Table Of ContentJan Myszkowski
Der politische und wirtschaftliche Umbruch
in Ostmitteleuropa
Jan Myszkowski
Der politische und
wirtschaftliche
Umbruch in
Ostmitteleuropa
Eine Analyse der deutschen Tagespresse
DeutscherUniversitätsVerlag
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~ GABLER·VIEWEG·WESTDEUTSCHER VERLAG
Die Deutsche Bibliothek - ClP-Einheitsaufnohme
Myszkowski, Jan:
Der politische und wirtschaftliche Umbruch in Ostmitteleuropa eine Analyse der
deutschen Tagespresse / Jan Myszkowski. - Wiesbaden: DUV, Dt Unlv Verl , 1998
(DUV : Sozialwissenschaft)
Zugi.: Possau, Univ., Diss., 1997
ISBN 978-3-8244-4315-4 ISBN 978-3-322-97667-3 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-322-97667-3
Alle Rechte vorbehalten
© Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden, 1999
Lektorat: Cloudia Splittgerber / Sabine Stohldreyer
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Buch ist deshalb auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Ein
schweißfolie besteht aus Polyäthylen und damit aus organischen Grundstoffen, die
weder bei der Herstellung noch bei der Verbrennung Schodstoffe freisetzen.
Die Wiedergabe von Gebrouchsnamen, Handelsnomen, Warenbezeichnungen
usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der
Annahme, daß solche Nomen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Ge
setzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermonn benutzt werden
dürften.
ISBN 978-3-8244-4315-4
Vorwort
Während der Auswertung der Zeitungsbeiträge wurden mir oft Fragen nach der Bewer
tung der untersuchten Zeitungen gestellt: Welche Zeitung kommt am besten weg? Welche
Zeitung hat am besten berichtet?
Weder ich damals noch dieses Buch heute kann diese Fragen beantworten. Daß es auch
nicht das Ziel der Dissertation war, liegt in meinem Verständnis der Medienwirklichkeit
begründet. Dieses Verständnis fasse ich in der Gleichung "Medienwirklichkeit ist Schat
tenwirklichkeit" zusammen.
Zu einem Schatten gehören mindestens drei Elemente: der Gegenstand mit seiner Form,
das Licht mit seinem Standpunkt und der Boden mit seiner Beschaffenheit. Keines dieser
Elemente kann den Schatten allein erzeugen.
Sind alle drei Elemente gegeben, so hat jedes von ihnen eine bestimmte Grundfunktion
und eine definierbare Palette an Einflußmöglichkeiten auf das Endergebnis: den Schatten.
Die Realität zieht mit ihrer Form, Dichte und Lebendigkeit im Sinne von Bewegung einen
möglichen Rahmen, in dem die anderen zwei Elemente agieren können.
Das Licht setzt seine Stärke, Konstanz und vor allem den Standpunkt ein, um Perspek
tiven und Schärfen dem Boden anzubieten.
Der Boden gibt diese unverfälscht wieder oder vollendet das Werk durch Einsatz seiner
Beschaffenheit bezüglich Form und Oberfläche.
Diese auf den ersten Blick beinahe triviale Struktur ist in der Praxis sehr komplex. Die
Einzelelemente sind nicht eindeutig zu trennen. So fällt der Schatten nicht nur auf den
Boden, sondern legt sich gänzlich oder teilweise auch auf den Gegenstand selbst. Das
Licht kann nicht nur einen Schatten erzeugen sondern ihn auch aufheben. Der Boden
selbst kann durch seine Unebenheit Schatten werfen. Schließlich sind alle drei Elemente
in ihren Rollen austauschbar. Auch das Licht kann zum Gegenstand oder zum "luftigen"
Boden werden usw.
Wie hat nun der Schatten objektiv zu fallen, kann ich leider nicht bestimmen. Befangen
in meinem jeweiligen Standpunkt kann ich mir aber wohl bewußt machen, was das Bild,
wie ich es sehe, ausmacht.
VI
Diese Transparenz über die unterschiedlichsten Aspekte eines Schattens, der Medienwirk
lichkeit kann erst den Aufschluß über die Realität geben, zu der der Schatten gehört.
Dieses Buch hat zum Ziel, einige Aspekte der Medienwirklichkeit zu beleuchten und eine
Neugier auf das Entdecken von anderen Blickwinkeln der Nachrichten zu wecken.
Nicht die Werturteile, sondern das Verstehen einer Nachricht in ihrer schattenähnlichen
Beziehung zur Realität, zwischen dem Erzeuger und dem Publikum soll damit gefördert
werden.
Diese Arbeit wäre nicht zustande gekommen ohne mein Studium an der Universität Pas
sau. Der Wechsel von der Maria-Curie-Sklodowska-Universität in Lublin haben mir meine
Eltern ermöglicht, und dafür bin ich Ihnen nicht minder dankbar wie für ihre Geduld und
ihr Verständnis in der Zeit danach.
Auf den Weg nach Deutschland durfte ich die wertvollen Ratschläge von dem - leider
bereits verstorbenen - Herrn Dr. Jan Mizinski mitnehmen. Ich werde ihn nie vergessen.
Mein besonderer Dank gilt der Universität Passau, die mich finanziell unterstützt hatte,
bis ich in die Förderung der Konrad-Adenauer-Stiftung aufgenommen worden bin. Ich
danke allen Mitbeteiligten der Konrad Adenauer Stiftung, speziell Herrn Julius Becker
nicht nur für die finanzielle Hilfe, sondern auch für die bereichernden Seminare in den
Jahren 1990-1995.
Dem Centrum für Informations- und Sprachverarbeitung an der Ludwig-Maximilians
Universität in München, insbesondere Herrn Prof. Dr. Franz Guenthner möchte ich für
den unkomplizierten Zugang zu den Rechnern und anderen technischen Geräten, ohne
deren Einsatz die Auswertung nicht möglich gewesen wäre, danken.
Ich bedanke mich herzlich bei der Bundeswehruniversität München und bei der Süddeut
schen Zeitung für den Zugang zu den Mikrofilmen.
Als ich mich in der letzten Promotionsphase befand und berufstätig war, konnte ich mit
dem Entgegenkommen und Verständnis von Boston Consulting Group in München rech
nen -dafür bedanke ich mich an dieser Stelle.
Meinem Doktorvater Herrn Prof. Dr. Hans-Werner Eroms danke ich für seine Betreuung,
Gesprächsbereitschaft und jegliche Hilfe, die ich seit 1988 erfahren durfte.
Allen Freunden, für die stellvertretend Jung, Wolfgang, Jake, Uli und Uschi, Sven, Nik
und Oda, Matthias, Andreas, Maciek, Hermann, Lucky, Mike und Nuala und viele andere
stehen, danke ich vor allem für die Zwischen-dem-Schreiben-Zeit.
VII
Meinen größten Dank möchte ich schließlich Ela aussprechen, die mich nach Bedarf mo
tivieren konnte bzw. zurück auf den Boden zu holen wußte und mit der ich die schönsten
und die weniger schönen Seiten des Lebens teilen darf.
Jan Myszkowski
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 1
I Ziele und Inhalte 3
2 Ziele und Vorgehensweise 5
11 Kontext der Berichterstattung 15
3 Umbruch - 1989 17
3.1 Historische Hintergründe 17
Polen ...... . 17
Tschechoslowakei 18
Ungarn .... . 18
Osteuropa ... . 19
3.2 Merkmale des Umbruchs 20
3.3 Sozial- und Politikwissenschaften vs. Umbruch 21
3.4 Akteure des Umbruchs ............ . 23
4 Polenbild 25
4.1 Polenbilder ................................... 27
5 Tagespresse 31
5.1 Zeitungsgeschichte 31
5.2 Die drei Qualitätszeitungen 33
5.2.1 Zeitungsportraits .. 33
Süddeutsche Zeitung 33
Frankfurter Allgemeine Zeitung 34
x
INHALTSVERZEICHNIS
Die Welt. 35
5.2.2 Profil ... 35
5.2.3 Leserschaft 36
III Textanalyse 39
6 Zeitungstechnische Kategorien 41
6.1 Nachrichtenquellen ..... . 41
6.2 Presseagenturen ....... . 48
6.2.1 Methodische Vorentscheidungen 48
6.2.2 Statistische Untersuchungen .. 49
6.2.3 Agenturen-Portraits ..... . 54
Deutsche Presse-Agentur (dpa) 54
Associated Press (AP) ... 54
Reuters (rtr) 55
Agence France-Press (AFP) 56
Deutscher Depeschendienst (ddp) 57
6.2.4 Auswertung.......... 58
6.3 Verfasser von Kommentaren ..... 64
6.3.1 Verfasser vs. Meinungsvielfalt 64
6.3.2 Auswertung ....... . 67
6.4 Plazierung - Seite 1 . . . . . . . . 81
6.4.1 Besonderheiten der Seite 1 82
6.4.2 Auswertung ...... . 83
6.5 Bebilderung .......... . 100
6.5.1 Pressefoto vs. Pressetext 101
6.5.2 Auswertung . 104
7 Inhaltliche Kategorien 105
7.1 Ressorts ...... . 105
7.1.1 Ressorts vs. Universalität 106
Außenpolitik ...... . 106
Wirtschaft . . . . . . . . . 107
7.1.2 Vergleichbare Untersuchungen 108
7.1.3 Auswertung 109
7.1.4 Intensität . 118
INHALTSVERZEICHNIS XI
7.2 Geographische Orientierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119
7.2.1 Kriterien zur Bestimmung von geographischer Orientierung . 120
7.2.2 Auswertung ...... . 122
7.2.3 Intensität . . . . . . . . 134
7.3 Personenbezogene Orientierung 135
7.3.1 Kriterien zur Bestimmung von personenbezogener Orientierung. 136
7.3.2 Auswertung 138
7.3.3 Intensität 147
7.4 Zeitbezug .... 148
7.4.1 Historischer Hintergrund 149
7.4.2 Auswertung ...... . 154
7.4.3 Intensität . . . ..... 163
7.5 Argumentationstypen in Kommentaren 164
7.5.1 Definitionen 166
7.5.2 Auswertung 170
7.6 Interaktion ..... 174
7.6.1 Merkmale der einzelnen Werte von Interaktion. 176
Handlung ................. . 176
Handlungsträger und Handlungsempfänger 180
7.6.2 Auswertung .. . 182
Handlung ... . 182
Handlungsträger 185
Handlungsempfänger 187
Handlungen und Handlungsträger 189
Handlungen und Handlungsempfänger 191
Handlungsträger und Handlungsempfänger 192
7.7 Thematischer Kern 194
7.7.1 Auswertung 195
8 Sprachliche Kategorien 197
8.1 Textsorten . . . . . . 197
8.1.1 Kriterien zur Bestimmung von Textsorten 199
Kommentar ......... . 201
8.1.2 Vergleichbare Untersuchungen 202
8.1.3 Auswertung 205
8.1.4 Umfang .. 215
XII INHALTSVERZEICHNIS
8.1.5 Intensität 217
8.2 Überschriftform . 219
8.2.1 Zeitungsüberschrift 220
8.2.2 Auswertung 223
8.2.3 Intensität 232
8.3 Satzlänge .... 233
8.3.1 Vergleichbare Untersuchungen 233
8.3.2 Auswertung .. . 235
8.4 Passiv ......... . 238
8.4.1 Passivfunktionen 238
8.4.2 Auswertung .. . 241
8.5 Modalverben ..... . 242
8.5.1 Pragmatischer Gehalt der Modalverben. 242
8.5.2 Auswertung ........... . 245
8.6 Modifikatoren .............. . 249
8.6.1 Eigenschaften der Modifikatoren . 249
8.6.2 Auswertung.......... .. 251
8.7 Metaphern ................ . 255
8.7.1 Metapher -ein rhetorisches Stilmittel 255
8.7.2 Auswertung ..... 257
WOHER-Perspektive 257
WORIN-Perspektive 262
WOHER-WORIN-Perspektive . 266
8.8 Bezeichnungen für Ostblock . ..... . 267
8.8.1 Der sozial-geschichtliche Kontext 267
8.8.2 Auswertung ..... 270
8.9 Bezeichnungen für Umbruch 272
8.9.1 Kriterien .. 274
Zeit referenz 274
Urheber .. 274
Systemreferenz 275
8.9.2 Bezeichnende vs. Bezeichnetes 277
8.9.3 Auswertung ......... . · 279
8.10 Bewertung .............. . · 299
8.10.1 Vergleichbare Untersuchungen · 300