Table Of ContentRainer Brunner
Annäherung und Distanz
ISLAMKUNDLICHE UNTERSUCHUNGEN • BAND 204
begründet
von Klaus Schwarz
herausgegeben
von Gerd Winkelhane
ISLAMKUNDLICHE UNTERSUCHUNGEN (cid:127) BAND 204
Rainer Brunner
Annäherung und Distanz
Schia, Azhar und die islamische Ökumene
im 20. Jahrhundert
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
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Das Titelbild zeigt den Innenhof der al-Azhar-Moschee in Kairo,
erbaut 359-61h (970-72), mit den Minaretten Qayt Bay und al-Ghuri
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© 1996, 2011 by Klaus Schwarz Verlag GmbH Berlin
Erstausgabe
2. Auflage
Herstellung: J2P Berlin
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier
Printed in Germany
ISBN 978-3-87997-256-2
für Kirsten
Fltxn Fyk d$b Fr$n Ml anna dyb Qftn Fyk Fr$n am aryek
Faraº FÙda: ZawÁº al mutÝa
Once under such a bush he saw the war of the ants.
He instantly knew the cause of the war and the
nature of the parties. The red ants, whose bite (he had
been told) was slightly poisonous, were Sunnis, the
party among Muslims that rejected the claim of the
descendants of Ali, and they were attacking the black
ants, who were obviously Shia, since black as well as
green was a color worn by people like Ali Hashemi’s
father who claimed descent from Ali. He remembers
admiring the black ants for the justness of their cause
and their individual heroism; but as the battle con-
tinued, he began to admire the orderliness and steadi-
ness of the slower-moving red ants. As far as he
could tell, neither side won.
Roy Mottahedeh: The Mantle of the Prophet
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort..........................................................................................................ix
Einleitung: Der Streit um die „richtige“ Geschichte......................................1
1. Erste Ansätze zur Überwindung des Konflikts.......................................18
2. Azhar-Reform und Schia nach der Jahrhundertwende............................32
3. Ein umstrittener Briefwechsel (1911/36)................................................37
4. Kalifat und Ökumene (1924-1939).........................................................59
Die Abschaffung des Kalifats (59) – Jerusalem 1931 und die Folgen (64) –
Die Einbeziehung der Azhar (74)
5. Institutionalisierung des ökumenischen Denkens...................................89
Vorläufer (89) – Gründung und Aufbau der ÉamÁÝat at-taqrÐb (95) –
Publizistik und Editionstätigkeit (106)
6. Sunnitische und schiitische Gelehrte im Mikrokosmos des TaqrÐb
(1947-1960)...........................................................................................114
Sunniten (116) – Schiiten (140)
7. Möglichkeiten und Grenzen der ökumenischen Debatte......................156
Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das ökumenische Denken (156) –
bi-llatÐ hiya aÎsan? - Standardargumente und Klischees (172)
8. Polemik und Annäherung im Zeichen der Revolutionspolitik
(1952-1957)...........................................................................................189
Die Azhar und die Revolution (189) – MuÎibb ad-DÐn al-ËaÔÐb und die
Zeitschrift der Azhar (193) – Die Integration der ÉT in die Politik (208)
9. Triumph und Scheitern des ökumenischen Denkens (1958-1961).......215
Theologie und Politik: MaÎmÙd ŠaltÙts „FatwÁ“ von 1959 (215) –
Politik und Theologie: Ägypten, der Irak und Iran 1958-1960 (232) –
Die Wiederentdeckung der Polemik (243)
10.Die Zeit des Niedergangs (1962-1979).................................................257
Epilog..........................................................................................................288
Abkürzungsverzeichnis..............................................................................301
Literaturverzeichnis....................................................................................303
Index...........................................................................................................321
VORWORT
Das vorliegende Buch stellt die etwas erweiterte Fassung einer Dissertation dar,
die im März 1995 vom Gemeinsamen Ausschuss der Philosophischen Fakultäten
der Universität Freiburg angenommen wurde.
Vorab ein paar Anmerkungen arbeitstechnischer Art. Die Transkription folgt im
allgemeinen den Regeln der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft; bei persi-
schen Namen und Wörtern orientiert sie sich an der Aussprache; also: MuÎammad
RašÐd RiÃÁ, aber: MoÎammad ReªÁ PahlawÐ. Bei Problemfällen (wie beispielsweise
bei schiitischen Gelehrten iranischer Herkunft, die im Irak lehrten oder umgekehrt)
wurde normalerweise der arabischen Vokalisierung der Vorzug gegeben. Daß den-
noch manche Inkonsequenz stehengeblieben ist, soll nicht geleugnet werden und ist
mit der Bitte um Nachsicht verknüpft. Der arabische Artikel wird grundsätzlich im-
mer, also auch am Satzanfang, klein geschrieben; in einer Zeit, da es nicht mehr
gänzlich ungewöhnlich ist, daß deutschsprachige Bücher und Aufsätze in konse-
quenter Kleinschreibung erscheinen, meine ich mir diese orthographische Eigenwil-
ligkeit erlauben zu dürfen. Unnötig zu betonen schließlich, daß die Verantwortung
für alle Urteile, aber auch alle Fehler in dieser Arbeit allein bei mir liegt.
Zu großem Dank verpflichtet bin ich Herrn Prof. Dr. Werner Ende, der den Fort-
gang der Arbeit mit kritischem, zugleich wohlwollendem Interesse verfolgte und
mit bei der Einteilung meiner Arbeiten im Orientalischen Seminar jegliche Freiheit
ließ. Sein fachlicher Rat, die nie versiegenden Literaturhinweise und die Gelassen-
heit des Umgangs miteinander waren mir stets eine große Hilfe. Frau Prof. Dr. Mo-
nika Gronke hat sich, die räumliche Distanmz zwischen Freiburg und Köln nicht
achtend, bereit erklärt, das Korreferat zu übernehmen; dafür – und für so manche
Aufmunterung – sei ihr herzlich gedankt.
Etliche Bibliothekare hatten es nicht immer ganz leicht mit mir. Daß sie den-
noch nie die Geduld verloren und auch ausgefallene Wünsche unbürokratisch und
schnell erledigten, spricht für ihre große Hilfsbereitschaft – und für ihre Leidensfä-
higkeit. Zu danken habe ich in erster Linie Frau Dr. Helga Rebhan und Herrn Dr.
Winfried Riesterer von der Bayerischen Staatsbibliothek München, die mir den ein-
zigartigen Bestand der libanesischen Zeitschrift al-ÝIrfÁn komplett zur Verfügung
stellten; Herrn Dr. Walter Werkmeister und dem Bibliothekspersonal der Universi-
tätsbibliothek Tübingen, die mir mehrfach freien Zugang ins Magazin ermöglich-
ten; Herrn Dr. Kamran Arjomand, der mich mit den Schätzen der Kölner Schia-Bi-
bliothek versorgte; und last but not least Frau Dr. Ursula Ott, die im Orientalischen
Seminar Freiburg am häufigsten von meiner Bibliomanie betroffen war.
Die Herren Professoren Jacob M. Landau, Said Amir Arjomand und Abdoljavad
Falaturi standen in verschiedenen Stadien der Arbeit zu anregenden Gesprächen zur
Verfügung, Herr Dr. Andreas Tunger-Zanetti hat sich der nicht geringen Mühe des
Korrekturlesens unterzogen und mich auf zahlreiche Fehler und Unklarheiten auf-
merksam gemacht, Herr Dr. Maher Jarrar hat mir nach seinem Abschied aus Frei-
burg von Beirut aus wichtige Hinweise zukommen lassen, Frau Dr. Silvia Naef
überließ mir das Manuskript ihres KÁšif al-ÇiÔaÞ-Aufsatzes, und Herr Kai-Uwe
Baumbach gestattete mir großzügig die Benutzung des von ihm verfaßten Zusatz-
Computerprogramms für die Transkriptionszeichen. Ihnen allen sei dafür ebenso
aufrichtig gedankt wie der Baden-Württembergischen Landesgraduiertenförderung,
die mir in der Endphase der Arbeit ein Stipendium gewährte und einen Teil der an-
fallenden Druckkosten übernahm.
Danken will ich schließlich auch meinen Eltern und meiner Schwiegermutter für
ihre Unterstützung sowie den vielen Freunden, die mir in den vergangenen Jahren
in vielfältiger Form zur Seite standen, sei es, daß sie einzelne Kapitel lasen und mir
wertvolle Anregungen gaben, allfällige Computerprobleme aus dem Weg räumen
halfen oder durch aufmunternde Worte für Motivationsnachschub sorgten. Ein ge-
sondertes Wort des Dankes gebührt Frau Karin Riesterer und Herrn Dr. Christoph
Unger für ihre (oft und gern in Anspruch genommene) Gastfreundschaft.
Den meisten Dank aber schulde ich meiner Frau Kirsten Steinbach. Ungeachtet
eigener beruflicher Belastung und unter nicht immer einfachen Umständen hat sie
große Teile des mitunter reichlich chaotischen Manuskripts in eine maschinen-
schriftliche Form verwandelt und sämtliche Versionen gegengelesen. Ohne ihren
Beistand und ihre beharrliche Geduld, auch und gerade in Zeiten der Krise, hätte
die Arbeit in der vorliegenden Form nicht geschrieben werden können.
Freiburg, im April 1996 Rainer Brunner
Zur zweiten Auflage
In den zurückliegenden Jahren hat dieses Buch schnell seine wohlverdiente Akzep-
tanz erworben. Bedauerlicherweise ist es erst jetzt möglich geworden, die schon
lange überfällige und oft gewünschte zweite Auflage vorzulegen. Umso mehr freu-
en sich Verlag und Herausgeber über das Wiederaufleben dieser so wichtigen Stu-
die, die über die Jahre nichts von ihrer Aktualität und Kennerschaft eingebüßt hat.
Berlin, im Januar 2011 Gerd Winkelhane,
Herausgeber