Table Of ContentSUPPLE,MENTSTO VERLEIBLICH UNG UI\D SYNERGIE,
VIGILIAE. CHRISTIANAE
GRUNDZUGED ER BIBELHERMENEUTIK
Formerlt Philoso phiaP atrum BEI MAXIMUS CONFESSOR
TEXTS AND STUDIES OF EARLY CHRISTIAN LIFE
AND I-ANGUAGE
I
VON
EDITORS
J. DENB OEFT- R. VAND ENB ROEK- \ML.P ETERSEN ASSAADE LIAS KATTAN
D.T RUNrA- J. C.M . VANW TNDEN
VOLUME DilII
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BRILL
LEIDEN.BOSTON
2003
This book is printed on acid-free paper.
Libiary of Congress Cataloging-in-Publication Data
Kattan, AssaadE lias.
Verleiblichung und Synergie : Grundziige der Bibelhermeneutil bei Maximus
Confessor/ von AssaadE lias Kattan.
p. cm.- (Supplementst o Vigiliae Christianae, ISSN 0920-623X; v. 63)
Summary in French.
Includes bibliographical references (p) and indexes.
ISBN 9004126694 (Pbk. : alk. paper)
1. Maximus, Confessor,S aint, ca. 580-662. 2. Bible-Criticism, interpretation,
etc.-History-Early church, ca. 30-600. 3. Logos (Christian theology)--History of
doctrines--Earlyc hurch, ca. 30-600. 4.Jesus Christ-History of doctrines-Early church,
ca.30-600. L Title. II. Series.
BS500.K3B2 002
220.6'0924 c21 2002026109 oupr6rl.sKr0r tQ prltQ td &ppqcov
Pseudo-Dion2s
Areopagita
Die Deutsche Bibliothek - ClP-Einheitsaufirahme
Kattan. AssaadE lias:
Worte sind Versuche, auch wenn sie inspiriert sind
Verleiblichung und Synergie : Grundzi.ige der Bibelhermeneutik bei
Maximus Confessor/ von AssaadE lias Kattan. Leiden I Boston I
GeorgeKs hodr
Koln:Brill, 2003
(Supplementsto Vigiliae Christianae; Vol. 63)
ISBN 90-04-12669-4
'H?uiq,
prlrporol,trn Bqp urro0,,,n6X,eorqir opcr,rr<or6po6",
r0tp6qro6 Everev
ISSN 0920-623X
ISBN 90 04 12669 4
@ Cobright 2003 b2K oninklpjkBr rill Nv, Izilen, TIu Nethsrlands
All righx ruentedN. o part of thisp ublicationm qt ber eproducedtr,a nslateds, toredin
a retrizaayl tstem,o r transmittedin an2formo r b1 an2m eanse, lectronh,
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Danans,M A 01923, USA.
Fus ares ubjectto change.
PRINTED IN THE NETTIERI.ANDS
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort xl
Abkiirzungsverzeichnis
Einleitung xxi
I. Uberblick iiber das Leben des Maximus Confessor ........ xxiii
lI. Das literarische Werk des Maximus Confessor xxx
A. Die Erotapokriseis xxxv
B. Die Kommentare ............... xlii
C. Die Capita-Sammlungen xliv
D. Die Dialoge xlvii
III. Zur Geschichte der Maximusforschung xlix
IV. Zum Thema) zur Gliederung und zur Methodik
der Arbeit lix
1.Die Logoslehre des Maximus Confessor
Das ontolngkchFeu ndammtd er maximinischeBni belhermmeutik.. .. I
l.l. Die Vorgeschichted es Logosbegriffsin der Antike .... I
1.1.1. Allgemeines 2
1.1.2. Heraklit 3
1.1.3. Parmenides 6
1.1.4. Platon 7
1.1.5. Aristoteles 9
1.1.6. Die Stoa 11
1.1.7. Philo von Alexandrien 13
l.l.B. Das Neue Testament t9
1.1.9. Justin 2r
l.l.l0. Origenes 23
l.l.l l. Plotin 29
l.l.l2. Athanasiusv on Alexandrien ........ 3l
1.1.13.D ie Entwicklung des Logosbegriffsb is
Pseudo-DionysA reopagita 33
tallI INHALTSVERZEICHNIS INI.TALTSVERZEICHNIS lx
1.2. Der Logosbegriffb ei Pseudo-DionysA reopagita 3.1.3.1. Zum zweifachenC harakterd er
und Maximus Confessor 3B Fleischwerdungd es Logos in der
1.2.1.D ie Logoslehred es Pseudo-DionyAs reopagita +0 Schrift 156
1.2.2.D ie Logoslehred es Maximus Confessor +/ 3.1.3.2.Z ur bibelhermeneutischen
1.2.2.1.Z ur Bestimmungd er l,61ot +B Begriffiichkeitd es Maximus und deren
1.2.2.2.Z um Verhiiltnisv on l"6yoru nd Venvurzelung in der Christologie 169
gottlichem Logos 63 3.1.3.2.1M. uotflprov. ............. t70
1.3. Die maximinischeL ogoslehreu nd ihr Verhiiltnis 3.1.3.2.2Z. u den anderen.
zur vorausgegangeneLno gosspekulation. ....... 75 christologischr elevantesten
bibelhermeneutischen
z. Der mystischeA ufstieg bei Maximus Confessor Termini 177
D as anthroopl ogisch -m2s t isc h e Fundamendt er maximinicsh en 3.1.3.2.3.Z ur christolosischen
Bibelhermeneutik BI Verw.urzelungd es
maximinischen
2.1. Grundlagen des mystischenA ufstiegs B1
Symbolbegritr.s.. .................l.B. 4
2.1.1. Zur Struktur des Menschena ls psychologischer
3.1.4. Zu weiterenm aximinischen
Grundlaged es mystischenA ufstiegs ................ o.)
bibelhermeneutischenM odellen 191
2.1. 2. Das Christusgescheheanl s soteriologische
3.1.+.1.D er Mensch als theologischeMs odell
Grundlaged es mystischenA ufstiegs ................ BB
bibelhermeneutischeRr eflexion 192
2.1.2.1.M aximinischesV erstdndnisd es
3.1.+.2.D er Kosmos als theologischeMs odell
Siindenfalls B9
bibelhermeneutischeRr eflexion I97
2.1.2.2.M aximinischesV erstdndnisd er
3.1. 5. Zusammenfassunugn d Auswertung der
Menschwerdungu nd Erlosung 95
Ergebnisse 200
2.1.3. EkklesiologischeG rundlage: Kirche als Ort der
3.2. Auf dem Weg zur Begegnungm it dem Logos
mystischenE rfahrung 102
in der Schrift: Die sltnugisch-d2namisHcehrem eneutik 204
2.2. Stufend es mystischenA ufstiegs .............. r07
3.2.1. Die maximinischeL ogoslehrea ls operationelle
2.2.1n. pe\rs. ............. 109
Theorie bibelhermeneutischeRr eflexion 205
2.2.2. Qltotril 0e<'rpia
I l.') 3.2.2. Dle Rahmenbedingungend er Begegnung
2.2.3. @xoluoyiuan d Vergottlichung ............ 117
Die s2nergiscHhee rmeneutik 213
2.3. Zusammenfassuns 122
3.2.2.1. Zur Rolle des Logos: Die Menschwerdung
2r+
als hermeneuilscheSrc hlilssel
3. Die maximinischeB ibelhermeneutik 125
3.2.2.2Z.u rRolle des Heiligen Geistes 219
3.1.Die Christologie als theologische Grundlage 3.2.2.3Z.u rRolle des Menschen 222
bibelhermeneutischer Refl exion r25 3.2.3. Die Begegnung als ProzeB: Die dlnamische
3.1.1. Die maximinische Lehre von den drei Hermeneutik 224
Gesetzen r26 3.2.3.1. Zwr rnaxinrinischenB egriffiichkeit 225
3.1.2. Die maximinische Lehre von den drei 3.2.3.2.Z um Unerschopflichseidne s
Fleischwerdungen des Logos 147 236
3.1.3. Die Fleischwerdung des Logos als 3.2.3.3.D ie heuristischen
theologisches Modell bibelhermeneutischer Verfahrensmitteld er Allesorese 2+3
Reflexion 155
INHALTSVERZEICHNIS
3.2.4. Zusammenfassung 2+B
3.3. Maximinische Schriftauslegungz wischenT heorie
und Praxis 2+9 VORWORT
3.3-l. Zur allegorischeBn ibelexegesdee sM aximus .... 2s0
3.3.2. Zur dogmatisch-polemischeBni belexegesed es
Maximus 258 Maximus Confessor (ca. 580-662) gilt heute unbestritten als der her-
3.3.3. Zum Verhaltnis von allegorischeru nd ausragendste griechische Theologe des siebten Jahrhunderts. Seine
dogmatisch-polemischeBr ibelexegeseb ei Bedeutung beschrdnkt sich nicht darauf, in einer umbruchsreichen
Maximus 266 Zeit zwrschen auslaufender Spitantike und anbrechendem Mittel-
3.3.4.Z usammenfassun.s. ............ 27r alter gewirkt zu haben, sondern bei ihm flossen zudem philosophische
und theologische, profane und christliche, Traditionen zu einer ertra-
Zusammenfassunugn d Auswertungd er Ergebniss.e.. ........'...'..273 greichen Synthese zusammen. Hinzu kommt, daB der Bekenner zu
jenen seltenen Gestalten gehorte, bei denen sich, soweit wir dariiber
Literaturverzeichnis 281 urteilen konnen, keine Trennung von Theorie und Praxis, Glauben und
Handeln, beobachten laBt. Genauso faszinierend wie einige Facetten
Bibelreeister 317 der Rezeptionsgeschichte des Maximus in der Vergangenheit, etwa
Sachregister 320 durch einen Johannes Scotus Eriugena, ist seine ,,Entdeckung" i-
Namenregister 322 20. Jahrhundert seitens wissenschaftlich-theologischer Forschung. Nach
einer langen Zeit der Diskreditierung als mittelmiiBigem Kompilator
erscheint der Confessor seit Anfang der 40erJahre des 20.Jahrhunderts
als ein eigenstdndiger Monchstheologe, der philosophische Spekulation'
Mystik, Bibel- und Vaterexegese in einem konsistenten theologischen
Bau zu verquicken und sie um das chalzedonensische Christusbekennt-
nis zu zentrieren vermag. Heutzutage stellt sich Maximus Confessor
iiberdies als ein interkonfessioneller locus schlechthin dar, als ein
Kirchenvater) von dem sich Orthodoxe, Katholiken und Protestanten
begeistern und inspirieren lassen konnen. Auch die in der vorliegen-
den Untersuchung zum Ausdruck kommende Erforschung seiner
Bibelhermeneutik erwies sich in vielerlei Hinsicht als ein okumeni-
scher Weg nicht zuletzt deshalb, weil die jahrelange Beschaftigung
mit Maximus jene Zeit ins BewuBtsein riickt, als ein einziger Mensch
Orient und Okzident in sich zusammenzubringen und zu uereinmv er-
mochte, ohne sie jedoch zu uermischenH eute gilt es, seinem Beispiel
zu folgen und von ihm zu lernen.
Dariiber hinaus lebt das hier zu lesende Werk vom heutigen
Interesse an der Art und Weise, wie die I(irchenvdter die Bibel aus-
legten; ein Interesse, das durch das moderne hermeneutische Erutachen
beding ist. Hierbei geht es weniger um ein Sttick vergangene Herme-
neudk, das man entweder ablehnt oder sich zu eigen macht, als um
eine lebendige Umgangsweise mit der Bibel, mit der man in einen
xii VORWORT VORWORT xlu
Dialog treten soll, ohne zu versuchen, die Distanz zu ihr abzu- seinem christologischen Gesptir verdankt diese Arbeit viel. Auch
schafFen,s ondern sie vielmehr fruchtbar zu machen. Dieser Dialog Herrn Prof. Dr. Wolfgang Hage, dem zweiten Gutachter, bin ich
mit einer Hermeneutik der Vergangenheit kann unter anderem dazu zu Dank verpflichtet nicht nur fiir seine Untersttitzung wdhrend des
beitragen, die Chancen und Grenzen der zeitgenossischen Herme- Promotionsverfahrens, sondern vor allem fiir die enge Zusammenarbeit
neutiken besser wahrzunehmen. Ein hermeneutischer Dialog mit der wdhrend meiner Marburger Zeit. Dafl Wissenschaft mit solch geist-
Vergangenheit kann gerade heute im Wirrwarr der vielen, her- reichem Witz verbunden werden kann, wird liir mich ein unver-
meneutisch nicht mehr zu synthetisierenden Auslegungsmethoden, geBliches Erlebnis bleiben.
die indessen alle unter der Obhut der allumfassenden Perspektivitat Des weiteren gilt es, der Evangelischen Kirche von Kurhessen
bestehen diirfen, besser gelingen, weil man heute mehr denn je weiB, Waldeck (EKKW), dem Diakonischen Werk der EKD und der Dr.
dalJ es keine absoluten Auslegungsmethoden gibt und daB demzu- Dr. Gerda von Mach Gedachtnisstiftung fiir die Stipendien, die mir
folge die maximinischen interpretatorischen Verfahrensmittel nach wdhrend meiner Studienzeit in Deutschland gewdhrt wurden, zu dan-
ihrer Legitimitit nur in der Bedingtheit ihres Kontexts und ihrer ken. Besonders meine Zeit als Stipendiat des Diakonischen Werkes
Prdmissen zu befragen sind. Mit Geschichte befaBt man sich aber fuhrte zur Vertiefung meines okumenischen Engagements und zur
auch, da wir selber historische Wesen unter anderem in dem Sinne Erweiterung meiner Horizonte auf vielerlei Ebenen. Die vielen Freund-
sind, daB wir durch Geschichte eine gewisse Ausformung erhalten, schaften, die ich wdhrend dessen kniipfte erwiesen sich als eine unge-
auch wenn wir manchmal dazu neigen, dies auszublenden oder gar meine Bereicherung. In aller Verbundenheit mochte ich in dieser
zu verdrdngen. Inwiefern nun die Christen von heute durch eine Hinsicht Pfr. Helmut Staudt, den ehemaligen Stipendienreferenten
Gestalt wie Maximus Confessor gepriigt sind oder sich prdgen las- im Stuttgarter Diakonischen Werk der EKD, und Pfr. Dr. Wolfram
sen konnen und wollen, ist eine bedenkenswerte Frage, die hier aber Reiss, den ehemaligen Referenten fur orthodoxe Stipendiaten, nament-
im einzelnen nicht beantwortet werden soll, zumal dies von Kirche lich erweihnen.
zu Kirche anders sein kann. Es sei diesbeziiglich nur darauf hinge- DaB Georg Richter beim Dank an die EKKW nicht vorkam, mag
wiesen, daB die Beschziftigung mit der Schrifthermeneutik des Maimus iiberraschen. Er ist aber kein bloBer Kirchenmann, sondern auch
heute sinnvoll sein kann nicht zuletzt deswegen, weil es ihm tiber ein enger Freund, derimmer da war, z. B. um die Finanzierung einer
Auslegungsmethodenh inaus im Endeffekt um eines gingl ja um einen Brille zu organisieren oder eine Traupredigt zu halten, in der ein
und einzigen, ndmlich Christus, den Gottmenschen, um dessentwil- evangelischer Pfarrer den Sinn des orthodoxen Trausakraments bes-
len er das Bekenntnis bis zum blutigen Ende ablegte. ser als viele Orthodoxe zu erschlieBen und zu erlebmv erstand. Genauso
Die vorliegende Studie ist die leicht revidierte Fassung einer Disserta- wichtig aber ist, daB er an das vorliegende Werk als an ein okume-
tionsschrift, die imJuni 2001 vom Fachbereich Evangelische Theologie nisches Projekt immer geglaubt hat. Ihm sei hier herzlich gedankt.
der Philipps-Universitat zu Marburg angenommen wurde. Veroffent- Jeden Schritt beim Konzipieren und Schreiben dieser Arbeit beglei-
lichungsbereit wurde das ursprilngliche Manuskript nach der Einftih- tete die Erinnerung an ein Gesprich 1990 am E8tisch der Theolo-
rung etlicher Modifikationen, die sich an kritischen Bemerkungen gischen Hochschule des HeiligenJohannes Damascenus in Balamand
orientierten, welche ich Prof. Dr. Peter van Deun verdanke. AnlaBlich (Libanon). Hierbei lenkte Prof. Dr. Jad Hatem meine Aufmerksamkeit
dieser Veroffentlichung fiihle ich mich einigen Personen und Einrich- auf Maximus Confessor. Ich empfinde es als eine besondere Hommase
tungen, ohne deren Hilfe dieses Werk nicht ans Tageslicht gekom- an die Okumene. daB ein katholischer Prolessor.a uch im ursprting-
men wdre, zu Dank verpflichtet. Iichen Sinne von ra,0ol,rr6g, einen orthodoxen Studenten zu einem
Zuallererst sei Herrn Prof. Dr. Wolfgang Bienert, der als mein okumenischen Kirchenvater wie Maximus fiihrt.
Doktorvater die Abfassung der vorliegenden Studie aufs Engste beglei- SchlieBt man ein Promotionsverfahren ab, so erinnert man sich an
tete und betreute, ein herzlicher Dank gewidmet. Seine methodi- zahlreiche Namen und Gesichter, die auf die eine oder andere Weise
schen und inhaltlichen Ratschldge und Verbesserungsvorschleigef iihrten dazu beitrugen, da8 man nicht verzagte. Hier sei ein besonderer
dazu, da[3 ich viele Unzuliinglichkeiten vermeiden konnte. Besonders Dank Prof. Dr. Elisabeth Livingstone fur das Interesse an einem
xlv VORWORT
unbekanntenS tudenteni n Thessalonikis owie Pfr. Heinz Ba8ler ftir
die tiefgehendenG esprdche,d ie wir wzihrend meines Erlanger Prakti-
kums fiihrten, erwiesen.H ierher gehort auch die lebendigeE rinnerung ABKURZUNGSVERZEICHNIS
an eine Generation von Lehrern am La-Sagesse-G).rynnasiiunm m einer
Heimatstadt Beirut, die Theologie, Philosophieu nd Sprachwissenschaft
zugetanw aren und verstanden, sie maximinischd,. h. mit groBer syn- Die in der vorliegenden Untersuchung verwendeten Abktirzungen
thetischerK raft, kreativem Geist und Liebe zu vermitteln: FranEois richten sich nach der in Berlin 1992 erschienenen zweiten Auflage
Rouhana, Antoine Helou und Henri Cremona bin ich fur die huma- des Internationalen Abkiirzungsverzeichnisses fiir Theologie und
nistischeB ildung, die meine Persons eitdemp rzigt, duBerstd ankbar. Grenzgebiete (IATG'?). Die biblischen Abkiirzungen folgen dem oku-
Bei den "Academic PublishersB rill" in Leiden mochte ich mich menischen Verzeichnis der biblischen Eigennamen nach den Loccumer
fiir die Aufnahme meiner Dissertationsschrifti n die Reihe "Vigiliae Richtlinien. Dartlber hinaus werden foleende Abkiirzungen benutzt:
ChristianaeS upplements"w drmstensb edanken.E s ist liir mich eine
groBe Freude und Ehre, in die Leidener wissenschaftlichTer adition Act. concil. Lat. Acta concilii Lateranensrs
mit aufgenommenz u werden. An. Ep. Theod. Epistula Anastasii Apocrisarii ad Theodosium
Die Entstehungd es vorliegendenW erkes hat meine Frau Jessica Gangrensem (Biographische Qyellen zu Maximus
von Anbeginn an bis in die Einzelheitenh inein begleitet.M anches Confessor)
Ergebnis und viele Formulierungens tellene ine Frucht unserer lan- Anm. Anmerkung
gen Gesprdched ar. Bildet die gottliche Vorsehung (np6vorcre) inen Arist. An. post. Analytica posteriora (Aristoteles)
Schlnsselbegrifdf es theologischenB aus von Maximus Confessor,s o Arist. Eth. Nic. Ethica Nicomachea (Aristoteles)
konnte ich sie des ofteren durch Jessicae rfahren. Ich bin dankbar, Arist. Metaph. Metaphysica (Aristoteles)
daB esJ . gbt. Arist. Part. anim. De partibus animalium (Aristoteles)
Arist. Pol. Politica (Aristoteles)
Ar. Ep. Alex. Epistula ad Alexandrum Alexandrinum (Ariu$
Ar. Ep. Eus. Epistula ad Eusebium Nicomediensem (Arius)
Athan. Arian. I Oratio I contra Arianos (Athanasius von Alex-
andrien)
Athan. Arian. IL Oratio II contra Arianos (Athanasius von Alex-
andrien)
Athan. Gent. Contra gentes (Athanasius von Alexandrien)
Athan. Inc. De incarnatione (Athanasius von Alexandrien)
Bd. Band
C. N. R. S. Centre national de la recherche scientifique (Frank-
reich)
Ders. Derselbe
d. h. das heiBt
Didym. ZaT. Commentarius in Zachariam (Difi.'rnus der Blinde
von Alexandrien)
Dies. Dieselbe(n)
Diod. Com. Ps. Commentarii in Psalmos (Diodorus Tarsensus)
Diog. Vit. Phil. Vitae philosophorum (Diogenes Ladrtius)
X\1I
ABKURZUNGSVERZEICHNIS
xvi AB KiJRZI,'I.I G S\.ERZEIC HN I S
Lib. pont. Liber pontificalis
Dion. Coel. hier. De coelestih ierarchia (Pseudo-DionysA reo- Macar. Hom. sPir. Homiliae spirituales( Pseudo-Macarius)
pagrta) Max. Amb. Io. Ambigua ad Ioannem (Maximus Confessor)
Dion. Div. nom. be"divinis nominibus (Pseudo-DionysA reo- Max. Amb' Io(lat.). Ambigua ad Ioannem iuxta Iohannis Scotti
pagita) Eriugenae latinam interpretationem (Maximus
Dion. Eccl. hier' be.-e cclesiasticah ierarchia (Pseudo-Dionys Confessor)
Areopagita) Max. Amb. Th' Ambigua ad Thomam (Maximus Confessor)
Dion. EP. Epistula (Pseudo-DionysA reopagta) Max. Asc. Liber asceticus( Maximus Confessor)
Dion. MYst. theol. De mystica theologia (Pseudo-DionysA reo- Max. Cap' X Capita X (Maximus Confessor)
pagrta) Max. Cap. XV Capita XV (Maximus Confessor)
Epil. Epilog Max. Char. Capita de charitate (Maximus Confessor)
Evagr. Cent. gnost. C."t*iu gnostica (Evagrius Ponticus) Max. Dis. Biz. Disputatio Bizyae (Biographische Qpellen zu
Evagr. Gnost. Gnosticus( EvagriusP onticus) Maximus Confessor)
Evagr. Pract. Practicus( EvagriusP onticus) Max. Ep. Epistula( Maximus Confessor)
Evagr. Schol. Prov' Scholia in Proverbia (Evagrius Ponticus) Max. Ep. An. npirt,rtu ad Anastasium monachum discipulum
Frag. Fragment (Iiiographische Quellen zu Maximus Confessor)
gest. gestorben Max. Ep. B/fin. Epitt"l" octavalfinis (Maximus Confessor)
Greg. Naz. EP. Epistula (Gregor von Nazianz) Max. Ep. 2 Th. Epirt,rtu secundaa d Thomam (Maximus Con-
Greg. Naz. Or. Oratio (Gregor von Nazianz) fessor)
Greg. Nys. Anim. De anima et resurrectione( Gregor von Nyssa) Max. Epit. Epitome (Biographische Qyellen zu Maximus
Greg. Nys. Cant. Commentarius in Canticum canticorum Confessor)
(Gregor von NYssa) Max. Myst. Mystagogia (Maximus Confessor)
Greg. Nys. EP. Epistula (Gregor von NYssa) Max. Pater n*positio orationis dominicae (Maximus Con-
Greg. Nys. Eun. Contra Eunomium (Gregor von Nyssa) fessor)
Greg. Nys. Or. catech. Oratio catecheticam agna (Gregor von Nyssa) Max. Ps. 59 Er,poritio in psalmum LIX (Maximus Confessor)
GGrreegg.. NNyyss.. VVi.r gM.os. DDee vviirtgai nMitoasteis ((GGrreeggoor rv voonn NNYYssssaa)) MMaaxx.. $Qr;rr.. d. DQiusapeutsattioion ecuse mt dPuybrirah o( M(Maxaixmimusu sC-o Cnofnefsessosro)r)
Herakl. Frag. Fragment (Heraklit) Max. Rel. mot. Rllatio motionis (Biographische Quellen zu
ibid. ibidem Maximus Confessor)
Ignat. Eph. Epistula ad Ephesios( Ignatius von Antio- Max. Thal. Qpaestionesa d Thalassium( Maximus Confessor)
chien) Max. Th. ec. Capita theologicae t cconomica (Maximus Con-
Ignat. Magn. Epistulaa d Magnesios( Ignatiusv on Antro- fessor)
chien) Max. Theop. Qr,raestioneasd Theopemptum (Maximus Con-
insbes. insbesondere fessor)
Iren. Haer. Adversush aereses( Ireniius) Max. Th. pol. Opusculat heologicae t polemica (Maximus Con-
Just. Apol. I. Apologia I (Justin) fessor)
Just. Apol. II. Apologia II (Justin) Max. Vit. Vita/Recensio secunda( BiographischeQ l-rellen
Just. Dial. Dialogus cum TryPhone (Justin) zu Maximus Confessor)
Kup. Kapitel Max. Vit. pass. Vita et passio( BiographischeQ yellen zu Maxi-
KIem. Prot. Proirepticus (Klemens von Alexandrien) mus Confessor)
Klem. Str. Stro-ata (Klemens von Alexandrien)
xviii ABKI'RZUNG SVERZEIcHNIS atTUnzUNGSvERZEICHNIS XIX
Max. Vit. syr. Vita Syriaca (Biographische Qpellen zu Maximus PIat. Resp. Respublica( Platon)
Confessor) Plat. Ti. Timaeus (Platon)
M. Aur. Med. Meditationes (Mark Aurel Antonin) Plot. Enn. Enneades( Plotin)
Orig. Cels. Contra Celsum (Origene$ Prokl. Inst. Institutio theologica( Proklus)
Orig. Com. Cant. Commentarius in Canticum canticorum (Origenes) Prol. Prolog
Orig. Com. Io. Commentarius in Ioannem (Origenes) S. Seite
Orig. Com. Mt. Commentarius in Matthaeum (Origenes) Sp. Spalte
Orig. Hom. Lev. Homiliae in Leviticum (Origenes) Theod. Spud. Hyp. Hlpomnesticum (TheodorusS pudaeus/Biogra-
Orig. Hom. Ier. Homiliae in Ieremiam (Origenes) phische Quellen zu Maximus Confessor)
Orig. Hom. Is. Homiliae in Isaiam (Origenes) Theoph. Autol. Ad Autolycum (Theophilus von Antiochien)
Orig. Hom. Luc. Homiliae in Lucam (Origenes) u. und
Orig. Phil. Philocalia (Origenes) Urk. Urkunde
Orig. Princ. De principiis (Origenes) usw. und so weiter
Parm. Frag. Fragment (Parmenides) v. Chr. vor Christus
Phil. Abr. De Abrahamo (Philo von Alexandrien) vgl. vergleiche
Phil. Agr. De agricultura (Philo von Alexandrien) Z. Zelle
Phil. Cher. De Cherubim (Philo von Alexandrien)
Phil. Conf. ling. De confusione linguarum (Philo von Alexandrien) Im Text sind alle Werke nach der iiblichen, lateinischen oder grie-
Phil. De. imm. Qyod Deus sit immutabilis (Philo von Alex- chischen, Bezeichnung zitiert. Um eine Orientierung zu ermciglichen
andrien) sind die Werke hier sowohl im lateinischen erwdhnt als auch wie sie
Phil. Fug. De fuga et inventione (Philo von Alexandrien) im Literaturverzeichnis stehen.
Phil. Gig. De gigantibus (Philo von Alexandrien)
Phil. Leg. alleg. Legum allegoriarum (Philo von Alexandrien)
Phil. Mig. Abr. De migratione Abrahami (Philo von Alexandrien)
Phil. Mut. nom. De mutatione nominum (Philo von Alexandrien)
Phil. Op. mund. De opificio mundi (Philo von Alexandrien)
Phil. Post. C. De posteritate Caini (Philo von Alexandrien)
Phil. Praem. De praemis et poenis (Philo von Alexandrien)
Phil. Rer. div. Qpis rerum divinarum heres sit (Philo von Alex-
andrien)
Phil. Som. De somniis (Philo von Alexandrien)
Phil. V. conremp. De vita contemplativa (Philo von A-lexandrien)
Phil. Spec. leg. De specialibus legibus (Philo von Alexandrien)
Phot. Bibl. Bibliothecae codices (Photius)
Plat. Cra. Cratylus (Platon)
Plat. Grg. Gorgias (Platon)
Plat. La. Laches (Platon)
Plat. Men. Meno (Platon)
Plat. Phd. Phaedo (Platon)
Plat. Prt. Protagoras (Platon)
EINLEITUNG
Kcrpoi o6v pi S0 6 Oebgr otorpivcrr nvd,
i] eineiv iitr furb p6voq orir(opar.
"Ooov 6i 66vopor, oipo0par ano0oveiv,
i] 0p6r1orvd lerv rotd td oover66q
Max. Rel. mot. (5. 33, <. 275 277)
In seinem jungen, mehrbandigen Werk zu den Epochen der Bibelaus-
legung erwdhnt H. Graf Reventlow den griechischen Kirchenvater
Maximus Confessor nur einmal, als byzantinischen Theologen, wel-
cher vom irischen GelehrtenJohannes Scotus Eriugena [ca. Bl0 ca.
870(?)] ins Lateinische r.ibersetzt wurde.r Dies wirkt um so iiberra-
schender, als der Bekenner mindestens seit den 40er Jahren als der
bedeutendste griechische Theologe des siebtenJahrhunderts gilt.'?D aB
I Vgl. H. G. Reventlow (1994) 139. Auf Befehl Karls des Kahlen iibersetzte
Johannes Scotus Eriugena zwischen 862 und 864 die maximinischen Ambigua ad
Ioannem; vgl. M. Cappuyns (1933) 162 172. Trotz der Ubersetzungsdefizien-
zen, auf die viele Forscherh ingewiesenh aben [vgl. (1911)2 0 60
".B.J.Driiseke
t.204 229;M . Cappulms( 1933)1 37 146;E .Jeauneau( 1979)\ 2-14 v 40 50; C.
Laga u. C. Steel( 1980)C I-CIX], diente dieseL eistung des irischenG elehrtend azu,
Maximus Confessord em lateinischenW esten zu vermitteln; vgl. vor allem E. Jeauneau
(1982)3 43 364; ferner D. J. Geanakoplos(1 969)1 50-156 u. (1976)1 33 139.
AuBerdem iibertrug Eriugena die maximinischen Quaestiones ad Thalassium rns
Lateinischev;g l. dazu P. Meyvaert( 1963)1 30-148 u. (1973)7 8 BB;C . Laga u. C.
Steel( 1980)X CI CIX. Doch obgleichg rundlegendeS chriftend es Confessorsd urch
Eriugena sowie durch andere Gelehrte dem Abendland zugiinglich gemacht wur-
den fzu den Maximusiibersetzungenin s Lateinischev gl. E. Dek]<ers( 1985) 83-97;
S. Gysens( 1996)3 11 338; (2000)1 25 112],w urden die echtenW erke des Bekenners
dort verh?iltnismii8igw enig gelesen.E ine Ausnahme bilden die Maximus zugeschrie-
benen Scholien zu Pseudo-DionysA reopagita, deren Wichtigkeit fur das Abendland
durch eine Fiille von Handschriften bezeugt ist, und das Hauptwerk Eriugenas ,,De
divisione naturae/Periphyseon", das sehr vom Confessor gepragt war; vgl. dazu das
Urteil von E. Dekkers( 1985)9 6f. u. E.Jeauneau( 1982)3 63f.;f erner E. Franceschini
(1933) 355-363; P. E. Dutton (1980) 431 453; zun Verhaltnis von Maximus und
Eriugenav gl. auch M. L. Colish (1982)l 3B-151 u. E. D. Perl (1994)2 53 270;zu
den Maximusscholieznu Pseudo-Dionys vgl. Kap. 1, Anm. 249.
Man beachte, da8 in der vorliegenden lJntersuchung die FuBnoten kapitelweise
nunreriert werden. Verweise auf Fu8noten au{Jerhalb des fraglichen Kapitels wer-
den mit einem entsorechendenH inweis versehen.
2 Zur Geschichts der Maximusforschung, auf die ich mich hier olters beziehe,
vsl. den Abschnitt III dieser Einleitune.