Table Of ContentFamilienunternehmen und KMU
Timo Eßer
Die Wirkung von nicht-
finanziellen Zielen auf
die Vertrauenswürdigkeit
von Familienunternehmen
aus der Sicht ihrer
Fach- und Führungskräfte
Familienunternehmen und KMU
Reihe herausgegeben von
A. Hack, Bern, Schweiz
A. Calabrò, Witten, Deutschland
T. Zellweger, St. Gallen, Schweiz
F. W. Kellermanns, Charlotte, USA
H. Frank, Wien, Österreich
M. Hülsbeck, Witten, Deutschland
Sowohl Familienunternehmen als auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
zeichnen sich durch eine Reihe spezifischer Besonderheiten aus, die ihnen im
Marktumfeld einen klaren Wettbewerbsvorteil bieten aber auch zu besonderen
Risiken führen können. Die vorliegende Schriftenreihe präsentiert wissenschaft-
liche Arbeiten, die einen empirischen und theoretischen Beitrag zur Erkundung
dieser Besonderheiten und deren Auswirkungen auf die betriebswirtschaftliche
Praxis leisten. Übergeordnetes Ziel ist es, die Theorieentwicklung des Manage-
ments von Familienunternehmen und KMU voranzutreiben.
Both Family Firms and Small and Medium Sized Enterprises (SME) feature
a number of distinct behaviors and characteristics which could provide them
with a competitive advantage in the market but could also lead to certain risks.
The scientific series at hand presents research which provides an empirical and
theoretical contribution to the investigation on these specific characteristics and
their impact on business practice. The overall aim of this series is to advance the
development of theory in the areas of family firm and SME management.
Weitere Bände in der Reihe http://www.springer.com/series/11570
Timo Eßer
Die Wirkung von nicht-
finanziellen Zielen auf
die Vertrauenswürdigkeit
von Familienunternehmen
aus der Sicht ihrer
Fach- und Führungskräfte
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Marcel Hülsbeck
Timo Eßer
Witten, Deutschland
Dissertation Universität Witten/Herdecke, 2018
ISSN 2520-1174 ISSN 2520-1182 (electronic)
Familienunternehmen und KMU
ISBN 978-3-658-24901-4 ISBN 978-3-658-24902-1 (eBook)
https://doi.org/10.1007/978-3-658-24902-1
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National-
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Franz
V
Geleitwort
Die Antwort auf die Frage, ob und in welcher Weise sich Familienunternehmen
von anderen Organisationsformen unterscheiden, wird in den Wirtschaftswis-
senschaften traditionell mit Blick auf die Produktivität dieser Unternehmen
gesucht. So ist in den letzten Jahrzehnten ein differenziertes Bild der finanziellen
Performance, der Internationalisierung, der Innovationsleistung oder etwa des
Einflusses der „Marke Familienunternehmen“ auf die Zahlungsbereitschaft der
Endverbraucher entstanden. Diese Fokussierung auf Produktivitätsunterschiede
erklärt allerdings nicht, welche Besonderheiten von Familienunternehmen zu
diesen Unterschieden führen. Innerhalb des Forschungsfeldes wird diese Frage
wiederum mit der Verfolgung nicht-finanzieller Ziele beantwortet, welche – über
die Gewinnmaximierung hinaus – zur Mehrung des „sozio-emotionalen Vermö-
gens“ der Familienunternehmer beiträgt. Es lässt sich empirisch zeigen, dass die
Ausprägung nicht-finanzieller Ziele auf unterschiedliche Aspekte der Produktivität
förderlichen oder hinderlichen Einfluss hat. Ungeklärt bleibt weiterhin, warum,
wie und für wen diese Ziele Wirkung entfalten sowie welche Transmissionsme-
chanismen in Unternehmen wirksam werden.
Genau an dieser Stelle setzt die Arbeit von Timo Eßer an. Sie untersucht – jen-
seits von vordergründigen Überlegungen zu Produktivitätswirkungen – ob und
wie die Verfolgung nicht-finanzieller Ziele in Unternehmen Wirkung entfaltet. Als
konkretes Untersuchungsobjekt dient hierbei die Rolle der Vertrauenswürdigkeit
von Unternehmen. Vertrauen reduziert den Legitimationsbedarf organisationalen
Handelns, dient als Mechanismus zur Komplexitätsreduktion und senkt Transak-
tionskosten. Der Grad der Vertrauenswürdigkeit einer Organisation bzw. des ihr
entgegengebrachten Vertrauens ist damit ein sehr guter Indikator für die Legitimität
und damit Wirksamkeit, die eine Organisation in ihrer Umwelt entfaltet.
Die Arbeit wählt die Mitarbeiter des Unternehmens als untersuchten Umwelt-
ausschnitt aus. Diese Wahl ergibt gleich in mehrfacher Hinsicht Sinn. Zum einen
stellen die Mitarbeiter in jedem größeren Unternehmen die größte individuelle
VII
VIII Geleitwort
Anspruchsgruppe dar, welche eine langfristige Bindung an das Unternehmen ha-
ben. Zum anderen erleben Mitarbeiter täglich aufs Neue, wie sich ihr Unternehmen
gegenüber ihnen und anderen Anspruchsgruppen verhält und erlangen so eine
intime, wenn auch oft implizite, Kenntnis organisationaler Strategie und Kultur und
letztlich des Wirkungsgrades organisationalen Handelns. Gleichzeitig erfordert die
Einschätzung der organisationalen Vertrauenswürdigkeit keine expliziten fachli-
chen Kenntnisse über die oben genannte produktive Leistung des Unternehmens.
So zeichnen die Ergebnisse der Arbeit ein differenziertes Bild des Zusammenhangs
zwischen der Vertrauenswürdigkeit von Unternehmen und nicht-finanziellen Zielen,
welches weit über den Kontext des Familienunternehmertums hinausgeht. Der Arbeit
gelingt es nicht nur zu zeigen, dass die Vertrauenswürdigkeit von Familienunterneh-
men in den Augen ihrer Mitarbeiter im Vergleich zu Nicht-Familienunternehmen
größer ist, sondern auch dass die Ausprägung dieser Vertrauenswürdigkeit von der
Verfolgung bestimmter Zielsetzungen durch die Unternehmensleitung bestimmt
wird. Die Arbeit erweitert dabei die Anwendung des Konzeptes nicht-finanzieller
Ziele auch auf Nicht-Familienunternehmen und zeigt dessen Relevanz auch für diese
Unternehmen auf. Damit reiht sie sich in die wenigen Forschungsarbeiten ein, die
über eine reine Untersuchung des Phänomens Familienunternehmen hinausgehen
und sich mit der Frage beschäftigen, was Organisationen in ihrer Gesamtheit von
Familienunternehmen lernen können. Die Arbeit liefert wichtige Anstöße für die
weitere Erforschung organisationalen Vertrauens, der Unternehmenskultur sowie
des Einflusses des „Upper Echelon“ auf das Unternehmen. Ihr ist daher eine weite
Verbreitung über die Familienunternehmensforschung hinaus zu wünschen.
Witten, im Oktober 2018 Marcel Hülsbeck
Vorwort
Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei meinem Doktorvater Prof. Dr. Mar-
cel Hülsbeck für das Vertrauen, das er mir während meines berufsbegleitenden
Promotionsstudiums am Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU)
an der Universität Witten/Herdecke entgegengebracht hat. Seine konstruktiven
Hinweise und seine Motivation haben entscheidend zum Gelingen dieser Disser-
tation beigetragen.
Ein weiteres Dankeschön möchte ich an Herrn Prof. Dr. Andreas Hack richten,
der mir im Rahmen des Forschungskolloquiums des WIFU und als Zweitgutachter
mit Rat und Tat zur Seite stand.
Frau Dr. Maike Gerken möchte ich herzlich für ihre Hilfsbereitschaft und die
vielen anregenden Gespräche in meiner Zeit am WIFU Danke sagen.
Außerdem möchte ich mich bei Herrn Dr. Ulrich Goldschmidt vom Verband
DIE FÜHRUNGSKRÄFTE e.V. (DFK) bedanken, der mir bei der Durchführung
der empirischen Untersuchung im Rahmen dieser Dissertation geholfen hat.
Mein besonderer Dank gilt meiner Familie und meinen Freunden, die mich
während meiner Promotionszeit immer uneingeschränkt unterstützt haben.
Mein größter Dank gebührt meinen Eltern Gabi und Franz Eßer, die auf meinem
Lebensweg immer bei mir sind. Ohne ihre bedingungslose Unterstützung und ihr
Vertrauen wäre für mich vieles nicht möglich gewesen. Hierzu zählt das Verfassen
dieser Dissertation. Meinen Eltern ist diese Dissertation gewidmet.
Witten, im Oktober 2018 Timo Eßer
IX
Inhalt
1 Einleitung ........................................................ 1
1.1 Problemstellung .............................................. 2
1.2 Zielsetzung und Forschungsfrage ............................... 5
1.3 Aufbau der Arbeit ............................................. 8
2 Theoretischer Bezugsrahmen und Literaturüberblick ................ 11
2.1 Definition von Familienunternehmen .......................... 11
2.2 Nicht-finanzielle Ziele ........................................ 14
2.2.1 Sozio-emotionales Vermögen ............................ 15
2.2.2 Proaktives Stakeholder Engagement ...................... 23
2.2.3 Nicht-finanzielle Ziele und proaktives Stakeholder
Engagement im Mitarbeiterkontext ....................... 26
2.3 Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit ........................... 30
2.3.1 Vertrauenskonstellation dieser Arbeit ..................... 32
2.3.2 Das organisationale Vertrauensmodell .................... 34
2.3.3 Vertrauensformen ...................................... 39
2.4 Theorien zur Vertrauenswürdigkeitsentstehung im Kontext
der vorliegenden Arbeit ....................................... 42
2.4.1 Theorie des sozialen Austausches ......................... 42
2.4.2 Theorie der sozialen Identität ............................ 47
2.5 Fazit und theoretisches Untersuchungskonzept .................. 52
3 Untersuchungsmodell und Hypothesen ............................ 57
3.1 Hypothesen Sub-Forschungsfrage 1 ............................ 59
3.2 Hypothesen Sub-Forschungsfrage 2 ............................ 66
3.3 Hypothesen Sub-Forschungsfrage 3 ............................ 79
XI