................76
3.1.1 Bevölkerungszusammensetzung und -entwicklung........................76
3.1.2 Lebenslagen älterer Dortmunder Bürgerinnen und Bürger.............85
3.2 Koordinierung kleinräumiger Altenhilfe durch kommunale
Seniorenbüros...............................................................................101
3.2.1 Skizze des methodischen Vorgehens............................................101
3.2.2 Implementationsgeschichte der Altenhilfereform.........................110
3.2.3 Stadtbezirke Innenstadt-West und Hörde – Kurzportraits............121
3.2.4 Bisherige Arbeit der Seniorenbüros – Innenstadt-West
und Hörde.....................................................................................129
3.3 Zwischenresümee..........................................................................159
4 Schlussbetrachtung und Ausblick.............................................163
Literatur ......................................................................................................165
Anhang ......................................................................................................175
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Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Hauptwohnungsbevölkerung in Dortmund 1995 – 2005............77
Tabelle 2: Bevölkerungsbewegung..............................................................78
Tabelle 3: Deutsche, Ausländer und Personen mit Migrationshinter-
grund nach Stadtbezirken am 31.12.2005...................................79
Tabelle 4: Altersstruktur in Dortmund 2005 – 2025....................................80
Tabelle 5: Ausländische Bevölkerung nach Altersgruppen 2005................81
Tabelle 6: Annahmen Außenwanderungen..................................................83
Tabelle 7: Hilfsnetzwerke Dortmunder SeniorInnen...................................92
Tabelle 8: LeistungsempfängerInnen der Pflegeversicherung.....................97
Tabelle 9: Einschätzung des Freizeitverhaltens...........................................99
Tabelle 10: Sozialraumprofil Stadtbezirk Innenstadt-West 2004................123
Tabelle 11: Sozialraumprofil Stadtbezirk Hörde 2004.................................127
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1 Einleitung
Thema dieser Arbeit ist das Altern im Sozialraum Stadt (2). Bezugsrahmen ist
die europäische Stadt, die – folgt man der Stadtsoziologie – durch spezifische
sich wandelnde Charakteristika beschrieben werden kann (2.1). Diese Merkmale
überschneiden sich mit bestimmten sozialen, demographischen und altersstruktu-
rellen Veränderungs- und Modernisierungsprozessen die im städtischen Sozial-
raum deutlich in Erscheinung treten (2.2). Städte schrumpfen und wachsen zah-
lenmäßig, sie sind die Orte des Lebens und Wohnens für den größten Teil der
Bevölkerung wie zugleich Orte des Zuwanderungsgeschehens. Als Agglomerati-
onen stehen sie in Austauschbeziehungen mit suburbanen und ländlichen Räu-
men, als kommunale Instanzen erbringen sie Leistungen der Daseinsvorsorge für
die Bürgerinnen und Bürger u.v.a.m. Soziale Differenzierung ist ein zentrales
Kriterium gesellschaftlicher Veränderungs- und Modernisierungsprozesse. Diese
zeigen sich unter anderem in der Ausdifferenzierung des Alters, das sehr ver-
schiedene „Gesichter“ hat. Zu fragen ist, in welcher Weise sich die gesellschaft-
lichen Wandlungsvorgänge – dabei wird vor allem das Alter(n) in Blick genom-
men – vor Ort in den Städten auswirken und welche Risiken und Chancen damit
verknüpft sind. Eine besondere theoretische Beachtung finden dabei die Lebens-
lagen im Alter und die Person-Umwelt-Beziehung im Sozialraum Stadt. Gut
eingebettet sind diese Ausführungen in die viel zitierte Definition von Geronto-
logie von Baltes/Baltes:
„Gerontologie beschäftigt sich mit der Beschreibung, Erklärung und Modifikation
von körperlichen, psychischen, sozialen, historischen und kulturellen Aspekten des
Alterns und des Alters, einschließlich der Analyse von alternsrelevanten und al-
ternskonstituierenden Umwelten und sozialen Institutionen“ (1994: 8).
Thematisch rückt insbesondere die kommunale Altenhilfe in den Fokus der Be-
trachtung. Es wird deutlich gemacht, dass diesem Politikbereich, angesichts der
Veränderungsprozesse, die ausführlich skizziert werden, eine wichtige (neue)
Rolle zukommt. Denn die Zukunft des Alter(n)s, so der leitende Gedankengang
der Ausführungen auf den nächsten Seiten dieser Studie, ist eine zentrale kom-
munale Gestaltungsaufgabe. Die Erneuerung der kommunalen Altenhilfestruktu-
ren steht auf der Agenda (2.3).
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Am Fall der Stadt Dortmund (3) wird – unter Berücksichtigung der demographi-
schen Trends und der Lebenslagen Älterer (3.1) – exemplarisch untersucht und
gezeigt, wie den Anforderungen auf kommunaler Ebene in durchaus vorzeigba-
rer Weise begegnet werden kann. In einem längeren Reformprozess hat sich die
größte Ruhrgebietsstadt auf den Weg gemacht, die kommunale Altenhilfe neu zu
gestalten (3.2). Seniorenbüros, die in allen Stadtbezirken im Herbst 2006 errich-
tet wurden, fungieren als dezentrale Informations-, und Beratungsstellen; zudem
organisieren und koordinieren sie im lokalen Bereich die offene Altenhilfe durch
kleinräumige regionale Netzwerke. Die Seniorenbüros sind das Produkt gemein-
samen Zusammenwirkens des städtischen Akteurs mit den ortsansässigen Freien
Wohlfahrtsverbänden. Beide Seiten sind zugleich gleichberechtigte Tandempart-
ner, die diese Büros professionell mit hauptamtlichen angestellten, berufserfah-
ren SozialarbeiterInnen betreiben. Diese Seniorenbüros sind daher nicht zu ver-
wechseln mit den gleichnamigen, aber ehrenamtlich arbeitenden Einrichtungen,
die zumeist von der Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros (BaS) beraten
und begleitet werden.
Auf den Fall der Stadt Dortmund und der als beispielhaft zu bewertenden
Gestaltung der Zukunft des Alters, die gleichermaßen die Risiken wie auch die
mit dem Alter verbunden Chancen ins Auge fasst, bezieht sich auch der empiri-
sche Teil der vorliegenden Arbeit. Es geht dabei um die Darbietung der Ex-post
Evaluation von zwei mit einem Vorlauf von ca. 2 Jahren gestarteten Modellseni-
orenbüros in zwei innerstädtischen Bezirken. Dieses empirische Kurzprojekt
basiert auf durchgeführten und gezielt ausgewählten Expertengesprächen, die
inhaltsanalytisch (qualitativ) ausgewertet wurden. Neben der Darstellung der
Ziele, Aufgaben und dem bislang Bewirkten (Soll-Ist-Vergleich), einschließlich
der Begutachtung der Dortmunder Seniorenbürovariante, wird die These expli-
ziert, wonach den Büros auch eine Gestaltungsrolle zukommt, die auf eine rich-
tungweisende Form des Wohnens im Alter, zumal in städtischen Quartieren,
hinausläuft: das quartiersbezogene Wohnen im Alter. Quartiersbezogene Wohn-
konzepte werden vom dem „Geist“ getragen, solange wie möglich selbstständig
und selbst bestimmt zu Hause bzw. im häuslichen Nahraum – auch im Falle von
Pflegebedürftigkeit – wohnen bleiben zu können. Gleiches wird auch als strate-
gische Zielsetzung für die Arbeit der Seniorenbüros vorgegeben. Nicht zuletzt
aus diesem Grunde ist auch das Wohnen im Alter ein wichtiges Thema dieser
Studie.
Bleibt einleitend noch zu sagen: In den beiden Zwischenresümees (2.4 und
3.3), in der Schlussbetrachtung und im Ausblick (4) sind die wichtigsten Argu-
mente und Ergebnisse der Studie „Altern in der Stadt“ zusammenfassend darge-
stellt.
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