Table Of ContentD. Grab
Fragenkatalog zur drthopAdie
© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1985
Lesezeichen
zum Abdecken
der LOsungsvorschlAge
(rechte Spalte)
Dieter Grab
Fragenkatalog
zur Orthopadie
365 ausgewablte Fragen zur Selbstpriifung
aus dem Gebiet der Orthopadie und der
Traumatologie des Bewegungsapparates
Mit 91 Abbildungen
Springer-¥erlag
Berlin Heidelberg New York Tokyo
Dr. Dieter Grob
Klinik fUr orthopadische Chirurgie
Kantonsspital, CH-9007 St. Gallen
Legende zur Abbi/dung auf dem Umschlag;
"Anfange der Orthopadie"
Aus: D. Laurentii Heister: Chirurgie, Bey Johann Adam Stein und
Gabriel Nicolaus Raspe, Niirnberg, 1752 (Fig. 17):
"Die Abbildung zeiget, wie auf die Seite gekriimmte Schienbeine mit
zwei Stuck Pappendeckel oder steiffem Leder A, nach der Gestalt und
der Grosse der Fusse gemacht, das andere auf der innem Seite angelegt,
(welches man aber in dieser Figur nicht sehen kann) und urngebunden
konnen gerader gemacht werden, welche hinten bey B zusammen
hangen und hernach urn den Fuss mit zwey Schnuren oder Banden CC
fest gebunden.
ISBN-13:978-3-S40-1S090-9 e-ISBN-13:978-3-642-70216-7
DOl: 10.1007/978-3-642-70216-7
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek. Grob, Dieter: Fragenkatalog zur Orthopadie : 365
ausgew. Fragen zur SelbstprUfung aus d. Gebiet d. Orthopadie und Traumatologie d. Bewegungs
apparates 1 Dieter Grob. Berlin; Heidelberg; New York ; Tokyo: Springer, 1985.
ISBN-13:978-3-S40-15090-9
NE:HST
Das Werk ist urheberrechtlich geschUtzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der
Ubersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf
photomechanischem oder iihnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben,
auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten.
Die VergUtungsanspriiche des § 54, Abs. 2 UrhG werden durch die .Verwertungsgesellschaft Wort",
MUnchen, wahrgenommen.
© by Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1985
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Buch
berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der
Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daber von jederrnann
benutzl werden dUrften.
Produkthaftung: FUr Angaben Uber Dosierungsanweisungen und Applikationsforrnen kann yom Verlag
keine Gewahr Ubemommen werden. Derartige Angaben mUssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall
anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit iiberpriift werden.
2124/3140-543210
Vorwort
In kaum einem wissenschaftlichen Zweig ist der Unterschied zwi
schen "numerischem" Wissen und der Erfahrung groBer als in der
Medizin. Obwohl weitgehend "mechanistisch" orientiert, sieht
sich auch der orthopadisch tatige Arzt oft in diesem Zwiespalt
gefangen. Offensichtlich ist jedoch, daB eine integrale Berufs
auslibung beide Parameter erflillt haben will. Die angelsachsi
schen Ausbildungszentren erkannten, daB das reine Beherrschen
von Fakten zum Rlistzeug jedes Or tho paden gehort, und legen ent
sprechend Wert auf diese Basis in den ersten Ausbildungsjahren.
In unseren Breiten ist - oder war zumindest in der Vergangenheit
- die Mitteilung der Erfahrung ebenso wichtig wie geschatzt.
Aber die Freiheit, jeweils das zu libernehmen, was der Vorgesetz
te und Berufsaltere im taglichen Leben des Berufs mitgibt und
vorlebt, erfordert ein beachtliches MaB an E±nsatzbereitschaft,
Aufnahmevermogen und Offenheit des Schlilers. Forderungen, die
in unserem Zeitalter der "Erledigungsmedizin" oft kaum zu er
bringen sind.
Der vorliegende Fragenkatalog versucht sich deshalb zwischen
diese beiden Extrempositionen zu stellen. Die den meisten Fra
gen beigefligten Kommentare vermitteln zusatzliches Sachwissen.
Jedes angeschnittene Problem grundlegend und objektiv zu be
leuchten, wlirde aber den Rahmen dieses Buches sprengen. Wichti
ger als die angegebenen Fakten sind deshalb die durch die Fra
gen aufgeworfenen Themenkreise. Letzten Endes ist nicht die
richtige Antwort eintscheidend, sondern der AnstoB, das ent
sprechende Problem aufzurollen, und sich, wo notwendig, in der
weiterflihrenden Literatur die Grundlagen zusammeniutragen. Bei
der Auswahl und Zusammenstellung eines Fragenkatalogs wie dem
vorliegenden ist die Handschrift der "eigenen Kliche" selbstver
standlich nicht zu leugnen. Dies kommt auch dar in zum Ausdruck,
daB bei vielen Fragen keine "Losung" gefordert, sondern ein
"Losungsvorschlag" angeboten wird. Eine libereinstimmende Beant
wortung aller Fragen ware somit nicht nur einseitig, sondern
wlirde an der Zielsetzung dieses Fragenkatalogs vorbeigehen. Es
soll der DenkanstoB zum Selbststudium gegeben werden.
Im 1. Kapitel werden allgemeine Aspekte der Orthopadie und der
Traumatologie des Bewegungsapparates besprochen, wahrend in den
nachfolgenden Kapiteln verschiedene anatomische Regionen des
Korpers behandelt werden. Den AbschluB bildet ein Literaturver
zeichnis mit Hinweisen auf die zeitgenossische einschlagige Li
teratur. Auf spezielle Literaturhinweise zu den einzelnen Fragen
wurde im allgemeinen verzichtet. Lediglich besondere Aussagen
sind mit dem Autorenvermerk versehen. Bei der Auswahl der Fragen
wurde darauf geachtet, daB die haufigen und praxisnahen Probleme
VI
besondere BerUcksichtigung fanden. Vereinzelte "Rosinen" mit
Raritaten finden sich aber in den meisten Kapiteln. Neben den
reinen Theoriefragen wurden auch solche aus dem Gebiet der Ana
tomie und der praktischen Operationslehre eingestreut.
Mein besonderer Dank gilt meinen Lehrern, Herrn Prof. B.G. Weber,
Chefarzt der Klinik fUr Orthopadische Chirurgie des Kantonspitals
St. Gallen, sowie Herrn Prof. N. Gschwend, Herrn Prof. H. Scheier
und M. Munzinger, Chefarzte der Klinik Wilhelm Schulthess in
ZUrich. Mogen allen zukUnftigen Orthopaden solche Vorbilder den
Weg in diesen faszinierenden Beruf weisen!
Speziell sei an dieser Stelle fUr die GroBtUgigkeit meines jet
zigen Chefs, Prof. B.G. Weber, gedankti er raumte mir die Mog
lichkeit ein, die rontgenologische Dokumentation aus seiner
Klinik als Illustration zu verwenden.
Dank gebUhrt auch meiner Sekretarin, Frau Baumann, und meiner
Frau, die in geduldiger Arbeit das Manuskript geschrieben und
korrigiert haben. Manche Uberstunde wurde auf Kosten der Frei
zeit geleistet.
Ebenso bin ich der Crew des Fotolabors, M. Schaffner, A. Spitz
und D. Clerici, dankbar fUr die technisch ennwandfreie, fotogra
fische Dokumentation der Rontgenbilder.
SchlieBlich sei die gute Zusammenarbeit mit dem Springer-Verlag
erwahnt, durch die die rasche Drucklegung dieses Buches ermog
licht wurde.
St. Gallen, im August 1984 D. Grob
Hinweis fUr die Benutzung des Buches:
In der linken Spalte stehen jeweils die Fragen und die Ant
wortmoglichkeiten (A), in der rechten Spalte der Losungs
vorschlag (L) und der Kommentar (K).
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1. Allgemeiner Teil ......•.•.......•.......••.•.•. 1
Kapitel 2. Schulter •••........•••.•....•....••.••••..•••.• 27
Kapitel 3. Humerus .•.••.•.•••.•..•••••.••.•.•...•••..•.••. 38
Kapitel 4. Ellbogen und Vorderarm •••.•..•.•...•••••••..•.. 41
Kapitel 5. Hand •.....•••••••••.•........••••.••.•••••..•.. 55
Kapitel 6. Wirbelsaule •.••••..•...••.•••.•••••••........•• 64
Kapitel 7. Becken und HUfte ••••••...••••••••••••..•....••. 85
Kapitel 8. Femur ...••.••••••.••.••••...•..•••••.••.•.••.•. 108
Kapitel 9. Knie .••..•••••••..•••...••...••••••••.•••....•. 11 4
Kapitel 10. Unterschenkel und Sprunggelenk •••.•••...•.•.... 128
Kapitel 11. FuB •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 1 51
Kapitel 12. Kinderorthopadie .•.•..•••••••.•••...•.••••••••• 1 63
Kapitel 13. Tumoren ••.•••••••••.....••..•••..•..••.•••.••.• 197
Literatur .••••••••.•••••.••••••..•••••••••••.•....•.••..•.• 205
Sachverzeichnis ••.•....••••••.••.•...•••.•..••..•...••••.•• 207
Kapitel1
Aligemeiner Teil
1 Die Ol'thopttdie wil'd oft aZB L
T.
"Faah del' kaZten Chil'ul'gie" Eitrige bzw. serose Koxitis.
bezeiahnet. Nennen Sie minde 2. Epiphysiolysis capitis femo
BtenB 2 AUBnahmen die im Ge ris.
3
biet del' Ol'thopttdie eahte 3. Cauda-equina-Syndrom.
NotfttZZe dal'BteZZen und zum
Bofol'tigen HandeZn zwingen. K
Die oben angefUhrten Krank
A heitsbilder stellen echte Not
T: .......................... . f~lle dar. Im Fall 1 und 2 be
2: steht akute Nekrosegefahr des
Femurkopfes wegen moglicher Ge
f~hrdung der Blutversorgung.
Beim Cauda-equina-Syndrom kon
nen bleibende Sch~den bestehen
bleiben, falls nicht in ausrei
chender Frist dekompimiert wird.
2 Die BZutvel'BOl'gung deB Femul' L
kopfB wil'd im weBentZiahen 3.
dUl'ah foZgende Al'tel'ie ge
wtthl'ZeiBtet: K
Aus dem Verlauf dieser Arterien
A ist ersichtlich, daB ein dorsa
T.
A. obturatiora. ler Zugang fUr die Vaskularisie
2. A. des Lig. capit1s femoris rung des Femurkopfs sch~dlicher
3. A. circumflexa femoris sein kann als der ventrale.
medialis.
4. A. femoris lateralis.
5. A. femoris profunda.
3 Nennen Sie eine einfaahe kZi L
niBahe Pl'ufung ZUl' El'kennung Haltungstest nach Mathiass:
einel' HaZtungBBahwttahe. 30 s in aufrechter Haltung die
Arme waagerecht ausgestreckt
A halten lassen. Beurteilt werden
PrUfung: ••••.••..••..••••..•. konnen die Beckenkippung, die
Lendenlordose, das Abfallen der
Arme und das Abgleiten des
SchultergUrtels nach ventral.
2 1. Allgemeiner Teil (Frage 4 - 6)
4
Es ist ubliah, das Operations L
feld zur groBeren Keimfreiheit 4., (3.)
zu rasieren. Die Rasur sollte
zu folgendem Zeitpunkt statt K
finden: Die Rasur verursacht stets
kleinere Hautlasionen, die
A einer Keimbesiedlung forder
T.
Am Vorabend der Operation. lich sind. Je groBer der Zeit
2. Einige Tage vor der Opera raum Rasur - Operation, desto
tion. groBer ist die Wahrscheinlich
3. Einige Stunden vor der keit der Kontamination.
Operation.
4. Unter sterilen Bedingungen
im Operationssaal, unmit
telbar vor der Hautinzi
sion.
5 Eine einfaahe Ma lleo larfraktur, L
bei der die Indikation zur T., (3.)
Operation gestellt wurde, wird
idealerweise zu folgendem Zeit K
punkt operiert: Die Schadigung der Weichteile
durch adem und Hamatom ist am
A geringsten unmittelbar nach
T. Sofort nach dem Unfall. dem Unfall. Besteht eine er
2. 3-4 Tage nach dem Unfall. hebliche Schwellung der Weich
3. 10-12 Tage nach dem Unfall. teile, wird postoperativ die
4. 3-4 Wochen nach dem Unfall. komplikationslose Wundheilung
unnotig gefahrdet. In diesem
Falle erweist es sich als bes
ser, die GliedmaBen hochzula
gern und nach ca. 10 Tagen,
wenn die Anschwellungen abge
klungen sind, zu operieren.
6 Folgende Aussagen treffen fur L
das Hoffmann-Zeiahen (Knipsen T.
des Nagels des Mittelfingers)
zu: K
Bei einem positiven Hoffmann
A Zeichen (Verletzung des 1. mo
T.
Hinweis auf Lasion des 1. torischen Neurons) ergibt sich
motorischen Neurons. eine Beugung des Endgliedes
2. Typisches Auftreten bei des Daumens und des Mittel
Fraktur von C 1. und Endgliedes des Zeigefin
3. Hinweis auf Ausfall von gers.
C 8.
4. Ist ein Test fur die Fin
gerbeugerfunktion.
5. Gibt einen Hinweis auf die
Sensibilitatsverhaltnisse
in der Hand.
1. Allgemeiner Teil (Frage 7 - 9) 3
7Im Atlantookzipitalgelenk L
findet eine Bewegungsfreiheit 4.
nicht statt:
K
A Die Rotation findet im atlan
T.
Flexion. toaxialen Gelenk statt mit
2. Extension. einem Seitenausschlag von je
3. Seitwartsneigung. ca. 45°. Flexion/Extension
4. Rotation. betragt im Atlantookzipital
gelenk je ca. 35° und die
Seitwartsneigung ca. 100°.
8 Ziih len Sie 5 funktione lle L
Gelenke auf. die 2 Halswir T. und 2.: 2 posterolaterale
belkorper unterhalb von C 2 Wirbelgelenke.
miteinander verbinden: 3. und 4.: 2 laterale Gelenke
(Lusschka-Gelenke).
A 5. Discus intervertebralis.
T:
2: K
3 : Die Stabilitat der HWS wird
4: v.a. gesichert durch die Band
5: scheibe, die paravertebral en
Ligamente sowie die Halsmusku
latur.
9 Zeichnen Sie die sensiblen
L
Areale in der folgenden Abb.
eines Arms von ventral ein.
~~_C7
A
b ) T2 Tl C8
a
Abb. 1. Ib
Abb. l .la