Table Of ContentNachhaltige Mode:
Handbuch für LehrerInnen
1
Nachhaltige Mode:
Handbuch für LehrerInnen
Deutsche Übersetzung: Gabriele Müller Herausgeber der Englischen Erstversion:
Sustainable Fashion: A Handbook for Educators
Adaption, Aufbereitung und Entwicklung einzelner
Liz Parker, im Namen von Fashioning an Ethical Industry
Beiträge: Doris Berghammer, Ruth Buchauer,
(UK) und Dr. Marsha A. Dickson von Educators for Socially
Katharina Deman, Sarah Scheil im Namen der
Responsible Apparel Business, USA.
Südwind Agentur
Herausgeber:
Endredaktion: Doris Berghammer
Südwind Agentur (Österreich), Labour Behind the Label
Graphik: Adolf Schauer (UK), Polish Humanitarian Organisation (Polen), Schone
Kleren Campagne (Niederlande), Educators for Socially
Copyright und Benutzungsrecht
Responsible Apparel Business (USA)
Das Copyright liegt bei den AutorInnen bzw. den Instituten
der AutorInnen. Die Beiträge dieses Sammelbandes sind
Hier fi nden Sie das Handbuch zum Downloaden:
unter dem „Creative Commons Attribution-Non-Commer-
(Gesamtversion / einzelne Kapitel)
cial-Share Alike 3.0 Unported License“ lizenziert.
www.mode.cleanclothes.at
http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/deed.
en_GB Wenn Sie das Handbuch bestellen möchten, wenden Sie
sich an [email protected] oder direkt an Ihre
Südwind Regionalstelle.
Satz- und Druckfehler vorbehalten
(Dieses Handbuch wurde mit fi nanzieller Unterstützung der Europäischen Union
und der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit entwickelt. Die darin
vertretenen Standpunkte geben die Ansicht der Südwind Agentur wieder und
stellen somit in keiner Weise die offi zielle Meinung der Europäischen Union und
der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit dar.)
2
Nachhaltige Mode: Handbuch für LehrerInnen
Dieses Handbuch soll LehrerInnen an Bildungseinrichtungen für Mode
anregen, Themen der sozialen Verantwortung in ihren Unterricht zu verankern.
SchülerInnen und StudentInnen werden als zukünftige DesignerInnen und
EntscheidungsträgerInnen im Modebereich auf problematische Aspekte dieser
Branche aufmerksam gemacht; Alternativen werden aufgezeigt, gemeinsam
neue Möglichkeiten einer fair gehandelten und ökologisch hergestellten
trendigen Mode zu entwickeln.
Wir haben die Gelegenheit eine nachhaltige Modeindustrie zu gestalten, auf
die wir stolz sein können! Wir hoffen, dass wir mit diesem Handbuch einen
Beitrag dazu leisten.
Das Handbuch ist in sechs Kapitel gegliedert: Design, Marketing, Business,
Interdisziplinäre Methoden, Interaktive Methoden sowie Institutionelle
Methoden. LehrerInnen erhalten Impulse von Lehrenden aus Europa und
den USA, die ihre Unterrichtserfahrungen mit den Themen Nachhaltigkeit
und Ethik teilen.
Inhalt
01 S. 4 Einleitung
02 S. 6 Auf dem Weg zu einer sozial verantwortlichen Modeindustrie
03 S. 9 Design
04 S. 41 Business
05 S. 85 Marketing
06 S. 103 Interdisziplinäre Methoden
07 S. 125 Interaktive Methoden
08 S. 177 Institutionelle Methoden
09 S. 192 Hintergrundliteratur / Didaktisches Material
10 S. 201 Linkliste
11 S. 207 Glossar
12 S. 210 Übersicht
3
01
01
EINLEITUNG
Der Großteil unserer Kleidung wird in Asien, Lateinamerika, Handelsmanagement, Einkauf und sozial verantwortli-
Afrika und Osteuropa produziert, weil dort Arbeitskräfte ches Wirtschaften.
billig sind und Gewerkschaften wenig Einfl uss haben. • Das Kapitel „Marketing“ enthält Unterrichtsaktivitäten
Dies hat zur Folge, dass bei der Herstellung unserer Klei- für Marketing, visuelle Vermarktung, Promotion, Kon-
dung täglich grundlegende Menschen- und Arbeitsrechte sumverhalten, strategisches Modemanagement und
verletzt werden. SchülerInnen an Modeschulen und Stu- Kommunikation.
dentInnen an den Studiengängen zu Modedesign können • Das Kapitel „Interdisziplinäre Methoden“ enthält Unter-
als zukünftige Modefachleute einen wertvollen Beitrag zur richtsideen zur Verwendung in allen Modesparten, ein-
sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit schließlich Theorie und Kontextstudien.
in der Modeindustrie leisten. • Das Kapitel „Interaktive Methoden“ ist für alle Fächer
relevant.
Nachhaltige Mode: Handbuch für LehrerInnen, das im • Das Kapitel „Institutionelle Methoden“ enthält Zusammen-
Rahmen des Projekts Mein Design. Meine Verantwortung. fassungen unterschiedlicher Ansätze für den Unterricht
von der Südwind Agentur herausgegeben wurde, stellt ein in nachhaltiger Mode.
Bildungsangebot für LehrerInnen dar, die vielschichtigen
Themen der sozialen, ökologischen und globalen Verant- Eine Zusammenfassung der einzelnen Beiträge fi ndet sich
wortung in den Unterricht zu verankern. in der Einleitung zu jedem Kapitel. Das Handbuch kann
auf der Website des Projekts (http://mode.cleanclothes.at)
Das Handbuch ist Produkt einer internationalen Zusam- vollständig und unentgeltlich herunter geladen werden.
menarbeit mit Clean Clothes Kampagnen in Großbritannien, Eine gedruckte Version schicken wir Ihnen gerne auf An-
den Niederlanden und Polen. Wir waren beeindruckt, wie frage zu.
viele Fachleute international unserem Aufruf zum Einrei-
chen von Beiträgen gefolgt sind: Insgesamt enthält das Wir hoffen, dass Ihnen die hier vorgestellten Beiträge neue
Handbuch 32 Beiträge, vorrangig aus Österreich, Großbri- Ideen für Ihren Unterricht bringen. Gerne machen wir die
tannien und den USA, aber auch aus Polen, den Nieder- von Ihnen zum Thema eingesandten Bilder und Texte über
landen und Australien. Wir hoffen, dass sich an künftigen die Arbeiten Ihrer SchülerInnen oder StudentInnen auf der
Ausgaben auch Lehrende aus den Produktionsländern Website http://mode.cleanclothes.at Anderen zugänglich.
des Südens beteiligen können. In dieser Hinsicht zeigt das Ebenso willkommen sind Ihre Anregungen bzw. Ihre Mei-
Handbuch, dass sich bereits weltweit LehrerInnen, Schü- nung zu diesem Handbuch.
lerInnen und StudentInnen kreativ mit sozialen, ökologi-
schen und globalen Themen auseinandersetzen und sich
für eine ethisch agierende Modeindustrie einsetzen.
Das vorliegende Handbuch enthält viele Hintergrundinfor-
mationen sowie praktische Unterrichtsmaterialien: interak-
tive Unterrichtseinheiten, Projektanleitungen, Fallstudien
sowie Berichte von erfolgreichen Unterrichtsprojekten. DANKSAGUNG
Im Anhang befi nden sich eine umfangreiche Literatur-
sammlung, eine Liste mit weiterführenden Links sowie ein An Doris Berghammer von Südwind für die Herausgabe der
Glossar1. österreichischen Version des Handbuchs und an Gabriele
Müller für die Übersetzung aus dem Englischen; an Liz
Das Handbuch umfasst sechs Kapitel: Parker und Marsha A. Dickson von Fashioning an Ethical
• Das Kapitel „Design“ enthält Aufsätze, Unterrichtsaktivi- Industry für die Herausgabe des englischen Handbuchs;
täten und Ideen in Hinblick auf Entwurf, Bekleidungs- an Katharina Deman, Ruth Buchauer von Südwind und
technologie und Schulung in Produktentwicklung. Sarah Scheil für die Adaption und Entwicklung einzelner
• Das Kapitel „Business“ enthält Unterrichtsmaterialien Beiträge; an Adolf Schauer für Design und Layout sowie an
zu Themen wie Geschäftsleben, Beschaffungspolitik, alle anderen, die zum Gelingen beigetragen haben.
1Begriffe, die im Glossar erklärt werden, sind kursiv.
4
Schlüssel
Am Beginn eines jeden Beitrags fi nden sie Schlüsselbegriffe zum jeweiligen Inhalt,
entsprechend dem folgendem Raster:
1. Stufe Unter-16, O-St., C/U*
2. Erforderliche A. Kein Hintergrundwissen erforderlich. B. Allgemeines Wissen über die
Vorkenntnisse der LehrerInnen Textil- und Bekleidungsindustrie. C. Allgemeines Fachwissen.
D. Spezifi sches Fachwissen (wird angegeben).
3. Erforderliche Vorkenntnisse der A. Kein Hintergrundwissen erforderlich. B. Allgemeines Wissen über die
SchülerInnen Textil- und Bekleidungsindustrie. C. Allgemeines Fachwissen.
D. Spezifi sches Fachwissen (wird angegeben).
4. Anzahl der SchülerInnen Wird angegeben/ beliebig
5. Zeiterfordernis XXX bis XXX Minuten/ Stunden/ Tage/ Wochen
adaptierbar
6. Art der Aktivität Artikel zur Thematik, Aufgaben und Kurzdarstellungen, Bild, Buch, Film,
Gruppenarbeit, Individuelle Arbeit, Interaktive Arbeit, Präsentation der Schü-
lerInnen, Projektideen, Überblick über Lehrveranstaltung und Lernziele
7. Fach Business, Design, Diskussion und Debatte, Fächerübergreifender Unter-
richt, Institutionelle Methode, Interaktive Arbeit, Marketing, Pädagogik,
Praktikum, Praxis, Themenbezogene Recherche
8. Behandelte Themen Alle, ArbeitnehmerInnenrechte, Arbeitsbedingungen, Armut, Bio,
Einkaufspraxis, Empathie, Ethische Initiativen/ Marken, Fairtrade, Firmen,
Gender, Geschichte, Gesetzesinitiativen, Gesundheit und Sicherheit,
Gewerkschaften, Globalisierung, Heimarbeit, Informelle Arbeit, Kampagnen,
Kinderarbeit, KonsumentInnen, Landwirtschaft, Lieferketten, Löhne, Mar-
kenentwicklung, MigrantInnenarbeit, Multistakeholder-Initiativen, Pädago-
gik, Pfl ege und Instandhaltung, Preisgestaltung, Second-Hand-Kleidung,
Slow Fashion, Soziale Verantwortung von Unternehmen, Technologie,
Textilien, Tierschutz, Umwelt, Unternehmertum, von Schüler-/LehrerInnen
defi niert
*Unter-16: Unterricht von unter 16-Jährigen, O-St.: Oberstufenunterricht, C/U: College / Universität
55
02
02
AUF DEM WEG ZU EINER SOZIAL
VERANTWORTLICHEN MODEINDUSTRIE
Mein Design. Meine Verantwortung. (Fashioning an Ethical in Schulen und an Universitäten, Fortbildungsseminare
Industry) ist ein internationales Projekt der europäischen für Lehrende, interaktive Workshops für SchülerInnen und
Union und wird von Juni 2008 bis Mai 2010 von Österreich StudentInnen, Vermittlung von Vorträgen von Gästen aus
und den Partnerländern Großbritannien, Polen und den den Produktionsländern des Südens (NäherInnen, Gewerk-
Niederlanden umgesetzt. Ziel des Projekts ist die Unter- schafterInnen, Menschen- und ArbeitsrechtsaktivistInnen)
stützung von Lehrenden an Universitäten, Schulen und sowie Vorträge über die Clean Clothes Kampagne. Auf un-
Fachhochschulen der Modebranche bei der Verankerung serer Website können sich LehrerInnen Unterrichtsma-
von Themen der sozialen Verantwortung im Unterricht. terialien (Unterrichtseinheiten, Fallstudien, Hintergrund-
SchülerInnen und StudentInnen werden sensibilisiert und informationen) herunterladen; regelmäßige Newsletter
befähigt, selbst zu sozial verantwortlichen Maßnahmen informieren über Veranstaltungen, neue Entwicklungen in
und Gepfl ogenheiten in der Industrie beizutragen. der Modeindustrie sowie über Aktuelles aus der Clean Clo-
thes Kampagne (http://mode.cleanclothes.at).
Projektträger ist die Südwind Agentur (Österreich), Pro-
jektpartnerInnen sind die Schone Kleren Campagne (Nie- Südwind setzt sich als entwicklungspolitische Nichtregie-
derlande), Polish Humanitarian Organisation (Polen) und rungsorganisation seit über 30 Jahren für eine nachhaltige
Labour Behind the Label (Großbritannien). globale Entwicklung, Menschenrechte und faire Arbeitsbe-
dingungen weltweit ein. Durch schulische und außerschu-
Website des europaweiten Projektes Fashioning an Ethical lische Bildungsarbeit, die Herausgabe des Südwind Ma-
Industry: gazins und anderer Publikationen thematisiert Südwind in
www.fashioninganethicalindustry.eu/ Österreich globale Zusammenhänge und ihre Auswirkun-
gen. Mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen, Kampagnen-
und Informationsarbeit, engagiert sich Südwind für eine
Österreich: Mein Design. Meine Verantwortung. gerechtere Welt.
Südwind Agentur
UK: Fashioning an Ethical Industry – Labour Behind
the Label
Das EU-Projekt Mein Design. Meine Verantwortung., das
in Österreich von der Südwind Agentur umgesetzt wird,
thematisiert gemeinsam mit der Clean Clothes Kampagne
die miserablen Arbeitsbedingungen in der globalen Beklei- Fashioning an Ethical Industry wurde in Großbritannien
dungsindustrie und informiert und sensibilisiert LehrerIn- aufgrund der Nachfrage seitens Studierender und Lehren-
nen und SchülerInnen der österreichischen Modeschulen der nach Unterstützung und Information über modebezo-
sowie ModestudentInnen zu den entwicklungspolitischen gene Lehrgänge im Bereich der höheren und der weiter-
und ökologischen Aspekten der Modebranche. Die zukünf- führenden Bildung gegründet. Seit dem Projektstart 2005
tigen DesignerInnen und EntscheidungsträgerInnen im hat sich der Unterricht über sozial verantwortliche Mode
Modebereich sollen einerseits auf problematische Aspekte grundlegend verändert. An über 20 Universitäten wird zur
dieser Branche aufmerksam gemacht werden, anderer- Thematik gelehrt, Lehrveranstaltungen zur Spezialisie-
seits geht es darum, bestehende Alternativen aufzuzeigen rung wurden eingeführt und Forschungsstellen eingerich-
und gemeinsam neue Möglichkeiten einer fair gehandel- tet. Studierende und Lehrende nutzen unsere Website, um
ten und ökologisch hergestellten trendigen Mode zu ent- mehr über Arbeitsrechte in der Modeindustrie zu erfahren.
wickeln. Sie enthält über 20 Arbeitsblätter und Links zu Filmen, Be-
richten und Bildmaterial. Lehrkräfte fi nden hier Informa-
Wir haben für LehrerInnen ein reichhaltiges Bildungsan- tion über Unterrichtsbehelfe und über unser Programm
gebot: Unterstützung bei Veranstaltungen und Projekten von Workshops und Tutorenschulungen. Die SchülerInnen
6
werden auch über Ausschreibungen zu Praktikumsstellen können. Das Handbuch enthält eine CD-Rom für Lehrende
oder Wettbewerbe informiert. Des Weiteren wurde ein Ma- mit PowerPoint Präsentationen, Abbildungen und anderen
gazin für Studierende herausgegeben. Somit können wir Ressourcen, die für den Unterricht genutzt und adaptiert
ein breites thematisches Spektrum abdecken: von Unter- werden können. Im Rahmen des Projektes werden auch
nehmensethik, der Nennung fair handelnder Unterneh- Schulungen für Tutoren und Vortragsreihen über Arbeit-
men sowie einer Fülle an Branchentipps und Porträts von nehmerInnenrechte durchgeführt.
SchülerInnen, die sich an der Gestaltung einer ethischen
Industrie beteiligen. Sie bietet Anregung und Ideen für Stu- Die Reaktion auf das Projekt unter SchülerInnen und Leh-
dierende, die während ihrer Ausbildung mehr über Ethik in renden war äußerst positiv. Unsere bisherige Arbeit hat
der Mode erfahren und sich am Wandel beteiligen wollen eine solide Basis für unsere künftigen Aktivitäten geschaf-
(www.fashioninganethicalindustry.org). fen. Immer mehr „Fair Fashion Fans“ führen das Projekt
weiter. Wir sondieren und expandieren die Netzwerke, die
mit uns aktiv werden wollen. Fair Fashion setzt große Hoff-
Die Niederlande: Faire Mode - Schone Kleren nung in eine faire Modezukunft (www.fairfashion.org)!
Campagne
Polen: Fashioning an Ethical Industry - Polish Huma-
nitarian Organisation
Fair Fashion: naar een eerlijke kledingindustrie (Faire
Mode: für eine faire Bekleidungsindustrie) ist ein Projekt
der Clean Clothes Kampagne (Schone Kleren Campagne)
für SchülerInnen an Modeschulen in den Niederlanden. In Polen werden die ersten Schritte unternommen, das
Unsere Aktivitäten erfassen die sozialen Aspekte der Be- Bewusstsein um die globale Dimension unserer täglichen
kleidungsproduktion und sind ein Beitrag zu faireren Ar- Einkäufe zu fördern. Mit dem Projekt Fashioning an Ethical
beitsbedingungen für jene, die unsere Kleidung nähen und Industry ist es uns gelungen, in Polen auf die Arbeitneh-
herstellen. Modestudierende haben die Verantwortung und merInnenrechte und die Verfl echtungen zwischen Ländern
die Chance, in fairer Weise schöpferisch tätig zu sein. Wir des Nordens und des Südens aufmerksam zu machen.
statten sie mit dem nötigen Werkzeug und Wissen aus, um Die Teilnahme an einem europäischen Projekt hat uns das
den eigenen Standort beim Saubermachen in der interna- Lernen von Organisationen mit mehr Erfahrung und Wis-
tionalen Modeindustrie zu bestimmen. sen ermöglicht. Materialien konnten adaptiert und Res-
sourcen, wie das Photoarchiv, genutzt werden.
Fair Fashion arbeitet vorrangig mit Bildungseinrichtun-
gen, die Lehrgänge auf dem Niveau von Fachhochschulen Die soziale und ökologische Verantwortung im Beklei-
anbieten, etwa in der Entwicklung von Modemarken, im dungssektor ist ein neues Thema in Polen, daher stehen
Modemanagement oder Modedesign. In der kommenden die Erstellung einer Website, von Unterrichtsmaterial der
Projektphase wollen wir unsere Arbeit auf Kunstakademi- Partnerorganisationen und die Publikation von Berichten,
en, auf die Berufsschulen (MBO) und andere Einrichtungen Artikeln und Arbeitsblättern in der Landessprache im Vor-
ausdehnen, die modebezogene Lehrgänge anbieten. dergrund des Projekts.
Ein wichtiges Instrument des Projektes ist das Handbuch Wir führen Schulungen für Lehrende, Studierende und
Fair Fashion Files mit praktischen Tipps für Studierende, VolontärInnen durch und nehmen bei Konferenzen mit
um bereits an der Universität bzw. Schule Verantwortung Vorträgen teil. Eine Wanderausstellung an den Bildungs-
gegenüber ethischen Fragen in der Modeindustrie zu zei- einrichtungen und Treffpunkten der SchülerInnen wurde
gen, so dass sie – als künftige Entscheidungstragende – von uns koordiniert, um über die Arbeitsbedingungen in
an der Gestaltung einer ethischen Industrie mitarbeiten der Bekleidungsindustrie, die Umweltfolgen und mögliche
7
Aktionsformen zur Mobilisierung weiterer InteressentIn-
nen zu informieren.
Im ersten Projektjahr hat das Thema soziale Verantwor-
tung in der Bekleidungsindustrie in der öffentlichen Dis-
kussion an Bedeutung gewonnen und großes Echo bei
Medien, Unterrichtenden, NGOs und Jugendlichen gefun-
den. Durch unsere Zusammenarbeit mit einer Reihe von
polnischen Organisationen (KARAT Coalition, Grupa eFTe,
Polish Green Network, Against Gravity), die in ihren Bil-
dungsprogrammen ebenfalls die globale Dimension fest-
geschrieben haben, wurde die Breitenwirkung des Projekts
gesteigert (www.modnieietycznie.pl).
S
8
SIGDESNIGN
9
Designer und Designerinnen haben eine Schlüsselfunkti-
on bei der Schaffung von Möglichkeiten für nachhaltiges
Konsumieren und Produzieren. Die vorliegende Sammlung
von Texten und Lehraktivitäten für den Bereich Design, ein-
schließlich Bekleidungstechnologie und Produktentwick-
lung, bietet neue Ideen für Ihre eigene kreative Tätigkeit.
Auf der Website http://www.mode.cleanclothes.at/ zeigt
das Projekt Mein Design. Meine Verantwortung. Beispiele
der Arbeit von SchülerInnen und LehrerInnen im Bereich
der Nachhaltigkeit und bietet neue Anregungen für den
Unterricht. Auch Ihre Studentinnen und Studenten fi nden
hier Ideen. Bildmaterial und Berichte über die Projekte
veröffentlichen wir gerne auf unserer Website.
10
Description:Dieses Handbuch soll LehrerInnen an Bildungseinrichtungen für Mode Doch leider konnte Ajit Kumar seine Ernte am Baumwollmarkt nicht zu