Table Of ContentMichael Häder · Sabine Häder (Hrsg.)
Sozialer Wandel in Ostdeutschland
ZUMA-Publikationen
In der Reihe ZUMA-Publikationen erscheinen fundierte Monographien und
Sammelbände zu wichtigen Fragen der Empirischen Sozialforschung. Alle
diese Werke sind in engem Zusammenhang mit dem Forschungsprogramm
des Zentrums für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) entstanden.
Veröffentlicht werden sowohl eigene Untersuchungen als auch die Ergeb
nisse der Arbeit von Gastwissenschaftlern, Workshops und wissenschaft
lichen Tagungen. Es entspricht der Aufgabenstellung des ZUMA, daß der
Schwerpunkt der Bände im Bereich der Methoden der Empirischen Sozial
forschung liegt. Dennoch werden auch andere Themen behandelt, etwa
Fragen des gesellschaftlichen Wandels und der Sozialberichterstattung.
Wir hoffen, daß die ZUMA-Publikationen einen Beitrag zur Weiterentwick
lung, aber auch zur Ergebniskumulation der Empirischen Sozialforschung
leisten.
Max Kaase, Peter Ph. Mohler
Michael Häder · Sabine Häder (Hrsg.)
Sozialer Wandel
in Ostdeutschland
Theoretische und methodische Beiträge
zur Analyse der Situation seit 1990
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Die Deutsche Bibliothek-CIP-Einheitsaufnahme
Sozialer Wandel in Ostdeutschland : theoretische und methodische
Beiträge zur Analyse der Situation seit 1990 I Michael Häder ; Sabine
Häder (Hrsg.).-Opladen : Westdt. Ver!., 1998
(ZUMA-Reihe)
ISBN 978-3-531-13328-7 ISBN 978-3-663-07715-2 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-663-07715-2
Alle Rechte vorbehalten
© Springer Fachmedien Wiesbaden 1998
Ursprünglich erschienen bei Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden 1998
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refreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Einschweißfolie besteht aus Po
lyäthylen und damit aus organischen Grundstoffen, die weder bei der Herstellung noch bei der
Verbrennung Schadstoffe freisetzen.
Umschlaggestaltung: Horst Dieter Bürkle, Darmstadt
ISBN 978-3-531-13328-7
Inhalt
Michael Räder und Sabine Räder
Einleitung ......................................................................................................................... 1
Michael Räder
Wird die DDR im Rückblick immer attraktiver? Zur retrospektiven
Bewertung der Zufriedenheit ............................................................................................ 7
ThomasKoch
Ostdeutsche Identitäten in der dualistischen Gesellschaft
Bundesrepublik. Ein Modellierungsversuch .................................................................. .38
Karl-Dieter Opp und Helga Sievers
Politische Partizipation in Ostdeutschland ..................................................................... 64
Johannes Huinink und Michael Räder
Der Einfluß des Alters und der Kohortenzugehörigkeit
auf Kontroll verhalten, Zeitbewußtsein und Bedeutungszuweisung ............................... 98
lürgen Dorbritz
Der Wandel in den generativen Entscheidungen in
Ostdeutschland -ein generationenspezifischer Prozeß? ............................................... 123
Jürgen H.P. Hoffmeyer-Zlotnik
Zur soziodemographischen Entwicklung in Ostdeutschland:
Ein Vergleich 1990 mit 1996 ........................................................................................ 156
Sabine Räder und Siegtried Gabler
Euphorisch, kritisch oder resigniert? Analyse der Relation von
Wichtigkeits-und Zufriedenheitsurteilen in Ostdeutschland von 1990 bis 1996 ......... 192
Kerstin Hollerbach
Ranking oder Rating? Die Wahl der Skala in der Werteforschung .............................. 221
Dorett lenket und Susanne Lippert
Politische Proteste in Leipzig von 1990 bis 1996.
Befragungen und Dokumentenanalysen im Vergleich ................................................. 256
Verzeichnis der Autoren ............................................................................................... 286
Einleitung
Michael Häder und Sabine Häder
Dieses Buch handelt von der Bevölkerung eines Landes, die sich in freien Wahlen für
die Abschaffung der ihr vertrauten Ordnung entschied und für die Übernahme eines
völlig anderen Gesellschaftssystems votierte. Die Besonderheit eines solchen Vorgangs,
die dabei zu bewältigenden politischen, sozialen, wirtschaftlichen, moralischen und psy
chischen Probleme, die zahlreichen Fehleinschätzungen, die damit provozierten positi
ven und negativen Überraschungen und schließlich die Unwägbarkeiten des Fortgangs
dieses relativ spontan vollzogenen Anschlusses eines Staates an einen anderen bieten
eine umfangreiche und interessante Stoffülle. Mit Hilfe der Auswertung empirischer
Daten und unter Bezugnahme auf sozialwissenschaftliche Theorien soll versucht wer
den, diesen Prozeß zu beschreiben, um ihn schließlich besser verstehen zu können.
Das Besondere dieses Buches im Vergleich zu den zahlreichen weiteren Publikatio
nen von Forschungsergebnissen über den sozialen Wandel in Ostdeutschland besteht
darin, daß hier das sozialwissenschaftliche Studium des Transformationsprozesses auch
zum Anlaß genommen wird, um Innovationen auf methodischem Gebiet vorzustellen 1•
So wendet sich dieses Buch sowohl an Leser, die ein Interesse am Wandel der sozialen
Situation in Ostdeutschland zwischen 1990 und 1996 haben, als auch an jene Sozialwis
senschaftler, die sich für methodisch anspruchsvolle Lösungen oder Designs interessie
ren, deren Bedeutung über die Transformationsforschung in Ostdeutschland hinausgeht.
Der vorliegende Band ist aus den Vorträgen eines Symposiums entstanden, das im
Frühjahr 1997 in Leipzig im Rahmen eines DFG-Projektes stattfand. Auf dieser Tagung
wurden verschiedene Facetten des Transformationsprozesses in Ostdeutschland aus un-
1 Die einzelnen Autoren benutzten bei der Datenanalyse dann auch ein jeweils spezifisches Instrumenta
rium. Dieses wird in den entsprechenden Beiträgen gesondert vorgestellt.
terschiedlichen theoretischen Blickwinkeln, jedoch auf der Grundlage einer einheitli
chen Datenbasis -der Untersuchungsreihe "Leben DDR/Ostdeutschland" -diskutiert.
Die den empirischen Analysen zugrundeliegende Reihe von repräsentativen Quer
schnittserhebungen der ostdeutschen Bevölkerung wurde im Januar 1990 vom Institut
für Soziologie und Sozialpolitik (ISS) der Akademie der Wissenschaften der DDR be
gonnen. Zu jenem Zeitpunkt war für viele Menschen der Anschluß der DDR an die
Bundesrepublik noch nicht absehbar. Um so aufschlußreicher sind die Ergebnisse dieser
Studie. Die Untersuchungen wurden dann in jährlichem Abstand unter wechselnder
Verantwortlichkeit weitergeführt. Die jüngste Erhebung aus dem Jahr 1996 förderte die
DFG im Rahmen des Projektes "Wandel der subjektiven Einstellungen der Menschen in
Ostdeutschland".
Die Daten der Untersuchungsreihe "Leben DDR/Ostdeutschland" von 1990 bis 1996
stellen - wie die Beiträge dieses Buches zeigen -ein geeignetes und interessantes Mate
rial für die methodisch anspruchsvolle Analyse von Ausgangspunkt und Verlauf des
Transformationsprozesses in Ostdeutschland dar.
Zum Design der Untersuchungsreihe "Leben DDR/Ostdeutsch
land"
Im folgenden soll die inhaltliche und methodische Konzeption der Untersuchungs
reihe "Leben DDR/Ostdeutschland" vorgestellt werden, da sich alle empirischen Analy
sen des vorliegenden Bandes auf diese Datenbasis beziehen2•
Die als Folge von Wiederholungsuntersuchungen konzipierte Reihe schließt jeweils
ein konstantes und ein jährlich variierendes Fragemodul ein. Der konstante Frageteil
enthält Indikatoren zu jenen Lebensbereichen, die im Mittelpunkt der Krise in der DDR
am Ende der 80er Jahre und in der Folgezeit standen, z.B. soziale Sicherheit, Arbeit,
Umwelt, Gesundheitswesen, Wohnen sowie Vertrauen in die Politik. Zu diesen Lebens
bereichen wurden jeweils subjektive Reflexionen der Menschen wie Wichtigkeit, Zu
friedenheit, Handlungsabsichten und Zukunftserwartungen erfaßt. Der jährlich variie-
2 Darüber hinaus verwendetes Datenmaterial wird in den einzelnen Beiträgen benannt.
2
rende Frageteil umfaßt darüber hinaus jeweils vertiefende Fragen zu solchen Bereichen,
die besonders im aktuellen Interesse lagen, wie z.B. 1990 das Demokratieverständnis,
1992 die Einstellung zu Ausländern und 1996 lokale Netzwerke.
Für die Untersuchungsreihe ist das Bemühen kennzeichnend, sowohl die Methodik
von Erhebung zu Erhebung weiter zu vervollkommnen als auch die Vergleichbarkeit der
Ergebnisse der einzelnen Studien zu gewährleisten. Dies betrifft beispielsweise Verbes
serungen bei der Feldarbeit, die Aktualisierung der Stichprobenstrategie und die Bemü
hungen um eine mit anderen sozialwissenschaftliehen Erhebungen vergleichbare Ab
frage verschiedener Sachverhalte, vor allem der demographischen Merkmale.
In Zusammenarbeit zwischen dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen
(ZUMA) in Mannheim und dem Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung (ZA) an
der Universität zu Köln wurde ein kumulierter Datensatz erstellt und dazu ein Code
buch3 herausgegeben. Beides kann von Interessenten über das ZA bezogen werden.
Tabelle 1 gibt einen Überblick über wesentliche Aspekte des methodischen Designs
der bis 1996 erhobenen Studien. 4
3 Das Codebuch trägt die ZA-Studien-Nr. 6666.
4 Der Methodenbericht zur Untersuchung "Leben Ostdeutschland 1996" (Häder/Häder/Hollerbach 1996)
kann als ZUMA-Arbeitsbericht oder über das Internet bezogen werden. Er wird unter folgender Adresse
zur Verfügung gestellt:
http://www.zuma-mannheim.de/pub1ications/series/working-papers/96_06abs.htm.
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