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Hinweise zur Benutzung der Arttexte
und Verbreitungskarten
Die folgenden Arttexte und Verbreitungs- senschaftlichen Namen folgen der Nomenkla-
karten betreffen 174 Vogelarten (einschließ- tur im Handbuch der Vögel Mitteleuropas und
lich der beiden Unterarten der Aaskrähe, Ra- beinhalten auch die Bezeichnung für die ent-
ben- und Nebelkrähe), von denen im Unter- sprechenden in Oberösterreich vorkommen-
suchungszeitraum 1997 bis 2001 Brutnach- den Unterarten.
weise vorliegen. Weitere 11 Arten, deren Brü-
ten in Oberösterreich im Untersuchungszei- Status
traum als wahrscheinlich einzustufen ist, von Es wird zwischen Jahresvogel und Som-
denen aber kein Brutnachweis vorliegt, wer- mervogel unterschieden. Diese Unterschei-
den anschließend abgehandelt. dung bezieht sich auf das saisonale Vorkom-
Die einzelnen Artkapitel beinhalten den men in Oberösterreich. Auch bei Jahresvö-
deutschen, englischen, tschechischen und geln ist nicht auszuschließen, dass die Popula-
wissenschaftlichen Namen, den Brutstatus, tionen einiger Arten im Winterhalbjahr ab-
die Anzahl der Brutpaare in Oberösterreich, wandern und durch nordische Zuwanderer er-
Österreich und Europa, Angaben zu Gefähr- setzt werden. Sommervögel sind Zugvögel
dung, wie Status in den Anhängen der EU- oder Strichvögel, die Oberösterreich außer-
Vogelschutzrichtlinie, der oberösterreichische halb der Brutzeit verlassen.
und österreichischen Roten Liste gefährdeter Die Einstufung der Häufigkeit bezieht sich
Vogelarten und den gesetzlichen Status in
auf die Anzahl der erhobenen oder geschätz-
Oberösterreich. Die Verbreitungskarten ent-
ten Brutpaarzahlen oder Revierzahlen, bzw.
halten bis :u 4 unterschiedliche Symbole zum
balzender Männchen.
Brutstatus, die in einer Rasterfrequenztabelle
erläutert werden. Weiters sind die Höhenver- Sporadisch: brütet nicht regelmäßig und
alljährlich, meist nur in Ein-
teilung und ein Höhendiagramm einer Nord-
zelpaaren in Oberösterreich
Süd Achse durch Oberösterreich grafisch dar-
Sehr selten < 10 Brutpaare
gestellt. Zu jeder Art ist ein Foto beigefügt.
Die Texte gliedern sich in die Abschnitte Ver- Selten 11-100 Brutpaare
breitung, Lebensraum, Bestand, Gefährdung Mäßig häufig 101-500 Brutpaare
und Schutz und Literaturangaben. Jedes Art- Häufig > 500 Brutpaare
kapitel kann einem Autor zugeordnet werden Sehr häufig > 5000 Brutpaare
und ist damit als solches zitierbar.
Bestand
Namen Die Angaben zu Oberösterreich basieren
Die deutschen Namen folgen dem Hand- auf der aktuellen Erhebung. Die Einschätzun-
buch der Vögel Mitteleuropas (BAUER & gen wurden, soweit nicht in absoluten Zahlen
GLUTZ VON BLOTZHEIM 1966-1999), die engli- bekannt, nach Abstimmung mit den jeweili-
schen Namen dem Europaatlas (HAGEMEIJER gen Experten festgesetzt und geben, vor allem
& BLAIR 1997) und die tschechischen Namen bei weit verbreiteten Arten, nur Größenord-
sind dem Tschechischen Brutvogelatlas nungen an (Siehe auch Kap. Methodenkritik
(STASTNY et al. 1996) entnommen. Die wis- von H. STEINER).
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Die österreichischen und europäischen Be- • Unterarten, an deren Population Öster-
standszahlen stammen aus HEATH et al. (2000). reich einen geschätzten Anteil von
Offensichtliche Diskrepanzen zwischen mindestens 30% hat (z. B. Haselhuhn)
oberösterreichischen und österreichischen • Populations-Vorposten, an denen Öster-
Werten können aus der zeitlich bereits länger reich einen Populationsanteil von min-
zurückliegenden österreichischen Einstufung destens 30% hat und die zum nächsten
beruhen. über 400 km entfernt ist
• Naturschutzrelevante Vorkommen von
Gefährdung und Schutz Arten, die in Österreich ihren Areal-
Die europaweite Einstufung beruht auf rand haben
den aktuellen Anhängen der EU-Vogelschutz-
Die Kategorie Schutz bezieht sich auf die
richtlinie (Richtlinie des Rates 79/409/EWG
oberösterreichische Gesetzeslage, wonach ei-
vom 2. April 1979 über die Erhaltung wild-
ne Vogelart dem Naturschutz- oder Jagdgesetz
lebender Vogelarten) und die aktuellen Ge-
zugeordnet ist.
fährdungskategorien in HEATH et al. (2000).
Die Angaben zu den Roten Listen stam- Handlungsbedarf
men aus den neuesten Studien für Oberöster- Diese Einstufung ist schwer objektiv fest-
reich (BRADER & WEIßMAIR 2003) und Öster- zulegen. Es können mehrere Kriterien zutref-
reich (FRÜHAUF, in Druck). fen. Grundsätzlich gilt für diese Arten, dass
Die Kategorien Trend, Verantwortlichkeit der Wissensstand zu verbessern ist und regel-
und Handlungsbedarf beziehen sich auf die ge- mäßig durch Monitoring zu erfassen ist.
samtösterreichische Situation und sind eben- !! akuter Schutzbedarf gegeben
falls der neuen österreichischen Roten Liste ! Schutzbedarf gegeben
(FRÜHAUF, in Druck) entnommen.
• Arten der Kategorien AI und A2,
Beim Trend bezieht sich der erste Wert auf
• Arten der Kategorie A0, wenn noch ge-
die Veränderung in der Bestandsentwicklung eignete Lebensräume erhalten sind oder
und der zweite Wert auf die Veränderung in wiederhergestellt werden können,
der Arealenrwicklunt;:
• Österreich trägt Verantwortung für die
-2: starkabnehmend. -100 bis-50% betreffende Art,
-1: abnehmend -50 bis -20% • Arten der Kategorie A3 und A4, insbe-
sondere, wenn die Arte eine besondere
0: stabil,-20 bis +20%
Schlüsselrolle im Ökosystem innehat
+1: zunehmend,+20 bis +50%
+2: starkzunehmend, +50 bis +100% Verbreitungskarte
Die Verbreitungskarte wurde mit dem Da-
Verantwortlichkeit
tenbanksystem ZOBODAT am Biologiezen-
!! in besonderem Maß verantwortlich
trum des Oberösterreichischen Landesmu-
• Arten, deren Population in Österreich
seums von D.I. M. MALICKY erstellt. Sie zeigt
einen geschätzten Anteil von 10% an der zur Erleichterung der Orientierung im Hinter-
Weltpopulation hat (z. B. Ringdrossel). grund das vereinfachte Flusssystem und ein
! stark verantwortlich Höhenrelief. Zur geographischen Einordnung
• Arten, deren Population in Österreich wurde der 13. östliche Längengrad und der 48.
nördliche Breitengrad eingefügt. Die schei-
einen geschätzten, Anteil von 5% an der
benförmigen Symbole unterscheiden bis zu 4
europäischen Population hat (z. B. Al-
Nachweiskategorien:
penbraunelle)
• Arten aus Anhang I der EU-Vogel- O Brut möglich
schutzrichtlinie, deren Population in CP Brut wahrscheinlich
Österreich einen geschätzten Anteil • Brut nachgewiesen
von 2% der europäischen Population • bei ausgewählten Arten scheint zum
hat (z. B. Mittelspecht, Schwarzstorch, besseren Verständnis auch „zur Brut-
Steinadler) zeit festgestellt auf (siehe Kriterien
• Arten mit besonders großen kompakten zur Bewertung und Aufnahme von Da-
Einzelpopulationen ten im Kapitel Methode)
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Die Symbole kennzeichnen eine Raster- telgebirgslagen der Böhmischen Masse verfol-
größe von 3x5 Minutenfeldern, was einer Flä- gen. Zusammenstellung von G. AuBRECHT.
che von 34,2 km2 entspricht. Nur bei den Ar-
ten Schwarzstorch, Steinadler und Wanderfal- Fotos
ke wurde aus Naturschutzgründen auf eine Die Fotos wurden redaktionell von J. LlM-
derart detaillierte Darstellung verzichtet. BERGER und N. PÜHRINGER zusammengestellt.
Wenn möglich, wurden oberösterreichische
Rasterfrequenztabelle Aufnahmen bevorzugt. Den Fotos sind Orts-
Die oben genannten Symbole werden in ab- und Datumsangaben beigefügt, wodurch sie
soluten Zahlen und Prozentwerten dargestellt. Belegcharakter besitzen.
Zusätzlich wird die Rasterfrequenz aus allen
Nachweisen in 3x5 Minutenfeldern bezogen auf Textteil
die Gesamtrasterzahl (n=410) angegeben. Die Angaben zur Taxonomie und zur über
Oberösterreich hinausgehenden Verbreitung
Höhenverteilung wurden dem Handbuch der Vögel Mitteleuro-
Diese Balkengrafik ist zweigeteilt. Auf der pas (BAUER & GLUTZ VON BLOTZHEIM
rechten Seite ist mit weißen Balken die relati- 1966-1997), dem Atlas der Brutvögel Öster-
ve Verteilung der tatsächlichen Höhenstufen reichs (DVORAK et al. 1993) und dem Hand-
Oberösterreichs in 200 m Abstufungen darge- book of the Birds of the World (HOYO et al., ab
stellt. Die Datengrundlage entstammt der OK 1992) entnommen. Diese Quellen werden aus
1:50.000, wobei für jedes geografische Minu- Platzgründen nicht im Text zitiert. Alle Orts-
tenfeld der Anteil an Höhenstufen ermittelt und Datumsangaben beziehen sich, wenn nicht
gesondert zitiert, auf Ergebnisse der aktuellen
wurde. Auf der linken Seite ist die relative Hö-
Atlasstudie. Alle Beobachtungen liegen mit
henverteilung der jeweiligen Brutvogelart dar-
Angabe der Beobachterin/des Beobachters in
gestellt. Dazu wurden zuerst alle Datensätze mit
der Datenbank ZOBODAT digital gespeichert
Höhenangaben herangezogen und in einem
vor. Beobachterinnen werden im Regelfall nur
weiteren Schritt redundante Höhenangaben
dann namentlich genannt, wenn sich die Infor-
pro Minutenfeld ausgeschieden. Dadurch soll
mation nicht auf die Atlasstudie, die wir als
vermieden werden, dass wiederholte Angaben
Gemeinschaftswerk betrachten, bezieht. Litera-
aus häufig begangenen Gebieten zu einer Ver-
turangaben wurden nur dann auf der Textseite
zerrung führen. Die Werte sind in Prozentzah-
angeführt, wenn sie sich unmittelbar auf die
len angegeben, um eine Gegenüberstellung
abgehandelte Art beziehen und darin nicht
zwischen der tatsächlichen Verteilung der Hö-
mehr als drei Arten berücksichtigt sind. Sind in
henstufen in Oberösterreich und deren Nut-
den Zitaten Jahreszahlen mit Buchstaben aus-
zung durch die jeweilige Vogelart zu ermög-
gewiesen (z. B. 1996a,b), so beziehen sich diese
lichen. Zusammenstellung von G. AUBRECHT.
Angaben in erster Linie auf die Literaturzitate,
die auf der Textseite vorliegen, in zweiter Linie
Höhendiagramm
auf das allgemeine Literaturverzeichnis. Alle
Das Höhendiagramm zeigt mit den glei-
anderen im Text zitierten Quellen sind im all-
chen Symbolen wie auf der Verbreitungskarte
gemeinen Literaturverzeichnis zu finden. Aus
den Brutstatus in verschiedenen Höhen und
Aktualitätsgründen wurden auch nicht veröf-
entlang einer von Süden nach Norden ausge-
fentlichte Studien herangezogen, wenn die Au-
richteten Achse in Oberösterreich an. Dazu
toren der Redaktion bekannt waren. Auch die-
wurde das gesamte Höhenrelief (minimale und
se Quellen liegen als Zitate vor.
maximale Höhenwerte pro geografischem Mi-
nutenfeld) auf eine Ebene, die einer Nord-Süd Aus Platzgründen werden metrische An-
Achse entspricht, projiziert. Daraus ergibt sich gaben abgekürzt (m - Meter, km - Kilometer,
ein Blick auf das oberösterreichische Höhen- ha - Hektar, kmz - Quadratkilometer, auch bei
relief von Osten her betrachtet. Der linke Rand Seehöhen, wie z.B. 1400 m). Auch Rich-
entspricht der Südgrenze, der rechte der Nord- tungsangaben werden meist verkürzt ange-
grenze Oberösterreichs. Somit lässt sich ver- führt (z. B. NW - Nordwesten). Häufig schei-
einfacht die Höhenverteilung von den Alpen nen auch Abkürzungen wie Bp. für Brutpaare
und Voralpen über das Alpenvorland, das und juv. für juvenil auf, sowie max. für maxi-
Donautal, zum Mühlviertel und bis zu den Mit- mal und min. für minimal.
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Literatur
BAUER K.M. & U.N. GLUTZ VON BLOTZHEIM (Bd. 4-7 mit E.
BEZZEI) (1966-1999): Handbuch der Vögel Mittel-
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BRAOER M. S W. WEIBMAIR (2003): Rote Liste Vögel
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DVORAK M., RANNER A. & H.-M. BERG (1993): Atlas der
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FRÜHAUF J. (in Druck): Rote Liste der Brutvögel (Aves)
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und Wasserwirtschaft.
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distribution and abundance. — London. 1-903.
HEATH M., BORGGREVE C, PEET N. S W. HAGEMEUER
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HOYO J. del., ELLIOTT A. & J. SARGATAL (eds.) (ab 1992 in
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STASTNY K., BEJCEK V. & K. HUDEC (1996): Atlas hnizdni-
ho rozsireni ptaku v Ceske republice 1985-1989.
— Nakladatelstvi a vydavatelstvi H&H. 1-457.
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