Table Of ContentGZA/PPA • 8867 Niederurnen
Nr. 29, 15. Juli 2015
www.glarnerwoche.ch
INHALT
■UMFRAGE
Was, wenn Ihr Vorfahre eine be-
kannte Person gewesen wäre?
Seite 5
■RATGEBER
Mangelernährung trotz
Übergewicht. Seite 7
■GRATULATION
Die Glarner Lehrabgänger.
Seite 12
■SEGELFLIEGEN
Die «Glarner Woche» in der Luft.
Seite 20
■JASS-SENDUNG
Werden Sie Double von Welt- In Schwändi besitzt die Familie Murdock eine Wohnung, von der aus Bill Murdock Glarner Familiengeschichten
meister Patrick Küng. Seite 33 zusammenträgt. Bild Tina Wintle
Ein Amerikaner im
SechsguteGründefür
Glarnerland
1. Beiunsgibtes
unabhängige
Bill Murdock sucht in GlarusSüd nach seinen Auswanderer kommen nun, über
Beratung
fürHandy,Internet, Wurzeln. Sein Wunsch zu wissen, woher er kommt, 150 Jahre später, zurück, um ihre
Tv,ZubehörundReparatur. Ahnengeschichten zu erfahren.
teilt er mitvielen seiner Landsleute.
Einer davon ist Bill Murdock,der
Hauptstraße47·8750Glarus
seine Vorfahren in Glarus Süd
www.alpinatel.ch
tw.Tausende Glarner haben aus verlassen, um in Amerika bessere ausfindig machte.
meist ökonomischen Gründen im Lebensbedingungen zu finden. ▸
19. Jahrhundert das Glarnerland Einige der Nachkommen dieser Mehr aufSeiten 2 und 3
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Auswanderer
Mittwoch, 15. Juli 2015 glarner woche 2
Ein Rucksack voller Hoffnungen
Wie Amerikaner nach ihren Glarner Wurzeln suchen
Wie «Forrest Gump» im Hollywoodfilm
«Es kommt mir so vor», erklärt Thomas
■Von Tina Wintle
Schätti, «als hätte immer irgendein Glarner
Nachkomme seine Finger mit im Spiel ge-
habt, als etwas Bewegendes in Nordamerika
passiert ist.» Wie ein Streifzug durch die US-
Geschichte lesen sich die Einzelschicksale
der Glarner Auswanderer. «Die Glarner und
ihre Nachkommen waren immer bei einer
Strömung mit dabei», so Schätti, Präsident
des Vereins für Geschichte und Kultur um
Schwanden, Gukum. «Wie ‘Forrest Gump’,
der Hollywoodheld, der ungewollt und unge-
plant immer zur richtigen Zeit am richtigen
Ort ist und von einer ehrlichen Naivität ge-
trieben, das Geschehen in Amerika mitbe-
einflusst und hautnah miterlebt.» Schätti hat
die Ausstellung «Glarner in Amerika» im
Rysläuferhuus in Schwanden mitinitiiert.
Sorgfältig ausgewählte Bilder des Obstald-
ner Fotografen Peter Britt (1819 bis 1905)
zeigen einen Ausschnitt seines Wirkens. In
Jacksonville, Oregon, fotografierte Britt
Bergwerkarbeiter, chinesische Goldsucher,
Indianer, Geschäftsleute und Familiengrup-
pen.
Mehrere Tausend Glarner sollen ihre Heimat
Viele Glarner gingen und kamen nie mehrzurück – ein Film dokumentiert gar die seltsame Geschichte des damals verlassen haben. «Der Kanton Gla-
Alaska-Abenteurers Fridolin Blumer aus Engi (1893 bis 1969). Bild Anita Blumer rus war einer der Schweizer Kantone mit
der höchsten Auswanderungsquote», so
Schätti. Im Vergleich dazu sind wenige Ein-
Von Armut und Ausweglosigkeit befallen, ge- chen gepackt und zur Hölle geschickt oder zelschicksale gut dokumentiert.Viele Nach-
trieben von Abenteuerlust, den amerikani- kamen als uneheliche Kinder mit ihren Müt- kommen aus den USA versuchen nun selber,
schen Traum zu leben, verliessen sie das tern, verarmten, schrieben traurige Ge- ihre Ahnengeschichte im Glarnerland zu er-
Glarnerland, um im Westen Neues und Bes- schichte über Familiendramen in Todeshäu- forschen. Einer davon ist Bill Murdock, der
seres erfahren zu können. Sie liessen sich sern. sich,nun pensioniert,in Schwändi niederge-
auf die gefährliche Reise mit unbestimmtem Es gab nicht nur Helden und Pioniere unter lassen hat.
Ausgang ein und wussten: Es gibt kein Zu- den Glarner Auswanderern.Aber viele von
rück mehr. Sie waren Wirtschaftsflüchtlinge, ihnen haben ihre Geschichte geschrieben, Man nennt ihn «den Amerikaner»
diejenigen, die mit ihrer Auswanderung im haben Spuren hinterlassen, in der Ferne wie Bill Murdock wusste immer schon, dass da
19.Jahrhundert den Höhepunkt der glarne- auch in der Nähe. etwas ist, das fest verankert in ihm ist,Teil
rischen Auswanderung bildeten.
Wenn sie die Überfahrt überlebten, nicht
unterwegs stecken- oder hängen blieben
und Fuss in Nordamerika fassen konnten,
wurden sie erfolgreiche Geschäftsleute,
Kaufmänner und -frauen, sie eröffneten den
ersten Versandhandel mit Käse, waren im
Süssigkeiten-, Käse-, Bäckerei- oder Eis-Ge-
schäft tätig, wurden Pfannkuchenkönige,
reisten vom Goldfieber getrieben als blinde
Passagiere nach Alaska. Sie schüttelten
Charlie Chaplin die Hand oder waren gar fe-
derführend zugegen, als der damalige US-
Präsident verhaftet wurde. Die erste Frau,
die in Amerika ein Flugzeug flog, das auch
ihr selber gehörte, war eine Glarnerin. Sie
wurden wohlhabend, ja gar superreich, die-
jenigen Glarner, die in der neuen Welt ihr
Glück fanden.
Sie wurden aber auch vergessen, abgescho-
ben oder umgebracht, sie wurden von reso-
luten, gottesfürchtigen Frauen am Schlawitt- Die Ausstellung über Glarner Auswanderer in Schwanden dokumentiert Einzelschicksale. Bild Tina Wintle
Auswanderer
Mittwoch, 15. Juli 2015 glarner woche 3
von ihm ist. In Philadelphia aufgewachsen,
erinnert er sich an seine Grossmutter, die
eine Postkarte gehabt habe, auf welcher ein
See mit Bergen abgebildet war. Jedes Mal,
wenn diese Karte hervorgezogen wurde und
die Grossmutter mit ihren Schwestern in
einer unverständlichen Sprache anfing zu
sprechen und später zu weinen, habe er ge-
spürt, dass dieses Gefühl, dieses Heimweh,
das die Frauen zelebrierten, etwas mit sei-
ner eigenen Geschichte zu tun hat.
«Ich war aber durch und durch ein US-Kind»,
sagt Bill Murdock zurückblickend. «Erst war
ich an all diesen kleinen «Schweizersachen»
nicht interessiert, ich merkte aber, dass diese
Erlebnisse mit der Grossmutter erste Eindrü-
cke bei mir hinterliessen.»
Seine Grossmutter Katharina Luchsinger
wurde 1895 während der Überfahrt auf Aus Bill Murdocks Fotoalbum: Ur-Urgrossvater Jakob Zopfi aus Schwanden, der in Amerika erfolgreicher
einem Boot geboren. Ihr Vater war Jakob Unternehmer wurde.
Zopfi aus Schwanden, der 1842 geboren
wurde und 1861 nach Philadelphia auswan- Haus, um sich intensiver mit der Recher- schichten wissen: Elmer erforschte die glar-
derte und drei Töchter hatte. Jakob Zopfi chearbeit beschäftigen zu können, und seit nerische Herkunft der Auswanderer im
war erfolgreich in Amerika: Das Milch-, Bä- fünf Jahren besitzt er eine Wohnung in Glarnerland, andererseits versuchte er in
ckerei- und Eisgeschäft, das er aufzog, warf Schwändi. Amerika herauszufinden, was aus den Leu-
genug Geld ab und ermöglichte es ihm,mit «Ich weiss, die Leute denken, ich sei nur ein ten und ihren Nachkommen geworden ist.
der Familie regelmässig die alte Heimat in Amerikaner, der nach seiner Familie sucht. Diese Geschichten werden im Buch erzählt.
der Schweiz zu besuchen. Aber es ist mehr: Ich bin hier zu Hause.» Bill Thomas Schätti weiss von einigen Amerika-
Früh zog es Bill Murdock von Philadelphia ist stolz auf seine Schweizer Herkunft, er nern mehr, die im Glarnerland ihren Vorfah-
in die Berge.«Ich spürte,dass ich näher bei mag die Gemüter hier, die Schweizer seien ren auf die Spur kommen wollen. «Amerika-
den Bergen sein wollte», sagt er zu seinem aktiv, kümmerten sich, hätten einen gesun- ner sind Patrioten, sie wissen, dass ihre
Verlangen, das er damals empfand. In Mon- den Menschenverstand und einen angeneh- Wurzeln anderswo sind, meist in Europa,
tana eröffnete er einen Ski-Shop und wurde men Humor. Er habe lange versucht, mehr und diese wollen sie finden.» Meist seien sie
Kletterer, er machte Karriere in der Politik Verwandte zu finden: «Aber es gibt so viele von den Fragen, wie «Woher komme ich?
und gründete seine eigene Familie. Einmal, Luchsingers und Zopfis, irgendwann verliert und «Warum sind meine Vorfahren wegge-
es war das Jahr 1990, da war die Zeit ge- sich die Spur.» Mittlerweile hat Murdock im gangen?» getrieben, auf die sie Antworten
kommen, in die Schweiz zu fahren. «Ich Glarnerland neue Freunde und neue Hobbys suchen. «Es ist das Interesse an der eigenen
wollte das Matterhorn erklimmen»,so Mur- gefunden, sodass er die Ahnenforschung et- Familie, die persönlichen Schicksale, die Ge-
dock. was ruhen lässt und das Leben hier im Glar- schichte des Einzelnen, was viele Nachfah-
Allerdings kam dann alles anders: Vom nerland geniesst. «Hier will ich leben und ren der Auswanderer magisch anzieht und
Flughafen aus stieg er in den Zug nach Gla- hier will ich sterben», so der 65-Jährige. Nur nicht mehr loslässt.
rus und marschierte schnurstracks zum etwas gäbe es in seinem Leben, das er be- Sind sie einst weggezogen,mit einem Ruck-
Landesarchiv. «Ich wollte meine Wurzeln reue: «Dass ich in der Schule Französisch sack voller Hoffnungen und Träumen, so
suchen.» In Braunwald habe er die erste und nicht Deutsch als Freifach belegt habe.» kommen einige wieder zurück mit einem
Nacht verbracht und dann weitergesucht, Auch Robert Elmer,Autor des zweisprachi- neuen Rucksack, wieder gefüllt mit Hoffnun-
immer weiter, bis er seinem Urgrossvater gen Buches «Glarner in Amerika», wollte gen. Hoffnungen, auf die Spuren ihrer Vor-
auf die Spur kam. Später mietete er ein mehr über die Auswanderer und ihre Ge- fahren und deren Geschichten zu stossen.
Über 25 Jahre lang hat Bill Murdock recherchiert und vieles überseine Familie herausgefunden – heute geniesst er mitseiner Frau Maggie und seiner eigenen Familie
das Glarnerland. Bilder Tina Wintle
Glarus Süd
Mittwoch, 15. Juli 2015 glarner woche 4
Die fröhlichen Lagerteilnehmer des Kila bei der Ankunft in Mitlödi. BilderzVg
Eine abwechslungsreiche Lagerwoche
Das Kinder-Sommerferienlager der reformierten Kirchgemeinde
eing. Die Leiterinnen, Pfarrerin Almut Neu-
Mitlödi genossen alle Beteiligten im Frauenfelderhaus in Wildhaus mann, Maya Leuzinger und Inge Knobel, die
auch auf die Mithilfe der diesjährigen Kon-
im schönen Toggenburg.
firmanden, Julia Leuzinger und Kim Wolf,
zählen durften, liessen sich wiederum ver-
schiedene Aktivitäten für die Lagerwoche
einfallen. So wurde der Toggenburger Klang-
weg erkundet, bei dem 25 Klanginstallatio-
nen am Wegrand zum Ausprobieren und Be-
spielen einluden.Anderntags besuchte man
den Greifvogelpark in Buchs. Faszinierende
Tiere wie Eulen, Käuze,Adler, Bussarde, Mi-
lane, Falken und Geier konnten bestaunt
und anschliessend bei einer Flugshow im
Flug bewundert werden.
Zum Thema «Heimat» wurde eine Fahne ge-
bastelt und ein Tanz einstudiert, der am
Sonntag, 16.August, beim Berggottesdienst
in Mitlödi von den Kindern aufgeführt wird.
Da das Wetter über die ganze Lagerwoche
sonnig und warm war, wurde der tägliche
Besuch in der Badi Unterwasser oder am
Badesee in Wildhaus zur willkommenen
Auch mit gemeinsamem Singen wurde die Gemeinschaft gepflegt. Abkühlung.
Leserbrief ANZEIGE
derweg nach Braunwald, ich staune nur
noch! Einfach super! Schön breit, kein Hol-
Bei diesem Prachtstag laufe ich von Schwan- pergestein, neue einladende «Bänkli», um
Zeitlos
den, Oberblegisee, nach Braunwald. Es ist sitzend die herrliche Natur zu geniessen ...
einfach traumhaft, keine Wolke am Himmel, Ein gelungener Wanderweg dank dem gross- seit 1517
strahlender Sonnenschein und sehr ange- artigen Einsatz vom Zivilschutz Glarnerland.
nehme Temperaturen zum Wandern. Eine Bereicherung für Braunwald. Der Wan-
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Nach der Bächialp erwartet mich ein Wan- derweg ist zu empfehlen. Franziska Reifler
Umfrage
Mittwoch, 15. Juli 2015 glarner woche 5
Bruno Kling Sepp Müller Abhera Sasithran
Leider fehlen mir meine Wurzeln. Ich wuchs bei Alle meine Vorfahren lebten in Oberurnen. Ich Von meinen Urahnen weiss ich eigentlich nichts.
einer Pflegefamilie auf, Verwandte oder meine bin in Näfels gross geworden. Wenn ich vom jet- Meine Verwandten wohnen in Kanada. Wir tele-
Ahnengeschichte kenne ich leider nicht. Könnte zigen, aktuellen Papst und seiner Familie ab- fonieren oder Skypen zweimal wöchentlich, weil
«
ich mir meine Ahnen selber aussuchen, ich stammen würde, wäre ich stolz – auf seine Neu- wir uns sehr nahestehen. Ich könnte mir vorstel-
glaube, ich wünschte mir von Bob Marley abzu- zeitlichkeitund Verbundenheitzum Volk. Darum len, dass ich von der Familie des hinduistischen
stammen. Diesen Mann verehre ich über alles. hätte ich ihn gerne als mein Vorfahre gehabt. Gottes LordShiva abstammen würde.
»
Was, wenn Ihr Vorfahre
eine bekannte Person
gewesen wäre?
Woher stammen unsere Ah-
nen? Wie haben sie gelebt, ihr
Alexandra Rhyner
Leben damalsverbracht? Dies
Dass mich meine Eltern geboren haben, macht
fragt man sich vielleicht häufi-
mich einfach glücklich und dankbar, ihr Nach-
ger und sinniert darüber nach, komme zusein. Zur ZeitKleopatrasgelebt zuha-
ben, undmein Leben mitdiesen Menschen ver-
in welchem Familienstamm
brachtzu haben, wäre schon interessant gewe-
man gerne als Nachkomme
sen, aber so, wie es ist, ist es total gut.
sein eigenes Leben gelebt hät-
Erdal Gökths
te. Passanten haben spontan
Obwohl wir, laut meiner Mutter, Kurden sein sol-
len, spricht niemand in der Verwandtschaft kur- ihre Gedanken dazu geäussert.
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disch. Ich fühle mich alsTürke. Gerne würde ich
dem Stamme der Familie Einstein angehören,
wenn ich das bestimmen könnte. Einstein ist
■Von Susanne von Dach
eine Legende und sehr bewundernswert.
Hier könnte
Ihre Aussage stehen.
Anibal Goncalves Judith Leuzinger
Meine Eltern wohnen in Portugal, ich hier. Mei- Vor zweieinhalb Jahren waren wir noch fünfGe- Sagen Sie unserem
ne Kinder, hier geboren und aufgewachsen, nerationen. Ich bin zweifache Urgrossmutter.
Umfrageteam
arbeiten in der Schweiz. Meine Ahnengeschich- Mein Grossvater vaterseits war fünfzig Jahre
Ihre Meinung.
ten kenne ich nicht, aber wenn ich wählen könn- lang Mesmer in Mels. Mutters Daheim war der
te, möchte ich bei jemandem wie meinem Vater Ort, der die fünf Generationen zusammenhielt.
aufwachsen, weil dieser wirklich alles kann. Jeder Besuch war ein Heimkommen.
Klöntal
Mittwoch, 15. Juli 2015 glarner woche 6
Ein Abenteuer hoch zu Ross
Am vorletzten Freitag fand der alljährliche Tschiffely-Ritt statt –
liebe etwas gekürzt. Die eine Gruppe ritt in
dieses Jahr im Klöntal. der sengenden Hitze Richtung Schwialp-
pass, um nach einem Blick auf den Wägita-
lersee wieder umzukehren. Die zweite Grup-
pe startete vom Richisau Richtung
Klöntalersee, wo sie sich ausgiebig im nicht
mehr ganz so kühlen Nass erfrischte. Die
Pferde stellten ihr Schwimmkönnen unter
Beweis, ganz zur Freude der Reiter und der
amüsierten Zuschauer des nahe gelegenen
Camping-Platzes. Dann ging es weiter Rich-
tung Rossmatt bis zur Gasthütte Käsernalp,
wo ein kurzer Erfrischungshalt eingelegt
wurde.Am Abend trafen sich alle Reiter zum
Abendessen im Gasthof «Richisau». An-
schliessend berichtete der Reitführer und
Organisator Peter van der Gugten (siehe
auch www.alpentrekking.ch) von seiner ein-
drücklichen dreimonatigen Reise zu Pferd
durch Argentinien.
Am frühen Sonntagmorgen machte sich eine
kleine Gruppe wieder über den Längenegg-
pass via Oberseetal nach Näfels auf den
Heimweg. Die anderen Teilnehmer nutzten
Abkühlung für Pferde und Reiter im Klöntalersee. nochmals die Gelegenheit, um im Klöntaler-
see zu waten oder schwimmen.Anschlies-
send gings wieder Richtung Glarus, dem
eing. Zum jährlich stattfindenden Tschiffely- lang dem linken Seeufer.Übernachtet wurde Wanderweg entlang der Löntsch bis Riedern
Ritt trafen sich rund 30 Pferde und Reiter an wahlweise im Gasthaus «Richisau» oder auf und dann nach einem letzten Verpflegungs-
zwei Standorten, darunter auch fünf «Ama- dem Simmenberg-Heuboden von Michael stopp im Restaurant «Bergli» zum Aus-
zonen» des heimischen Reitvereins Glär- Broder.Abends trafen sich alle Abenteuer- gangspunkt am Schiessstand.
nisch. Eine Gruppe von neun Reitern nahm lustigen zum Abendessen, welches aus Von da begaben sich die Teilnehmer aus der
die 26 Kilometer lange Route von der Linth- Asado – einem argentinischen Schafsgericht ganzen Schweiz,von Deutschland und sogar
arena aus via Oberseetal über den Längen- – frittierten Brötchen und Salat bestand. aus Litauen wieder auf den Heimweg. Wir
eggpass bis ins Richisau unter die Hufe. Es Untermalt wurde der Abend durch einen blicken zurück auf ein abenteuerliches, äus-
galt, rund 1400 Höhenmeter zu überwinden. Vortrag von Benno Affolter, ein wahrer Ex- serst heisses und unfallfreies Abenteuer-
Währenddessen starteten vom Schiessstand perte und Buchautor mit grossem Wissen Wochenende ganz im Sinne vonAiméTschif-
Allmeind in Glarus rund 20 Reiter, um über über die Abenteuer des Auslandschweizers fely.An dieser Stelle ein herzliches Danke-
die Klöntalerstrasse bis zum See zu reiten. und Englisch-Lehrers Aimé Tschiffely. schön all denjenigen, die zum guten Gelin-
Dort trennte sich die Gruppe.Während die gen dieses Tschiffely-Memorial-Wanderritts
einen den einfacheren Weg über die Strasse Hitze zwingt zur Routenkürzung beigetragen haben.
am rechten Seeufer entlang ritten, entschied Am zweiten Tag wurden die Reitrouten auf-
sich der andere Teil für den Wanderweg ent- grund der Hitze den Pferden und Reitern zu- www.aimetschiffely.org
HINTERGRUND
Aimé Tschiffely, ein Schweizer ausZofin-
gen, vollbrachte 1925–1928 das Husaren-
stück und ritt mit den beiden Criollo-Pfer-
den Mancha (dt. der Gefleckte) und Gato
(dt. die Katze) von Buenos Aires rund
16000 Kilometer nach Washington, D.C.
Er wollte beweisen, dass die Criollos die
ausdauerndsten und widerstandsfähigs-
ten Pferde sind. Im Gedenken an dieses
Ereignis findet jedes Jahr ein Tschiffely-
Memorial-Ritt statt, dieses Jahr im Klöntal.
Buchtipp: «Tschiffely’s Ritt – vom Kreuz
desSüdens zum Polarstern» von Aimé
Tschiffely (ISBN 978-1-59048-203-2) Drei der «Amazonen» des Reitvereins Glärnisch: Marianne Hefti (links), Martina Schnyder und Petra Zweifel.
Bilder zVg
Ernährung
Mittwoch, 15. Juli 2015 glarner woche 7
RATGEBER
Mangelernährung trotz
Übergewicht
Für meine Körpergrösse bin ich ersichtlich zu schwer. Nun hat mein
Arzt mir aber gesagt, dass ich an einer Mangelernährung leide. Wie
ist denn das überhaupt möglich?
Simpel gesagt bedeutet eine Mangelernäh- ungenügende Menge von Vitaminen, Mine-
rung einen Mangel an Nährstoffen. Genau ralstoffen oder sogar Kalorien zuführen.
wie jedes Auto Benzin zum Fahren braucht,
braucht auch jeder Mensch Kalorien, um zu Mangelernährung in einem wohlhabenden
funktionieren. Dabei benötigt jede Körper Land Anouk Hellinga, Ernährungsberaterin in
eine individuelle Menge an Kalorien (Ener- Ihre Frage ist völlig gerechtfertigt,denn dass Ausbildung, Kantonsspital Glarus
gie), um diese lebenswichtigen Funktionen, es auch in einem sehr wohlhabenden Land
zum Beispiel aller Organe, aufrechtzuerhal- wie der Schweiz ein hochrelevantes und zu-
ten. Diese Menge unterscheidet sich von nehmendes Problem mit Mangelernährung lungsreiche Ernährung, damit dem Körper
Person zu Person, indem sie unter anderem gibt, wird erst seit kurzer Zeit wahrgenom- die benötigte Menge an Kalorien,Vitaminen
abhängig von Körpergrösse, Alter und Ge- men. Die Zahl der mangelernährten Perso- und Mineralstoffen geliefert werden und
schlecht ist. Ausserdem sind die körperli- nen in der Schweiz nimmt stets zu. Dies, ob- eine Mangelernährung vermieden bzw. be-
chen Funktionen auf die sogenannten Mi- wohl das Angebot an Lebensmitteln in handelt werden kann.
kronährstoffe (Vitamine und Mineralstoffe) unserem Land vielseitig und ausreichend ist Um Ihre Frage vollständig zu beantworten,
angewiesen. und fast 40 Prozent der Schweizer Bevölke- würde ich Ihnen empfehlen, bei Ihrem Arzt
Es kommt also dann zu einer Mangelernäh- rung zu viel Gewicht auf die Waage bringt. nachzufragen, von was für einer Mangeler-
rung,wenn die Zufuhr an Kalorien,Vitami- Mangelernährung ist keine akute Erkran- nährung er gesprochen hat und allenfalls
nen oder Mineralstoffen unterhalb der vom kung, sondern entwickelt sich meist schlei- eine/n Ernährungsberater/in aufsuchen.
Körper benötigten Menge liegt. Eine Mangel- chend oder sogar verborgen. Ihr liegen oft
ernährung kann durch eine zu geringe oder mehrere Ursachen zugrunde. Die negativen Die «Glarner Woche»-Experten geben Rat und bieten
zu einseitige Zufuhr an Nahrungsmitteln Auswirkungen auf unseren Körper und auf Hilfe in den Bereichen Garten, Tiere, Ernährung,
entstehen. Darum kann eine Mangelernäh- unsere Körperfunktionen können zum Glück Recht, Finanzen, Leben und Gesundheit: Senden Sie
rung auch bei Normal- und Übergewicht häufig durch eine angemessene Ernährung uns Ihre Fragen – auch anonym: Ratgeber, «Glarner
vorkommen. Diese Menschen können sich ja rückgängig gemacht werden. Daher empfeh- Woche», Zwinglistrasse 6, 8750 Glarus; glawo@
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Mittwoch, 15. Juli 2015 glarner woche 9
Die naturliebende Frühaufsteherin
Michelle Funk hat im Juni ihre Lehrabschlussprüfung als Bäckerin-
einen Tag in der Woche besucht.Dort lernt
Konditorin-Confiseurin geschafft. Die ungewöhnlichen Arbeitszeiten sie in den Fächern Gestalten, Rechnen, Be-
rufskunde und Allgemeinbildung.
des Berufs gefallen ihr ebenso wie die benötigte Kreativität.
Eine neue Lehre
■Von Deborah Weber
Michelle Funk hatte im Juni die Lehrab-
schlussprüfung. «Diese Zeit ist sehr stressig
gewesen», blickt sie zurück. Natürlich sei sie
aufgeregt gewesen und habe sich kurz davor
gefragt, ob sie alles könne. «Die Prüfung
selbst war dann sehr vielfältig», erinnert sie
sich. Rezepte mussten geschrieben, Brote
und Gebäcke von Grund auf hergestellt wer-
den. Nur die Biskuits hätte sie schon vorbe-
reiten dürfen. Mit dem Resultat der Prüfung
sei sie zufrieden. «Es kommt mir aber nicht
so vor, als hätte ich die Lehre abgeschlos-
sen», schmunzelt sie. Sie fühle aber den-
noch, dass sie jetzt eine Last weniger zu tra-
gen habe. «Nach der LAP beginnt eben ein
neuer Lebensabschnitt.»
Dieser neue Lebensabschnitt beginnt für die
18-Jährige zuerst mit einer weiteren Lehre.
Sie lernt für ein Jahr Konditorin-Confiseu-
rin. «Das hat dann nichts mehr mit Brot zu
tun.» Ihre abgeschlossene Lehre, Bäckerin-
Konditorin-Confiseurin, hatte noch fast
nichts mit Confiseurin zu tun, erklärt sie.
«Da haben wir es einfach nur kurz in der
Schule durchgenommen.»
Später kann sie sich gut vorstellen, auf einem
Schiff oder in einer grösseren Stadt wie Lon-
don zu arbeiten. «Das wäre wirklich traum-
haft. Dafür brauche ich zuerst aber ein we-
Michelle Funkverbringt gerne Zeit im Freien. Bild Deborah Weber nig mehr Erfahrung, muss also noch ein
paar Jahre arbeiten», sagt sie und lächelt.
Sie sei schon immer eine Frühaufsteherin Jungschützin den Schiesssport für sich ent-
PERSÖNLICHES
gewesen, meint Michelle Funk. Deshalb ha- deckt.
be sie auch keine Probleme gehabt, sich am Was auch ein wenig zu kurz komme, sei der
Vorname, Name
Anfang der Lehre auf die neuen Arbeitszei- Ausgang. Nur am Samstag gehe sie manch-
Michelle Funk
ten einzustellen: Um drei Uhr morgens klin- mal aus, sofern sie von der Arbeit nicht zu
gelt bei ihr der Wecker, um vier Uhr ist erschöpft ist. «Vorschlafen» würde sie des- Alter, Sternzeichen
Arbeitsbeginn. «Dafür habe ich dann kurz halb nur samstags. «Unter der Woche lege 18, Fisch
nach dem Mittag ‘Feierabend’ und den ich mich nach der Arbeit nie hin. Ich finde Wohnort
Nachmittag frei», freut sie sich. Dass sie es viel zu schade,wenn ich den Nachmittag Netstal
auch öfters an einem Samstag arbeiten verschlafe. Dann bin ich lieber draussen
Beruf
muss, stört sie nicht immer.«Manchmal fin- und im Gegenzug wieder früh im Bett.»
Bäckerin-Konditorin-Confiseurin
de ich das auch schön, vor allem, weil ich
unter der Woche einen Tag frei habe.» Abwechslung beim Arbeiten Interessen und Hobbys
Im Arbeitsalltag bei der Bäckerei-Konditorei Schiessen, Krafttraining, Zeit in der Natur
Nicht ganz leicht mit Hobbys und Ausgang Villiger in Netstal kann sich Michelle Funk verbringen
Es sei aufgrund der speziellen Arbeitszeiten kreativ beschäftigen und austoben. Das sei Liebster Ort im Kanton
etwas schwierig, Hobbys intensiver zu be- auch ausschlaggebend für ihre Berufswahl Klöntal
treiben. «Es geht dann halt nicht immer auf. gewesen, erklärt sie. Dekorieren und neue
Lieblingsessen
Ich habe zum Beispiel mit Geräteturnen Dinge kreieren gefalle ihr, ebenso die Ab-
Lasagne
aufgehört, weil es abends für mich zu spät wechslung, die sie dabei erleben dürfe. So
wurde.» Dafür versuche sie aber umso macht sie jeden Morgen Brotteige, backt die- Lieblingsmusik
mehr, ihre Freizeit anders zu geniessen.An se, und je nach Bedarf fallen beispielsweise Rock
den freien Nachmittagen geht sie gern in die auch «Schoggi-S», Birchermüesli undTorten Grösstes Anliegen
Natur, um zu wandern, zu schwimmen oder an. Gesund bleiben und ein schönes Leben
um Ski zu fahren. Gern betreibt sie auch Anders beschäftigt als während dem Arbei- führen
Krafttraining, und neuerdings hat sie als ten wird die Netstalerin in der Schule,die sie
Description:bung, sondern vergleichbar mit einem Mus- kel. Je mehr man ihn trainiert, um so stärker .. Floristin EFZ. Gianluca Lampietti. Landschaftsgärtner EFZ