Table Of ContentReisen als kulturelle Praxis ist Spiegelbild gesellschaftlicher Verhältnisse. Wandelt sich
Tobias Reeh, Gerhard Ströhlein (Hg.)
eine Gesellschaft, so wandelt sich auch ihr Reiseverhalten. Vor diesem Hintergrund war das
erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts durch zahlreiche Entwicklungen gekennzeichnet, die
Touristik und Tourismusforschung gleichermaßen vor große Herausforderungen stellen. Orte, Wege, Visionen
Im vorliegenden Band werden ausgewählte touristische Trends und ihre räumlichen Impli-
kationen nachgezeichnet, mit angebots- und nachfrageseitigen Analysen die Motive, Er- Aktuelle Ansätze der Tourismusgeographie
fahrungen und Handlungsoptionen beleuchtet sowie künftige Perspektiven ausgelotet. Die
Beiträge verdeutlichen, dass sich „etablierte“ Destinationen und Freizeitangebote aufgrund
ZELTForum – Göttinger Schriften zu
von Veränderungen in der touristischen Nachfrage einem enormen Innovationsdruck aus-
gesetzt sehen, für aufstrebende Zielgebiete bieten sie hingegen die Chance, sich am Markt Landschaftsinterpretation und Tourismus – Band 6
zu positionieren.
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Universitätsdrucke Göttingen Universitätsdrucke Göttingen
ISBN: 978-3-941875-98-2
Tobias Reeh, Gerhard Ströhlein (Hg.)
Orte, Wege, Visionen
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erschienen in der Reihe der Universitätsdrucke
im Universitätsverlag Göttingen 2011
Tobias Reeh,
Gerhard Ströhlein (Hg.)
Orte, Wege, Visionen
Aktuelle Ansätze der
Tourismusgeographie
ZELTForum - Göttinger Schriften
zu Landschaftsinterpretation und
Tourismus - Band 6
Universitätsverlag Göttingen
2011
Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über
<http://dnb.ddb.de> abrufbar.
Zentrum für Landschaftsinterpretation und Tourismus (ZELT) e.V.
In Kooperation mit dem Geographischen Institut
der Georg-August-Universität Göttingen,
Abteilung Humangeographie
Goldschmidtstr. 5
37077 Göttingen
Internet: www.zelt-goettingen.de
Der Druck des Bandes wurde von der Sparkasse Göttingen und vom Zweckver-
band Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen unterstützt.
Dieses Buch ist auch als freie Onlineversion über die Homepage des Verlags sowie
über den OPAC der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek
(http://www.sub.uni-goettingen.de) erreichbar und darf gelesen, heruntergeladen sowie
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Redaktion: Thomas Wieland
Umschlaggestaltung: Franziska Lorenz
Titelabbildung: Tobias Reeh
Die Verantwortung für den Inhalt liegt bei den jeweiligen Autorinnen und Autoren. Die
Meinungen der Autorinnen und Autoren entsprechen nicht immer der Meinung der
Herausgeber.
© 2011 Universitätsverlag Göttingen
http://univerlag.uni-goettingen.de
ISBN: 978-3-941875-98-2
Inhalt
Vorwort
Tobias Reeh, Gerhard Ströhlein 7
Geschäftlich motivierter Städtetourismus – die Fallstudien Hannover,
Wolfsburg, Göttingen und Lübeck
Thomas Wieland, Julia M. Müller, Claus Jörgen Schladot, Katrin Schwager 11
Chancen und Risiken einer Weinerlebniswelt in der
Saale-Unstrut-Region
Anett Dahl 35
Literaturtourismus am Beispiel von Husum und Theodor Storm
Verena Biesalski 49
Die Einwohner vergessen? – Wolfsburgs Weg zur touristischen
Erlebnisdestination
Gerrit Schrödel 65
Marketing und Neue Medien im musealen Kulturbetrieb
Constantin Grube 89
Entwicklung eines Kulturlandschaftspfades im Raum Göttingen –
Ein Beitrag zur Landschaftsinterpretation
Florian Blank 107
Pilgertourismus am Beispiel des Pilgerwegs Loccum-Volkenroda
Daniel Henke 123
Der Landschaft auf der Spur: Die Entwicklung eines Kulturland-
schaftslehrpfades am Beispiel der Südheide
Janina Böse 141
Volunteer Tourism – Identifying an Alternative Tourism Concept
within the Volunteer Sector
Dorothea Müller 169
Volunteer Tourism – eine europäische Variante
Judith Huber 183
Vorwort
Tobias Reeh, Gerhard Ströhlein
8 Vorwort
Orte, Wege, Visionen – Aktuelle Ansätze der
Tourismusgeographie
Reisen als kulturelle Praxis ist Spiegelbild gesellschaftlicher Verhältnisse. Wandelt
sich eine Gesellschaft, so wandelt sich auch ihr Reiseverhalten. Vor diesem Hin-
tergrund war das erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts durch weitreichende Ent-
wicklungen gekennzeichnet, die Touristik und Tourismusforschung gleichermaßen
vor große Herausforderungen stellen. So haben sich die aktions- und spannungs-
geladenen Ansätze bei der Gestaltung von Freizeit- und Tourismusangeboten
partiell überlebt und finden Ergänzung durch Erlebnisangebote, bei denen Aspek-
te wie Muße, Entschleunigung oder auch Sinnsuche im Mittelpunkt stehen.
Unter dem Blickwinkel einer erweiterten Erlebnisorientierung werden zuneh-
mend kombinierte statt monostrukturierte Produktlinien nachgefragt. Die Integra-
tion von Erlebnissen, die einen „Zusatznutzen“ versprechen, in klassische Pro-
dukte des Natur- und Kulturtourismus, aber auch auf geschäftlich motivierten
Reisen zeigt sich als eine zentrale Notwendigkeit für Destinationen und Reisever-
anstalter. Diese Trends sind in Veränderungen der Marktkommunikation durch
die sogenannten Neuen Medien, die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsdiskus-
sion der 1990er Jahre vor allem in Richtung „Sozialverantwortung“ sowie den
Ausbau des Qualitätsmanagements eingebettet.
Die Autorinnen und Autoren haben es sich im vorliegenden Band zur Aufgabe
gemacht, ausgewählte Entwicklungen und ihre Charakteristika nachzuzeichnen.
Zudem sollen die Motive, Erfahrungen und Handlungsoptionen mit angebots-
und nachfrageseitigen Analysen beleuchtet sowie künftige Perspektiven ausgelotet
werden. Die vorgestellten Arbeiten reichen von der Frage, inwieweit sich die
Überlegungen zur Transformation der ‚Erlebnis-‘ zur ‚Sinngesellschaft‘ im Tou-
rismus theoretisch und methodisch fassen lassen, bis hin zu Vorschlägen, wie
konkret buchbare Angebote geschaffen werden können, die dieser neuen ‚Sinn-
haftigkeit‘ gerecht werden. Die Ausführungen beziehen sich dabei einerseits auf
punktuelle Angebotsstrukturen wie dem Theodor Storm-Haus in Husum, ande-
rerseits auf lineare und angebotsvernetzende Infrastruktur etwa im Fall des Pil-
gerwegs Loccum-Volkenroda. Gemeinsam ist den Beiträgen jedoch ein „visionä-
rer“ Charakter, der sich entweder darin äußert, etablierte Tourismuskonzepte neu
zu überdenken (z. B. den Weintourismus in der Saale-Unstrut-Region), eine ande-
re Perspektive einzunehmen (so beim Wolfsburger Stadttourismus) oder gar neu
entstehende Marksegmente unter die Lupe zu nehmen (siehe die Beiträge zum
Volunteer Tourism).
Die gewählten Fallbeispiele verdeutlichen, dass sich „etablierte“ Destinationen
und Freizeitangebote durch die genannten Trends einem starken Innovations-
druck ausgesetzt sehen. Für zahlreiche touristisch noch weitgehend unerschlosse-
ne Regionen bieten diese Entwicklungen hingegen die Chance für einen