Table Of ContentDIE BEDEUTUNG DES MENSCHEN JESUS
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IN SEINER CHRISTO'LG(~I(E
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WIENER BEITRAGE ZUR THEOLOGIE
MA TTHIAS EICHINGER
BAND XXIII
HERAUSGEGEBEN VON DER
KATHOLISCH-THEOLOGISCHEN FAKULTÄT
DIE VERKLARUNG CHRISTI
DER UNIVERSITÄT WIEN
BEI ORIGENES
DIE BEDEUTUNG DES MENSCHEN JESUS
IN SEINER CHRISTOLOGIE
VERLAG HERDER WIEN
r
I
Mit Druckerlaubnis d·es Erzbischöflichen Ordinariates Wien, INHALT
vom 28. Dezember 1968, Zahl 6849/68
Vorwort .. 7
Abkürzungen 9
Bibliographie 11
Quellen 11
Ubersetzungen 12
Literatur 12
Einleitung 15
1. KAPITEL
Allgemeiner einführender Aufweis der formalen Sicht der Darsteilung der Verklärung
Christi bei Origenes ............................... 19
1. Rahmen und Gliederung der Darlegungen des Origenes zur Verklärungsperikope
in seinem Matthäuskommentar ........................ 19
2. Die Verklärung Christi als das immanente Ziel des Offenbarungsgeschehens . 21
B. Die antithetischen Begriffspaare: Mensch-unten - Jesus in Knechtsgestalt und
Mensch-oben - Jesus in Gottesgestalt als formales Darstellungsschema der Ver-
klärung Christi ....... ...................... 23
H. KAPITEL
Der Mensch-unten und die Inkarnation des Logos 26
1. Der Gebrauch des Begriffes "unten" 26
2. Der anthropologische Kontext des Begriffsinhaltes "Mensch-unten" 29
3. Der Mensch-unten und sein Zugang zur Gottheit des Logos 31
4. Die Doppelwertigkeit des Verhältnisses des Menschen-unten zur Menschheit
Christi ................. 35
a) Der "sündige Mensch-unten" und Jesus 37
b) Der "gläubige Mensch-unten" und Jesus 39
III. KAPITEL
Die Verklärung Christi: Aufstieg vom Logos in Knechtsgestalt zum Logos in G()ttes-
gestalt ................................... 48
1. Die antithetischen Gliederpaare der Aussagen über die Verklärung Christi 48
a) Der Logos in Knechtsgestalt ............... 50
b) Der Logos in Gottesgestalt ..................... 52
2. Die theologische Deutung des Aussageinhaltes der Antithese vom Logos in
Knechtsge.stalt und dem Logos in Gottesgestalt aus der Beziehung zum, schauen-
den Subjekt ......... 53
3. Das Geschehen der Verklärung 59
IV. KAPITEL
Die Verklärunfl Christi: Vergöttlichende Verwandlung des Menschlichen in Jesus und
deren tieferer mystischer Aussagesinn .................... . .. 63
1. Die Verklärung Christi als christologisches Paradigma und als Einzelgeschehen
im Leben Jesu betrachtet .......................... 63
2. Die Verklärung Jesu im Rahmen einer Vielheit körperlicher Erscheinungsweisen
©
HERDER & CO., WIEN 1969 Jesu ..................................... 64
ALLE RECHTE VORBEHALTEN 3. Die antidoketische Bejahung der Menschheit Jesu und die zweifache Bestimmung
PRINTED IN AUSTRIA des Körpers J esu ..............•........... 70
SCHUTZUMSCHLAGGESTALTUNG : REINHARD KLEIN 4. Der Körper Jesu in seiner Ähnlichkeit mit dem Körper aller Menschen 74
DRUCK: PLOCHL, FREI'STADT 1969 5. Die Besonderheit des Körpers Jesu ................. 78
BESTELLNUMMER: 24.332 6. Die Besonderheit der Seele Jesu und ihre Stellung zu jener des Körpers 82
5
'1. Der anthropologische Kontext des Ursprungs und der Folgerungen der Besonder-
VORWORT
heit der Seele und des Körpers J esu .................. • •• 8'1
8. Die Ähnlichkeit der Seele Jesu und die formale Bestimmung der Anpassung des
Menschlichen in J esus .........................•.. 93
9. Das Geschehen der Verklärung Christi als vergöttlichende Verwandlung des
Menschlichen in Jesus ...........................• 94
a) Die dem Körper Jesu eigene formal-spezifische Wandelbarkeit ....... 95
b) Die Verwandlung bei der Verklärung nach ihrem inhaltlichen Geschehen der
Die vorliegende Studie über "Die Verklärung Christi bei Origenes" wurde
Veränderung der Eigenschaften ...................•.. 96
c) Das den Verwandlungen allgemein zugrundeliegende Geschehen: Vergött im Jahre 1968 von der Theologischen Fakultät der Päpstlichen Universität
lichung des Menschlichen und Einswerden des Menschlichen mit dem Gött- Gregoriana in Rom als Dissertation angenommen. Die Arbeit ist Frucht
lichen ................................•. 100 vielfältiger und durch lange Jahre hindurch empfangener Anregungen
d) Die Verwandlung des ganzen Menschen: des Körpers und der Seele 102
seitens meines hochverehrten Lehrers Prof. Dr. Antonio Orbe S1, Pro
e) Die Vergöttlichung des Menschlichen und das Einswerden des Menschlichen
mit dem Göttlichen als ein auch bei der Verklärung sich ereignendes Ge- fessor für Patristische Theologie an der Universität Gregoriana. In sei
schehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . '. . . . . • . . 103 nen hervorragenden Vorlesungen und Seminaren bot er den Hörern nicht
10. Die Vielheit körperlicher Erscheinungsweisen Jesu in ihrer formalen Bestimmung nur von seiner immensen Kenntnis der Theologie der pränizänischen Vä
einer erweiterten Anpassungsfunktion .................. 109 ter und der Gnosis, insbesonders der valentinianischen, sondern er ver
11. Die Lehre der auf die Natur des göttlichen Logos bezogenen Gestalten als mittelte auch seine strenge Methode patristischer Forschung. Ihm, seinen
eigentlicher Aussagesinn der verschiedenen körperlichen Anpassungen Jesu . 112
wertvollen Ratschlägen und nie ermüdenden Ermunterungen gilt mein
größter Dank.
V. KAPITEL
Die in den Ausführungen des Origenes kundgewordene verschiedene Stellung des
Menschlichen Jesu bei der Verklärung .....•....•...•.....•• 120 Dank schulde ich auch dem großen Origenes-Kenner Prof. Dr. P. Henri
Crouzel S1, Professor am Institut Catholique von Toulouse, von dem ich
VI. KAPITEL wichtige Korrekturvorschläge erhielt und der mich zur Veröffentlichung
Analyse der Begriffe I-IOPCP~ und /-1e'tIX/-10pcpouv und ein Vergleich mit bedeutungsver- ermunterte.
wandten Begriffen 123
1. ~Xij/-1IX 123 Eine bedeutende Hilfe wurde mir zuteil durch die mir vom Stift Melk
2. Etoo\; 125 und Stift Göttweig großzügig gewährte Benützung der Origenesausgaben.
3. Me'tIXoX'YJ/-1IX'tC~ew 129 Zu aufrichtigem Dank verpflichtet bin ich meinem Diözesanbischof Dr. Franz
4. Me'tIXßciAAew, /-1e'tIXßoA~ 130 2ak sowie dem Kardinal-Innitzer-Fonds für einen Druckkostenzuschuß,
5. Mopcpouv, /-10PCPWOL\; • 136 den Herausgebern der "Wiener Beiträge zur Theologie", insbesonders
6. ~u/-1/-10PCPO\; • • . . . . • 139 Prof. Dr. Franz Loidl, für die Aufnahme der Arbeit in die Reihe.
'1. Mopcp~ •••.•••. 141
8. Me'tIX/-1oPCPouv, /-1e'tIX/-10PCPWOL\;. 153
9. Zusammenfassung der Begriffsanalysen 158 Wien, Jänner 1969 Matthias Eichinger
VII. KAPITEL
Differenzierterer Aufweis der verschiedenen Stellungen des Menschlichen Jesu bei der
Verklärung durch tiefere Analysen einiger Haupttexte . . . . • . 163
1. Die Knechtsgestalt als offenbarungsleere Größe in der Verklärung Christi als
spiritueller Aufstieg des Menschen (Mt. K. XII, 36 ff.) ........... 163
2. Das Menschliche an Jesus als Mittel zur Verhüllung der Göttlichkeit und die
Verklärung als Ablegen der Verhüllung (CC IV, 15. 16) ............ 168
3. Der fleischgewordene Logos als soteriologische und offenbarungsermöglichende
Einführung zur Erkenntnis des verklärten Logos (CC VI, 68) ......... 175
4. Der verklärte Körper als bleibende Wirklichkeit parallel zur Offenbarung der
leuchtenderen Göttlichkeit (CC 11, 64) .................... 180
5. Die verschiedenen körperlichen Erscheinungsweisen Jesu in innerer Bezogenheit
zur Offenbarung des göttlichen Logos (CC VI, 77) . . . . . . . . . . . . 191
VIII. KAPITEL
Zusammenschau: Einsichten in die ChristOlogie des Origenes aus seinen Verklärungs-
darstellungen .................. ............... 196
6
r
T
I
I
I ABKURZUNGEN
I
BKV Bibliothek der Kirchenväter, München
BLE Bulletin de litterature ecclesiastique, Toulouse
ByZ Byzantinische Zeitschrift, Leipzig
GCS Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte, Leipzig
HThR The Harvard Theological Review, Cambridge
JTS The Journal of Theological Studies, London
MThZ Münchener Theologische Zeitschrift, München
PG Patrologia Graeca, Migne, Paris
PGL A Patristic Greek Lexicon, Oxford
RAM Revue d'ascetique et de mystique, Toulouse
REG Revue des Etudes Grecques, Paris
RSR Recherehes de science religieuse, Paris
SC Sources Chretiennes, Paris
ThQ Theologische Quartalschrift, Tübingen
ThW Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament, Kittel, Stuttgart
ThZ Theologische Zeitschrift, Basel
TU Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur, Leipzig
Berlin
ZKTh Zeitschrift für katholische Theologie, Innsbruck
ZNW Zeitschrift für neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche,
Gießen-Berlin
Bemerkungen zur Zitationsweise:
Unsere Zitationen beziehen sich, wenn nicht ausdrücklich anders angezeigt ist, auf die
Bände aus der Reihe der "Griechischen Christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahr
hunderte". In der Zitation der Werke des Origenes benützen wir folgende abgekürzte
Bezeichnungen:
1. Werke zur Heiligen Schrift:
Apoc Geheime Offenbarung
Cant Hoheslied
Eph Epheserbrief
Ex Buch Exodus
Ez Ezechiel
Gen Buch Genesis
Is Isaias
Jer Jeremias
Jos Josue-Buch, Jesu Nave
Joh J ohannesevangelium
Jud Richterbuch
Kor Korintherbrief
Lev Levi ticus-Buch
Lk Lukasevangelium
Mt Matthäusevangelium
Num Numeri-Buch
Os Osee
Ps Psalmen
Reg Königsbücher
Röm Römerbrief
Sam Buch Samuel
ser Commentariorum Series
Klag Klagelieder
Frgm Fragment
9
H Homilie BIBLIOGRAPHIE
K Kommentar
Schol Scholion
2. Sonstige Werke:
Quellen:
CC Gegen Celsus
Dial Dialektos (ed. Scherer)
In der Reihe der "Griechischen Christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte"
Mart Schrift vom Martyrium
(Berlin 1897 ff.) sind bisher erschienen:
PA Peri Archon (De Principiis)
PE - Peri Euches (Uber das Gebet) I. Band von P. Koetschau (1899):
Resurr Uber die Auferstehung Die Schrift vom Martyrium
Buch I-IV gegen Celsus
II. Band von P. Koetschau (1899):
Buch V-VIII gegen Celsus
Die Schrift vom Gebet
III. Band von E. Klostermann (1901):
J eremiahomilien
Klageliederkommentar
Erklärung der Samuel- und Königsbücher
IV. Band von E. Freuschen (1903):
Der Johanneskommentar
V. Band von P. Koetschau (1913):
De principiis (Peri Archon)
VI. Band von W. A. Baehrens (1920):
Homilien zum Hexateuch. 1. Teil: Die Homilien zu Genesis, Exodus, Leviticus
VII. Band von W. A. Baehrens (1921):
Homilien zum Hexateuch. 2. Teil: Die Homilien zu Numeri, Josua, Judices
VIII. Band von W. A. Baehrens (1925):
Homilien zu Samuel, zum Hohelied,
Kommentar zum Hohelied
Homilien zu Jesaia, Jeremia, Ezechiel
IX. Band von M. Rauer (2. Aufl., 1959):
Homilien zu Lukas und Reste des Lukas-Kommentars
X. Band von E. Klostermann -E. Benz (1935):
Origenes' Matthäuserklärung. I. Die griechisch erhaltenen Tomoi
XI. Band von E. Klostermann -E. Benz (1933):
Origenes' Matthäuserklärung. H. Die lateinische Ubersetzung der Commentario
rum Series
XII. Band von E. Klostermann und L. Früchtel:
Origenes' Matthäuserklärung. IH.
XIII1 (1941) und XII!2 (1955): Fragmente und Indices
Cadiou, R.: Commentaires inedites des Psaumes. !ltudes sur les textes d'Origeme contenus
dans le Manuscrit Vindobonensis 8. Paris 1936
Cramer, I. A.: Catenae Graecorum Patrum in Novum Testamentum, 8 Bde, Oxford 1844
Gregg, J. A. F.: The Commentary of Origenupon the Epistle to the Ephesians. In: JTS 111
(1902), S. 233 ff.; 398 ff.; 554 ff.
Jenkins, Cl.: Origen on I Corinthians. In: JTS IX (1908), S. 231 ff.; 353 ff.; 500 ff.; VI
(1905), S. 113 ff.; X (1909), S. 29 ff.
Ramsbotham, A.: The Commentary of Origen on the Epistle to the Romans. In: JTS XIII
(1912), S. 209 ff.; 357 ff.; XIV (1913), S. 10 ff.
Robinson, J. A.: The Philokalia of Origen, Cambridge 1893
Scherer, J.: Entretien d'Origeme avec Herac1ide et les eveques ses collegues, sur le Pere,
le Fils, et l'äme. Publications de la Societe Fouad I de Papyrologie, Textes et docu
ments, IX. Le Caire 1949
Die übrigen Werke werden zitiert nach:
Migne, Patrologia Graeca, Tomus XI-XVII
10 11
r
Ubersetzungen: Origeme et la "connaissance mystique". Bruges-Parb 1961. (= Collection Museum
Lessianum, sec. theol. 56)
Balthasar, Hans Urs von: Origenes. Geist und Feuer. Ein Aufbau aus seinen Schriften. Origene et la Philosophie. Paris 1962. (= Collection Theologie 52)
2. Aun., Salzburg 1938 Danielou, J.: Origene. Paris 1948
Gögler, R.: Origenes. Das Evangelium nach Johannes. (Auswahl) Einsiedeln 1959 Denis, J.: De la philosophie d'Origene. Paris 1884
Koetsehau, P: Des Origenes Schriften vom Gebet und Ermahnung zum Martyrium. In: BKV, Dobschütz, E. von: Christusbilder. Untersuchungen zur christlichen Legende. In: TU, zweite
Bd. 48, München 1926 Reihe, Bd. 3 (= in der ganzen Reihe: Bd. 18)
- Des Origenes acht Bücher gegen Celsus. In: BKV, Bd. 52, 53, München 1926 Eckart, M.: Das Verständnis von 1 Kor. 15, 23-28 bei Origenes. Rom, Universitas
Homelies Bur la Genese. Introd.: H. de Lubac. Trad.: L. Doutreleau. SC 7 (1944) Gregoriana 1962 (Diss. masch.). (Auszugsweise gedruckt: Augsburg 1966, Typis Archi
Homelies Bur l'Exode. Introd.: H. de Lubac. Trad.: S. Fortier. SC 16 (1947) abbatiae ad S. Ottiliam)
Homelies sur les Nombres. Trad.: J. Mehat. SC 29 (1951) Faye, E. de: Origeme, sa vie, son oeuvre, sa pensee. 3 Bde. Paris 1923-1928.
Homelies Bur le Cantique. Introd. et Trad.: O. Rousseau SC 37 (1954), 2. ed. (1966) Gögler, R.: Origenes. Das Evangelium nach Johannes. Einsiedeln 1959. (= Menschen der
Entretien avee Heraclide. Introd., Texte et Trad.: J. Scherer. SC 67 (1960) Kirche in Zeugnis und Urkunde. Bd. 4)
Homelies sur Josue. Introd. et Trad.: A. Jaubert. SC 71 (1960) - Zur Theologie des biblischen Wortes bei Origenes. Düsseldorf 1963
Homelies Bur S. Lue. Introd., Trad. et Notes: H. Crouzel, F. Fournier, P. Perichon. SC 87 Grillmeier, A.: Die theologische und sprachliche Vorbereitung der christologischen Formel
(1962) von Chalkedon. In: A. Grillmeier -H. Bacht: Das Konzil von Chalkedon. Bd. I, S. 5-202
Commentaires Bur S. Jean. (Tome I, Livres lXIV). Avant-Propos, trad. et notes: C. Blanc. (bes. S. 63-67; 74-84) Würzburg 1951
SC 120 (1966) Gruber, G.: ZQH. Wesen, Stufen und Mitteilung des wahren Lebens bei Origenes. Mün
Contre Celse. (Tome I, Livres I et II). Introd., texte critique, trad. et notes: M. Borret. SC chen 1962 (= Münchner Theol. Studien II Syst. Abt., Bd. 23)
132 (1967) Grundmann, W.: art. ouv-, (.1E't&.-, X'tA ( , , , oU(.1(.10PCPO(;). In: ThW Bd. VII, S. 766-798
Hanson, R. P. c.: Allegory and Event. A Study of the Sources and Significance of Origen's
Interpretation of Scripture. London 1959
Harl, M.: Origene et la fonetion revelatrice du Verbe Incarne. Paris 1958 (= Patristica Sor
Literatur:
bonensia 2)
Harnack, A. von: Geschichte der altchristlichen Literatur bis Eusebius. 1. Teil: Die Uber
Es sind nur die Werke angeführt, die mit unserem Thema in engerem Zusammenhang
lieferung und der Bestand. Leipzig 1893 (bes. S. 332-405: Origenes). - 11. Teil: Die
stehen. Wo ein Autor mit mehreren Werken vertreten ist, wird bei der Zitation der je
weilige Titel durch ein charakteristisches Stichwort angegeben. - Für die Origenes be Chronologie der altchristlichen Literatur. 2 Bde. Leipzig 1~97-1904 (bes.: Bd. 2, S. 26-
54: Origenes)
treffende Gesamtbiographie siehe Harl, M.: Origime et la fonction revelatrice du Verbe
- Der kirchengeschichtliche Ertrag der exegetischen Arbeiten des Origenes. In: TU 42, 3
Incarne. (1958). S. 33-68; Crouzel, H.: Origeme et la "connaissance mystique". (1961). S.
(1918), S. 1-89 und TU 42, 4 (1919), S. 1-169
538-578.
- Lehrbuch der Dogmengeschichte. 3 Bde. Tübingen-Berlin 1931 (bes. Bd. 1, S. 650-697:
Origenes)
Aall, A.: Der Logos, Geschichte seiner Entwicklung in der griechischen Philosophie und der
christlichen Literatur. Bd. 1: Geschichte der Logosidee in der griechischen Philosophie; Hautsch, E.: Die Evangelienzitate des Origenes. In: TU 34, 2 (1909) Leipzig
Bd. 2: Geschichte der Logosidee in der christlichen Literatur. Leipzig 1896 u. 1899 Huet, P.: Origeniana. In: PG XVII, co!. 633-1284
BaltensweiJer, H.: Die Verklärung Jesu. Historisches Ereignis und synoptische Berichte. Ivanka, E. von: Zur zeitgeschichtlichen Einordnung des Origenismus. In: ByZ 44 (1951), S.
Zürich 1959 (= Abhandlungen zur Theologie des Alten und Neuen Testaments, 33) 291 ff.
Balthasar, Hans Urs von: Origenes. Geist und Feu~r. Ein Aufbau aus seinen Schriften. Jonas, H.: Origenes' fiEpt &'pXWV - ein System patristischer Gnosis. In: ThZ 4 (1948), S.
101-119
2. Aun. Salzburg 1938
- Die origenistische Spekulation und die Mystik. In: ThZ 5 (1959), S. 24-45
- Le mysterion d'Origene. In: RSR 26 (1936). S. 513-562: 27 (1937). S. 38-64. Parole
et Mystere· chez Origene. Paris 1957 - Gnosis und spätantiker Geist. 2 Bde. 2. Aufl., Göttingen 1954
Barbel, J.: Christos Angelos. Die Anschauung von Christus als Bote und Engel in der Kettler, F. H.: Der ursprüngliche Sinn der Dogmatik des Origenes. Berlin 1966 (= Beiheft
zu ZNW 31)
gelehrten und volkstümlichen Literatur des christlichen Altertums. Zugleich ein Beitrag
zur Geschichte des Ursprungs und der Fortdimer des Arianismus. Bann 1941 (= Theo Kittel, G.: art. ao~(X in: ThW Bd. !I, S. 236-256
- art. a!aO(; in: ThW Bd. IJ, S. 371-373
phania III)
Bardy, G.: art. Origene. In: DTC vol. XI, 2, co!. 1489-1565 Klostermann E.: Epilog zu Origenes' Kommentar zu Matthäus. In: Sitzungsberichte der
Behm, J.: art. (.1opcp'Yj, (.1oPCPow, (.10PCPWOL(;, (.1E't(X(.10PCPow, In: ThW Bd. IV, S. 750-767 deutschen Akademie der Wissenschaften,. Sprachen 4 (1964), S. 35 ff.
Bertrand, F.: Mystique de Jesus chez Origene. Paris 1951 (= Collection Theologie 23) Knittel, F.: Des Origenes Lehre von der Menschwerdung des Sohnes Gottes. In: ThQ 54
Bigg, Ch.: The Christian Platonists of Alexandria. 2. ed. Oxford 1913 (1872), S. 97-138
Bürke, G.: Des Origenes Lehre vom Urstand des Menschen. In: ZKTh 72 (1950) Heft I, Koch, H.: Pronoia und Paideusis. Studien über Origenes und sein Verhältnis zum Plato
S. 1 ff. nismus. Berlin - Leipzig 1932. (= Arbeiten zur Kirchengeschichte 22)
Cadiou, R.: Dictionnaire antiques dans l'oeuvre d'Origene. In: REG 45 (1932). S. 276 ff. - art.: Origenes. in: Real-Encyclopädie der Classischen Altertumswissenschaft. 35 Halb
- Introduction au systeme d'Origene. Paris 1932 band, col. 1036 H. Stuttgart 1939
- La jeunesse d'Origene. 2. ed. Paris 1953 Lebreton, J.: Les degres de la connaissance religieuse d'apres Origene. In: RSR 22 (1922),
Cardoso da Cunha, c.: A transfigura<;äo do Senhor nos comentarios e nas prega<;äos da S. 265-296
Igreja Patristica. Rom, Universitas Gregoriana 1959 (Diss. masch.) . Lieske, A.: Die Theologie der Logosmystik bei Origenes. Münster 1938. (= Münsterische
Chadwick, H.: Origen. Celsus and the Stoa. In: JTS 48 (1947). S. 43 ff. Beiträge zur Theologie 22)
- Origen, Celsus, and the Ressurrection of the Body. In: HThR 41 (1948), S. 83-102 Lubac, H. de: Histoire et Esprit. L'inteIligence de l'Ecriture d'apres Origene. Paris 1950
Crouzel, H.: L'Anthropologie d'Origene dans la perspective du combat spirituel. In: RAM ( (= Collection Theologie 16)
31 (1955), S. 364-385 Manning, E.: Le Symbolisme de la Nubes (vacpsA"t)) chez Origeme et les Peres latins. In: RSR
Theologie de !'image de dieu chez Origene. Paris .1956. (= Collection Theologie 34) 51, 1 (19Q3), S. 96-111
Origene devant l'Incarnation et devant l'histoire. In BLE (1960). S. 81-110 Martinez, M.: Teologia de la luz en Origenes (De principiis e In Johannem). In: Misce-
12 11
r
!
lania CamiIlas 38 (1962), S. 5-120; 29 (1963), S. 69-208 EINLEITUNG
Miura-Stange, A.: Celsus und Origenes: Das Gemeinsame ihrer Weltanschauung. Gießen
1926. (= Beihefte zur ZNW)
Nemeshegyi, P.: La paternite de Dieu chez OrigEme. Paris 1960. (= Bibliatheque de Thea
lagie, ser. IV, val. II)
Orbe, A.: La excelencia de las prafetas, segun Origenes. In: Estudias Biblicas 1 (1955), S.
191-221. Madrid In den erfreulich relativ reichen Origenesuntersuchungen der jüngeren
EI primer testimania deI Bautista sabre el Salvadar, segun Heracle6n y Origenes. In:
Zeit weisen die Autoren mit besonders großem Nachdruck darauf hin, daß
Estudias Eclesiasticas 30 (1956), S. 5-36. Madrid
Hacia la primera tealagia de la pracesi6n deI Verba. Estudias Valentinianas. man Origenes, um zu einem getreuen Verständnis seines Denkens zu
Val. I, 1 et 2 Ram 1958 (= Analecta Gregariana XCIX et C) gelangen, nicht mit heutigen Denkkategorienund nicht mit heutigen Frage
En lo.s albares de la exegesis Iahannea (Iah. I, 3). Estudias Valentinianas. Val. II Ram stellungen lesen dürfe. Gerade in der Tatsache, daß die früheren Origenes
1955 (= Analeeta Gregariana LXV)
Interpreten die Werke des Origenes vielfach als Dokumentationsquelle
La Urici6n deI Verba. Estudias Valentinianas. Val. III, Ram 1961 (= Analeeta Grego
riaria CXIII) für die von ihnen vertretenen bzw. verworfenen Meinungen benutzten, er
La tealagia deI Espiritu Santa. Estudias Valentinianas. Val. IV, Ram 1961 (= Analeeta blickt man eine Ursache für die vielen Fehldeutungen in der Origenes
Gregariana CL VIII) forschung1
•
Las primeras herejes ante la persecuci6n. Estudias Valentinianas. Val. V Ram 1956
Wie sehr die Forderung, Origenes frei von der Suche nach einem Bei
(Analeeta Gregariana LXXXIII)
Otto, St.: Wazu patristische Farschung? Dagmatische Anmerkungen zur Methade der Er trag zur Beantwortung eines von uns selbst im voraus gestellten Problems
farschung altkirchlicher Thealagie. In: MThZ 13 (1962), S. 122-125 zu fragen, für das Verständnis des von uns zu untersuchenden Themas
Pral, F.: Origene. Le Thealagien et I'Exegete. Paris 1901 der Verklärung Christi Gültigkeit besitzt, zeigt schon eine erste Begegnung
Puecdh,u AIV.: e Hsiisetcalier.e 3d eB dlea. LPiatrteisr a1tu9r2e8 -g1r9e3c0q u(eb ecsh. reBtdie. n2n,e ,S .d e3p5u7i-s4 3le9s: aOrrigiginenees ) jusqu'iJ. la fin mit den Aussagen des Origenes über die Verklärung Christi, die in einem
ganz anderen Horizont als die Erörterungen dieses Themas in der heuti
1 Rahner, H.: Das Menschenbild des Origenes. In: Eranas-Jahrbuch, Zürich (1947), XV,
1 S. 197-248 gen Exegese erfolgen2 und die im Denken des Origenes eine ganz andere
Rahner, K.: Le debut d'une dactrine de cinq sens spiritueis chez Origene. In: RAM. XIII Rolle als in der heutigen Dogmatik spielen3 Der spezielle Ort, der der
•
(1932), S. 113 ff.
Verklärung Christi in der Theologie und besonders in der Christologie des
Redepenning, E. R.: Origenes. Eine Darstellung seines Lebens und seiner Lehre. 2 Bde.
Bonn 1841 Origenes zukommt, soll erst am Ende unserer Untersuchung klargestellt
Sagnard, F.: La gnase valentienne et le temaignage de saint Irenee. Paris 1941. (= ~tudes werden.
de Philasaphie mectievale 36) Da auch eine sachgerechte Einzeluntersuchung, indem sie sich um die
Schneider, J.: art. crX'Yjf1~, f1E1:~crX'Y}f1~1:L~ELV. In: ThW, Bd. VII, S. 954-959 Aussagen des Autors über ein begrenztes Thema bemüht und diese ins
Schultz, H.: Die Christalagie des Origenes im Zusammenhang seiner Weltanschauung. In:
Licht stellt, andere Aussagen aber, die mit dem zu behandelnden Thema
Jahrbücher für pratestantische Thealagie, I (1815), S. 193-247; 369-424
Simonetti, M.: A1cune asservaziani sull' interpretaziane arigeniana di Genesi 2, 1 e 3, 21. nicht in besonderer Weise zusammenhängen, mehr oder weniger beiseite
in: Aevum, anno. XXXVI - Fase. V-VI (1962), S. 371 ff. lassen muß, in sich die Gefahr birgt, das behandelte Thema in einer zen
Teichtweier, G.: Die Sündenlehre des Origenes. Regensburg 1958 traleren Stellung erscheinen zu lassen, als sie ihm im Gesamtwerk des
Völker, W.: Das Vallkammenheitsideal des Origenes. Eine Untersuchung zur Geschichte
Autors zukommt, sei hier einführend auf den rein äußeren Raum hinge
der Frömmigkeit und zu den Anfängen christlicher Mystik. Tübingen 1931. (= Bei
träge zur Histarischen Thealagie 7) wiesen, den Origenes der Verklärung Christi im Rahmen seiner Darstel
Wintersig, A. L.: Die Heilsbedeutung der Menschheit Jesu in der varnizänischen griechi lungen widmet. Unter dieser Rücksicht nehmen die Ausführungen über die
schen Thealagie. Tübingen 1932.
Verklärung neben anderen großen Themen bei Origenes einen beschei-
1 Vgl. Crouzel, Image S. 14: "Surtout il ne faut pas essayer de faire entrer sa dactrine
dans des cadres qui ne sont pas les siens, s'ils sant ceux de natre thealagie cantemparaine:
il faut l'etudier dans ses articulatians prapres, suivant ses schemes et ses representatians
favarites. La plupart des grands travaux qui ant ete cansacres iJ. Origene depuis la Renais
sance jusqu'aux dernieres annees, ceux de Huet, Redepenning, Freppel, Denis, Mgr Kyril
Ias, de Faye, par exemple, ant ete des etudes d'ensemble qui ant cherche iJ. expaser la
dactrine d'Origene suivant des categaries qui forment les grandes lignes de natre thea
lagie cantemparaine." - Harl, S. 23: "En general, an etudie chez lui un dagme, an eherehe
une dacumentatian sur un sujet (la penitence, l'ecclesialagie, l'eschatalagie) et Fan s'in
teresse au prableme pase plus qu'iJ. Origene."
2 Einen Uberblick über die verschiedenen Auslegungen in der neueren Exegese bietet
Baltensweiler, S. 9 mit Anm. 1; vgl. ebenfalls den Artikel van Blinzler, in: LThK, Bd. X,
Sp. 109 und 110.
3 Als bezeichnendes Beispiel für die Stellung der Verklärung bzw. für deren Fehlen in
der heutigen Thealagie sei das "Handbuch theologischer Grundbegriffe" erwähnt, in dem
"Verklärung" unter den behandelten Grundbegriffen nicht aufscheint.
14 15
r
denen Platz ein. Dies könnte auch ein Grund dafür sein, daß die "Ver Wir lassen uns in unserer Untersuchung ganz von der den Aussagen
klärung Christi bei Origenes" noch nicht zum ausdrücklichen Gegenstand des Origenes über die Verklärung eigenen inneren Problematik leiten.
einer Untersuchung gemacht worden ist. Frei von dem Richtmaß einer bestimmten Auffassung der GesamttheO'logie
Die einzige größere Darstellung über die Verklärung Christi hietet des Origenes, geben wir uns der Führung seiner einz,elnen Aussagen hin,
Origenes in seinem Matthäuskommentar4 wo er eine ausführliche ohne uns im voraus von der Rücksicht bestimmen zu lassen, ob sich die
,
Erklärung der gesamten Verklärungsperikope vorlegt. Aber auch hier einzelnen Aussagen im Rahmen unserer Untersuchung zu einer einheit
geht es Origenes weniger um eine eigentliche exegetische Darlegung, son lichen Sicht vereinen lassen werden oder nicht.
dern um die Entfaltung eines von ihm im Verklärungsbericht erblickten Da das eigentliche Anliegen des Origenes selbst nicht allen in der Ver
theologischen Themas. Es zeigt sich dabei. etwas von jener eigentümlichen klärungsperikope enthaltenen Elementen gilt, sondern er sich jeweils auf
Stellung der Verklärung Christi, wie sie sich besonders in den Büchern ein bestimmtes theologisches Problem konzentriert, folgen auch wir in
"Gegen Celsus" offenbart: Die Verklärung Christi bildet weniger einen unserer Darstellung diesen seinen Einschränkungen. Allerdings müssen
Gegenstand der Erklärung, sondern wird eher zu einer Erklärungsgröße wir in unserer Abhandlung eine weitere Einschränkung vornehmen. Auf
in der Behandlung anderer Themen5 wie z. B. der Frage nach der Mög die von Origenes im Zusammenhang mit seinen Darlegungen über die
,
lichkeit der Erkenntnis Gottes, der Erklärung des Herabstieges des Logos Verklärung gebotenen Aussagen über die Verklärung des Schrift-Wortes
und der Bejahung der Auferstehung des Körpers6• können wir nicht eingehen8• Angesichts der Weite des damit angeschnitte
Dieses besondere Verhältnis der Verklärung Christi zur Gesamttheologie nen allgemeinen Themas der "Theologie des biblischen Wortes 119, der ge
des Origenes verschärft für unsere Abhandlung noch zusätzlich die jeder samten hermeneutischen Problematik und im besonderen des Verhältnisses
Einzeluntersuchung eigene Schwierigkeit bezüglich der Methode. Jede Ein des AT zum NT, die in eine solche Einzeluntersuchung nicht einbezieh
zeluntersuchung setzt einerseits die Kenntnis der GesamttheolO'gie des bar ist, wird diese Einschränkung berechtigt erscheinen.
Autors voraus und erwächst in gewisser Weise aus ihr, andererseits soU Wir behandeln nur die Aussagen des Origenes über die Verklärung des
die Einzeluntersuchung gerade aus einer gewissen Unabhängigkeit heTaus "persönlichen" Logos. Der Untertitel unserer Untersuchung: "Die Bedeu
einen Beitrag zum Verständnis der Gesamttheologie des Autors bieten. tung des Menschen Jesus -in seiner Christologie" gibt nicht eine
In unserer Untersuchung wird der Akz;ent mehr auf den zweiten Aspekt von uns bestimmte Zielsetzung wieder, sondern ist die Frucht einer im
der Vorgangsweise gelegt, und dies deshalb, weil die Verklärung Christi Laufe der kritischen Darstellung uns von den Aussagen des Origenes
bei Origenes sO' sehr im Zusammenhang mit zentralen Themen seiner Theo selbst auferlegten Fragestellung. Auf der Ebene dieser Fragestellung be
logie auftritt und weil sich bei diesen zentralen Themen die unterschied rühren wir öfters die Ausführungen der Werke von Crouzel und beson
lichen PO'sitionen der Origenesinterpretationen entscheidend geltend ders jene des Buches von Rarl, denen wir Entscheidendes für unsere Arbeit
machen. Um bei solchen umstrittenen Fragen eine selbstverantwortbare verdanken; doch führte unsere Untersuchung aus der Sicht des ihr
Stellung einnehmen zu können, müßte man den geistesgeschichtlichen zugrundeliegenden speziellen Themas in dieser Fragestellung zu teilweise
Hintergrund des Origenes beherrschen, was uns jedoch bei deT Fülle der anderen Ergebnissen.
Strömungen, die ihn bilden, unmöglich isf. Ein Wort zur Quellenbenützung: Die Verschiedenheit in der Interpreta
tion des Gedankengutes des Origenes ist zu einem großen Teil durch die
unterschiedliche Bewertung und Benützung der erhaltenen Origenesquel-
, Mt. K. XII, 36-43 (X, 150, 15-170, 17).
5 Crouzel beispielsweise stößt in der Untersuchung ganz anderer Themen in seinem Buch
über die "Connaissance mystique" gegen dreißigmal auf die Größe "Verklärung" - Vgl. 8 Die Aussagen über die Verklärung des Logos gelten oft sowohl vom "persönlichen"
Harl S. 309 in Anm. 10: "Les allusions a la Transfiguration sont nombreuses dans l'argu Logos als auch vom Schrift-Wort. Uber die Verklärung des Schrilt-Wortes im besonderen
mentation contre Celse". spricht Origenes in folgenden Textstellen:
6 Vgl. CC II, 64 (I, 185, 26 ff.); IV, 15. 16 (I, 184, 29 ff.); CC VI, 68 (II, 138, 1 ff.); VI, Exod H. III, 2 (VI, 164, 33 ff.): wer den Verklärungsberg nicht ersteigt, dem ist der gei
77 (II, 146, 14 ff.) stige Sinn der Schrift nicht eröffnet;
7 Balthasar, Geist, S. 20: "Aber man vergißt dabei, daß im 3. und 4. Jahrhundert die Lev H. VI, 2 (VI, 361, 18 ff.): das Erscheinen von Jesus, Moses und Elias bei der Ver
großen Schulen bereits unentwirrbar vermischt sind. Schon in Philon ist ebensoviel Stoa klärung zeigt die Einheit von Gesetz, Propheten und Evangelium; vgl. dieselbe Aussage
als Platonismus . . . Aber schon Clemens und Origenes sind Sammelbecken der gesamten in: Röm. K. I, 10 (PG XIV, 856 C);
philosophischen Kultur ihrer Zeit." - Stellvertretend für viele sei auf zwei jüngere, zu Num H. VII, 2 (VII, 40, 5 ff.): die Verklärung zeigt, daß auch auf dem Gesetz eine "gloria",
gegensätzlichen Beurteilungen des den Origenes bestimmenden geistesgeschichtlichen Hin d. i. ein geistiger Sinn liegt;
tergrundes gelangende Abhandlungen hingewiesen: Ivanka, Zur geistesgeschichtlichen Ein Cant. K. III (VIII, 27 ff.): wie sich die Verklärung nur auf dem Berge ereignet, so ist Jesus
ordnung des Origenismus (1951), und Crouzel, Origeme et la Philosophie, (1962). - Leider nur auf den "Bergen" der Schrift, dort wo das "velamen" von der Schrift entfernt ist,
konnten wir auch im beschränkten Rahmen unseres Themas auf vorausgehende und die zu suchen;
Gedankengänge des Origenes eventuell bestimmende Quellen, wie etwa auf die "Ex Röm. K. II, 5 (PG XIV, 881 AB): das Gesetz und die Propheten erhalten ihre "glorian, d. i.
cerpta ex Theodoto", nicht eingehen. Die Begründung dafür sei mit Worten von Crouzel, ihren enthüllten geistigen Sinn, erst durch die "gloria" der Verklärung Christi.
Connaissance, S. 14 in Anm. 2 ausgedrückt: " ... : il est dangereux de mettre en parallele 9 In der mit diesem Titel benannten Untersuchung von Gögler tritt die vielfache Ver
un ecrivain bien connu a d'autres qui le sont moins; on risque des antitheses forcees et bindung zwischen den Aussagen des Origenes über den "persönlichen" Logos und den Aus
non equitables. Le travail considerable que demande- toute etude sur Origene sera aux sagen über das Schrift-Wort deutlich hervor; vgl. besonders das Kapitel (S. 299): "Das
yeux du lecteur notre excuse." biblische Wort - Inkarnation des ewigen Wortes".
16 2 Eichinger, Die Verklärung Christi 11
r
len verursacht1o• Die Entscheidung in der Frage der Quellenbenützung I. KAPITEL
wurde uns von Origenes selbst erheblich e-rleichtert, da sich seine Haupt ALLGEMEINER EINFDHRENDER AUFWEIS DER FORMALEN SICHT DER
aussagen übe-r die Verklärung Christi im Matthäuskommentar und in DARSTELLUNG DER VERKLÄRUNG CHRISTI BEI ORIGENES
den Büchern "Gegen Celsus" finden. Die nur lateinisch erhaltenen Texte
und die Fragmente haben wir in der Betrachtung keineswegs ausgeschlos
sen, sie aber in umstrittenen Fragen nicht als einzige Beweisquellen be
nützt; die Heranziehung des Werkes Peri Archon hingegen haben wir
wegen seine-r textkritisch besonders unsicheren Stellungll auf ergänzende 1, Rahmen und Gliederung der Darlegungen des Origenes zur
Bestätigungen in den Anmerkungen beschränkt. Die in der Berliner Aus Verklärungsperikope in seinem Matthäuskommentar1
gabe, GCS Bd. IX, 2. Auf!., als Lukas-Fragmente angeführten Texte über
die Verklärung haben wir wegen der von den Fachleuten bezweifelten Da wir die Darlegungen des Origenes zur Verklärungsperikope nicht in
Eigenständigkeit gegenüber dem Matthäuskommentar12 in unseren Aus all ihren Elementen zum Gegenstand ausdrücklicher Untersuchung machen,
führungen nicht herangezogen. sondern uns auf jene christologischer Aussagen beschränken, wollen wir
Da die Aussagen des Origenes über die Verklärung Christi vor allem zunächst anhand der Erklärungen des Origenes zur Verklärungsperikope
im Kontext anderer Probleme der Theologie des Origenes erfolgen und in seinem Matthäuskommentar den Rahmen und die Gliederung jenes
da für das Verständnis dieser Aussagen die formale Tendenz, innerhalb Gesamttextes aufzeigen, innerhalb dessen der Gegenstand unseres beson
der sie stehen, oft ebenso von Bedeutung ist wie die inhaltliche Auskunft, deren Interesses liegt.
stützen wir unsere Untersuchung anstatt auf die Anführung einer Vielzahl Die diesen direkten Erklärungen zur Verklärungsperikope vorausgehen
kurze-r Texte, die überdies oft verschiedenen gene-ra litteraria entstammen, den Abschnitte haben bereits Themen zum Inhalt, die nachher in den
auf die einge:q.enden Analysen ausführlich zitierter, besonders signifikati eigentlichen Darlegungen zur Ve-rklärung wieder aufgenommen werden.
ver Texte über unser Thema. Bei der Exegese zum Matthäusve-rs Mt 16, 27: "Denn der Menschensohn
An den Beginn der Unte-rsuchung ist eine allgemeine Analyse des wird in der. Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln kommen und dann
Haupttextes über die Verklärung aus dem Matthäuskommentar gestellt, einem jeden vergelten nach seinem Tun"2 weist Origenes auf die Ver
die eine einführende Orientierung über die Sicht der Verklärung Christi schiedenheit des Aussehens des Menschensohnes bei dessen Ankunft in
im Denken des Origenes bietet. Es folgt die eingehende Darstellung der der Menschwerdung geg'enübe-r jenem in der Herrlichkeit hin; in ähnlichem
Verklärung Christi in den Aussagen des Origenes. Dabei ergeben sich Verhältnis sieht er auch die Schrift in einer Zweigestalt stehen. In der
vOir allem zwei unterschiedliche Auffassungen über die Stellung des Erklärung zu Mt 16, 28: "Wahrlich, ich sage euch, einige von denen, die
Menschen Jesus bei der Verklärung. Weitere Begriffs- und Textanalysen hier stehen, werden den Tod nicht kosten, bis sie den Menschensohn in
unter der speziellen Rücksicht dieses Problems suchen die Stellung des seinem Reiche kommen sehen", referiert Origenes die Meinung jener, die
Menschen J esus differenzierter zu fassen und zu klären. diese Stelle auf den Zeitpunkt der in Mt 17, 1 ff. berichteten Verklärung
beziehen. Dieser Auffassung, die Origenes als die unmündigen Kindern
entsprechende beurteilt, stellt er eine Erklärung für Fortgeschrittene ge
genüber, derzufolge die Matthäusstelle hier vom verschiedenen Grade des
Jesus innerlich Nahestehens spricht, mit welchem ein verschiedenes Er
fassen J esu, sei es ohne Aussehen und Schönheit, sei es in Herrlichkeit,
parallel einhergeht3 Anschließend an e!ine breite Erklärung der Worte
•
"sie werden den Tod nicht kosten" folgt ein kleiner Exkurs über den Tod,
10 Vgl. Gruber, S. 4 mit Anm. 12. .
11 Vgl. das Urteil über "Peri Archon" von Crouzel, Incarnation, S. 97: "le plus difficile
probleme queposent sur le plan critique et litteraire les oeuvres d'Origene." - Zum Ge
samtkomplex der "Peri Archon" betreffenden textkritischen Fragen vgl. allgemein die 1 Mt. K. XII, 36-43 (X, 150, 15-170, 17). - Zum Gesamtkomplex der textkritischen
"Einleitung" zum Bd. V in GCS von Koetschaui vgl. im besonderen die bei Kettler, S. 13, Fragen des Matthäuskommentars des Origenes siehe die Vorbemerkungen zu den Bänden
Anm. 64 aufgezählten Autoren und deren Stellungnahmen: vgl. ergänzend dazu Crouzel, GCS X: XI: XII, 1, besonders aber GCS XII, 2 S. 1: "Einführung in die Arbeiten des Ori
Philosophie, S. 181 ff. - Unser Zögern in der Benützung des in GCS, Bd. V vorliegenden genes zu Matthäus von E. Klostermann" und "zur altlateinischen Ubersetzung von Ori
Textes wird durch den in Angriff genommenen Versuch einer verbesserten textkritischen genes' Matthäuskommentar von L. Früchte1". In beiden Abhandlungen ist weitere Literatur
Ausgabe von "Peri Archon" legitimiert. angeführt. - Eine eingehende Darlegung des dem Origenes bei seiner Exegese zur
12 Es handelt sich um die in GCS, Bd. IX, 2. Auf!. (1959), angeführten Fragmente 138, Verklärungsperikope vorliegenden Schrifttextes ist nicht nötig, da dieser keine eigene
139, bes. 140 sowie 141. - Vgl. zur textkritischen Lage die von Rauer dem Bd. IX voraus Version von Bedeutung aufweist. In Mt 17, 1 verwendet er &'vcijEL statt &.VCXifi6pEL. Bemer
geschickte Einleitung: bes. S. XIX: "Der Kommentar zu Lukas" und S. XXXIV: "Die kenswert ist, wie Origenes bei seiner Erklärung der Verklärungsperikope in den Matthäus
griechischen Fragmente", sowie die den einzelnen Fragmenten beigefügten textkritischen bericht die Parallelberichte des Mk und Lk hineinnimmt. Zu der ganzen Frage vgl. Hautsc1l,
Bemerkungen. - Sources Chretiennes, N. 87, übernahm in der Ausgabe der Lukashomilien Die Evangelientexte des Origenes, vor allem S. 57 "zu Mt 17, 3".
~us GCS Bd. IX, nur das kurze Fragment 139: vgl. -die Darlegung der Stellung der Her 2 Mt. K. XII, 29. 30 (X 132, 15-136, 19)
ausgeber zu den Lk-Fragmenten in der "Introduction" desselben Bandes S. 89. S Mt. K. XII, 31. 32 (X, 136, 20-141, 5)
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