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Das Lexikon
in 20 Bänden
Deutsches
Wörterbuch
Rast-Z
Zeitverlag
Gerd Bucerius GmbH & Co. KG
Herausgeber
Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG
Pressehaus
Speersort 1
20095 Hamburg
Redaktionsleitung Wörterbuch Dr. Matthias Wermke
Layout Sigrid Hecker
Einband* und Umschlaggestaltung Mike Kandelhardt, Hans Helfersdorfer
Herstellung Monika Schoch, Stefan Pauli
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© Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG, Hamburg 2005
Bibliographisches Institut, Mannheim 2005
Satz A-Z Satztechnik GmbH, Mannheim (PageOne, alfa Media Partner GmbH)
Druck und Bindung GGP Media GmbH, Pößneck
Printed in Germany
ISBN Gesamtwerk: 3-411-17560-5
ISBN Band 19: 3-411-17579-6
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Rätedemokratie
T
Rast, die; -, -en [mhd. rast(e), ahd. rasta = Ruhe; Rast; Schaben mit einer Klinge; b) Stelle, an der etw. Geschriebenes
Wegstrecke, Zeitraum, verw. mit T Ruhe]: 1. Pause, in der durch eine Rasur (2 a) getilgt wurde.
jmd. rastet (1): eine kurze, ausgedehnte R.; die Wanderer rät: f raten.
machten [eine Stunde] R.; sich keine Minute R. gönnen; Rat, der; -[e]s, Räte [mhd., ahd. rät, zu t raten; urspr. =
* ohne R. und Ruh (geh.; ohne sich Ruhe, Erholung zu gön- (Besorgung der) Mittel, die zum Lebensunterhalt notwen-
nen)', weder R. noch Ruh (geh.; keine [innere]Ruhe): weder dig sind; vgl. Hausrat; verw. mit t raten]: 1. (o. PI.) Empfeh-
R. noch Ruh haben, finden. 2. (Technik) Raste. 3. (Hüt- lung an jmdn. (die man aufgrund eigener Erfahrungen,
tenw.) kegelstumpff Örmiger Mittelteil des Hochofens. i Kenntnisse o.Ä. geben kann); Ratschlag: jmdm. einen guten,
Raslte, die; -, -n [zu t (ein)rasten] (Technik): Sicherungbes. I wohl gemeinten R. geben; ich gab ihm den R. nachzuge-
an Hebeln; Vorrichtung, in die etw. einrasten kann. i ben; jmds. R. einholen; einen R. befolgen, in den Wind
Rasltel, das; -s, - [ital. rastello < lat. rastellus = kleine schlagen, missachten; sich bei jmdm. R. holen (sich von
Hacke, Vkl. von: raster, 11Raster] (österr.): (als Untersetzer jmdm. beraten lassen); [bei jmdm.] R. suchen (sich anjmdn.
o. Ä. dienendes) Geflecht, Gitter aus Draht. wenden, um sich von ihm beraten zu lassen); sich R.
raslten <sw. V.) [mhd. rasten, ahd. rastön, zu T Rast]: 1. bes. | suchend an jmdn. wenden; R. suchende Eltern; jmds. R.
eine Reise, Wanderung o. Ä. unterbrechen, um auszuruhen | folgen; des -es bedürfen (geh.; Hilfe in Form von Ratschlä-
(hat): eine Weile, eine Stunde r. ;Spr wer rastet, der rostet | gen benötigen); auf jmds. R. hören; gegen jmds. R. handeln;
(wer sich in bestimmten Tätigkeiten nicht regelmäßig übt, l jmdn. um R. fragen, bitten; R da ist guter R. teuer (das ist
verliert die Fähigkeit dazu). 2. (selten) einrasten (ist). ! eine sehr schwierige Situation); * (geh.:) R. halten/(veral-
1Ras|ter, der; -s, - [mlat. raster = Harke < lat. raster (auch: I tet:) -s pflegen (beratschlagen, [sich] beraten); mit sich R.
rastrum) = Hacke, nach dem gitter- od. rechenartigen ! halten; mit sich zu -e gehen (über ein bestimmtes Problem
Linienwerk]: 1. (Druckw.) a) Glasplatte od. Folie mit einem ! gründlich nachdenken); mit R. und Tat (mit Ratschlägen u.
[eingeätzten] engen Netz aus Linien zur Zerlegung der Flä- ! Hilfeleistungen): jmdm. mit R. und Tat zur Seite stehen; zu
che eines Bildes in einzelne Punkte; b) Gesamtheit der Linien ! -e sitzen (veraltend; zusammensitzen u. beratschlagen);
eines 'Rasters (la); c)Rasterung(2): ein feiner, grober R. ■ jmdn. zu -e ziehen (jmdn. um Rat fragen, konsultieren):
2. (Fachspr.) gitterartige Blende vor einer Lichtquelle, durch i einen Fachmann zu -e ziehen; etw. zu -e ziehen ([ein Buch
die das Licht gestreut u. das Blenden dadurch herabgesetzt I o. Ä.] zu Hilfe nehmen, um eine bestimmte Information zu
wird. 3. (Archit.) System aus rechtwinklig sich schneidenden I erhalten): ein Lexikon zu -e ziehen. 2. (o. PI.) Ausweg aus
Linien als Grund- od. Aufriss eines Skelettbaus (2). einer schwierigen Situation, Lösung[smöglichkeit]für ein
2Ras|ter, das; -s, -: 1. (Fernsehtechnik) Gesamtheit der schwieriges Problem: da bleibt nur ein R.: Wir müssen das
Punkte, aus denen sich ein Fernsehbild zusammensetzt. Haus verkaufen; * R. schaffen (in einer schwierigen Situa-
2. (Fernsehtechnik) aus Linien u. Streifen verschiedener Hel- tion einen Ausweg finden); [sich (Dativ)] [keinen] R. wis-
ligkeitsgrade bestehendes Testbild. 3. aus einer begrenzten sen (in einer schwierigen Situation [k]einen Ausweg wissen):
Anzahl von vorgegebenen [Denk]kategorien bestehendes ich wusste [mir] keinen R. mehr. 3. (PL selten) a) beraten-
[Denk]system, in das bestimmte Erscheinungen eingeordnet I des [u. beschlussfassendes] Gremium: ein technischer,
werden: aus einem R. herausfallen; etw. in ein R. einord- ! pädagogischer R.; b) (Politik) Gremium mit administrativen
nen. | od. legislativen Aufgaben (auf kommunaler Ebene): der R.
Ras|ter|ät|zung, die: Verfahren zur Herstellung von Druck- : der Stadt; jmdn. in den R. wählen; im R. sitzen (Mitglied
formen für den Hochdruck, bei dem ein gerastertes Bild in ! des Rates sein); c) (meist PI.) (kommunist.) revolutionäres
eine Platte geätzt wird. staatliches Organ der Machtausübung zur Erlangung od.
Ras|ter|fahn|dung, die [zu t ’Raster (2)] (Kriminologie): Ausübung der Diktatur des Proletariats. 4. Mitglied eines
mithilfe von Computern durchgeführte Überprüfung eines i Rates (3): jmdn. zum R. wählen, berufen. 5. a) <o. PI.) Titel
großen Personenkreises auf bestimmte Daten u. Merkmale ' verschiedener Beamter, auch Ehrentitel (meist in Verbin-
hin, die als charakteristisch für einen umgrenzten Bereich ! dung mit einem Adj.): Geistlicher R.: Akademischer R.;
verdächtiger Personen gelten. i Geheimer R. (Geheimrat a); b) Träger des Titels Rat (5 a):
rasltern <sw. V.; hat): (ein Bild) [durch ein enges Netz von i die Räte versammelten sich.
sich kreuzenden Linien] in viele einzelne Punkte zerlegen: I Rät, Rhät, das; -s [nach den Rätischen Alpen] (Geol.):
das Bild wird in der Fernsehkamera gerastert; ein fein, i jüngste Stufe der oberen Trias. R
grob gerastertes Bild. j Ra|taItouille [rata’tuj], die; -, -s u. das; -s, -s [frz. rata-
Raslterlpunkt, der: einzelner Punkt eines gerasterten Bil- touille, verstärkende Bildung zu: touiller = (um)rühren <
des. I lat. tudiculare = (zer)stampfen] (Kochk.): Gemüse aus
Rasltelrung, die; -, -en: 1. (o. PI.) das Rastern. 2. Aufbau | Tomaten, Auberginen, Paprika u. a.
(eines Bildes) aus vielen einzelnen Punkten; gerasterte Struk- i Ra|te, die; -, -n [ital. rata < mlat. rata (pars) = berech-
tur: bei genauem Hinsehen erkennt man die [feine] R. des neter Anteil), zu lat. ratum, 2. Part, von: reri = schätzen,
Bildes. berechnen]: 1. von zwei Geschäftspartnern (bes. einem Käu-
Rastlhaus, das: an einer Straße, bes. an einer Autobahn fer u. einem Verkäufer) vereinbarter Geldbetrag, durch des-
gelegene Gaststätte. * sen in regelmäßigen Zeitabständen erfolgende Zahlung eine
rastlios (Adj.): a) von keiner [Ruhejpausfunterbrochen; [größere] Schuld schrittweise getilgt wird: die erste, letzte
ununterbrochen: in -er Arbeit; b) ununterbrochen tätig, sich R.; die nächste R. ist am 1. Juli fällig; etw. auf-n kaufen;
keine Ruhe gönnend: ein -er Mensch; r. arbeiten; c) unruhig, etw. in sechs monatlichen -n zu 100 Euro bezahlen, in -n
unstet: ein -es Leben; sie irrte r. durch die Großstadt. abzahlen; mit drei -n im Rückstand sein. 2. meist durch in
Rastllolsiglkeit, die; -: das Rastlossein. Prozent ausgedrücktes Verhältnis zwischen zwei [statisti-
Rastlplatz, der: a) Platz zum Rasten (1): wir suchten uns schen] Größen, das die Häufigkeit eines bestimmten Gesche-
einen schattigen R.; b) an einer Fernstraße, bes. Autobahn hens, das Tempo einer bestimmten Entwicklung angibt: die
gelegener Parkplatz (mit Einrichtungen zum Rasten). sinkende R. der Produktivität. 3. (Fachspr.) (tariflichfest-
Rastlstätlte, die: Autobahnraststätte. gesetzter od.für den Einzelfall ausgehandelter) Preis für den
Ralsyr, die; -, -en [lat. rasura, zu: rädere, T rasieren]: 1. das Transport von Gütern, bes. per Schiff.
Rasieren: die Haut nach der R. eincremen; die Klinge Rä|te|de|mo|kra|tie, die: Form der direkten Demokratie,
reicht für mindestens zehn [gründliche] -en. 2. a) das Ent- bei der alle Macht ohne Gewaltenteilung von Räten (3 c),
fernen von etw. Geschriebenem o. Ä. durch Radieren od. j Gremien ausgeübt wird, die aus gewählten, der Wählerschaft
! direkt verantwortlichen Vertretern bestehen.
1855
raten
ralten <st. V.; hat) [mhd. raten, ahd. rätan, urspr. = (sich 2. Part, von: ratiner, t ratinieren] (Textilind.): ratiniertes
etw.) zurechtlegen, (aus)sinnen; Vorsorge treffen; verw.
mit T Rede]: 1. a) jmdm. einen Rat, Ratschläge geben: jmdm. . Ratting ['reɪtɪŋ], das; -s, -s [engl. rating, zu: to rate =
gut, richtig, schlecht r.; lass dir von einem erfahrenen ! (ein)schätzen] (Psych., Soziol.): Verfahren zur Beurteilung
Freund r.!; sie lässt sich nicht, von niemandem r. ;Spr wem I von Personen od. Situationen mithilfe von Ratingskalen.
nicht zu r. ist (wer auf keinen Rat hört), dem ist [auch] nicht 1 RattingIskalla, die (Psych., Soziol.): in regelmäßige Inter-
zu helfen; * sich (Dativ) nicht zu r. wissen (ratlos sein): ! valle aufgeteilte Strecke, die den Ausprägungsgrad (z. B.
b) jmdm. einen Rat geben, etw. Bestimmtes zu tun, jmdm. I stark-mittel-gering) eines Merkmals (z. B. Ängstlichkeit)
etw. anraten: was rätst du mir?; wozu rätst du mir?; sie riet i zeigt.
[ihm] zur Vorsicht, zum Einlenken; ich rate dir dringend, I raltilnielren <sw. V; hat) [frz. ratiner, zu: ratine = Ratine,
zum Arzt zu gehen; ich rate dir, sofort damit aufzuhören! I zu mfrz. rater = abschaben, zu lat. rädere, T rasieren] (Tex-
(drohend: hör gefälligst sofort damit auf'.'); lass dir das gera- j tilind.): gewalktem u. aufgerautem Wollstoff auf einer spe-
ten sein! (drohend: richte dich gefälligst danach!')-, das I zielten Maschine eine [noppenartige] Musterung geben.
möchte ich dir geraten haben (sonst würdest du es mit mir i Raltio, die; - [lat. ratio = Vernunft; (Be)rechnung;
zu tun bekommen). 2. a) die richtige Antwort auf eine Frage ; Rechenschaft; vgl. Rede] (bildungsspr.): Vernunft; schluss-
zu finden versuchen, indem man aus den denkbaren Ant- | folgernder, logischer Verstand: er lässt sich von der R. lei-
■ Worten die wahrscheinlichste auswählt: richtig, falsch r.; ich ten.
| weiß es nicht, ich kann nur r.; R dreimal darfst du r. (ugs. Ra|tiIon, die; -, -en [frz. ration < mlat. ratio = berechneter
I iron.; es liegt auf der Hand, wer od. was gemeint ist); b) erra- Anteil (an Mundvorrat) < lat. ratio, t Ratio]: [täglich]zuge-
| ten: er hat mein Alter richtig geraten; das rätst du nie teilte Menge an Lebensmitteln o. Ä. (bes.für Soldaten): eine
I (ugs.; das ist so abwegig, dass du sicher nicht darauf kärgliche, große, doppelte R.; eine R. Brot, Schnaps; die
i kommst)-, rat mal, wen ich getroffen habe (ugs.; du wirst -en kürzen, erhöhen; jmdn. auf halbe R. setzen (ugs.; jmds.
j staunen, wenn du hörst, wen ich getroffen habe); ein Rätsel r. übliche Ration, bes. Essen, erheblich kürzen); * eiserne R.
| (lösen): c) (landsch.) ratend (2 a) aufjmdn., etw. kommen: (Soldatenspr.; Proviant, der nur in einem bestimmten Not-
i aufjmdn. r. fall angegriffen werden darf.
: Raltenlkauf, der: Kauf mit Ratenzahlung (a). raltilolnal (Adj.) [lat. rationalis, zu: ratio, T Ratio] (bil-
ra|ten|wei|se, <Adv.): in Raten: etw. r. bezahlen; (mit Ver- dungsspr.): a) von der Ratio bestimmt: eine -e Auffassung,
II baisubstantiven auch attr.:) eine r. Zahlung. Betrachtung, Einstellung; das -e Denken; der Mensch als
i Ra)ten|zah|lung, die: a) Zahlung in Raten: R. vereinbaren; -es Wesen; etw. r. erklären, begründen; -e Zahlen (Math.;
1 b) Zahlung einer [fälligen] Rate (1): mit der dritten R. im Zahlen, die sich durch Brüche ganzer Zahlen ausdrücken
Rückstand sein. lassen); b) vernünftig (1 b), [überlegt u.] sinnvoll: der Ver-
' Raiter, der; -s, -: jmd., der etw. rät (2). band, Betrieb war r. organisiert.
; Rätter, der; -s, -: Ew. zu t Rätien. raItiIoInaIliIsieIren (sw. V; hat) [nach frz. rationaliser =
Rä Itelre Ipulblik, die: vgl. Rätedemokratie: die Münchener vernünftig denken, zu: rationnel, t rationell]: 1. a) vernünf-
. R. von 1919. tig, zweckmäßig gestalten: straffen: Forschungsmethoden,
Ra|teIrin, die; -, -nen: w. Form zu t Rater. die Haushaltsarbeit r.; b) (im Bereich der Wirtschaft u. Ver-
■ Rältelrin, die; -, -nen: w. Form zu t Räter. waltung) Arbeitsabläufe zur Steigerung der Leistung u. Sen-
i Ra Ite Ispiel, das: Spiel, bei dem etw. geraten (2 a, b) werden kung des Aufwands durch Technisierung, Automatisierung,
I muss: bei einem R. mitmachen. Arbeitsteilung u. a. wirtschaftlicher gestalten: der Betrieb
j Ratlgelber, der: l.jmd., derjmdm. einen Rat(l) erteilt, musste r. 2. (Tiefenpsych.) emotionales Verhalten o.Ä.
i jmdn. berät: du scheinst schlechte R. zu haben; * ein nachträglich verstandesmäßig zu erklären und zu rechtferti-
i schlechter/kein guter R. sein ([in Bezug auf eine Emotion] gen versuchen.
| ungut, ungeeignet sein, wenn es darum geht, eine richtige Ra |ti |o Ina I li Isie (rung, die; -, -en: das Rationalisieren.
j Entscheidung zu treffen): die Angst ist ein schlechter R. Ra|ti|OInaIlis|mus, der; -: 1. (Philos.) erkenntnistheoreti-
| 2. Büchlein o. Ä., in dem Anleitungen, Tipps o. Ä.für die Pra- sche Richtung, die allein das rationale Denken als Erkennt-
xis auf einem bestimmten Gebiet enthalten sind: ein nützli- nisquelle zulässt. 2. vom Rationalismus (1) geprägte Art.
R cher R. für Heimwerker. Ra|ti|o|naIlist, der; -en, -en: 1. (Philos.) Vertreter des
Ratlgelbelrin, die: w. Form zu T Ratgeber (1). Rationalismus (1). 2. (bildungsspr.) jmd., bei dem das ratio-
, RatIhaus, das: Gebäude, das Sitz der Gemeindeverwaltung nale Denken den Vorrang hat.
i u. der kommunalen Ämter ist: zum, aufs R. gehen; jmdn. RaItiIoInaIlisltin, die; -, -nen: w. Form zu t Rationalist,
: ins R. (in den Gemeinderat, Stadtrat) wählen. raltilolnallisltisch (Adj.): 1. (Philos.) den Rationalismus (1)
Ratlhauslsaal, der: größerer Saal [für Sitzungen o.Ä.] in betreffend, dazu gehörend, davon bestimmt, geprägt: Positi-
' einem Rathaus. vismus und historischer Materialismus sind -e Denkrich-
Rä Iti len: 1. altrömische Provinz. 2. Graubünden. tungen. 2. (bildungsspr.) vom rationalen Denken bestimmt,
Ra|ti|fi|ka|ti|on, die; -, -en [mlat. ratificatio = Bestäti- daran orientiert: eine -e Architektur.
1 gung] (Völkerrecht): einen völkerrechtlichen Vertrag rechts- HaitiIoInaIliItät, die; - [mlat. rationalitas = Denkvermö-
I kräftig und verbindlich machende Bestätigung durch das gen]: 1. (bildungsspr.) rationales (b) Wesen einer Sache.
j Staatsoberhaupt nach Zustimmung der gesetzgebenden Kör- 2. (Psych.) auf Einsicht gegründetes Verhalten. 3. (Math.)
' perschaft. Eigenschaft von Zahlen, sich als Bruch darstellen zu lassen.
• ra|tiIfiIzieIren <sw. V; hat) [mlat. ratificare = bestätigen, raIti|o|nell (Adj.) [frz. rationnel < lat. rationalis, T ratio-
| genehmigen, zu lat. ratus (adj. 2. Part, von: reri, t Rate) = nal]: auf Wirtschaftlichkeit bedacht: zweckmäßig: eine -e
! bestimmt, (rechtsgültig u. facere = machen, bewirken] Bauweise, Neuerung; etw. -er produzieren, ausnutzen,
I (Völkerrecht): als gesetzgebende Körperschaft einen völker- raltilolnielren <sw.V.;hat) [frz. rationner, zu: ration,
: rechtlichen Vertrag in Kraft setzen: ein Abkommen r. T Ration]: in bestimmten Krisen-, Notzeiten nur in festgeleg-
, Ra |tiIf i IzieI rung, die; -, -en: das Ratifizieren. ten, relativ kleinen Rationen zuteilen, freigeben: das Benzin
: Rältilkon, das; -s, auch: der; -[s]: Teil der Ostalpen an der r.; im Krieg waren Butter, Fleisch und Zucker rationiert;
I österreichisch-schweizerischen Grenze. U eine streng rationierte (bemessene) Freizeit.
; Rältin, die; -, -nen: w. Form zu t Rat (4,5b). Ra|ti|o|nie|rung, die; -, -en: das Rationieren; das Ratio-
Ra Iti Ine [...'ne:], der; -s, -s [zu frz. ratine = gekräuselt, niertwerden.
rältisch (Adj.): zu t Rätien.
1856
ratzekahl
rätllich (Adj.) [zu t Rat (1)] (veraltend): ratsam: etw. I klären zu können: über etw. r.; man rätselte, ob sie noch
[nicht] für r. halten. j kommen würde.
ratllos <Adj.): a) sich keinen Rat wissend: er war r. (wusste ; Rät|sel|ra|ten, das; -s: 1. das Lösen von Rätseln (1). 2. das
nicht), was zu tun sei; r. sein, dastehen; b) von Ratlosigkeit I Rätseln, Mutmaßen über etw.: das R. über etw.
zeugend: ein -er Blick; ein -es Gesicht machen. I Ratslherr, der (veraltend): Mitglied eines [Stadtjrates.
Ratjlolsiglkeit, die; -: das Ratlossein. I Rats|her|rin, die: w. Form zu T Ratsherr.
Rä|to|ro|ma|ne, der; -n, -n: Angehöriger einer im Alpen- i RatslkelIler, der: im Untergeschoss eines Rathauses befind-
raum ansässigen Volksgruppe mit eigener Sprache. i liehe Gaststätte.
Rä|to|ro|ma|nin, die; -, -nen: w. Form zu T Rätoromane. i Ratslsitlzung, die: Sitzung eines [Stadtjrates.
rä|to|ro|ma|nisch (Adj.>: die Rätoromanen, das Rätoroma- I Rat sulchend: s. Rat.
nische betreffend. I Rat|su|chen|de, der u. die; -n, -n <Dekl. T Abgeordnete):
Rä|to|ro|ma|nisch, das; -[s] u. <nur mit best. Art.:>, I jmd., der Rat sucht: viele R. wenden sich direkt an den Bür-
Rä|to|ro|ma|ni|sche, das; -n: die rätoromanische Sprache. i germeister.
ratlsam (Adj.): anzuraten, sich empfehlend: es ist r. zu | Rats|vor|sit|zen|de, der u. die: vgl. Ratsherr: der R. der
schweigen; etw. für nicht r. halten. I Evangelischen Kirche in Deutschland.
ratsch <Interj.>: lautm. für das Geräusch, das bei einer I Ratltan, das; -s, (Arten:) -e [engl. rat(t)an < malai. rotan]:
schnellen, reißenden Bewegung, z. B. beim Zerreißen von ’ Peddigrohr.
Papier, Stoff, entsteht: r., waren die Haare ab. ; Ratlte, die; -, -n [mhd. ratte, rat, ahd. ratta, rato, H. u.; vgl.
Ratlsche (südd., österr.), Rätlsche [schweiz.: 'rɛtʃə] I frz. rat, ital. ratto]: 1. Nagetier mit langem, dünnem
(südd., Schweiz.), die; -, -n [zu Pratschen, rätschen]: i Schwanz, das bes. in Kellern, Ställen u. in der Kanalisation
1. Geräuschinstrument aus einem an einer Stange befestig- i lebt u. als Vorratsschädling u. Überträger von Krankheiten
ten Zahnrad, gegen dessen Zähne beim Schwenken eine | gefürchtet ist: eine große, fette, quietschende R.; -n nagen,
Holzzunge schlägt; Klapper. 2. (salopp abwertend) schwatz- I pfeifen; die Vorräte waren von -n zernagt; schlafen wie
hafte, klatschsüchtige weibliche Person. 3. (Technik) Zahn- i eine R. (ugs. emotional; fest u. lange schlafen)', R die -n ver-
kranz mit Sperrvorrichtung (z. B. zum Feststellen der Hand- ! lassen das sinkende Schiff {Menschen, auf die man sich
bremse beim Auto). I nicht verlassen kann, ziehen sich bei drohendem Unglück
’ratlschen (sw. V; hat> [zu T ratsch]: 1. (ugs.) ein Geräusch o.Ä. zurück; nach einem alten Seemannsglauben); * auf die
wie bei einer schnellen, reißenden Bewegung hervorbringen: R. spannen (landsch. salopp; scharf auf passen). 2. (derb)
die Schere ratscht [durch den Stoff, das Papier]. 2. <r. + ; widerlicher Mensch (oft als Schimpfwort): diese elende R.
sich) (landsch.) sich bei einer raschen Bewegung an etw. die I hat uns verraten.
Haut aufreißen: sich am Finger r. I RatltenIfang, der <o.Pl.): das Fangen von Ratten: die Katze
2rat|schen (südd., österr.), rätlschen [schweiz.: 'rɛtʃən] j geht auf R.
(südd., Schweiz.) (sw. V.; hat) [2: mhd. retschen]: 1. die Rat- ! Rat|ten|fän|ger, der [urspr. ma. Sagengestalt eines Pfei-
sche (1) drehen: die Kinder ratschen unablässig. 2. (ugs.) I fers, der die Stadt Hameln von Ratten befreite u., um sei-
schwatzen; klatschen (4 a). I nen Lohn betrogen, die Kinder durch Pfeifen aus der Stadt
Ratlschlag, der: einzelner [im. Hinblick auf ein ganz ■ lockte u. entführte] (abwertend): Volksverführer.
bestimmtes Problem o. Ä. gegebener] Rat (1): ein guter, ver- | Rat Iten Igitt, das: Gift zur Vernichtung von Ratten.
nünftiger, gut gemeinter R.; jmdm. Ratschläge geben, Rat|ten|kö|nig, der: 1. (durch längeres enges Beieinander-
erteilen; einen R. befolgen; ich kann auf deine Ratschläge i liegen im Nest) mit den Schwänzen [u. Hinterbeinen] inei-
verzichten! (iron.; misch dich bitte nicht in meine Angele- nander verschlungene junge Ratten. 2. (salopp) Ratten-
genheiten ein!). schwanz (2).
ratlschlalgen (sw. V.; hat) [mhd. rätslagen, ahd. rätslagön, Ratltenlpinlscher, der: Rattler.
eigtl. = den Kreis für die Beratung abgrenzen] (veraltend): | Ratltenlschwanz, der: 1. Schwanz einer Ratte. 2. (ugs.)
über etw. beratschlagen: sie hatten miteinander gerat- ; große Anzahl unentwirrbar miteinander verquickter unan-
schlagt, wie sie ihm helfen könnten. ! genehmer Dinge: ein R. von Änderungen, Prozessen.
Ratlschluss, der (geh.): [göttlicher] Beschluss, Wille. ; Rat|ten|schwänz|chen, das (scherzh.): kurzer, dünner
Rätlsel, das; -s, - [spätmhd. rætsel, rätsel, zu T raten]: j Haarzopf.
1. Denkaufgabe, meist als Umschreibung eines Gegenstandes ! Rätlter, der; -s, -, auch: die; -, -n [aus dem Md., zu
o.Ä., den man selbst auffinden, raten (2 a) soll: ein leichtes, ! spätmhd. redern, mhd. reden, ahd. redan = sieben] (Tech-
einfaches, schwieriges R.; das R. der Sphinx; R. raten, j nik): (bes. bei der Steinkohlenaufbereitung früher verwen-
lösen; R das ist des -s Lösung!; * jmdm. R./ein R. aufge- dete) Vorrichtung zum Sieben, bei der sich die Siebflächen
ben (jmdn. vor Probleme, ein Problem stellen); in -n kreisförmig bewegen.
sprechen (unverständliche Dinge sagen, die der Angespro- ' ratltern (sw. V.) [lautm.]: a) kurz aufeinander folgende,
chene nicht entschlüsseln kann). 2. Sache od. Person, die i metallisch klingende, leicht knatternde Töne erzeugen (hat):
jmdm. unbegreiflich ist, hinter deren Geheimnis er [vergeb- j die [Nähjmaschine, der Presslufthammer rattert; ein
lich] zu kommen sucht: ein dunkles, ewiges, ungelöstes R.; ! Maschinengewehr begann zu r.; b) sich ratternd (a) fortbe-
das R. der Schöpfung; ein R. löst sich,-kTärt sich auf; ! wegen, irgendwohin bewegen (ist): der Wagen rattert durch
*jmdm. ein R. sein/bleiben (fürjmdn. unbegreiflich, die Straßen.
undurchschaubar sein, bleiben): Frauen sind ihm ein R.; vor , rät Item (sw. V; hat) (Technik): mit dem Rätter sieben.
einem R. stehen (etw. nicht begreifen, sich etw. nicht erklä- : Rattller, der; -s, - [zu T Ratte]: für den Rattenfanggeeigne-
ren können). ter Pinscher od* Schnauzer.
Rät [sei lecke, die: Teil einer Zeitungs-, Zeitschriftenseite, in Ratz, der; -es, -e: 1. (landsch.) Ratte (1). 2. (Jägerspr.) Iltis.
dem Rätsel (1) abgedruckt sind. 3. (volkst.) Siebenschläfer: schlafen wie ein R. (salopp;
rät I seil haft (Adj.): nicht mit dem Verstand zu erklären, in lange u. fest schlafen).
Dunkel gehüllt: ein -er Zufall; auf-e Weise; unter -en 1Rat|ze, die; -, -n [mhd. ratz(e), ahd. ratza] (ugs.): Ratte (1).
Umständen; ihr Tod blieb r.; es ist mir r. (unverständlich), 2Rat|ze, der; -s, -[s], südd.: -r: kurz für t Ratzefummel.
wie er das tun konnte. Rat|ze|fum|mel, der; -s, - [unter Anlehnung an Pratzen
Rätlsellhaf ItigIkeit, die; -, -en: das Rätselhaftsein. : zu 1 radieren u. T fummeln] (Schülerspr.): Radiergummi.
rätlseln <sw. V.;hat): über etw. Unbekanntes längere Zeit i ratlzelkahl (Adv.) [volksetym. Umbildung von t radikal
Überlegungen u. Vermutungen anstellen, ohne es zweifelsfrei I nach t Ratze (1) u. t kahl] (ugs. emotional): gänzlich leer,
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ratzen
kahl; ganz u. gar (in Bezug auf ein Nichtmehrvorhanden- '■*, * R. und Gendarm/(landsch.:) Polizei (Kinderspiel im
sein): etw. r. aufessen. Freien, bei dem die zur Partei der Räuber gehörenden Spieler
1rat|zen (sw. V.; hat) [eigtl. = schlafen wie ein T Ratz (3)] dutch drei Schläge von Spielern der Partei der Gendarmen
(ugsɔ:/esf u. lange schlafen. gefangen werden); unter die R. gefallen sein (ugs.; von
2rat|zen (sw. V; hat) (landsch.): 1. Datschen (1). 2. ritzen anderen unerwartet ausgenutzt werden; nach Luk. 10, 30).
(2a). 2. (Zool.) Episit.
ratzlfatz <Adv.) [zu mdal. ratz = schnell, rasch (wohl Räu|ber|ban|de, die (veraltend): Bande von Räubern (1).
lautm. nach dem Geräusch schnell reißenden Stoffs od. Räulbelrei, die; -, -en [mhd. rouberie] (abwertend): Raub
Papiers) u. fatzen = zerfetzen, zerreißen] (ugs.): sehr (ɪ).
schnell. Räu|ber|ge|schich|te, die: a) von einem Räuber, von Räu-
rau <Adj.) [älter auch: rauch, mhd. rüch, auch = haarig, bern handelnde Geschichte; b) (ugs.) unglaubwürdige
behaart, ahd. rüh, wahrsch. zu T raufen u. urspr. = (aus)ge- Geschichte: er erzählt oft solche -n.
rupft]: 1. auf der Oberfläche kleine Unebenheiten, Bisse o.Ä. Räu|ber|haupt|mann, der (veraltet): Anführer einer Räu-
auf weisend, sich nicht glatt anfühlend: eine -e Oberfläche, berbande.
Wand; -er Putz; -e (aufgesprungene) Hände; die -e (vom Räulbelrin, die; -, -nen: w. Form zu T Räuber (1).
Sturm aufgewühlte) See. 2. a) nicht mild (2 a), sondern unan- räu|be|risch (Adj.) [älter: reubisch, mhd. röubisch, rou-
genehm kalt: -es Klima; der -e Norden; b) (von einer Land- bisch, zu T Raub]: a) in der Art eines Raubes (1): ein -er
schaft o. Ä.) nicht lieblich anmutend; unwirtlich: eine -e Überfall, Krieg; b) (Zool.) auf andere Tiere Jagd machend u.
Gegend. 3. a) (von der Stimme o.Ä.) nicht volltönend, heiser, sich von ihnen ernährend: -e, r. lebende Tiere,
kratzig: -e Laute; seine Stimme klingt r.; b) (vom Hals) ent- räulbern (sw. V.; hat): stehlen: bei den Ausgrabungen
zündet u. deshalb eine unangenehm kratzende Empfindung wurde geräubert; (auch mit Akk.-Obj.:) einen Laden r.
hervorrufend: einen -en Hals, eine -e Kehle haben. 4. im (ausräubern).
Umgang mit anderen Feingefühl vermissen lassend: -e Räu|ber|ro|man, der (Literaturw.): Ende des 18.Jh.s auf-
Gesellen; hier herrschen -e Sitten. 5. (landsch.) roh (1, 2 a): kommender Unterhaltungsroman mit der Hauptfigur des
-e Eier; -es (unbearbeitetes) Material; -er (ungekelterter) edlen Räubers, der als Befreier u. Beschützer der Armen u.
Wein. Rechtlosen auftritt.
Raub, der; -[e]s, -e (PL selten) [mhd. roup, ahd. roub, Räu|berIziIvil, das (ugs. scherzh.): nachlässige, legere, nicht
urspr. = (dem getöteten Feind) Entrissenes]: 1. das Rau- dem Anlass angemessene Kleidung: in R. herumlaufen.
ben (1 a): das ist erklärter, brutaler R.I; einen R. begehen, Raublfisch, der: Fisch, der sich von anderen Fischen
verüben; auf R. ausziehen; er wurde wegen [versuchten, ! ernährt.
schweren] -es angeklagt. 2. geraubtes Gut; Beute: den R. Raublgier, die: Gier zu rauben, Beute zu machen, etw. in sei-
untereinander teilen; * ein R. der Flammen werden (geh.; | nen Besitz zu bringen.
durch Feuer zerstört, vernichtet werden). ■ raublgielrig (Adj.): von Raubgier geprägt..
Raub-: drückt in Bildungen mit Substantiven aus, dass Raub|kat|ze, die: Raubtier aus der Familie der Katzen.
etw. auf widerrechtlichem Wege hergestellt, gemacht wird, ! Raublkolpie, die: widerrechtliche Reproduktion eines Films
um Gewinn daraus zu erzielen: Raubdruck, -fischerei, I (3 a), eines Videos (2) od. eines anderen urheberrechtlich
-grabung. ’ geschützten Daten- od. Tonträgers.
Raulbauz, der; -es, -e [wohl lautm. unter Einfluss von Raulblattlgelwächs, das (meist PI.) (Bot.): als Baum,
t Rabauke] (ugs.): jmd., der eine grobe, rüde, polternde Art | Strauch od. Kraut vorkommende Pflanze mit ungeteilten,
hat. i stark borstig behaarten Blättern.
rau|bau|zig (Adj.) (ugs.): von, in der Art eines Raubauzes. j Raublmord, der: Verbrechen, bei dem ein Raub mit einem
Raublbau, der (o. PI.) (bes. Bergbau, Landw., Forstw): Mord gekoppelt ist.
extreme wirtschaftliche Nutzung, die den Bestand von etw. ’ Raub|mör|der, der: jmd., der Raubmord begangen hat.
gefährdet: R. am Wald; R. treiben; Ü das ist R. an deinen i Raub|mör|de|rin, die: w. Form zu t Raubmörder,
Kräften; sie treibt R. mit ihrer Gesundheit. raulborsltig (Adj.) (ugs.): raubeinig.
Raubldruck, der <PL ...drucke): widerrechtlicher Druck Raublritlter, der: (im 14. u. 15. Jh.) verarmter Ritter, der vom
R eines [schon zuvor gedruckten] Werkes. | Straßenraub lebt.
Raulbein, das [rückgeb. aus t raubeinig]: 1. nach außen hin ɪ Raubltier, das: Säugetier mit kräftigen Eckzähnen u. schar-
grob erscheinender Mensch, der aber im Grunde kein unan- fen Reißzähnen, das sich vorwiegend von anderen Säugetie-
genehmer Mensch ist. 2. (Ballspiele Jargon)jmd., der rau (4) i ren ernährt.
spielt. Raubltierl kä |f ig, der: Käfig, in dem Raubtiere gehalten
rau (bei |nig (Adj.) [volksetym. entstellt aus engl. rawbo- j werden.
ned = klapperdürr]: 1. von, in der Art eines Raubeins (1). i Raub|über|fall, der: Überfall auf jmdn., etw., um etw. zu
2. (Ballspiele Jargon) rau (4) spielend. rauben: ein R. auf einen Geldtransporter; einen R. ver-
raulben (sw. V.; hat) [mhd. rouben, ahd. roubön = entrei- üben, machen.
ßen; verheeren]: 1. a) (Eigentum eines anderen) widerrecht- l Raublvolgel, der (Zool. veraltet): Greifvögel.
lieh u. unter Anwendung od. Androhung von Gewalt in sei- j Raublwild, das (Jägerspr.): jagdbare Tiere, die dem Nutz-
nen Besitz bringen: Geld, Schmuck aus der Kassette r.; I wild nachstellen (z. B. Rotfuchs, Iltis).
jmdm. alle Wertsachen r.; ein Kind r. (entführen); (in Ver- | Raublzeug, das (o. PI.) (Jägerspr.): nichtjagdbare Tiere, die
bindung mit einem anderen Verb auch ohne Akk.-Obj.:) dem Nutzwild nachstellen (z. B. wildernde Hunde, Katzen).
sie raubten und plünderten; Ü er raubte ihr einen Kuss Raublzug, der: Unternehmung, bei der man auf Raub aus-
(geh. scherzh.; küsste sie gegen ihren Willen)', b) als Beute j geht.
forttragen: der Wolf hat ein Schaf geraubt. 2. (geh.) jmdn. , rauch (Adj.) [Nebenf. von t rau]: (Kürschnerei) dicht in
i um etw. bringen: etw. raubt jmdm. die Ruhe, den Schlaf, Bezug auf das Haar (2 b): das Fell ist r.
I den Atem; sich durch nichts seinen Glauben, seine Über- , 1Rauch, der; -s [zu t rauch] (Fachspr.): dichtes, langes Haar
I zeugung r. lassen. ; bei Pelzen.
! Räulber, der;-s, - [mhd. roubære, ahd. roubare, zu T Raub] I 2Rauch, der; -[e]s [mhd. rouch, ahd. rouh, zu T riechen]:
i (veraltend): l.jmd., der einen Raub begeht: ein gefährlicher . von brennenden Stoffen [in Schwaden] aufsteigendes Gewölk
| R.; der R. wurde festgenommen; er ist [einer Horde von]-n ■ aus Gasen: dicker, schwarzer, beißender R.; der R. einer
! in die Hände gefallen; Ü na, du kleiner R. (fam.; Racker); Zigarette, aus einer Pfeife, von Fabrikschloten; der R.
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