Table Of ContentPolitische Vierteljahresschrift (Sonderheft 4/1972)
Zeitschrift der Deutschen Vereinigung fOr Politische Wissenschaft
(Zitierweise PVS)
Gegrundet im Auftrag der Vereinigung von Karl Dietrich Bracher, Gert von Eynern,
Otto Heinrich von der Gablentz t, Gerhard Leibholz, Dolf Sternberger
Herausgegeben im Auftrag des Vorstandes der Vereinigung von Erwin Faul
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Sonderheftes 4
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Politische Vierteljahresschrift Sonderheft 4/1972
Deutsche Vereinigung fur Politische Wissenschaft
Gesellschaftlicher Wandel
und politische Innovation
Tagung der Deutschen Vereinigung
fiir Politische Wissenschaft
in Mannheim, Herbst 1971
@
Westdeutscher Verlag Opladen 1972
ISBN 978-3-531-11159-9 ISBN 978-3-322-88716-0 (eBook)
DOl 10.1007/978-3-322-88716-0
INHALT
Vorwort
Von Prof. Dr. Winfried Steffani, Hamburg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
BEITRKGE
Arbeitsgruppe Planung
Prof. Dr. Hans-Joachim Arndt, Heidelberg
Vorbenlerkung .................................................... 9
Prof. Dr. Frieder Naschold, Konstanz
ZurPolitik und Okonomie von Planungssystemen ........................ 13
Prof. Dr. Heiner Flohr, NeuB
Planungstatigkeit der Planungsabteilung im Bundeskanzleramt ............ 54
Reinhart Wettmann, LL.M., Mainz
Aufbauprobleme staatlicher Planung .................................. 70
Prof. Dr. Rolf-Richard Grauhan, Bremen
Zur Teilhabe Betroffener an der Stadtentwicklungsplanung ... . . . . . . . . . . . . .. 84
Prof. Dr. Frida Wagener, Speyer
Teilhabe Betroffener bei Planungsvorgangen am Beispiel des Nordrhein-West-
falen-Programms 1975 .............................................. 95
Prof. Dr. Gerhard W. Wittkiimper, Koln
Ressourcenplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 111
Dipl.-Pol. Peter Grottian, Miinchen
Vorlaufige Ergebnisse einer empirischen Stu die zum PlanungsbewuBtsein der
Bonner Ministerialbiirokratie ........................................ 127
Dr. Heribert Schatz, Bonn
Systemimmanente Grenzen politischer Planung in der BRD als Problem von
Strukturinnovationen im Bereich von Bundesregierung und Bundesverwaltung 153
Prof. Dr. Fritz W. Scharpf, Konstanz
Komplexitat als Schranke der politischen Planung .,. ...................... 168
6 [nhall
Arbeitsgruppe Aupenpolitik
Neue Beitrage zur Analyse von Aupenpolitik und internationalen Systemen
Dr. Klaus Jurgen Gantzel und Dr. Dieter Senghaas, Frankfurt
Vorbemerkung .................................................... 193
Karl P. Sau'llant, M.A., z. Z. Philadelphia
Multinationale Unternehmen und die Transformation des gegenwartigen Staa-
tensystems ........................................................ 196
Prof. Dr. Kurt P. Tudyka, Nijmegen
Lohnarbeit und Kapital im Transnationalen Konzern .................... 243
Prof. Dr. Werner Ruf, z. Z. Aix-en-Provence
Inhaltsanalyse - Eine Methodendiskussion am Beispiel der Perzeption des Nah-
ostkonfIikts seitens der nordafrikanischen Regierungen und Parteien ........ 255
Dipl.-Pol. Georg Simonis, Konstanz
AuBenpolitischer Handlungsspielraum und politische Autonomie ............ 282
Dr. Hans Kammler, Koln
Zur Leistungsfahigkeit des kybernetischen Modells in der Theorie der inter-
nationalen Politik .................................................. 315
Arbeitsgruppe Parlamentsreform
Prof. Dr. Udo Bermbach, Hamburg
Vorbemerkung .................................................... 331
Prof. Dr. Otwin Massing, Mlinchen
Restriktive soziookonomische Bedingungen parlamentarischer Reformstrategien 333
Dipl.-Pol. Uwe Thaysen, Hamburg
Zur institution ellen Lernfahigkeit des parlamentarischen Regierungssystems.
Thesen auf der Grundlage einer empirischen Analyse der Parlamentsreform im
Flinften Deutschen Bundestag ........................................ 343
Prof. Dr. Norbert Achterberg, Munster
Probleme parlamentarischer Kompetenzabgrenzung ...................... 368
jArbeitsgruppe Wandel und Wechselwirkung im Selbstverstandnis der beiden
deutschen Teilstaaten und in ihrem politischen Verhalten zueinander
Prof. Dr. Hartmut Jackel, Berlin
Vorbemerkung .................................................... 393
Dipl.-Pol. Johannes Kuppe, Berlin
Die Entwiddung der internationalen Beziehungen der DDR seit dem VII. Par-
teitag der SED 1967 ................................................ 395
Prof. Dr. Martin Kriele, Koln
Der Streit urn die Rechtslage Deutschlands und die volkerrechtliche Anerken-
nung der DDR .................................................... 408
*
Programm-Disposition des Wissenschaftlichen Kongresses 1971 der Dcutschcn
Vereinigung flir Politische Wissenschaft, Herbst 1971 ...................... 420
VORWORT
Von Win/ned S teffani
Zum zweiten Mallegt die Deutsche Vereinigung fiir Politische Wissenschaft einen Sam
melband vor, der einen Gro13teil der Referate und Arbeitspapiere enthalt, die auf einem
ihrer wissenschaftlichen Kongresse, die aIle zwei Jahre stattfinden, gehalten bzw. vorge
legt wurden. wahrend der Berliner Kongre13 der Vereinigung yom Herbst 1969 unter
dem Generalthema "Probleme der De mokra tie heute" stand, - dessen Beitrage als Son
derheft 2 der Politis chen Vierteljahresschrift im Jahre 1971 veroffentlicht wurden -
folgte der Mannheimer Kongre13 yom Oktober 1971 einem anderen Konzept.
Zunachst wurde auf ein einheitliches Generalthema verzichtet. Die Breite der in der
Vereinigung verfolgten Forschungsinteressen und der begriindete Wunsch zahlreicher
Mitglieder, ihre Forschungsergebnisse in Arbeitsgruppen unterschiedlicher Akzentset
zung zur Diskussion zu stellen, fulmen zu dem Entschlu13, den wissenschaftlichen Kon
gre13 thematisch offener zu lassen und auch auf eine im vorhinein festgelegte themati
sche Akzcntuierung weitgehend zu verzichten. (Vgl. hierzu auch die einleitenden Fest
stellungen in der Vorbemerkung zur Arbeitsgruppe "AuJ3enpolitik" von Klaus Jiirgen
Gantzel und Dieter Senghaas.) Der Charakter einer Arbeitstagung sollte bereits durch
die Eroffnungsveranstaltung hervorgehoben werden. Das Mannheimer Tagungspro
gramm ist im vorliegenden Band wiedergegeben.
Wahrend der Berliner Kongre13 mit einem Bericht zur "Lage der politischen Wissen
schaft in der Bundesrepublik Deutschland" durch den damaligen Vorsitzenden der
Vereinigung, Herrn Prof. Dr. Eugen Kogon. eingeleitet wurde, begann der Mannheimer
Kongre13 mit einem ArbeitscoIloquium zum Thema "Gesellschaftlicher Wandel und
europaischer Friede". Damit war bereits ein Stich wort gesetzt, das. wie sich bei der end
giiltigen Programmrealisierung herausstellte. auch fur die Mehrzahl der Diskussionsgegen
st1inde Giiltigkeit besa13 und schlie13lich den Titel dieses Sammelbandes nahelegte:
"Gesellschaftlicher Wandel und politische Innovation".
Au13er drei Plenarveranstaltungen wurden auf dem Mannheimer Kongre13 insgesamt
sechs parallel tagende "offizielle" Arbeitsgruppen konstituiert, neben denen einige in
offizielle Expertentreffen und Diskussionskreise stattfanden. In den Arbeitsgruppen
sollten sowohl neue Forschungsansatze als auch substantielle Probleme sowie Fragen
des unmittelbaren Praxisbezuges erortert werden. (Vgl. die Vorbemerkungen zu den
Arbeitsgruppen .. Planung" von Hans-Joachim Arndt und "Parlamentsreform" von udo
Bermbach.) Zwei Arbeitsgruppen hatten den au13enpolitischen Entscheidungsproze13
bzw. internationale Probleme zum Gegenstand (Arbeitsgruppe 1: "Wandlungsprozesse
im au13enpolitischen Instrumentarium westlicher Industriestaaten" und Arbeitsgruppe
2: "Neue Beitrage zur Analyse von AuJ3enpolitik und internationalen Systemen".) Eine
dritte griff unter dem Titel "Probteme der Gewalt in der Friedensforschung" unter ver
schiedenen Aspekten- teilweise unter systemvergleichender Sich t - eine spezieIle
Fragestellung der Friedensforschung auf. Zwei weitere Gruppen befa13ten sich mit Pro
blemkomplexen der Regierungslehre im weiteren Sinne bzw. des Regierungssystems der
Bundesrepublik Deutschland im besonderen (Arbeitsgruppen 4 und 5: "Planung" und
"Parlamentsreform"). Die sechste Arbeitsgruppe war Fragen des innerdeutschen selbst
verstandnisses gewidmet.
Obgleich nicht aIle der im Kongre13programm angekiindigten Referate und Arbeitspapiere
tatsachlich vorgetragen oder vorgelegt wurden, war ihr Umfang reichhaltig genug, um bei
einer Publikation eine Auswahl nahezulegen. Das Ergebnis dieser Auswahl wird im vor
liegenden Sammelband aufgefiihrt. Die Beitrage zweier Arbeitsgruppen ("Wandlungspro
zesse im au13enpolitischen Instrumentarium westlicher Industriestaaten" und "Probleme
der Gewalt in der Friedensforschung") konnten in dieses Sonderheft nicht mehr einbe
zogen werden. Es ist vorgesehen, sie teilweise in den laufenden Heften der Politis chen
Vierteljahresschrift zu veroffentlichen; einige sind bereits anderen Orts publiziert wor
den.
Insgesamt zeigen die hier vorgelegten Arbeiten einen Ausschnitt aus den 1970/71 in der
deutschen Politologie aufgeworfenen Frage- und Problemstellungen sowie methodologi
sche Auseinandersetzungen und lassen die unterschiedlichen Positionen erkennen.
Der nachste wissenschaftliche Kongre13 der Deutschen Vereinigung fUr Politische Wissen
schaft wird im Oktober 1973 in Hamburg stattfinden. FUr diesen Kongre13 sind neben
eine.m GeneraIthema, das in mehreren Arbeitsgruppen unter verschiedenen Gesichts
punk ten aufgegriffen werden soU, eine Reihe frei konzipierter Arbeitskreise und Spezia
listentreffen vorgesehen. Als ubergreifendes Thema ist der Problemkomplex "Politik und
Okonomie ~ Autonome Handlungsmoglichkeiten im politischen System" geplant.
Arbeitsgruppe Planung
Vorbemerkung
Von Hans-]oachim Arndt
Der Vorstand der Deutschen Vereinigung fUr Politische Wissenschaft hatte fUr die J ah
restagung der Vereinigung vom 3. -6.10.1971 in Mannheim unter anderen Themen auch
das Thema "Planung" als Gegenstand einer Arbeitsgruppe bestimmt und den Verfasser
dieser Einleitung gebeten, die Vorbereitungen fUr diese Arbeitsgruppe zu treffen und sic
zu leiten. Diese Aufgabe habe ich ubernommen, wohl wissend, daB die Politische Wissen
schaft damit zu den letzten unter den sozialwissenschaftlichen Disziplinen gehort, die
das Thema "Planung" auf die Tagesordnung einer ihrer Jahresversammlungen setzten.
Einer, dem manche attestieren werden, daB er einiges vom Planen in dieser Gesellschaft
wuBte (vit:lleicht auch einiges verstand), der ehemalige Staatssekretar Karl Carstens,
schreibt in seinen 1971 verOffentlich ten "Erfahrungen im Dienst der Bundesregierung": .
"Ober die Bedeutung der Planung fUr den EntscheidungsprozeB in der Regierung ist in
den letzten 10 Jahren so vie! geschrieben und geredet worden, daB eher die Gefahr einer
Oberbewertung als einer Unterschatzung besteht". *
Was kann die Politische Wissenschaft nun - so spat - an Besonderem zum Thema bei
tragen? Nun, ich meine: eben die Tatsache, daB planen aus dem Bereich des bloB Denk
fahigen, -des Moglichen - des "Theoretischen" in einem bestimmten Sinne - herausge
treten ist in die Zone der politischen Praxis, sollte einer auch empirischen Disziplin gute
und neue Chancen zur soliden Arbeit am Gegenstand geben. Allerdings unter einer Vor
aussetzung: daB es die Erfahrungen der politischen Praxis ebenso gut sind wie die wissen
schaftliche Re£1exion darUber, die den Gegenstand bilden.
Einen Teil dieser Praxiserfahrung bringen wir Wissenschaftler selbst mit ein: bei der Vor
bereitung und der Abstimmung der Berichtsthemen stellte sich heraus, daB ein groBer
Teil derjenigen von uns, die Uber "Planung" wissenschaftlich arbeiten, auch einen direk
ten Bezug zur Praxis der Planung haben, namlich als "Berater" einer Vielfalt von Regie
rungs- und Verwaltungsorganen. Darin liegt auch cine Gefahr, die Gefahr der "Inzucht":
daB auf einer Tagung der Vereinigung nur das an Debatten wieder aufgegriffen oder fort
gesetzt wird, was "Teams" von Beratern bereits fruher oft debattiert haben.
Die Gefahr hatte ebenso gut gemildert wie verscharft werden konnen durch den BeschluB,
noch auf cine andere Weise den PraxisbeZllg der Verhandlungen in Mannheim zu unter
streichen: namlich durch Einladung von Fachkennern und Facbkonnern, von politi-
schen planern aus allen politis chen und Verwaltungsbereichen: Kommunalpolitik, Lan
despolitik, Regionalpolitik, Bundespolitik. Diese Einladungen ergingen an einen Kreis,
der weit Uber die engere Mitgliederschaft der Vereinigung fur politische Wissenschaft
hinausgreift: hier wollte eine Disziplin wirklich einmal ihren Forschungs-und Kennt-
* Karl Carstens: Politische Fiihrung, Erfahrungen im Dienst der Bundesregierung, Stuttgart
1971, S.194.