Table Of ContentA. F. Büſching $ ;
große
Erdbeſchreibung.
wierter Band.
Das aſiatiſche Rußland
und
die krimiſche Satarei.
Mit f. t. Hofcenfurfreibetf.
Er o p p a ul
gedruckt bei Joſeph Georg Trafler , und fix
Verlage ber Soinpagnie.
185
::
r
Das
aſiatiſche Rußland.
42
T
Einleitung.
4
I. Der aſiatiſche Theildes ruffle
ſchen Reichs,
as:'von dem ruffifchen Reich få aften
liegt , gehöret zum Theilzu der
großen oder aſiatiſchen Satarei.* es wird
fid) bernach bei der genauern Berchrerbung
jetgen ; Welche Gegenden von tatartſchen
Beifern bewohnt ſind,
$. 2. Die großen Meereſwelde ah
dieſes kand gränzen , find oben beſchrieben
worden ; e $ find alſo nur noch die Flüſſe
und Seen , anzuzeigen und zu befchreiben,
Was die Flüſſe anbetrifft, ro bemerken mix
1. Diejenigen , welche in das farpio
fche Meer fließen. Dieſe find
3.3
1) Der Wolga - Strom , von weldheni
Ichon beim europäiſchen Rußland Nachricht
gegeben worden.
2) Der Ural, ehedeffen Jalf, vor Us
ter$ Rhymnus, entſteht aus dem Gebirge
Ural, auf der fibiriſchen Straße , in der
prenburgiſden Statthalter(daft,undufiſden
Proving, aus einem Berge , welcher auch
ber Belaja ihren Urſprung giebt, undgrås
mel. Sau genennet wird. Nachdem er einen
Kauf von,ungefähr 3000 Werſten jürid
gelegt hat, fåüt er unter Gurjen durch ei?
mige Mündungen ins kaſpiſche Meer. Die
Sornehmſten Flüſſe , welche in denſelben
fließen , find der Ober- und Unter Kyfel,
Dr, Sakmara und Flek. Er iſt ungemein
reich an guten Fiſchen , und fchnell, hin
und wiederaber ſeicht, : Die ufer deſſelben
find in der Nadbarſchaft des Fluſſes Safa
niara felfight, aud) in der Gegend der Flüſſe
Kyſelsehr bergigt,wie denn dem Ober:
Korel gegen über ein Berg hervorragt, aus
welchem Magnetſteine gebolt werden. Je
weiter man aber vom Fluß megkommt, je
großre Ebnen trift man an , die nach den
Mündungen des Fluffés fu von weiterm
Umfang, als nach demUrſprung hin, meb:
rentheils aber fandigt und mager find , ſo
daß fie faſt nur in der obern Gegeno Gea
Bem
treide tragenkönnen.' Borg findetman hier
=ht fehr wenig , ausgenommen in der Gegend
bes Satmara, Der Fluß fcheidet vonAls”
ters her sters Baſchkiren vonden Kirgiſen,
Die an demſelben erbauten Feſtungen , die's
er nen füprBegåhmung der angränzenden Vils
fer." ATimm tesojeninter 1775 erfolgte ein
Katſert. Befeßt, daß diefer Flußwegen des
Mufruhrs berajaitiſchen Korafen ) fünftig
nicht mehr galt, ſondern Ural heißen rolle.
3) Fem , (nach der hieſigen Pfifer
Slusſprache Didhem ,') von der Ruffeu Jeme
ba , oder Emba , " ein fchneller aber fehri
feichter Fluß, ro daß er in feiner Mündung
kaum - Jug tiefift. Er entſteht in der
Steppe der Kirgløfaifafen , unter dem 49ſtent
Brade Nörverbreite aus dem Berge Mu
gallchar , unweit ber Quelle des Fluffes Or.
Seik Waffer iſt gut, und ſeine Ufer find
fruchtbar , dem ungeachtet findet manweal
der Ståbtenoch Fleden an demſelben , wett
sie Kirgisfalſaker , welche an dieſem Fluß
øft in großen Haufen ihr Winterlager has
ben , nur in Sezelten und kleinen Hütten
wohnen. Er ergießt fich ins tafpifcheMeer,
?, Diejenigen , welche in das Sorbs:
:
pber Els Meerfließen. Dieſe find
1) Der Db, welcher unter dem Nas
men Bi , aus dem Gee Ultiu , den die Ruf
ſen
Ten Seleffoi,Dfero , nennen;,'unterm geffen
Gr.,der, Breite und 193,Sr, 30 Min. der
Lánge, entſpringt, Der Name bedeutet
ro viel alsgrobar, daherherauch im ruffi
rchen zuweilen der große Fluß genennetwird,
Die Kulmuden und Satarn pflegen ihn
ilaiar, die uftiafen Sachefu nennen.
Ei, Coletaden Namen einge, fillen und
Spit Agiles ; denn er ift ebennichtſchnelle
und ordentudy. 2.bib -300 Faden breit, in
unterfuiconen Gegendenaber:und bet 102
hem Waſſer wetwehr... fr,iſtſehr fiſche
reid), une fat,bisanden Seez qus,wela
d)em-ersentſpringen irohiffbar. Der Grund
ili, in der gern, Gegend fieinicht,i yon der
Mündungdes Fluſſes Setan aber deimiát,
Nach unten du fondcrlid bei der Stadt
Bereſowo amagt ervieleInfeín. Erdurch
ſtrømt mit vielen Krummungenvinen groſs
fen Strich Landes ,fádt unter der Breite
von 67 Gr, und Långe von 86 Ge, in cia
nen Bufen des Eismeers, der ſich an die
80 Meilen ins Land hinein erſtreckt, und
Deffen Elide am Drt feiner Vereinigung mit
dem Eismeer unterm 73 Grab 30 Minua
ten der Breite und go Grad der Långe iſt.
Er hat nicht nur reiche Quellen fondern
nimmt auch große Flüſſe auf. Diefe- find
Der Ratung , bel beffen Einfluß er den Nar
men
men Df bet8mmt; Tſcharnich , Alex an der
linfen Seite des Ufers ; Srdituryich an der
rechten Seite ; Sſcheus Schagarta an der
Pinken ; Som Schulise der oben Fuß
beißt, und aus zwei Wüflen dem foge:
nannten weißen und fdywarfen , zuſammen
fließt; et , melcher ſeiner obern Gegend wes
gen berubmtiſt , da er dem Jenifea Flut
uabeift: aarNecten, Meſſuganjur Finfen ,
Dym und Wad) A ben Der Weg beruhmi
gemacht bat , welcher vermittelf deffelben
und burch den Silpgui: Fluß zu Gdyiffe in
bun Jenijea genommen wird , zur Rechten ;
der Jugan und Artis gur linten und viele
andere, die unterwärts , bis an ſeineMúns
dung in ihn einfließen , unter welchen zur
Rechten der Kafim , und zur Rhufen der
Soswa der vornehmste, Der Somit uns
terallen Siuſien a die den: Ob vergrößern,
der merkwürdigſte, wetl er bis an dieStadt
Kusnest rohiffbar, ift. Geine Duchen find
nabe bei dem Flug Abakan in der Breite
pon. 53 Grab , und er fåat in den Db uns
term 58ſten Gr, der Breite. Er ninimat
viele Båthe auf, aber der Kondoma ift best
Namens eines Fluffes werth , ber gegen
der Stadt Kusnett uber zur linken Seite
in ihn Rießet, ſo wie auch der Flug Mrafan
welcher etwa 30 Werfte biber einfädt. Der
# 5. Jetis
Srtis ober frtifch F&mmt aus der Kalmúlv
ten lande , fließet ungefähr unterm 46ſter
Gr. 30 Min. der Breite, und rog Gr.
der Långe“, durch den See Gaiſan , Co. in
deredle, ) welcher ebedeſſen von den Kale
můcken und Satarn Kiſalpu genennet word
ben , wird 'vor dem Einfluß in denſelben
der obere Irtiſch , und nach reinem Aus,
fluß deruntereJrtiſch , genennet , undnacha
dem er einen großen Strich fandes mit
fhr vielen und großen Krümmungen durch
floſſen , fåüt er unter der Breite von 61
Grab , und länge von 86 Grad , in den
* 06. Er hat viele Inſeln , die im Somi
mer bei niedrigem Waſſer in großerer Anz
jahl ſichtbar fird , als im Frühjahr bei
bolem Waſſer. Einige derſelben vergehen,
und an ihrer Stat entſtehen andere. Der
Fluß verandert feinen Lauf dfters, fo daß,
mo vor dieſem Schiffe gehen können , fols
chos nun nicht mehr msgids iſt und fie
nun da gehen , wo es ſonſt nicht annieng.
Das Waffer dieſes Stroms roll ſehrleicht
und weiß , und darin ein Uiberfluß von
ftonen Fiſchen , und unterandern vonStos
ren fern , die ein delikates Fett babem
Defſen fin die Leute , die an dieſem Fluß
kohnen , zum Studiengebrauch bedienen. Er
rimmt fehr piel andere Slúſle pon beiden
Seid