Table Of ContentStudien zur Inneren Sicherheit
Hans-Jürgen Lange
Michaela Wendekamm Hrsg.
Postfaktische
Sicherheitspolitik
Gewährleistung von Sicherheit
in unübersichtlichen Zeiten
Studien zur Inneren Sicherheit
Band 23
Reihe herausgegeben von
Hans-Jürgen Lange, Münster, Deutschland
Die Ziele
In der Reihe „Studien zur Inneren Sicherheit“ wechseln sich Monografien und
strukturierte Sammelbände ab. Die Studien werden verfasst von Autoren des
„Interdisziplinären Arbeitskreises Innere Sicherheit“ (AKIS). Der AKIS ver-
eint Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen, insbesondere der Politik-
wissenschaft, der Soziologie, der Kriminologie, der Rechtswissenschaft und der
Historischen Polizeiforschung. Die Studien zur Inneren Sicherheit umfassen
grundlagentheoretische und problemorientierte Arbeiten. Sie sind einer interdis-
ziplinären und sozialwissenschaftlichen Diskussion verpflichtet. Forschung zur
Inneren Sicherheit und Polizeiforschung bilden hierbei keine gegensätzlichen
Perspektiven, sondern sich ergänzende Bestandteile eines Forschungsfeldes. Die
Studien zur Inneren Sicherheit arbeiten die unterschiedlichen Facetten des Wan-
dels von Sicherheit auf. Sie stellen diese Veränderungen in den Zusammenhang
mit dem Wandel von Staat und Gesellschaft insgesamt, wie er sich national,
europäisch, international und global vollzieht. Die Analyse der Akteure, Institu-
tionen und Strukturen, die die Sicherheitsproduktion von Staat und Gesellschaft
prägen; die Prozesse und Handlungsorientierungen, unter denen Entscheidungen
und Normen sowie ihre Kontrolle zustande kommen; die Programme zur Inneren
Sicherheit (Kriminalpolitik, Polizeipolitik u.a.), die dabei mit der Zielsetzung ent-
stehen, bestimmte Wirkungen zu erzielen; die Art und Weise der Umsetzung und
die Einwirkung der Sicherheitsproduzenten auf die Gesellschaft (Polizieren); die
Definitionen, Konstruktionen, Verlaufsformen und Sanktionierungen abweichen-
den Verhaltens und sozialer Kontrolle (Kriminalsoziologie), die vorgenommen
werden; die historische Rekonstruktion dieser Zusammenhänge; die Diskussion
theoretischer Ansätze und Methodologien, um die interdisziplinäre Arbeit integ-
rativ weiter zu entwickeln – all dies sind Perspektiven der Forschung zur Inneren
Sicherheit, wie sie der Reihe zugrunde liegen.
Weitere Bände in der Reihe http://www.springer.com/series/12626
Hans-Jürgen Lange · Michaela Wendekamm
(Hrsg.)
Postfaktische
Sicherheitspolitik
Gewährleistung von Sicherheit
in unübersichtlichen Zeiten
Hrsg.
Hans-Jürgen Lange Michaela Wendekamm
Deutsche Hochschule der Polizei Deutsche Hochschule der Polizei
Münster, Deutschland Münster, Deutschland
Studien zur Inneren Sicherheit
ISBN 978-3-658-27280-7 ISBN 978-3-658-27281-4 (eBook)
https://doi.org/10.1007/978-3-658-27281-4
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Inhalt
Einleitung. Postfaktische Sicherheitspolitik ............................... 1
Hans-Jürgen Lange und Michaela Wendekamm
Teil I
Konstruktion von (Un)Sicherheit in unserer Gesellschaft
‚Die gefühlte (Un)Sicherheit‘ am Beispiel des Entwurfs des Landes
Baden-Württemberg zu einem Gesetz zur Erweiterung des Umfangs
der Untersuchung von DNA-fähigem Material (BR-Drucks. 117/17) ......... 9
Sascha Kische
Veranstaltungsordnungsdienste als wahrnehmungsbeeinflussende
Akteure bei der Sicherheit von Großveranstaltungen –
ein Werkstattbericht. ................................................. 29
M. Schönefeld, P. Schütte und F. Fiedrich
Aus der Geschichte gelernt. Zur Relevanz geteilter Erinnerung
im Diskurs um den Einsatz der Bundeswehr im Innern ................... 53
Maren Zangerle
Der objektivierte Mensch und die Sicherheitskultur in Deutschland ........ 75
Martin Schwarz
Rechtsextremistisches Framing von (Un)Sicherheit in Zeiten der
„Flüchtlingskrise“ ................................................... 103
Christoph Busch
V
VI Inhalt
Alles nur noch Fake!? Innere Sicherheit und Migration in Zeiten
postfaktischer Wahrheiten ........................................... 125
Andreas Werner und Verena Schmied
Teil II
Wahrnehmung und Vermittlung von Sicherheitspolitik
Unsicherheit durch Lüge. Sicherheitspolitik im postfaktischen Zeitalter .... 153
Martin Kagel
Die Konstruktion von Migration und Kultur. Über Deutungshoheiten
im sicherheitspolitischen Diskurs ..................................... 169
Michaela Wendekamm und Jana-Andrea Frommer
Postfaktizität und Predictive Policing .................................. 191
Judith Hauber
Desinformationen und Fake-News in der Lage: Virtual Operations
Support Team (VOST) und Digital Volunteers im Einsatz.
Chancen und Risiken für den Bevölkerungsschutz ...................... 211
Ramian Fathi, Anne-Marie Brixy und Frank Fiedrich
„Sicherheitsgefühl, Kriminalität und das Internet“.
Ein Auszug aus einer studentischen Online-Studie ...................... 237
Marie-Loretta Boose
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren
Marie-Loretta Boose
Marie-Loretta Boose schloss 2015 zunächst den Bachelor im Fach Politikwissen-
schaft (B.A.) an der Philipps-Universität Marburg ab. Derzeit absolviert sie den
Masterstudiengang Internationale Kriminologie (M.A.) an der Universität Hamburg.
Neben dem Studium arbeitet sie seit Mai 2016 als studentische Hilfskraft an der
Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg. Marie-Loretta
Boose hat im Rahmen des Masterstudiums mit anderen Studierenden, betreut
durch Prof. Dr. Peter Wetzels und Dr. Katrin Brettfeld, ein Forschungsprojekt zu
offline- und onlinebasierter Kriminalität durchgeführt. Ihre weiteren Forschungs-
schwerpunkte liegen in den Bereichen Radikalisierung und Terrorismus.
Anne-Marie Brixy
Anne-Marie Brixy studiert Sicherheitstechnik an der Bergischen Universität
Wuppertal und arbeitet als Hilfskraft am Lehrstuhl für Bevölkerungsschutz, Ka-
tastrophenhilfe und Objektsicherheit. Sie untersucht in einem DFG-gefördertem
Forschungsprojekt die Motivationsfaktoren und Partizipationsmöglichkeiten von
digitalen Freiweilligen in der Katastrophenhilfe.
Christoph Busch
Dr. Christoph Busch schloss das Pädagogikstudium mit Diplom und das Studium
der Politikwissenschaften mit Magister in Münster ab. Danach lehrte und forschte er
als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Helmut-Schmidt-Universität/ Universität
der Bundeswehr Hamburg an der Professur für Politikwissenschaft, wo er auch
promovierte. Nach einer Tätigkeit als Lehrkraft für besondere Aufgaben an der
Universität Siegen am Lehrstuhl für Soziologie arbeitet er seit 2013 als wissenschaft-
licher Referent im Ministerium für Inneres und Kommunales Nordrhein-Westfalen
in der Abteilung Verfassungsschutz.
VII
VIII Verzeichnis der Autorinnen und Autoren
Zu verschiedenen Aspekten des Rechtsextremismus hat Christoph Busch veröffent-
licht, u. a. ist er Herausgeber der Publikation: „Rechtsradikalismus im Internet“
(2010).
Ramian Fathi
Ramian Fathi studierte Sicherheitstechnik an der Bergischen Universität und ar-
beitet unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Frank Fiedrich an der Bergischen
Universität Wuppertal am Lehrstuhl Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und
Objektsicherheit.
Er untersucht schwerpunktmäßig in einem DFG-gefördertem Forschungsprojekt
die Motivationsfaktoren und Partizipationsmöglichkeiten von digitalen Freiweil-
ligen im Katastrophen- und Krisenmanagement. Außerdem erforscht Fathi die
Möglichkeiten durch die Nutzung von Social Media und neuen Informations-und
Kommunikationstechnologien in der Gefahrenabwehr und im Katastrophen- und
Krisenmanagement. Ramian Fathi ist Vorstandsmitglied der Deutschen Gesell-
schaft zur Förderung von Social Media und Technologie im Bevölkerungsschutz
(DGSMTech) und engagiert sich im Virtual Operations Support Team (VOSTde)
der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk.
Frank Fiedrich
Frank Fiedrich ist seit 2009 Professor für Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe
und Objektsicherheit an der Bergischen Universität Wuppertal. Nach seiner Pro-
motion am Karlsruher Institut für Technologie arbeitete er als Assistenzprofessor
am Institute for Crisis, Disaster and Risk Management der George Washington
University in den USA. Seine Forschungsinteressen umfassen unter anderem die
Sicherheit von Großveranstaltungen, interorganisationale Zusammenarbeit, Risi-
ko- und Krisenkommunikation sowie urbane Resilienz.
Jana-Andrea Frommer
Jana-Andrea Frommer hat an der Universität Augsburg zunächst ihren Bachelor
in Sozialwissenschaften absolviert und dann an der Eberhard-Karls-Universität
Tübingen Friedensforschung und Internationale Politik studiert. Danach schloss
sie ihr Masterstudium mit einem Schwerpunkt in Kultur- und Sozialpsychologie an
der Ruhr-Universität Bochum ab. Derzeit ist Jana-Andrea Frommer Wissenschaft-
liche Mitarbeiterin im BMBF-Projekt Sicherheitskooperationen und Migration an
der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster. Ihre Forschungsschwerpunkte
liegen im Bereich Flucht, Migration und Integration und damit assoziierten Themen
bezüglich Sicherheit und interorganisationaler Zusammenarbeit.
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren IX
Judith Hauber
Judith Hauber studierte Politikwissenschaft an der Philipps-Universität Marburg
und Kriminologie an der Universität Hamburg. Sie ist seit 2016 als Wissenschaftliche
Mitarbeiterin in der Kriminologischen Forschungsstelle der Polizei Hamburg tätig.
Neben der Forschungsarbeit im Projekt „Prädiktionspotenzial schwere Einbruchskri-
minalität“ und der Vorbereitung der ab 2020 beginnenden periodischen Befragung
zu ‚Sicherheit und Kriminalität in Deutschland‘ (SKiD) ist sie Lehrbeauftragte für
Wissenschaftliches Arbeiten und Empirischen Forschungsmethoden im Vorberei-
tungslehrgang an der Akademie der Polizei Hamburg. Forschungsschwerpunkte
liegen im Bereich Polizeiansätze, Viktimisierungsbefragungen und Empirischen
Polizeiforschung.
Themenrelevante Veröffentlichungen sind: „Mut zur Lücke – eine Strategie der
Abwägung im Umgang mit Predictive Policing“ (2016, zus. mit Esther Jarchow
und Simone Rabitz-Suhr) und „Evidenzbasierte Polizeiarbeit – eine Stütze für be-
hördliche Informations- und Transparenzpolitik“ (2017, zus. mit Esther Jarchow).
Martin Kagel
Dipl.-Pol. Martin Jürgen Kagel ist seit Oktober 2013 Leiter der AK 01 – Akademieen-
twicklung an der Akademie der Polizei Hamburg. Arbeitsschwerpunkte bilden der
internationale Austausch, die Forschungskoordination sowie die Konzeption von
Tagungen, Vorträgen und innovativen Veranstaltungsformaten an der Schnittstelle
von Polizei, Wissenschaft und interessierter Öffentlichkeit. Von 2010 – 2013 war
Kagel als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Leiter des International Office an der
Hochschule der Polizei Hamburg tätig. In den Jahren 2009 und 2010 arbeitete er
als Strukturfondsbeauftragter und Projektmanager im Zentralen Projektmanage-
ment für ein EU-Großprojekt an der Leuphana Universität Lüneburg [davor als
Forschungsreferent mit Schwerpunkt Forschungsfundraising an dieser Einrich-
tung]. Von 1999 bis 2008 war er an der Bauhaus-Universität Weimar, zunächst
als EU-Referent, später als Leiter des Dezernates Forschung tätig. Kagel studierte
Politikwissenschaften, Public Policy, Stadtplanung sowie Europawissenschaften
an den Universitäten Bonn, Hamburg und Birmingham (UK).
Sascha Kische
Prof. Dr. Sascha Kische ist aktuell Hochschuldozent am Fachbereich Polizei der
Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen, Studienort
Hagen, und Mitglied am dortigen (Forschungs-)Institut für Polizei- und Krimi-
nalwissenschaften (IPK). Von 2015 bis 2018 war er Hochschulprofessor für Ver-
fassungsrecht, Strafrecht und Strafverfahrensrecht an der Hochschule für Polizei
Baden-Württemberg, währenddessen und zuvor Rechtsanwalt und Fachanwalt
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