Table Of ContentH.-R. Tinneberg, M. Kirschbaum, F. Oehmke
Gießener
Gynäkologische
Fortbildung 2003
Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH
Gießener
Gynäkologische
Fortbildung 2003
23. Fortbildungskurs für Ärzte
der Frauenheilkunde und Geburtshilfe
H.-R. Tinneberg, M. Kirschbaum, F. Oehmke
Mit 78 Abbildungen und 49 Tabellen
t
Springer
Professor Dr. H.-R. Tinneberg
Universitätsklinikum Gießen
Frauenklinik
Klinikstraße 28, 35392 Gießen
Professor Dr. Dr. Michael Kirschbaum
Caritas Klinik St. Theresia
Medizinische Klinik - Rastpfuhl
Rheinstraße 2, 66113 Saarbrücken
Dr. Frank Oehrnke
Universitätsklinikum Gießen
Frauenklinik
Klinikstraße 32, 35392 Gießen
ISSN 1433-8556
ISBN 978-3-540-04757-5 ISBN 978-3-662-07492-3 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-662-07492-3
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Urspriinglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 2003
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Gedruckt auf säurefreiem Papier 106/3160/Re - 5 4 3 2 1 0
Vorwort
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
es war eine Weile ungewiss, ob die renommierten und traditions reichen Gießener
Gynäkologischen Fortbildungstage weitergeführt würden. Die offizielle Amtszeit
von Prof. Künzel war bereits verlängert und die Wahl des Nachfolgers längst
erwartet. Als dann letztendlich im Juni/Juli 2002 die Berufungsverhandlungen
abgeschlossen waren und ich somit ab 01.08.2002 die Tätigkeit in der Nachfolge
von Prof. Künzel beginnen konnte, war die Vorbereitungszeit für die GGF sehr
knapp geworden. Nur durch das großartige Engagement der GGF-Arbeitsgruppe
um Frau Hedrich und Prof. Kirschbaum war es überhaupt möglich, den Kongress
doch noch zu organisieren. Ihnen beiden und den vielen Helfern gilt mein
ausserordentlicher Dank. Insbesondere, da Prof. Kirschbaum trotz eines Wechsels
als Chefarzt nach Saarbrücken bis zum Abschluss des Kongresses in gewohnter
Weise darauf achten wird, dass alles seinen rechten Gang nimmt. Und somit
darf ich Sie, verehrte Kolleginnen und Kollegen, sehr herzlich begrüßen mit der
Botschaft:
Wir werden die GGF in dem Sinne weiterführen wie bisher, nämlich als eine alle
zwei Jahre stattfindende Veranstaltung, die es sich zum Anliegen macht, praxis
relevante Themen aus unserem Fachgebiet mit Gießener Würze vorzutragen und
ausgiebig zu diskutieren.
Auch in diesem Jahr ist der Themenfacher weit geöffnet und wir beginnen am
heutigen Tag mit aktuellen Reflektionen zu Menopause, Andropause und Mecha
nismen des Alterns sowie Anmerkungen zum ambulanten Operieren. Am Don
nerstag vormittag stehen geburtshilfliche Themen auf der Tagesordnung und den
Nachmittag teilen sich drei Vorträge zu aktuellen Fragen medizinischen Manage
ments sowie der Endokrinologie. Am Freitag vormittag wird das große Thema
Brusterkrankungen erörtert und am Nachmittag tummeln sich die Reproduk
tionsmediziner. An jedem der drei Vortragstage werden Sie zur besten Postpran
dialzeit mit Expertenmeinungen zu den großen Themen der Vorträge aufgewir
belt. Dieser Teil der Tagung ist für die Referenten/Experten eine besondere
Herausforderung, da sie in kürzester Zeit und geringster Medienunterstützung
eine klare Meinung formulieren müssen (und Sie alle wissen, wie schwierig das
ist). Den Abschluss bilden am Sonnabend Seminare zu den unterschiedlichsten
Themen. Damit Sie in dem winterlich schmuddeligen Gießen abends nicht völlig
orientierungslos sind, haben wir zwei Themen für Sie vorgesehen: Gewisserma
ßen als Appetithäppchen das Thema "Liebe geht durch den Magen", zu dem einige
VI Vorwort
berühmte Männer, unter anderem ein Sternekoch, aus ihrem Fachbereich berich
ten und· mit Ihnen diskutieren werden. Am Freitag folgt eine Darbietung von
Herrn Hg, einem ehemaligen Pfleger der Frauenklinik, der uns sicherlich von sei
nen Erfahrungen im Klinikum berichten wird.
Im Namen aller Mitarbeiter der Gießener Frauenklinik wünsche ich Ihnen
einen angenehmen Kongress und hoffe, dass Sie mit vielen interessanten und
relevanten Erfahrungen in Berührung kommen werden.
Gießen, im Oktober 2003 Prof. Dr. med. Hans-Rudolf Tinneberg
Begrüßung
K.KNORPP
Sehr geehrter, lieber Herr Tinneberg,
verehrte Kolleginnen und Kollegen,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
als Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Gießen begrüße ich Sie sehr
herzlich in unserer Universitätsstadt und darf Ihnen zugleich auch die Grüße des
Dekans unserer Medizinischen Fakultät, Herrn Professor Schulz, überbringen.
Die derzeitige Rechtslage mit ihrer strikten Trennung von Medizinischer
Fakultät und Universitätsklinikum, dies ein wenig an Zustände des Spaltungs
Irre-Seins erinnernd, macht diese getrennte Begrüßung, die jedoch mit aller
Herzlichkeit erfolgt, erforderlich.
Ich bin sicher, dass ich in Ihrer aller Namen sprechen darf, wenn ich Ihnen,
Herr Professor Tinneberg, und wieder Ihrer ganzen Gruppe, den ärztlichen, den
pflegerischen, den administrativen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Ihrer Kli
nik im Namen der Kongressteilnehmerinnen und Kongressteilnehmern sehr
herzlich für die konzeptionelle und organisatorische Ausrichtung dieser Fortbil
dungstage danke, eine Veranstaltung, mit der eine gute und lange, wie auch erfolg
reiche Tradition weitergeführt, aber auch unverkennbar neu ausgerichtet wird.
Ich danke den Referentinnen und Referenten dieses Fortbildungskongresses,
die neueste Erkenntnisse in kompakter, didaktisch wohlaufbereiteter Form mit
bringen, und ich bin sicher, dass die beeindruckende Vielfalt der angesprochenen
Themen, dies alles sehr anspruchsvoll zwar, aber gerade deswegen interessant und
anregend, Ihnen, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an diesem Kongress,
jene Informationen und jene Kompetenz vermitteln, die Ihre Patientinnen - auch
deren Lebenspartner - im Beratungsgespräch und dann als begründete diagnos
tische und therapeutische Entscheidung von Ihnen erwarten.
Ihnen, den Kongressteilnehmerinnen und Kongressteilnehmern, gilt mein
besonderer Dank.
Gegenwärtig und zeitlich noch eine ganze Weile in die Zukunft reichend im
deutschen Gesundheitssystem auf der Seite der Patientenversorgung verantwort -
lieh tätig zu sein, erfordert ein besonderes Maß an Leidensfähigkeit, Altruismus
und eine an das nicht mehr Erfüllbare heranreichende Bereitschaft, festhalten zu
können am gewählten, ja schönen Beruf, und dies im Interesse der uns anver
trauten Patientinnen und Patienten, obwohl die gesundheitspolitischen Verant
wortlichen, aber auch die Vertreter der uns beherrschenden Funktionärskaste
und die Vertreter der überbordenden Gesundheitsbürokratie, wie sie in manchen
VIII Begrüßung
Bereichen der Krankenkassen entstanden sind, obwohl also alle die zusammen
nichts, aber auch gar nichts mehr auslassen, um das alltäglich sorgende Handeln
für unsere Patienten so schwierig und so hindernis reich wie nur möglich zu
machen.
Dass unsere jüngeren Kolleginnen und Kollegen voller Enttäuschung, ja Ver
zweiflung sich deswegen von dieser Art System abwenden, es verlassen und im
Ausland bessere Bedingungen suchen und finden, führt schon jetzt und voraus
sagbar verschärft in naher Zukunft zu erheblichen Versorgungsproblemen, und
noch gibt es keine angemessene Reaktion der Gesundheitspolitik darauf.
Dass Sie sich als Kongressteilnehmerinnen und Kongressteilnehmer - trotz
dieser Rahmenbedingungen - in vorbildlicher Wahrnehmung Ihrer Weiter- und
Fortbildungsverpflichtungen hier einfinden, um zu lernen, zu erfahren, das neu
este und richtigste Wissen für Ihre Patienten verfügbar zu haben, dies zeichnet Sie
aus und ist vorbildlich.
Durch nichts besser als gerade durch Ihre Anwesenheit, Ihr Mitwirken hier
machen Sie sichtbar, worauf es Ihnen und uns allen ankommt, zeigen Sie, was
richtig ist.
Diese Fortbildungsveranstaltung, der damit verbundene erhebliche von Ihnen
erbrachte persönliche Aufwand und die mit dieser Teilnahme zum Ausdruck
kommende Ernsthaftigkeit in der Wahrnehmung unserer Fortbildungsverpflich
tungen, all dies Positive steht in härtestem Kontrast zur trostlosen Konzeptions
losigkeit der gegenwärtigen Gesundheitspolitik.
Ob, was jetzt z. B. mit der Rürup-Kommission in Gang kommt, wirklich zu
etwas Besserem führt, ist zumindest gegenwärtig noch völlig offen.
Qualitätssicherung auch in der Politik, der Gesundheitspolitik vor allem, die
Forderung nach Staatskunst - und nicht einseitig nur nach "Ärztlicher Kunst" -
es ist angemessen, dies einzufordern und Mängel und Fehlentwicklungen mit den
von uns im medizinischen Handeln geforderten diagnostischen Genauigkeits
standards dann auch dort im Politikfeld zu benennen!
Man könnte an dieser Stelle Goethe zitieren:
"Der Irrtum wiederholt sich immerfort in der Tat, deswegen muss man das
Wahre unermüdlich in Worten wiederholen".
Meine sehr verehrten Damen und Herren, lassen Sie mich noch etwas hinzufü
gen, was Professor Tinneberg selbst in seinen Begrüßungsworten so nicht sagen
konnte und wollte.
Wir, unser Klinikum, unsere Fakultät, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Frauenklinik, vor allem auch die Frauen sind dankbar und froh, dass es uns
gelungen ist, Professor Tinneberg für Gießen zu gewinnen.
Und dies, obwohl die finanziellen Rahmenbedingungen, denn die hessische
Hochschulmedizin hat eine schwierige Zeit der - fast hätte ich gesagt: brutalst
möglicher - Einsparungen hinter sich, obwohl wir nicht auf Rosen gebettet sind.
Professor Tinnebergs Bedingung für sein Herkommen waren also nicht Rosen,
sondern unsere Bereitschaft, mit ihm zusammen eine konzeptionelle, organisato
rische und bauliche Großbaustelle in der Frauenklinik einzurichten.
Dies bedeutet eine Modernisierung des Kreissaalbereichs, dies bedeutet die
rasche Eröffnung einer neonatologischen Einrichtung in der Frauenklinik, also
jetzt unser MuttercKind-Zentrum, dies bedeutet die Umrüstung des Operations-
Begrüßung IX
bereichs auch als ein mikro chirurgisches Kompetenz- und Trainingszentrum,
dies bedeutet die Einrichtung eines Brust-Zentrums und, an diesem letzten Bei
spiel kann man dies besonders gut erläutern, dass alles zusammenwirken muss,
Änderung der Organisation, Vornehmen wichtiger Investitionen, in diesem Fall
eines Mammotoms, aber dies auch verknüpft mit der Hinzufügung personeller
Kompetenz, dies in der Person von Professor Inthraphuvasak.
Erst, wenn dies alles zusammengeführt ist, und dies findet z. Z. statt, kann jene
besondere Versorgungsqualität entstehen, um die es uns geht.
Hinzu wird kommen ein interdisziplinäres onkologisches Kompetenzzentrum
am Standort Frauenklinik, dies nur als wichtige Stichworte genannt zu Entwick
lungen, die schon in Bewegung gekommen sind.
Weiteres wird hinzutreten, so die Öffnung der Klinik für niedergelassene
Hebammen, in Diskussion und Vorüberlegung auch die Öffnung der Klinik für an
anderer Stelle tätige Frauenärzte und Geburtshelfer, dies wiederum nur genannt
als weitere Elemente auf einem Weg in eine interessante, spannende und wie ich
meine erfolgreiche Zukunft.
Wenn ich Professor Tinneberg etwa in einem zutreffenden Bild beschreiben
wollte, dann ähnelt er ein wenig jenem Prinzen, der im Märchen vom Dornrös
chen das Gestrüpp und die Dornhecken von Bedenken, von Vorbehalten, von
Ängstlichkeiten vor Veränderungen und vor Neuem überwinden konnte.
Aber an dieser Stelle verwandelt sich das Bild, denn Professor Tinneberg hat
nicht wie im Märchen, diese Hindernisse mit dem Schwert durchhauen, nein Pro
fessor Tinneberg ist ein moderner Prinz ohne Schwert, er macht es mit Ideen, mit
Vorschlägen, mit Beratungen und ansteckender Begeisterung - ungleich wirksa
mer als ein Schwert.
Und so finden Sie die Gießener Universitätsfrauenklinik z. Z. in einer Auf
bruchstimmung, die der Bedeutung dieser Veränderungsaufgabe entspricht. Dass
wir von Seiten des Klinikumsvorstands gerade dort viel mehr Unterstützung
geben möchten, als es die Umstände z. Z. zulassen, sei erwähnt, aber bis ein Stück
jenseits der Grenzen des Möglichen werden wir auf jeden Fall mitgehen.
Ich bin sicher, dass etwas von diesem neuen Geist, von dieser Begeisterung für
Sie auch im diesjährigen Kongress spürbar werden wird, und allen Widrigkeiten
zum Trotz teile ich Professor Tinnebergs Zuversicht, dass wir dies schaffen kön
nen. Eine Zuversicht, die Sie als Kongressteilnehmende gleichfalls tragen, weil Sie
hier sind.
Denn wer, wenn nicht wir, sollte das Richtige und das Notwendige tun.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen erfolgreichen Kongressverlauf in
Gießen und den gesundheitspolitischen Verantwortungsträgern Weisheit und
Entschlusskraft für die anstehenden Entscheidungen im gesundheitspolitischen
Bereich.
Inhaltsverzeichnis
Menopause - Andropause . .
Die große Hormonblamage
A.O.MücK .......... . 3
Enzympolymorphismen als Indikation einer hormone
replacement therapy (HRT)
G.ROTH ••••••••••••••••••••••••••• 16
Sexualität mit 6o?
A. JUNG, W.-B. SCHILL 20
Klimakterium nach gynäkologischem Eingriff?
H.-H. RIEDEL ••••••••••••••• 25
Molekulare Grundlagen der Alterung
R. PARWARESCH • • • • • • • • • • • • • • 35
Die funktionelle Entwicklung des menschlichen Gehirns
und seine altersabhängigen Leistungen
H.-R. DUNCKER ••••••••••••••••••••••• 38
Expertenmeinungen Endokrinologie . 59
Steroide fördern Brustkrebs
K. MÜNSTEDT, R. VON GEORGI • 61
Erhöhen orale Antidiabetika die Schwangerschaftsrate?
K.RuDOLF ••••••••••••••••••••••••• 64
Hormone beim Jetlag: Die Beurteilung von Melatonin
A.O. MÜCK, C. BARTSCH • • • • • • • • • • • • • • • • • • 67
Androgene für die Steigerung der weiblichen Libido?
H. GIPS .••••••••••••••••••••••••• 74
Description:Der vorliegende Band der 23. Gießener Gynäkologischen Fortbildung 2003 enthält die dort gehaltenen Vorträge, die auch diesmal wieder den aktuellen Kenntnisstand in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe widerspiegeln. Die Beiträge wurden von namhaften Vertretern der einzelnen Fachgebiete verfasst