Table Of ContentThomas Bauernhansl
Bewertung von Synergiepotenzialen im Maschinenbau
WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFT
Thomas Bauernhansl
Bewertung von
Synergiepotenzialen
im Maschinenbau
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Walter Eversheim
Deutscher Universitats-Verlag
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek
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Dissertation Rheinisch-Westfalische Technische Hochschule Aachen, 2002
o
82 (Diss. RWTH Aachen)
1. Auflage Mai 2003
Aile Rechte vorbehalten
© Deutscher Universitats-Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2003
Lektorat: Ute Wrasmann 1A nita Wilke
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Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main
Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier
ISBN 978-3-8244-0688-3 ISBN 978-3-322-81082-3 (eBaak)
001 10.1007/978-3-322-81082-3
Geleitwort
Fusionen, Akquisitionen und Kooperationen haben in den vergangenen
Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Es ist zu erwarten, dass dieser
Trend sich insbesondere im Maschinenbau in Zukunft weiter verstarken
wird. Grunde hierfUr liegen in der Struktur und den Rahmenbedingun
gen dieser Branche sowie in der seit 2002 geanderten Steuergesetzge
bung und in Nachfolgeproblemen bei vie len Familienbetrieben.
In Unternehmensverbindungen sehen viele Maschinenbauer die Mog
lichkeit, strategische Ziele schnell umzusetzen, urn so im Wettbewerb
nachhaltig erfolgreich zu agieren. Dies setzt jedoch eine konsequen
te und ganzheitliche Aktivierung der Synergiepotentiale voraus, die im
Endeffekt zu Kosteneinsparungen und Umsatzwachstum fUhren.
Haufig gelingt es den beteiligten Partnern nicht, Synergieeffekte zu
erschlieBen. Als Grunde hierfUr sind Fehleinschatzungen von Synergie
potentialen, Vernachlassigung kultureller Aspekte sowie eine unzurei
chende Gestaltung der Zusammenarbeit der Partnerunternehmen zu
nennen.
Herr Bauernhansl hat diese aktuellen Problemstellungen aufgegriffen
und eine Methodik entwickelt, die es erlaubt, die durch Unternehmens
zusammenschlusse entstehenden Synergien ex ante zu ermitteln und
aus strategischer Sicht zu bewerten. Der Anwender der Methodik wird
bei der Auswahl geeigneter Verbindungspartner und -formen wirkungs
voll unterstUtzt. Dabei werden sowohl »outside in«- als auch »inside
out«-Analysen zu den potentiellen Partnern einer Unternehmensver
bindung ermoglicht.
Kern der Methodik ist ein generisches Synergiemodell, das fUr die
Branche Maschinenbau in den Synergiefeldern Rationalisierung, Tech
nologie, Innovation und Markt instanziiert wurde. Auf Basis empiri
scher Untersuchungen und deduktiver Schlusse ist es Herrn Bauern
hansl gelungen eine quantitative Bewertungsgrundlage zu schaffen,
vi Geleitwort
die es dem Anwender erlaubt, Synergiepotentiale in den o. g. Synergie
feldern anhand monetarer GraBen auszuweisen. Dariiber hinaus kan
nen die so ermittelten Potentiale durch eine Beriicksichtigung des sog.
»Fits« auf normativer, strategischer und kultureller Ebene sowie durch
die Konfiguration einer Unternehmensverbindungsart an den Anwen
dungskontext angepasst werden.
Die Leistungsfahigkeit der Methodik stellt der Verfasser durch zwei
reprasentative Fallbeispiele unter Beweis. HierfUr nutzt Herr Bauern
hansl zum einen die 1996 volIzogene Verbindung der Firmen Agie AG
und Charmilles Technologies. 1m Vergleich der errechneten mit den im
Jahr 1998 tatsachlich realisierten Synergiepotentialen konnte die hohe
Genauigkeit der Methodik demonstriert werden. Zum anderen wendet
Herr Bauernhansl die Methodik fur eine »inside out«-Betrachtung einer
Akquisition im Anlagenbau an. Auch hier konnte die Anwendbarkeit
und die hohe Qualitat der Resultate nachgewiesen werden.
Die hier entwickelte Methodik zur Bewertung von Synergiepotentia
len stellt einen wichtigen Impuls im Bereich der Kooperationsforschung
dar. Sie ist insbesondere durch die prazise Quantifizierbarkeit der Po
tentiale sowie durch die umfassende Betrachtung aller fur den Maschi
nenbau relevant en Synergiefelder als ganzheitlicher Ansatz zu sehen,
der sowohl fUr die ingenieurwissenschaftliche als auch die betriebs
wirtschaftliche Forschung hohe Relevanz besitzt. Die von Herrn Bau
ernhansl vorgelegten Ergebnisse sind jedoch nicht nur fur die akade
mische Forschung von hohem Interesse, auch die Praxis der Synergiebe
wertung findet in diesem Werk wertvolle Unterstutzung. Dies zeigt sich
nicht zuletzt in der erfolgreichen Anwendung der Methodik in vielen
Industrieprojekten an meinem Lehrstuhl.
Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Dr. h.c. multo Walter Eversheim
Vorwort
Eine Promotion ist immer ein Stuck yom eigenen Leben. In meinem FaI
le ist die vorliegende Dissertation ein Resultat meiner fUnfjahrigen Ar
beit als wissenschaftlicher Mitarbeiter und meiner in dieser Zeit gesam
melten Erfahrungen am Laboratorium fUr Werkzeugmaschinen und Be
triebslehre (WZL) der Rheinisch-Westfalischen Technischen Hochschu
Ie Aachen (RWTH). Das kreative Umfeld dieser fUr mich einzigartigen
Institution, vitalisiert von Professoren im besten Sinne, bietet und ver
langt vieles. Ich durfte neben zahlreichen Forschungs- und Beratungs
projekten eine Studie uber die Zukunftsperspektiven im Maschinenbau,
die gemeinsam mit der Unternehmensberatung McKinsey & Company
durchgefuhrt wurde, als Projektleiter begleiten. In dieser Studie ent
stand die bearbeitete Forschungsfrage sowie Teile des Inhalts meiner
Dissertation.
Fur das oben beschriebene Umfeld sowie fUr die Moglichkeit zur Pro
motion gilt mein besonderer Dank Herrn Professor Walter Eversheim.
Vielen Dank fUr Ihre wohlwollende Unterstiitzung und das in mich ge
setzte Vertrauen.
Herrn Professor Gunter Schuh, dem Nachfolger von Prof. Eversheim
als Inhaber des Lehrstuhls fur Produktionssystematik am WZL, danke
ich fUr die Ubernahme des Korreferats, die kritische Durchsicht der
Arbeit und die wertvollen Hinweise.
Der Firma McKinsey, allen voran Herrn Dr. Andreas Zielke, Herrn Dr.
Stefan Hartung und Herrn Carsten von der Ohe gilt mein Dank fur anre
gende Diskussionen in der o. g. Studie sowie fur die groEzugige Freigabe
einiger Studienergebnisse zur Verwendung in meiner Arbeit.
Danken mochte ich weiterhin meinen Kollegen Achim Kampker, Fe
lix Hagemann, Martin Schonung und Patrick Wegehaupt, die mit ihren
Studien- bzw. Diplomarbeiten den Forschungsprozess wesentlich un
terstiitzt haben. Meinen Kollegen Dr. Carsten Deckert, Peter Weber und
viii Vonvort
Jens Schroder danke ich fUr die inhaltliche Durchsicht und die kompe
tenten Diskussionen. Meinen studentischen Hilfskraften Michael Kurr,
Sauli Sarkoja, Novian, Kai Niehues und Nicolas Pyschny sei gedankt
fUr ihre engangierte Unterstiitzung, ihre Geduld und die hervorragen
de Stimmung wahrend der Arbeit.
Frau Prof. Jakobs hat mir gezeigt, wie durch klare Struktur und prazi
se Formulierungen auch komplizierte Sachverhalte verstandlich ausge
druckt werden konnen. Fur diese keineswegs selbstverstandliche, aber
stets geduldige Unterstutzung bin ich ihr sehr dankbar. Herrn Bernd
Dahmen danke ich fUr die professionelle orthographische Durchsicht
meiner Dissertation.
Meinem Kollegen und Freund Felix Hagemann gilt mein Dank fur die
aufwandige Gestaltung der Texte und Abbildungen sowie die Formatie
rung der Arbeit.
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Lehrstuhls danke ich fur
die schone Zeit und die erfolgreiche Zusammenarbeit.
Meiner Lebensgefahrtin Belen Recio Victor danke ich fUr ihre Liebe
und dafur, dass sie mein Lebensmittelpunkt ist. So hat sie dafUr ge
sorgt, dass mein Leben auch wahrend meiner Promotion im Gleichge
wicht blieb und ich nie die Freude an der Arbeit verloren habe.
Meiner Familie und im besonderen meinen Eltern Hannelore und Wil
helm Bauernhansl bin ich zutiefst dankbar fur ihre vorbehaltlose und
uneingeschrankte Unterstutzung. Sie haben mir die Freiheit gegeben,
meinen Lebensweg nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, der ohne
ihren Ruckhalt und ihr Verstandnis so nicht moglich gewesen ware.
Thomas Bauernhansl
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis xv
Tabellenverzeichnis xxi
Abkurzungsverzeichnis xxiii
1. Einleitung
1.1. Ausgangssituation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1.2. Problemstellung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.3. Zielsetzung und Forschungsfrage . . . . . . . . . . . . . . 9
1.4. Wissenschaftstheoretische Positionierung. . . . . . . .. 11
2. Die Branche Maschinenbau 19
2.1. Bedeutung und Struktur. . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 19
2.2. Strukturwandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 22
2.3. Strategien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 24
2.4. Bedeutung von Unternehmensverbindungen . . . . . .. 33
3. Unternehmensverbindungen 35
3.1. Kooperation und Unternehmenszusammenschluss 35
3.2. Markt-Hierarchie-Kontinuum. . . . . . . . . . . . . . . .. 37
3.3. Wichtige Formen der Kooperation. . . . . . . . . . . . .. 38
3.4. Morphologie der Unternehmensverbindungen . . . . .. 40
3.5. Fit in Unternehmensverbindungen .. . . . . . . . . . .. 42
3.5.1. Fundamentaler Fit ................... 42
3.5.2. Strategischer Fit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 42
3.5.3. Kultureller Fit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 43
x Inhaltsverzeichnis
4. Synergie 45
4.1. Der Begriff Synergie ........... 45
4.2. Konzept der Synergie .......... 48
4.2.1. Wegweisende Synergiekonzepte 48
4.2.2. Synergietypologie . . . 50
4.2.3. Synergiemechanismen . . . . . . . 52
4.3. Management von Synergie ........ 56
4.3.1. Identifizieren von Synergiepotentialen . 57
4.3.2. Messen und Beurteilen von Synergiepotentialen 57
4.3.3. Realisieren von Synergiepotentialen ..... 63
4.4. Synergiearten im Maschinenbau . . . . . . . . . . . 63
4.4.1. Ziele von Unternehmensverbindungen im
Maschinenbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
4.4.2. Relevante Synergiearten im Maschinenbau . 66
5. Reflexion bestehender Ansatze zur Synergiebewertung 75
5.1. Anforderungen an eine Methodik zur Bewertung von
Synergien im Maschinenbau ......... 75
5.2. Ansatze zur Bewertung von Synergien . . . . . . . . . . 77
5.2.1. Bewertung von Synergiepotentialen . . . . . . . . 77
5.2.2. Bewertung des Fit in Unternehmensverbindungen 82
5.3. Zwischenfazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 86
6. Generisches Synergiemodell 89
6.1. Entwicklungschritte der Methodik. . . . . . . . . . . . .. 89
6.2. Entwicklung eines generischen Synergiemodells . . . 92
6.2.1. Auswahl einer Modellierungsmethode 92
6.2.2. Aufbau des generischen Modells. . . . . . . . . 98
7. Instanziierung der Synergiearten 105
7.1. Instanziierung der Synergieart Rationalisierung ... " 105
7.1.1. Forschung und Entwicklung .. . ... " 107
7.1.2. Beschaffung 109
7.1.3. Fertigung . 111
7.1.4. Montage. . 112
7.1.5. Vertrieb . . 114