Table Of ContentN
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Rahmenkonzeption
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M
MENSCHEN IN BESONDEREN LEBENSLAGEN
Inhaltsangabe
1. Wohnungslosenhilfe heute ..........................................................................3
E
2. Hilfeprozess ................................................................................................5
T
» Ziele ..........................................................................................................5
» Der Hilfeprozess auf einen Blick ...............................................................5
U
» Eingang.....................................................................................................6
» Clearing ....................................................................................................6
E
» Stabilisierung ............................................................................................8
H » Verselbstständigung ................................................................................11
» A mbulante Dienste .................................................................................12
E 3. Fachspezifische Leistungen .....................................................................15
» Hilfen für junge Erwachsene ...................................................................15
F
» Hilfen für Menschen mit Suchtproblemen ..............................................16
» Hilfen für ehemals straffällige Menschen ................................................ 17
L
» Berufliche Hilfeangebote ........................................................................18
I » Fachdienste ............................................................................................18
H
4. Wohnformen .............................................................................................20
N
5. Arbeit und Ausbildung ..............................................................................22
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6. ORT ZUM LEBEN ....................................................................................25
S
7. Ein Ort mit Geschichte ..............................................................................26
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Hinweis:
N Diese Rahmenkonzeption umfasst die fachlichen Grundlagen der Arbeit mit Menschen in besonde-
ren Lebenslagen in Herzogsägmühle. Neben der Rahmenkonzeption können Sie Teilkonzepte zu den
Angeboten Wohnen für junge Erwachsene, Straffälligenhilfe, Berufliches Clearing und Suchtspezifi-
U
sche Hilfen sowie Faltblätter zu den ambulanten Angeboten des Fachbereichs anfordern. Sie können
diese Informationsmaterialien entweder über die Aufnahme (Adresse siehe unten) bestellen, oder
direkt über das Internet von unserer Homepage auf Ihren Computer laden.
N
Unter www.herzogsagmuehle.de finden Sie außerdem die aktuellen Entgelte und Leistungsvereinba-
rungen des Fachbereiches. Die im Konzept angegebenen Aufnahmemöglichkeiten entsprechen dem
H Stand im Jahr 2016.
Die Aufnahme für Menschen in besonderen Lebenslagen erreichen Sie:
O Kerstin Laube, Barbara Mühlberger
Telefon: 0 88 61 219-4410
Telefax: 0 88 61 219-4332
W E-Mail: [email protected]
Post: Kapellenfeld 5, 86971 Peiting-Herzogsägmühle
2 ∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙ Rahmenkonzeption „Menschen in besonderen Lebenslagen“ ∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙
MENSCHEN IN BESONDEREN LEBENSLAGEN
1. Wohnungslosenhilfe heute
Die Wohnungslosenhilfe befindet sich im Wan-
del. Die Problemlagen wohnungsloser Men-
schen haben sich verändert und sind heute
vielschichtig:
Die Zahl der von Wohnungslosigkeit betroffe-
nen jungen Menschen steigt, ebenso die Zahl
der betroffenen Frauen und Kinder. Wohnungs-
lose Menschen sind meist belastet durch den
Verlust familiärer Strukturen, Armut, Verschul-
dung und Arbeitslosigkeit. Neben (chronischen)
körperlichen Erkrankungen leiden viele Frauen
und Männer häufig an Sucht- und zunehmend
auch psychiatrischen Erkrankungen. in besonderen Lebenslagen verfügt über ein
fachlich breit aufgestelltes Angebot mit diffe-
Aufgabe der Wohnungslosenhilfe heute ist renzierten Hilfen, Einrichtungen und Diensten.
nicht nur die „Unterbringung“, sondern wirk- Die stationären Hilfeleistungen erfolgen auf
same und differenzierte Hilfen bereitzustellen der Grundlage des SGB XII, §§ 67, 73 und 53.
und umfassende Unterstützung auf dem Weg Für junge Erwachsene besteht zusätzlich die
zurück in die Mitte der Gesellschaft zu geben. Möglichkeit, Hilfen nach dem SGB VIII, §§ 35
Der Herzogsägmühler Fachbereich Menschen und 41 zu erhalten.
Im Überblick
umfasst die Arbeit mit Menschen in besonderen sozi-
alen Schwierigkeiten in Herzogsägmühle heute folgen-
des Hilfespektrum:
• 384 Aufnahmemöglichkeiten
• Gasthaus Herzogsägmühle mit Notunterkunft,
Tagesaufenthalt und Essensangebot,
Kleiderkammer und medizinischer Versorgung
(22 Aufnahmemöglichkeiten)
• Spezielle Hilfen für junge Erwachsene (40 Aufnahme-
möglichkeiten), für ehemals straffällige Menschen und
für Menschen mit Suchterkrankungen (45 Aufnahme-
möglichkeiten)
• Berufliches Clearing und Ausbildung in mehr als
40 Berufen
• Differenzierte Angebote zur Tagesstruktur,
Beschäftigung und Teilqualifizierung
(135 Aufnahmemöglichkeiten)
• Intensive sozialpädagogische, hauswirtschaftliche,
ergotherapeutische, sporttherapeutische und
lebenspraktische Begleitung
• Moderne und individuell betreute Wohnangebote
∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙ Rahmenkonzeption „Menschen in besonderen Lebenslagen“ ∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙ 3
MENSCHEN IN BESONDEREN LEBENSLAGEN
Case Management
Die Sozialarbeit in der Wohnungslo- koordiniert das Tun aller Beteiligten im
senhilfe Herzogsägmühle folgt den Hilfenetzwerk.
E Grundsätzen des Case Management.
Das Case Management ist damit so-
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Für jeden Hilfeberechtigten ist ein/e wohl für die Qualität als auch für einen
Case ManagerIn verantwortlich und erfolgversprechenden Verlauf des Hil-
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lenkt den Hilfeprozess. Das Case feprozesses verantwortlich. Arbeits-
Management verantwortet sowohl grundlagen sind Fallkonferenzen und
E
die Fallsteuerung wie auch die Sys- der Hilfeplan, in dem Ziele und Maß-
H temsteuerung. Das heißt, es begleitet nahmen individuell fest- und fortge-
den Hilfeberechtigten persönlich und schrieben werden.
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Interdisziplinäre Hilfen
F
Wohnungslosenhilfe heute erfordert
eine zielgerichtete, interdisziplinär an-
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gelegte Arbeit.
I
H In Herzogsägmühle sind die Hilfen
interdisziplinär miteinander vernetzt
N und werden von einer Vielzahl thera-
peutischer Angebote und Assistenz-
E dienstleistungen getragen:
S
• Haushaltsführung mit der
Hauswirtschaft
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• Tagesstrukturierende
Beschäftigung in der Ergotherapie
L
• Körperliche Stabilisierung
und Fitness in der Sport- und
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Bewegungstherapie
G • Mobilisierung mit der
Heilerziehungspflege
N • Schuldenregulierung mit • Suchttherapeutische Einzel- und
der Schuldnerberatung Gruppenberatung mit dem
U • Psychologische Einzel- und Suchtfachdienst
Gruppenberatung mit dem • Behandlung von Sprechstörungen
Psychologischen Fachdienst in der Sprachtherapie
N
• Psychiatrische Diagnostik und • Sinnvolle Freizeitgestaltung
Therapie in Zusammenarbeit und Pflege sozialer Kontakte
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mit niedergelassenen Ärzten in der Freizeitpädagogik
und einer Psychiatrischen • Spezifische Angebote für ehemals
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Institutsambulanz straffällige Menschen
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4 ∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙ Rahmenkonzeption „Menschen in besonderen Lebenslagen“ ∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙
MENSCHEN IN BESONDEREN LEBENSLAGEN
2. Hilfeprozess
Ziele
Der Hilfeprozess verläuft differenziert und in- Menschen stehen folgende grundsätzliche
dividuell. Orientiert an den Problemlagen der Ziele im Vordergrund:
• Minderung oder / und Überwindung der sozialen Schwierigkeiten
• Stärkung der Eigenkompetenz zur Überwindung der Krise (besondere Lebenslagen)
• Inanspruchnahme von Beratungs- und Therapieangeboten
• Intervention bei bestehender Suchtproblematik und psychosozialen Störungen
• Wiedereingliederung in den Arbeits- und Beschäftigungsprozess
• Berufliche Ausbildung und Qualifikation
• Angebot von Wohn-, Arbeits- und Lebensverhältnissen, die der individuellen
Lebensperspektive des Hilfeberechtigten entsprechen
• Verselbstständigung
e i n e n Blick
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∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙ Rahmenkonzeption „Menschen in besonderen Lebenslagen“ ∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙ 5
MENSCHEN IN BESONDEREN LEBENSLAGEN
EINGANG
Hilfeberechtigte Menschen kommen Gasthaus Herzogsägmühle
aus den verschiedensten Lebenssitu- Wohnungslose Menschen finden im
ationen und Orten nach Herzogsäg- Gasthaus Herzogsägmühle im Rah-
mühle: Von der Straße, aus der Haft, men von Kurzzeitaufenthalten sowohl
nach Klinikaufenthalten oder nach eine Unterkunft zur vorübergehenden
dem unmittelbaren Verlust der Woh- Regeneration als auch weiterreichen-
nung. de Hilfen.
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Das Haus ist 24 Stunden am Tag und
Aufnahme finden Männer, Frauen, 365 Tage im Jahr geöffnet. Übernach-
N Paare und junge Volljährige. Auch ter erhalten warme Mahlzeiten, ein
für Frauen und Männer, die aus dem Angebot für Übernachtung und Ta-
I Strafvollzug kommen oder denen Haft gesaufenthalt, im Bedarfsfall Beklei-
R
droht, stehen Hilfeangebote zur Ver- dung und umfassende Beratung.
fügung. Das Gasthaus ist auch Schnittstelle
A
zur ambulanten Wohnungslosenhil-
fe in der Region, die hier regelmäßig
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präsent ist.
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Ausstattung:
C Toiletten und Duschen, Esszimmer
und Gaststube, Fernseh- und Aufent-
haltsraum, Waschküche mit Trockner,
–
separate Schlaf- und Sanitärräume
für Frauen, gestaltete Außenanlage
S mit Garten
S
CLEARING
E
Bei einer angestrebten stationären den Anamnese geht es zunächst um
Z
Aufnahme beginnt der Clearingpro- die Feststellung des individuellen Hil-
O zess bereits im Gasthaus Herzogsäg- febedarfs sowie der Ressourcen und
mühle. Im Rahmen einer umfassen- Ziele des Hilfeberechtigten.
R
Anamnese
In einer mehrwöchigen Anamne- Verschuldung, Einkommenssituation),
P
sephase werden die komplexen Ausbildung und Arbeit, Beziehung
E Problemlagen zusammen mit den und soziales Umfeld, körperliche und
neu aufgenommenen Hilfeberech- psychische Gesundheit sowie lebens-
F tigten systematisch erfasst. Durch praktische Kenntnisse. Die Arbeit des
die Anamnese wird eine umfassen- Psychologisch/Psychiatrischen Fach-
L
de und individuelle Ressourcen- dienstes mit dem Ziel der frühzeitigen
I und Problemerhebung gewährleis- Erkennung von Suchterkrankungen
H tet – vorrangig in den sechs Berei- und / oder seelischen Erkrankun-
chen Wohnen, Materielles (wie etwa gen ist Teil des Clearingprozesses.
6 ∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙ Rahmenkonzeption „Menschen in besonderen Lebenslagen“ ∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙
MENSCHEN IN BESONDEREN LEBENSLAGEN
Berufliches Clearing
Bereits während der Anamnesephase beginnt
die Suche nach Fähigkeiten und Möglichkeiten
zu einer Reintegration in das Berufsleben. Das
für zwölf Wochen angelegte Berufliche Clea-
ring ist Bestandteil des Clearingprozesses. Die
Hilfeberechtigten erhalten hier die Möglichkeit,
eine (neue) berufliche Perspektive zu entwi-
ckeln. Insbesondere junge Erwachsene nutzen
dieses Angebot als ersten Schritt zum Beispiel
hin zu einer Ausbildung.
Alle Teilnehmer erhalten die Möglichkeit, in ei-
ner gezielten und sozialpädagogisch begleite-
ten Arbeitserprobung wieder Zugang zu be-
ruflichen Fähigkeiten und Arbeitstugenden zu
finden. Sie absolvieren drei Kurzzeit-Praktika in
drei verschiedenen Betrieben aus verschiede-
nen Berufsfeldern (wie zum Beispiel Metallbe-
arbeitung, Gärtnerei, Kunsthandwerk, Gastro-
nomie). Therapeutische Hilfen und Erstmaßnahmen
Am Anfang des Hilfeprozesses werden neben
Die Praktika sind standardisiert und werden im der sozialpädagogischen Arbeit unterschied-
Kontext arbeitspsychologischer Testverfahren lichste therapeutische Hilfen und Erstmaßnah-
(HAMET 2) ausgewertet. Die insgesamt zwölf- men angeboten. Dies sind vor allem Hilfeleis-
wöchige Eingangswerkstatt wird umgesetzt in tungen im Bereich der körperlichen Gesundheit,
Kooperation mit dem Fachbereich Arbeit und rehabilitative Maßnahmen und Angebote zur
Integration. Sie steht am Anfang eines Prozes- psychischen Stabilisierung.
ses, in dem die Hilfeberechtigten eine (neue)
berufliche Perspektive entwickeln, an ihren Beim Erkennen psychiatrischer Erkrankungen
Ressourcen auch mit Blick auf die Arbeitstu- stehen neben dem Psychologisch/Psychiat-
genden arbeiten oder eine Ausbildung in Her- rischen Fachdienst auch Kooperationen mit
zogsägmühle aufnehmen. externen psychiatrischen Fachkräften für wei-
terführende Hilfen bereit.
Hilfen für junge Volljährige
Junge Erwachsene haben aufgrund ihres Al-
ters und ihrer zum Teil noch jugendspezifischen
Problemlagen einen besonderen Hilfebedarf.
Schwerpunkte des Hilfeprozesses für junge
Frauen und Männer liegen in der Ausbildung
beziehungsweise beruflichen Nachqualifizie-
rung, der beruflichen Wiedereingliederung und
der sozialen Enkulturation – insbesondere nach
der Haftentlassung.
∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙ Rahmenkonzeption „Menschen in besonderen Lebenslagen“ ∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙ 7
MENSCHEN IN BESONDEREN LEBENSLAGEN
G STABILISIERUNG
N Nach der Eingangs- und Clearing-
phase geht es im weiteren Verlauf
U der Hilfe um die Stabilisierung der
Lebens- und Arbeitssituation der hil-
feberechtigten Menschen.
R
E Ziele sind eine angemessene zeitnahe
Verselbstständigung oder ein länger-
I fristiges Wohnen im Ort zum Leben.
S Je nach individueller Problemlage
sind die Hilfeangebote sehr verschie-
I
den ausgerichtet.
L
I Übergangs- und Langzeitbereich
B Eine Besonderheit der stationären
Hilfe in Herzogsägmühle ist die Mög-
A lichkeit, Hilfen im Übergang oder auf
Dauer zu erhalten. Menschen, bei hend verloren. Beratung und persönli-
T
denen sich die Entwicklungsziele im che Unterstützung benötigen sie auch
Rahmen des Hilfeprozesses verän- im Rahmen der beruflichen Wieder-
S
dern (vom Wohnen im Übergang hin eingliederung, Ausbildung oder Qua-
zum Wohnen auf Dauer), müssen die lifizierung. Die Hilfen im Übergangs-
–
vertraute Umgebung oder die vertrau- bereich sind ausgerichtet auf das
ten Bezugspersonen nicht wechseln. Kernziel einer angemessenen zeitna-
S hen Verselbstständigung.
Das ermöglicht eine höhere Kontinui-
S
tät der Hilfe, eine verbesserte Compli- Im Langzeitbereich erhalten Men-
ance und die Sicherung des im Hilfe- schen Hilfe, die neben den benann-
E
prozess bereits Erreichten. ten Schwierigkeiten meist langjährig
wohnungslos waren und den Anfor-
Z
Der Übergangsbereich richtet sich derungen des Zusammenlebens zum
O an Menschen, bei denen eher vor- Beispiel in Hausgemeinschaften nicht
übergehend bestehende besonde- mehr gewachsen sind.
re Lebensverhältnisse mit sozialen
R
Schwierigkeiten verbunden sind. Meist sind sie Konflikten in den ver-
schiedensten Lebensbereichen lange
P
Meist sind sie aufgrund ihrer multiplen Zeit aus dem Weg gegangen – etwa
E Probleme nicht in der Lage, fachlich durch ein wiederholtes Wechseln ih-
angezeigte Hilfen (wie Suchthilfe, the- res Aufenthaltsortes. Sie benötigen
F rapeutische Hilfen, Schuldnerbera- auf (noch) nicht absehbare Dauer An-
tung), anzunehmen. leitung und Unterstützung in vielen
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Lebensbereichen. Aufgrund ihrer er-
I Sie haben die Fähigkeit, soziale Kon- heblichen gesundheitlichen Probleme
H takte zu knüpfen und in stabilen benötigen sie meist dauerhaft spezi-
Gemeinschaften zu leben, weitge- elle Hilfen.
8 ∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙ Rahmenkonzeption „Menschen in besonderen Lebenslagen“ ∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙
MENSCHEN IN BESONDEREN LEBENSLAGEN
Arbeit, Ausbildung und tagesstrukturierende Beschäftigung
Herzogsägmühle bietet hier ein differenziertes
und abgestuftes System von Arbeits- und Aus-
bildungsmöglichkeiten.
Angebote zur Beschäftigung, Ausbildung und
Qualifizierung sind zentraler Bestandteil der ge-
samten Hilfen. Um dem differenzierten Hilfebe-
darf der Menschen gerecht zu werden, bietet
Herzogsägmühle ein abgestuftes System von
Arbeitsmöglichkeiten an – unter anderem mit
folgenden Möglichkeiten:
• Arbeitserprobung
• Tagesstrukturierende Beschäftigung
• Qualifizierungsmaßnahmen
• Versicherungspflichtige Arbeitsplätze
• Ausbildung in 40 verschiedenen, von den
Kammern und Innungen anerkannten Berufe
Der Fachbereich partizipiert an den inneren Tagesstruktur (outhouse) Möglichkeiten der
Strukturen des „Arbeitsmarktes“ Herzogsäg- Beschäftigung, Ausbildung und Arbeit in Her-
mühle, der unter anderem über eine Berufs- zogsägmühle oder anderen Orten in der Regi-
schule (Schule zur individuellen Lernförderung), on. Neben individuellen Förderangeboten und
17 Ausbildungsbetriebe, Werkstätten (§§ 67, der Motivation für Beschäftigung oder Aus-
53, 72 SGB XII), sowie der gemeinnützigen bildung geht es immer auch um das Ziel, Ar-
i&s Pfaffenwinkel GmbH mit dem Angebot ver- beitslosigkeit zu beseitigen und die Chancen
sicherungspflichtiger Arbeitsplätze verfügt. auf eine Vermittelbarkeit auf dem allgemeinen
Arbeitsmarkt zu erhöhen.
Im Anschluss an das Berufliche Clearing er-
halten die Hilfeberechtigten im Rahmen der Menschen, die aufgrund ihrer sozialen, ge-
sundheitlichen oder psychischen Schwie-
rigkeiten (noch) nicht in der Lage sind,
an tagesstruktrierenden Maßnahmen
außerhalb des Fachbereiches teilzunehmen,
partizipieren an der Tagesstruktur, die im Haus
zur Verfügung steht.
Hierzu gehören ergotherapeutische, sportthe-
rapeutische und freizeitpädagogische Angebo-
te ebenso wie die Schulung lebenspraktischer
Fertigkeiten und kulturelle Angebote. An dieser
Stelle geht es primär um eine höchstmögliche
Mobilisierung, um Teilhabe an einem Leben in
der Gemeinschaft.
∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙ Rahmenkonzeption „Menschen in besonderen Lebenslagen“ ∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙∙ 9
MENSCHEN IN BESONDEREN LEBENSLAGEN
Die Wohnformen in der Stabilisierungsphase
Wohnen statt Unterbringen ist ein wei-
teres Merkmal des Hilfeprozesses für
Männer, Frauen und Paare. Sie finden
in Herzogsägmühle sowie in Gemein-
den und Städten der Region moderne
und differenzierte Wohnangebote, die
auch ihrem individuellen Hilfebedarf
entsprechen.
Ihnen zur Verfügung stehen so-
wohl Einzelappartements als auch
Angebote von Wohngruppen
G
mit Einzelzimmern und Gemein-
schaftsräumen. Alle haben entspre-
N
chende infrastrukturelle Anbindung,
zum Beispiel auch an spezifische
U
Arbeits- oder Ausbildungsplätze.
G
Die differenzierten Wohnformen ge- der Wohnungslosigkeit – gefördert
ben Hilfeberechtigten den notwendi- werden kann. Engmaschige haus-
I gen Rahmen, in dem die individuelle wirtschaftliche Begleitung und Trai-
D
Wohnfähigkeit – meist nach Jahren ning unterstützt die Erweiterung der
Wohnkompetenzen auch mit Blick auf
N
die Fähigkeit zur Selbstversorgung,
einen sorgsamen Umgang mit Ge-
Ä
meinschaftseinrichtungen oder das
Erleben von Wohnlichkeit.
T
S In dieser Phase trainieren die Hilfebe-
rechtigten das Leben in der Hausge-
T meinschaft und einen sozial verträg-
lichen Umgang mit Nachbarn und
S
Besuchern.
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Description:Die Aufnahme für Menschen in besonderen Lebenslagen erreichen Sie: Kerstin Laube alen Schwierigkeiten in Herzogsägmühle heute folgen-.