Table Of ContentMein Feldzug
nach und in
Litthauen
ünd roeitt
Rückzug von Kurszany nach Warschau.
Von
Heinrich Dembinski
Nach den mündlichen Dictaten des Generals
herausgegeben
von
Dr. R* O. Spanier*
Mit einer Charta.
Leipzig,
Verlag der Dyk'schen Buchhandlung.
18
3 2.
Harvard College Library
Gift of
Archibald Oa: Coolu*e
;/ ,Pfc.
Juiy I, 1896.
.
.....
Inhal
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••••••••• Seite
Vorwort des Heransgebers *
Auszog aus'einem Brief•e"•des•Ge•ne•ra!•« D•em•bi•usk•i•an
den Heransgeber *x
Erstes Kapitel 1
—
Aufbruch—aus Sierock. Mein Angriff —auf Ostro-
lenka. Gielgud—'sMarschgegeu Lomza. Schlacht
beiOstrjDlenka* Abtendung nach Litthauen.
Zweites Kapitel * 27
—
Vereinigung mit Gielgud. Schlacht bei Raygrod.
— —
Uebergang über den Niemenv Zug gegen
— ~
Wiloa. Treffen bei Klonowka.
Drittes Kapitel 58
— —
Rückzug von Wilua. Aufenthalt in Wilkoinirz.
Gefechte bei Wilkomirz, Kauen, Becza und Jauow.
—
— Treffen beiPouiewirz—.-r- Rückzug nachSzawle.
Angriff auf Szawle. Marsch nach Ktorszauy.
Viertes Kapitel 97
*
— —
Ankunft inKurszany—. Kriegsrath daaelbst. —Tren-
nung der Corps. Antritt des Rückzugs. Auf-
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—
— —
IV
— Seile
brach nach Grudzie. Ueberfall in Mieszkutz,—
Ueberfall in Ponicwi». Treffen bei Maiata.
Rettung nach Inturky.
Fünftes Kapitel
—f . ; ; , . t f i40
Ueberfall bei Podbrodzie. Martch nach derWilia.
TJebergang über die Wilia.-— Marsch nach dejn
—
Riemen. Glücklicher Uebergang.
.....
Sechstes Kapitel
— \ . 155
Aufstand in Nowogrodek. Märsche gegen Slouim,
nach Nar—ewka und Bialowieza.we Vereini^gung mit
Rofycki. Marsch gegen Ciechanowiec. Ueber-
— —
gang über 4en Bug. Ankunft in Marki. Ein-
zug in Warschau.
Nachschrift des Herausgebers. 200
• ; . .
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Vorwort des Herausgebers.
D
er Herausgeber der nachfolgenden Memoi-
ren, einer literarischen Erscheinung, die so
lange dauern wird, als die^ Kriegsgeschichte
das halb wunderb—are Ereigniss bewahrt, das
sie geschrieben ist dem Publikum einige
Worte über die Art ihrer Entstehung in die-
ser Form schuldig.
Mit einer vollständigen und authentischen
Geschichte der Polnischen Insurrektion in
dem Königreich wie in den sogenannten Rus-
sisch-Polnischen Provinzen beschäftigt, begab
er sich zu dem Zwecke nach Dresden, wo
der Zufall fast die meisten Führer und aktiv-
sten Theilnehmer an diesen merkwürdigen
—
Begebenheiten zusammengeführt, * dieselben
theils noch im frischen Andenken bewahrend,
theils Journale, Tagebücher, Memoiren mit
sich führend oder ausarbeitend.
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>
— —
vi
Der General Dcmbiriski war eben so gern
wie alle übrigen seiner Landslcutc, von wel-
chem Ran^e, von welchen Ansichten sie sein
mochten, bereit, Ihm umständliche Mitthei-
Itingcn über die Ereignisse, bei denen er vor-
züglich thätig gewesen, zu überliefern, wie-
wohl er selbst sich entschlossen hatte, aus-
führliche Memoiren über die ganze Insurrek-
tion In polnischer und französischer Sprache
später herauszugeben; Memoiren, die in sei-
nerLan—dessprache Ihm sogar fertig schon vor»
lagen. Da die sächsischeRegierung „admini-
strative und politische44 Rücksichten bestimm-
ten, den General um seine baldige Abreise
von Dresden zu ersuchen da der Russische
,
Gesandte von Schäden sprach, die angeblich
der General in Litthauen angerichtet haben
sollte; fürchtete ich seine wichtigen Mitthci-
,
lungen zu verlieren, und ersuchte ihn drin-
gend, mir wenigstens, mit Uebergehung der
früheren Ereignisse, über den Feldzug In Lit-
tbauen, der ihn so berühmt gemacht, die nö-
thige Auskunft zu geben. In den Tasen, wo
die Unterhandlungen mit der sächsischen Re-
gierung wegen längern Dableibens gepflogen
wurden und wir keinen Tag bestimmt wusslen,
wie lange das Zusammenarbeiten uns noch ve—r-
gönnt sein würde, entstand das Werk.
Anfangs wollte ich mir nur Notizen davon
nehmen, was mir der General erzählte. Doch
die frische Erinnerung an das Erlebte bei der
ungemeinen Lebendigkeit des Erzählers ver-
wandelte Ihn schon am ersten Arbeitstage in
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— —
VII
—
einen Diktirer und sein ungeheures Ge-
dächtniss Hess ihn so wenig seine bereits ge-
schriebenen Memoiren berücksichtigen , dass
die deutsche Darstellung wenigstens um
die Hälfte ausführlicher und stärker wurde
als es die Polnische war.
Feh bin bei diesem ganzen Werke nichts
als der Sekretair des Generals gewesen, d. In
ein solcher, der, wiewohl der Diktirende der
deutschen Sprache so mächtig war, um seine
Gedanken deutlich vorzutragen, hier und da
die nach unsrem Sprachgesetz gewöhnlicheren
Ausdrücke wählte, die schlichte Einfachheit
der Darstellung aber als etwas sehrCharakteri-
stisches des Erzählers durchaus beizubehalten
für Pflicht hielt. Und dabei Ist kein Wort
im ganzen Werke, das der General nicht a—ls
das seinige ausdrücklich anerkannt hätte.
Es ist daher wohl überflüssig zu sagen, dass
dem Herausgeber alle ürtheile weder über
die Thatsachen, noch über die Personen als
durchaus die seinigen zuzuschreiben sind;
wiewohl er bekennen muss dass seine von
,
vielen andern Seiten eingezognen Erkundi-
gungen, ihm wohl mehrere vollständigere doch
nicht viel sehr wesentlich verschiedene Ür-
theile über die gelegentlich berührten Ereig-
nisse verschätzen. Zu denjenigen Männern,
denen die Geschichte vollständigere Beurthei-
lung zu widmen verpflichtet wäre, gehört un-
ter Andern der General Szymanowski, der
nur sehr kurze Zeit dem General Dembiriski
zur Seile focht, ich spreche dies hier aus,
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—
VIII
weil ich im Werke selbst von der mir aus*
drücklich verliehenen Erlaubnisse Anmerkun-
gen zu machen aus dem Grunde keinen Ge-
i
brauch machen wollte, als die Motivirung ab-
weichender oder vervollständigender Ansich-
ten manches Fremdartige in diese, aus einem
Guss geschriebenen Memoiren hereingebracht
hätten, und ohnehin in dem grösseren Ge-
schich—tswerke Jedem sein Recht geschehen
soll» Den General^ Chtapowski wird kein
Geschichtsschreiber milder richten können.
Ausserdem fühlte sich der General Dcm-
biriski noch bewogen, an mich einen Brief
zu schreiben, der nach seinem Verlangen
dem "Werke vorgedruckt werden sollte, und
von dem der umstehende Auszug der Anfang
war. Verschiedene Gründe geboten aber, den
Brief besonders ausgeben zu lassen, unter An-
derm auch der. dass es den Lesern gewiss
äusserst angenehm sein wird, die eigenhän-
dige Handschrift des berühmten Mannes, in
eine—m so ausführlichen Schreiben zu erhal-
ten.
* .
Leipzig, im Monat April 1832.
*
Dr. R. 0. Spazier.
1 .
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Auszug
ans einem Briefe des General Dembinski
an den Herausgeber.
Mein Herr!
Ich übergebe Ihnen hiermit eine Be-
schreibung meines Feldzuges in Litthauen.
Nehmen Sie dies an als einen Beweis
meiner Anerkennung für das Gute, das
Sie mit Ihrer Feder für uns zu wirken
sich bestrebten.
Ich gebe die Beschreibung in Deut-
scher Sprache zuerst heraus, um sie da-
mit dem Deutschen Volke zu widmen,
und Ihm zu zeigen, wie gross das Ge-
fühl der Dankbarkeit in mir ist für die
gute und herzliche Aufnahme, die meine
Landsleute und Kampfgenossen in allen
Deutschen Ländern, was sie auch für
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„Zmeine Wohl der Menschhe,. war.
Mär* 183».
Dresden, d. »6.
Dembinshi.
Heinrich
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