Table Of ContentFrauenklöster
im Spätmittelalter
Die Kirchen der Klarissen und
Dominikanerinnen
im 13. und 14. Jahrhundert
Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte 34
Carola Jäggi
Frauenklöster
im Spätmittelalter
Die Kirchen der Klarissen und Dominikanerinnen
im 13. und 14. Jahrhundert
Michael Imhof Verlag
Gedruckt mit Unterstützung des Förderungs- und Beihilfefonds Wissenschaft der VG WORT
Carola Jäggi: Frauenklöster im Spätmittelalter
Die Kirchen der Klarissen und Dominikanerinnen im 13. und 14. Jahrhundert
Michael Imhof Verlag, Petersberg 2006
© 2006
Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG
Stettiner Straße 25
D-36100 Petersberg
Tel. 0661/9628286; Fax 0661/63686
www.imhof-verlag.de
Reproduktion und Gestaltung
Michael Imhof Verlag
Druck
Meiling Druck, Haldensleben
Printed in EU
ISBN 3-86568-009-7
I
NHALT
Vorwort 7
I. Einführung ins Thema 9
1. Ausgangslage und Fragestellungen 9
2. Neuere Forschungsansätze: Gender, Topografie und Spiritualität 11
3. Zu Methode und Aufbau der vorliegenden Arbeit 12
II. Prämissen 15
1. Die Bauten der Zisterzienserinnen 15
1.1. Bautypologisches oder: Gab es dietypische Zisterzienserinnenkirche? 15
1.2. Liturgische Einbauten 15
2. Architektur und Liturgie bei den männlichen Bettelorden 17
2.1. Typenvielfalt versus Idealplan 17
2.2. Chorusund Lettner: Elemente der Raumtrennung zwischen Mönchen und Laien 18
III. Die Kirchen der Klarissen und Dominikanerinnen 23
1. Materialbasis 23
2. Überlieferungssituation 24
3. Grundriss- und Bautypen: Versuch einer Chronologie 24
3.1. Übernommene Anlagen 24
3.2. Die Anfänge der Klarissen- und Dominikanerinnenarchitektur: Neubauten aus der Zeit
bis 1250 32
3.3. Neubauten aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts: Zur Herausbildung regionaler Gruppen 45
• Die deutschen Ordensprovinzen: Oberrhein, Schweiz und Deutschland 45
• Österreich 102
• Ungarn, Tschechien und Polen 109
• Italien 115
3.4. Die Bauten der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts: Gründungen von Fürstinnen und Fürsten 119
• Die deutschen Ordensprovinzen 119
• Die östlichen Ordensprovinzen 139
• Italien 154
3.5. Zusammenfassende Überlegungen zu den Bautypen weiblicher Bettelordenskirchen,
zu „Einflüssen“ und Abhängigkeiten 160
5
INHALT
IV. Die Kirche in der Kirche: Der Nonnenchor 185
1. Liturgische und ordensrechtliche Voraussetzungen: Die Vorgaben der Constitutiones
zur räumlichen Separierung der Schwestern in der Kirche 185
2. Wie öffentlich waren Klarissen- und Dominikanerinnenkirchen? 189
3. Zur Lage des Nonnenchors 191
3.1. Forschungslage 191
3.2. Quellenproblematik 192
3.3. „Dem Himmel zugewandt“: Der Nonnenchor auf der Empore 193
3.4. „Jenseits der Kirche“: Der ebenerdige Nonnenchor im Osten der ecclesia exterior 207
3.5. Sonderfälle 216
4. Nonnenchor vs. Oratorium, oder: Seit wann gibt es Klosterkirchen mit zwei
„Nonnenchören“? 218
5. Spezialfall Doppelkloster? 220
6. Zusammenfassung 221
V. Sehen – hören – wissen: Strategien der Kompensation 247
1. Der Altar im Nonnenchor 247
2. „... die es tun sol, es sy die priolin oder ain annder frow“: Frauen und Liturgie 252
3. Die künstlerische Ausstattung des Nonnenchors – ein Medium der Imagination? 255
3.1. Wandmalereien 258
3.2. Figürliche Glasfenster 273
3.3. Altarretabel 279
3.4. Skulpturen 292
3.5. Textilien und „Preziosen“ 299
4. Andere Kunstorte im Kloster 302
5. Mess-Substitut, Meditationsmedium oder „Gesprächspartner“? Zusammenfassende
Überlegungen zur Funktion von Bildwerken in den Frauenklöstern der Bettelorden
und die Frage nach dem „spezifisch Weiblichen“ 309
6. Kunst für Frauen – Kunst von Frauen: Ein Ausblick 310
VI. Abkürzungsverzeichnis 334
VII. Bibliografie 336
VIII. Register 379
IX. Abbildungsnachweise 391
6
„Auch wenn der Baumeister oder Maurer selbst weder die Steine noch die Mate-
rialien herstellt, aus denen er das Schloss oder Haus erbaut (...), so hat er doch
die Materialien zusammengetragen, ihnen ihren je eigenen Platz zugewiesen,
gemäß der Absicht, die er zu verwirklichen sucht. Genau so bin ich mit den Stof-
fen verfahren, aus denen sich meine Abhandlung zusammensetzt; mir genügt es
völlig, wenn ich sie so zu verwenden weiß, dass sie der Idee, die ich entwickeln
will, dienen und diese verstärken...“.1
V
ORWORT
Eine wissenschaftliche Abschlussarbeit wie die vorlie- zurück, möchte es aber auch nicht versäumen, die Uni-
gende, die im Februar 2003 unter dem Titel „... ne viri a versitätsbibliothek Basel für die stets bereitwillige Erfül-
sororibus vel sorores a viris videantur. Studien zur Lage und lung von Sonderwünschen in meinen Dank miteinzube-
Ausstattung des Nonnenchors in den frühen Klarissen- ziehen. Zu Dank verpflichtet bin ich ferner den Leiterin-
und Dominikanerinnenkirchen“ von der Fakultät I der nen und Leitern sowie den Angestellten des Staatsarchivs
TU Berlin als Habilitationsschrift angenommen wurde, Worms, der Bibliothèque municipale in Colmar sowie
ist – wie vieles im Leben – stets ein Kompromiss: ein der Handschriftenabteilungen der Badischen Landesbi-
Kompromiss zwischen eigenem Anspruch und eigener bliothek in Karlsruhe und der Stadtbibliothek Nürnberg.
Leistungsfähigkeit, zwischen Ideal und Realität. So auch Den Schwestern von Altenhohenau, Hl. Grab in Bam-
in diesem Fall. Am Anfang stand der dezidierte Wunsch, berg, Lichtental bei Baden-Baden, S. Caterina in Locarno,
ein „amerikanisches“ Buch zu schreiben, das frei von S. Chiara in Nola, S. Cecilia in Rom, Vallegloria in Spel-
jedem positivistischen Ballast einige ausgesuchte lo, St. Maria Magdalena in Speyer und Maria Zuflucht in
Gesichtspunkte zum Thema Frauenklöster aufgreift und Weesen danke ich dafür, dass sie mir Zutritt zu ihren Klos-
zu einem runden Bild zusammenfasst. Herausgekom- terkirchen und -schätzen verschafften, aber auch Ein-
men ist nun aber ein sehr „deutsches“ Buch – mit einer blick in das Leben heutiger Religiosen gewährten. In Prag
starken Gewichtung des Materialaspekts. Dies erklärt war es mir durch die Vermittlung von Olga Pujmanova
sich daraus, dass bereits in einem frühen Stadium der gar möglich, im Gästetrakt des ehemaligen Agnesklosters
Arbeit deutlich wurde, dass die Vorarbeiten zu punktu- zu nächtigen, dessen Gebäulichkeiten heute Ausstel-
ell sind, um zu einer auch nur im weitesten Sinne reprä- lungsräume der Nationalgalerie beherbergen.
sentativen Aussage zu gelangen. Ein besonderer Dank geht an die VG Wort, deren
Wenn sich der Anspruch auf Repräsentativität hier großzügige finanzielle Unterstützung die Drucklegung
tatsächlich als gerechtfertigt herausstellen sollte, so ver- in der vorliegenden Form erst ermöglicht hat. Dass das
danke ich dies zahlreichen Institutionen und Einzelper- Buch auch optisch ansprechend wird, war mir ein Her-
sonen. Mein erster und größter Dank geht an den zensanliegen; in Michael Imhof vom gleichnamigen
Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wis- Verlag in Fulda habe ich diesbezüglich einen Gleichge-
senschaftlichen Forschung, der das Vorhaben mit einem sinnten gefunden, wofür ich äußerst dankbar bin.
dreijährigen Habilitationsstipendium großzügig unter- Unter all den Einzelpersonen, denen im Zusammen-
stützt hat. Dadurch war es mir möglich, von Dezember hang mit der vorliegenden Arbeit Dank gebührt, kön-
1997 bis September 2000 in Italien, Deutschland und nen hier nur einige wenige namentlich genannt wer-
der Schweiz die betreffenden Monumente zu besuchen den: Margarethe Billerbeck, Beat Brenk, Julian Gardner,
und die einschlägigen Bibliotheken zu konsultieren; mit Peter Kurmann und Claudia Opitz, deren Gutachten die
Wehmut denke ich an die reichen Bestände der Hertzia- Verantwortlichen des Nationalfonds dazu bewegten, die
na und der Vaticana in Rom sowie des Zentralinstituts Arbeit finanziell zu fördern; Robert Suckale, der mir in
für Kunstgeschichte, der Bayerischen Staatsbibliothek Berlin eine neue universitäre Heimat schenkte und als
und der Klosterbibliothek von St. Bonifaz in München Hauptreferent im Habilitationsverfahren fungierte;
7
VORWORT
Klaus Krüger, der so freundlich war, das Korreferat zu kischen Frauenklöstern begleitet. Weitere Grabungs-
übernehmen; Joan Holladay, die mir 1998 in Kalamazoo begehungen ermöglichten mir Albin Hasenfratz in Para-
ermöglichte, meine Ideen zum Thema Frauenklöster dies und Christoph Philipp Matt in Klingental/ Basel;
erstmals einem breiteren Publikum vorzustellen; Jeffrey auch ihnen sei dafür mein herzlichster Dank ausgespro-
Hamburger und Peter Schmidt, die für meine Nonnen- chen. Der Ehrenplatz unter den „Helfern“ gebührt
probleme stets ein offenes Ohr und einen weisen Rat jedoch Hans-Rudolf Meier: Ohne seine stete Ermunte-
hatten. Danken möchte ich ferner Ingrid Gardill, Clau- rung und Unterstützung wäre die Arbeit nicht in der
dia Mohn und Friederieke Warnatsch-Gleich: Ausge- vorliegenden Form zu realisieren gewesen. Ein besonde-
hend von dem gemeinsamen Interesse an Frauen- rer Dank geht außerdem an meine Mutter; sie hat wie
klöstern ergab sich mit ihnen ein informeller, freund- immer das Manuskript einer strengen Korrektur unter-
schaftlicher Diskussionszirkel nicht nur für Fachfragen. zogen, konnte aber aus gesundheitlichen Gründen die
Dasselbe gilt für Tanja Michalsky und Daniela Mondini. Drucklegung nicht mehr aktiv begleiten. Ihr ist diese
Andrea Vokner war so freundlich, mir große Passagen Arbeit gewidmet.
tschechischer Literatur zu übersetzen. Bei der Beschaf-
fung von Bildmaterial waren mir Francesca dell’Acqua, Nürnberg, März 2005
Axel Attula, Albin Hasenfratz, Cristina Ruggero und
Andreas Thiel behilflich, während Gunther Wölfle die
Anmerkungen
Umzeichnung zahlreicher Grundrisse übernommen hat.
Herta Bertalan, Duˇsan Buran, Istvan Feld und Katalin 1 Christine de Pizan: Le Livre des fais et bonnes meurs du sage
roi Charles V, hier zitiert nach: Christine de Pizan: Das Buch
Irás-Melis wiederum haben mir mit großer Hilfsbereit-
von der Stadt der Frauen. Aus dem Mittelfranzösischen über-
schaft Einblick in ihre Grabungen gewährt und mich
tragen, mit einem Kommentar und einer Einleitung versehen
auf meiner Spurensuche zu den ungarischen und slowa- von Margarete Zimmermann, München 41995, 22.
8