Table Of ContentDIE CACTACEAE
Band IV
Abb. 1854. Blühender Dendrocereus nudiflorus (Eng.) Br. & R.
(Sammlung Jardin Botanique „Les Cèdres“, St. Jean—Cap-Ferrat)
DIE CACTACEAE
H A N D B U C H D E R K A K T E E N K U N D E
Von
CURT BACKEBERG
Hamburg -Volksdorf
Band IV
Cereoideae
(Boreocereeae)
Mit 653 zum Teil farbigen Abbildungen im Text
und 51 Tafeln
VEB GUSTAV FISCHER VERLAG JENA
1960
Erschienen am 15. 7. 1960
ES 18. G. 2
Alle Rechte vorbehalten · Printed in Germany
Abdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages
Copyright 1960 by VEB Gustav Fischer Verlag, Jena
Lizenz-Nummer 261 215/47/60
Gesamtherstellung: Druckerei „Magnus Poser“ Jena
VORWORT
zu Band IV und V
In diesem und dem nächsten Band war es mehr noch als bisher notwendig,
die cereoiden und cactoiden Gattungen nach den Gliederungsgrundsätzen dieses
Handbuches einer teilweisen Neubearbeitung zu unterziehen: exakte Ermittlung
aller in systematischer Hinsicht einheitlichen Artmerkmale und Zusammen-
fassung nur solcher generisch gleichgekennzeichneter Spezies zu Gattungen, unter
Berücksichtigung der Reduktionsstufen, der Cephaliumunterschiede usw.
An der sich dabei ergebenden Stellungnahme zu einigen zeitgenössischen Ar-
beiten anderer Autoren zeigt sich, daß es heute eines der wichtigsten Erfordernisse
in der Kaktologie ist — besonders angesichts der ständig gewachsenen Zahl der
Neufunde und der Notwendigkeit, sie übersichtlich zu erfassen —, weniger theo-
retisch als rationell zu denken, um Ruhe in die Diskussionen und Beständigkeit
in die Benennung zu bringen.
Die wenigen von dem bewährten Kleingattungsprinzip abweichenden Ansichten
sind darauf zurückzuführen, daß sich neuerdings — wenn auch in unbedeutendem
Umfang — eine längst überwunden geglaubte Tendenz zu umfangreicheren Gat-
tungen zeigt. Sie entspricht jedoch keinem allgemeinen Bedürfnis, da man sich
seit Britton und rosE überall an das Kleingenus gewöhnt hat. Jedenfalls sollte
zur Vermeidung unnötiger Synonymiebelastung nur von einer stabilen und über-
zeugenden Gesamtgliederung ausgegangen werden. In den letzten 30 Jahren ist
es aber bei den Cactaceae keinem Autor gelungen, ein solchen Anforderungen
entsprechendes Großgattungssystem zu erarbeiten, geschweige danach — was
zweifellos wichtiger ist als wechselvolle theoretische Gedanken — die ganze
Familie in einer klaren Aufschlüsselung zu erfassen. Alle Zusammenfassungs-
versuche waren vielmehr bisher unbefriedigend und haben nur die Synonyme er-
heblich vermehrt. Das bewog mich zu dem hier eingeschlagenen Weg, der mir
bei Berücksichtigung alles Vorgesagten als der einzig gangbare erschien.
Es gibt im übrigen kein stichhaltiges Argument gegen das Kleingenus, ganz
abgesehen davon, daß es uns bekanntlich eine viel genauere Kenntnis der gat-
tungsmäßigen Merkmalsunterschiede geliefert hat als alle vorherigen oder ähn-
lichen Verfahren; BErgEr hat auch 1929 bereits darauf hingewiesen, daß bei
manchen großen Familien die Gattungen auf viel geringeren Unterschieden beruhen
als etwa bei Britton und rosE die der Cactaceae. Da diese Pflanzen außerdem
ein sehr weites Gebiet in vielfältiger Formenfülle besiedeln, kann nur eine genaue
Merkmalstrennung und Gliederung einen klaren Überblick ergeben. Wir dürfen
dabei von Glück sagen, daß uns die Natur bei dieser Familie eine verhältnis-
mäßig eindeutige Handhabe für die Gliederung nach Artengruppen und Kate-
gorien gleicher systematischer Merkmale sowie nach geographischen Zusammen-
hängen geliefert hat, so daß sich hier bei den Kleingattungen der „von uns er-
fundene Gattungsbegriff“ (BErgEr) mit einheitlich gekennzeichneten Arten-
XXXVI Vorwort
gemeinschaften deckt und somit eine ganz natürliche Abgrenzung darstellt, der
gegenüber eine Großgattung mehr eine künstliche Zusammenfassung nach sub-
jektiven Anschauungen ist.
Ich habe mich bemüht, nach diesen Erwägungen die bei den Kakteen so reiche
Formenfülle unserer heutigen Kenntnis ihrer Unterschiede entsprechend über-
sichtlich darzustellen und verbinde mit dem abschließenden Vorwort den Wunsch
und die Hoffnung, so auch zu einer beständigen Benennung beizutragen. Das
Handbuch würde damit einen Zweck erfüllen, der nicht weniger wichtig ist als
die Pflanzenbeschreibung selbst.
Curt BaCkEBErg
INHALT
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXXV
Beschreibender Teil
Cereoideae:
Semitribus 2: Boreocereeae . . . . . . . . 1927
Subtribus 1: Boreocereinae . . . . . . . . 3927
Sippe 1: Leptocerei . . . . . . . . 1930
Sippe 2: Leocerei . . . . . . . . . 1964
Sippe 3: Echinocerei . . . . . . . . 1970
Sippe 4: Nyctocerei . . . . . . . . 2082
Sippe 5: Heliocerei . . . . . . . . 2116
Sippe 6: Pachycerei . . . . . . . . 2129
Sippe 7: Polyanthocerei . . . . . . . 2264
Sippe 8: Gymnocerei . . . . . . . . 2287
Sippe 9: Cephalocerei . . . . . . . 2369
Sippe 10: Cephalocacti . . . . . . . 2656